1. Oktober 1959 Aufstellung
als Flakregiment 16 in Pinow
1962 FR -
16 in Pinow
2. Oktober 1990 Auflösung der 41. FRB in Ladeburg
1969 Ehrenname Herrmann Dunker
Aufgabe des FR-16 : Schutz des Berliner Raumes vor Grenzverletzungen und
Luftschlägen.
Dieser Schutzauftrag bestand bis zum Jahr 1990. Es lag aber kein expliziter
Schutzauftrag für Berlin vor.
Struktur FR-16 1960:
Ladeburg - Stab
Ladeburg Obj. 2 Technische Abteilung TA-160
Markgrafpieske Fla-Raketen-Abteilung
161
Prötzel/Biesow Fla-Raketen
Abteilung 162
Klosterfelde
Fla-Raketen Abteilung 163
Kremmen/Bätz Fla-Raketen
Abteilung 164
Ladeburg
Gefechtsstand FR-16
1962 : Umbenennung von
Flak-Regiment-16 ( FR-16) in Fla-Raketen-Regiment 16 ( FRR-16).
23.05.1962: Unterstellung an 1. LVD
Januar 1961 : Eingliederung in das DHS der Luftverteidigung .Seit dem
jeden Tag im DHS bis zum 3. 10. 1990 .
1984 : Umbenennung und Umstrukturierung in
41. Fla Raketenbrigade.
1990 : Fla-Raketen-Geschwader 52
Ab 1984 wurden 4 Systeme S 125 NEVA ( davon 3
gekauft aus Russland ) in die Gefechtsordnung eingebunden.Diese Systeme befanden
sich im Vorfeld , westlich Potsdam bzw. eine Einheit nord-östlich von Berlin.
Im Jahr 1985/86 wurde am Standort Badingen
, nördlich Berlin ,ein System großer Reichweite in Betrieb genommen. Das System
S 200 WEGA - Ä war mit 2 einzelnen Systemen ( Kanäle ) 1986 einsatzbereit. Die
Soldaten der FRAG 411 trugen die Uniform der FRT ( Fla Raketen Truppe )
Ab dem 1. Juli 1984 wurde das FR 16
in 41. Fla Raketenbrigade umbenannt .
Umbenennungen 1984 :
Technische Abteilung 160 wurde 4120
Funktechnische Abteilung wurde 4101
FRA 161 wurde FRA 4121
FRA 162 wurde FRA 4122
FRA 163 wurde FRA 4123
FRA 164 wurde FRA 4124
gebaut wurden 4 neue Stellungen , 1983 - 85
FRA 4131 Schönermark...
FRA 4132 Fehrbellin.
FRA 4133 Zachow..
FRA 4134 Reichenwalde..
Neuer Gefechtsstand:
Wegen der Umstellung auf 3 unterschiedliche Waffensysteme wurde ien neues
Führungsmittel ( AFS ) installiert.
Dieser befand sich zwischen Ladeburg und
Rüdnitz. Die Bezeichnung Gefechtstand Ladeburg wurde beibehalten .
Ab 1988 konnte der Gefechtsstand im DHS die automatisierten Führung
der Fla-Raketen-Komplexe der 41. FRB gewährleisten .
Entgegen heutiger Behauptungen war das
kein gemeinsamer Gefechtsstand der 41. FRB mit dem JG-8 der Fliegerkräfte
der Luftverteidigung .
