Im August 2010 wurde im Verteidigungsministerium entschieden, dass die Luftverteidigung in Zukunft durch die deutsche Luftwaffe wahrgenommen wird. Im Oktober 2010 nahm ein Verbindungselement MANTIS am Standort Husum seine Arbeit auf.
Ein MANTIS - System besteht
aus einer Bedien- und Feuerleitzentrale (BFZ), zwei Sensoreinheiten sowie aus
sechs 35 mm - Geschützen mit einer Schussfolge von 1.000 Schuss pro Minute.
Die Vernetzung aller Aufklärungs- und Einsatzmittel untereinander hat für den
Schutz von Einsatzliegenschaften oberstes Gebot. Dank der offenen
Schnittstellen und den hoch entwickelten Führungssystemen ist es möglich, die
Effektivität des Abwehrsystems im Einsatz noch einmal deutlich zu erhöhen. Im
Vergleich zur bisher praktizierten Flugabwehr kann das gleiche Resultat nun
mit weniger Kräften erreicht werden – gerade in Zeiten knapper Budgets ein
wichtiger Effekt.
Ebenso können Einheiten, die zusätzlich angefordert werden, per "Plug and
Play" in das Schutzsystem eingebunden werden. Gleiches gilt für die nahtlose
Zusammenarbeit mit den Systemen alliierter Streitkräften: All dies wird durch
offene und standardisierte Systemschnittstellen erreicht. Schließlich können
weitere technologische Lösungen zukünftig mit in das System integriert werden.
Quelle: Luftwaffe.de
Am 01. Januar 1956 wurde die erste Lehrgruppe der Bundeswehr aufgestellt,
die "Lehrgruppe Andernach". In Andernach war die Flugabwehrtruppe durch zwei
Lehrzüge vertreten, die später in das am 01. April 1956 aufgestellte
Flugabwehrlehrbataillon Rendsburg integriert wurden.
Am 01. Juli 1957 wurde dann die Flugabwehrschule Rendsburg aufgestellt.
Oberst Eugen Walter war der erste Kommandeur der Flugabwehrschule und
spätere kommandierende General der Luftwaffengruppe Nord.
Die Flugabwehr war anfangs noch komplett dem Heer unterstellt. Sie hatte 2
Hauptaufgaben:
- den Schutz von Luftwaffenanlagen und
- die Heeresflugabwehr.
1957 wurde die Flugabwehr aufgeteilt in die Luftwaffen- und
Heeresflugabwehr. Die Flugabwehrschule und das Flugabwehrlehrbataillon
blieben als gemeinsame Ausbildungseinrichtungen bestehen. Die Luftwaffe
bildete ihre Soldaten am Waffensystem "Bofors", Flak 40 mm/L70 aus.
Die technologischen Fortschritte auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt und
deren Nutzung für militärische Zwecke ließen schon bald erkennen, dass neue
Waffensysteme mit Flugabwehrraketen auch für die Bundeswehr erforderlich
wurden, um dem Luftverteidigungsauftrag gerecht werden zu können. Die
weitere Entwicklung zur Raketenschule der Luftwaffe verlief nun zunächst
zweigleisig.
Am 09. November 1957 wurde die Dienststelle "Deutscher
Luftwaffenflugabwehrverbindungsstab Fort Bliss" geschaffen. Dieser Stab
hatte den Auftrag, die Voraussetzungen für eine Ausbildung deutscher
Soldaten an der damaligen US-Army Anti Aircraft Artillery and Guided Missile
School (heute: USArmy Air Defense School) zu schaffen und diese Ausbildung
sowohl administrativ als auch durch Sprachmittler zu unterstützen. Auch
vorher wurden deutsche Soldaten hier in Fort Bliss ausgebildet. So
überreichten die ersten Lehrgangsteilnehmer, die damaligen Oberleutnante
Ebener (später Leiter ATV RakSLw USA) und Boetcher (später Leiter Schulstab
RakSLw USA) dem USSchulkommandeur mit beginn der ersten Ausbildung am 06.
Januar 1956 eine deutsche Fahne.