Die Nachrichtenmittel und Leitungen waren
verlegt und geschaltet , die technischen Arbeitsplätze im automatisierten
Führungssystem waren vorhanden . Praktisch waren diese Arbeitsplätze im
täglichen Einsatzbetrieb unbesetzt und währe erst in höheren Stufen der
Einsatzbereitschaft Personal durch Soldaten des JG - 8 besetzt. worden. ( *
Anmerkung Autor : Im praktischen täglichen Dienstbetrieb in der Feuereinheit mit
Einsatz AFS , wöchentliche Besuche im Stab und Befragungen von Diensthabenden im
GS lassen die Besetzung der Arbeitsplätze zum JG-8 nicht bestätigen. Der Autor
dieses Artikels war 8 Jahre in der 41. FRB mit wöchentlichen dienstlichen
Besuchen in Ladeburg ).Es bestand eine ständige Verbindung zum GS-31in
Kolkwitz .(automatisierte Jägerleitstelle)
41. FRBr im Jahre 1990:
Stab Ladeburg = Fernsehprogramm
Gefechtsstand Rüderitz/Ladeburg =Oberbau
Wechselgefechtsstand Klosterfelde = Oberbau 1
Technische Abteilung 4120 Ladeburg = Fernsehprogramm 70
FRA-4121 bei Fürstenwalde / Raunsche Ziegelei = Fernsehprogramm 71
FRA-4122 bei Prötzel/Biesow = Fernsehprogramm 72
FRA-4123 bei Klosterfelde = Fernsehprogramm 73
FRA-4124 bei Kremmen/Bätz/Sommerfeld = Fernsehprogramm 74
FRA-4131 bei Schönermark = Fernsehprogramm 75
FRA-4132 bei Fehrbellin = Fernsehprogramm 76
FRA-4133 bei Zachow = Fernsehprogramm 77
FRA-4134 bei Reichenwalde = Fernsehprogramm 78
FuTA-4101 bei Rüderitz/Ladeburg = Fernsehprogramm 79
FRAG-411 bei Osterne/Badingen/ = Fernsehprogramm 80
FRAG 411 hatte ein abgesetztes Fla-Raketen-Lager FRWL-411 bei Wolfsruh
Für den Fall des Einsatzes im Krieg war Gerät in Klosterfelde eingelagert und
sollet aufgebaut werden in :
Technische Abteilung: Technische Abteilung 4140 in Bochow als
Fernsehprogramm 90
FRA- 4141 ... Luckow --- Fernsehprogramm 91
FRA- 4142.... Bochow ---- Fernsehprogramm 92
FRA- 4143.... Saarmund --- Fernsehprogramm 93
FRA- 4144.... Schenkendorf --- Fernsehprogramm 94
Die Systeme waren S 75 DWINA .
Ausrichtung der 41. FRBr:
Die Fla-Raketen-Abteilungen der Brigade waren in west-und nordwestlicher
Richtung um Berlin ausgerichtet.
Daher ist davon auszugehen, dass von dort auch die Haupanfluglinien des Gegners
vermutet wurden.
Entgegen eniger Spekulationen lag kein Luftverteidigungsauftrag für die Stadt
Ostberlin vor.
Dabei hatten die alten FRA S-75 FRA-4122 und 4123 die Aufgabe zum Schutz des
Luftraumes im Großraum Strausberg, da in diesem Raum wichtige milit.
Einrichtungen lagen wie MfNV und seine Führungsstelle, Kdo LSK/LV und seine
Führungsstelle, der Flugplatz Strausberg, sowie die Führungsstellen von
Bevollmächtigten des Nationalen Verteidigungsrates in Müncheberg und Buckow.
Für die FRA -4123 und 4124 stand zudem die Aufgabe der Deckung Ostberlin aus der
Richtung Nordwest- hinsichtlich der Führungsstellen Prenden und Biesenthal
wurden deren Aufgaben auf den Großraum Bernau präzisiert.
Für die FRA-4121 stand als Aufgabe die Deckung des Luftraumes des Gebietes der
Stadt Fürstenwalde, da dort das für die Verteidigungswirtschaft wichtige
Reifenwerk produzierte. Ab 1978 erfolgte dann dort auch die Einrichtung des ZGS
LSK/LV NVA. Außerdem lag im nahen Bad Saarow das Zentrale Lazarett der NVA.
Gleiche Aufgabe hatte die FRA-4134 Reichenwalde halt nur für Ziele ab 25 m =
tieffliegende CM.
Besonderheiten :
Auffällig ist , dass es keine deutsche
Luftverteidigung südlich Berlin gibt. In westlicher Richtung ( Potsdam )
befanden sich 3 Fla Raketenabteilungen Typ S 125 NEVA. Die Räume zwischen diesen
Feuerabteilungen warn nicht gedeckt , nicht überlappt und ungeschützt.
Vermutet wird heute , dass die 133. FRB
des Oberkommando der Gruppe der russ- Streitkräfte diese Aufgabe übernommen
hätte (?)
Für den Einfall und die Eroberung der
Stadt Berlin West hätte die 41.FRB auf Grund der räumlichen Lage die
Luftverteidigung gewährleistet. Vermutet wird, das die 41. FRB aus dem LV
Auftrag herausgelöst worden wäre und die Einnahme von Berlin West gedeckt hätte.
Papierlage gibt es nicht, vermutet wird es
auf Grund von vorbereiteten Fernmeldemitten und vorbereiteten Schaltungen zu
verschiedenen Verbänden der NVA und GSSD , die im Frieden nichts miteinander zu
tun hatten .
Die 20. Gardearmee der russ. Streitkräfte
hätte sehr wohl der Verteidigung von Berlin übernommen. ( * Autor : das war in
den Feuereinheiten die einhellige Meinung , diese wurde von den Kommandeuren so
vertreten und gehörte zum allg. Wissen der Soldaten in der Feuereinheit . Leider
werden solche Aussagen heute angezweifelt. ) Die 41. FRB wäre von der 20.
Gardearmee geführt worden.
Es bestanden keine Fernmeldeverbindungen
von den Feuereinheiten zur GSSD . Ob es Verbindungen vom GS Ladeburg / Rüdnitz
Verbindungen zur GSSD gab ist stark anzuzweifeln. ( *Autor : Gespräche mit
ehemaligen Diensthabenden im GS Ladeburg bestätigen , dass es keine Meldewege
zur GSSD gab .)
Kommandeure des Truppenteils von Beginn bis zum 02.10.1990
0berstleutnant Horst Gorlt
Oberst Naumann
Oberst Kahle
Oberst Werner Scholz
Ab 1990
OTL von Wolff Bundeswehr
Arbeitsplatz des Schiessenden. Es handelt sich hier um den Kommandeur der 41. Fla Raketenbrigade Berlin ( Scholz , hier noch OSL
, später Oberst ) in Funktion als Schiessender ( S 75 / SA2 "Wolchow " ) .
Der Schiessende beurteilt an seinem Rundsichtgerät die Luftlage
( Tochtersichtgerät ) und weist dem Leitoffizier Ziele zum Auffassen zu.
Die Arbeitsplätze des S75 "Wolchow" und S125 Neva sind ähnlich aufgebaut.
Rechts neben ihm sitzt einer der 3 Funkorter zum Begleiten des Zieles. Der Leitoffizier sitzt halb rechts hinter dem Schiessenden und beurteilt
die Möglichkeiten der Feuereröffnung an seinen 2 Feuerleitsichtgeräten und startet die Flugkörper.
Tochtersichtgerät Schiessender
mit Bild von P 18 RADAR http://sites.google.com/site/samsimulator1972/home
Einbindung der 41. Fla Raketenbrigade
Die Truppen der LV wurden im diensthabenden System
zentral geführt. Die Luftlage der FUTT , Truppen der FUTT der
Landstreitkräfte im DHS und eigener Luftraumaufklärungsmittel wurde über
Sprache , Funk oder automatisiert ein verschiedene Luftlage Netze
eingelesen.
Zentraler Gefechtsstand
Moskau
Hauptgefechtsstand West
Minsk
Hauptgefechtsstand Süd-West
Kiew
ZGS der LSK/LV der DDR Fürstenwalde
ZGS der LV Polen
Warschau
ZGS der LV der CSSR Prny
ZGS der LV Ungarn
Budapest
ZGS der LV Rumänien
ZGS der LV Bulgarien
ZGS-14 der LSK/LV der DDR hatte eine Führungsverbindung mit Minsk und
Moskau. Mit dem Warschau und Prag bestanden Verbindungen des
Zusammenwirkens und des Informationsaustausches.
Der ZGS-14 der LSK/LV sicherte aus dem Schutzbauwerk Fuchsbau bei
Fürstenwalde die Führung des Diensthabenden Systems der LSK/LV, der
diensthabenden Mittel der Truppenluftabwehr der Landstreitkräfte und den
Informationsaustausch mit den Luftverteidigungsmitteln der russischen GSSD.
Bilder :
http://www.lv-wv.de/
"Die
Streitkräfte der NATO auf dem Territorium der BRD" Militärvarlag NVA , 1982
Die 41. Fla Raketenbrigade im Falle des Krieges
Mit dem Signal " Ausgangslage Abwehr " der Fla Raketentruppen
wäre die 41. FRB aus der Frieden in die Kriegsstruktur überführt worden.
Dauer und Abläufe können nur vermutet werden. 14 Tage sind eine gute
Annahme. Es wären 3 zusätzliche Fla Raketeneinheiten aus dem Personalbestand ( ! ) der 41. gebildet worden. Zusätzliche Fla Einheiten wären nicht
zugeführt worden.... es gab keine.
Die Kriegsstruktur war ausgeplant . Übungen
erfolgten in Teilsegmenten: Mob Übungen für Reservisten etc. Niemals wurden
die zusätzlichen ausersehenen Stellungen bezogen oder fernmeldetechnisch angeschlossen.
In den einzelnen FRA war bekannt, dass Personal in neu
aufzustellende FRA abgegeben werden würden . Wer es genau war, konnte nur
vermutet werden .
Die fernmeldetechnische Anbindung für den Krieg war
ausgeplant. Aus erhaltenen Unterlagen lässt sich 25 Jahre nach dem Fall der
Mauer und Auflösung der NVA auf die Kriegsstruktur schließen .
Typisches Training der FRA beinhaltete kurzfristige
Verlegungen, Training der Verlegung bei Nacht und Verlegen im Kfz Marsch .
Gruppierung Berlin Anteil
der LSK/LV NVA: ( die Hauptkräfte kamen von den russ. Streitkräften )
Jagdfliegergeschwader 8 (Marxwalde . )
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit
der 41. FRB :
Nein
Funktechnische Bataillon 61 (FuTB-61) Müncheberg zur Luftraumaufklärung und
Jägerleitung ( insbesondere FuTK-611 Müncheberg und FuTK-612 Wusterwitz).
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit der
41. FRB : JA
Transporthubschraubergeschwader 34 (THG-34) Brandenburg-Briest.
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit der
41. FRB : Nein
Zur Luftraumdeckung wurde eine eigenständige Luftverteidigungsbrigade aus
41. FRBr, JG-8 und FuTB-61 gebildet.
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit der
41. FRB : Ja
Der bisherige Gefechtsstand der 41. FRBr in Ladeburg wäre gemeinsamer
Gefechtsstand 41. FRBr/JG-8/FuTB-61
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit der
41. FRB :
Nein ( JG 8 )
Der bisherige Gefechtsstand 8/61 in Müncheberg wäre der gemeinsame
Wechsel-Gefechtsstand 41/8/61
Zusammenarbeit und gemeinsame Führung im Frieden mit der
41. FRB : Ja
Es war durch nachrichtentechnische Maßnahmen vorbereitet, die 41. FRBr
direkt aus dem ZGS LSK/LV zu führen und damit zeitweilig aus der Führung der
1. LvD heraus zu nehmen.
Bei Anforderung , Überforderung der Luftlage bei
Massenanflug oder speziellen Luftverteidigungsoperationen wäre die 41. FRB
mit Überspringung einer Führungsebene direkt aus der 1. LvD geführt worden.
Eine Zusammenarbeit mit den russ. Truppen wäre damit direkt möglich
gewesen.
Richtfunknetz der
Kriegstruktur
Bild . mit freundlicher
Genehmigung :
http://nachrichtenbetriebsamt.de/
Fla Einheiten ,
die innerhalb der 41. FRB aufgebaut werden sollten . Die Stellung Saarmund wurde
von Angehörigen der 4133 im Jahr 1988 besichtigt und als nicht brauchbar
für die Fla Raketentruppen als Feuerstellung eingeschätzt. Saarmund war als Rifu und Funksendestelle für die Berliner Gruppierung gedacht .
Die 41. FRB führte im Frieden mit dem automatischen
Führungssystem SENESH ihre 9 Fla Raketeneinheiten . Im Frieden war die Zusammenarbeit mit den
Jagdfliegerkräften der Luftverteidigung vorbereitet. Die Arbeitsplätze der
Jägerleitung der 41. FRB waren nicht besetzt. Die Fernmeldeverbindungen zu den
Jagdfliegern und Funktechnischen Truppen unterschieden sich deutlich von der
Kriegsstruktur . Die einzunehmende Struktur war geheim .
Aus der Friedensstruktur ist erkennbar :
Auffällig ist , dass die 41. FRB ihr
Schutzobjekt Berlin gegen Nord vereidigt . Die Fla Raketenabteilung FRAG 411
großer Reichweite verteidigt nicht das Schutzobjekt. Der FRAG werden Ziele bei
220 Km zugewiesen.
Die Fla Raketenabteilungen mittlerer
Reichweite S 75 Wolchow sind stationär . Die aus der Reserve aufzubauenden 4
neuen Fla Raketenabteilungen waren technisch veraltet .( S 75 DWINA ) .
Diese 4 FRA im Süden Berlins
wären nur begrenzt in der Lage massive Luftschläge abzuwehren .
3 Fla Raketenabteilungen S
125 NEVA waren im Vorfeld und westlich Potsdam in Stellung und auf
Abwehr tief fliegender Luftangriffsmittel spezialisiert . Die Abdeckung der
Abstände zu den S 75 Systemen war nicht vorgesehen. Vielmehr wurden die
S 125 Systeme an optimierten Standorten aufgebaut .
Die typische
Vernichtungswahrscheinlichkeit bei Schiessen mit Fla Raketen beträgt
unter einfachen taktischen Bedingungen 0,4 ( Marschflugkörper ) bis
0,8 auf taktische Flugzeuge . Manövrierende Ziele im Endanflug der Fla Rakete, oder jamming
gegen die Raketenleitstation ( elektronische Niederhaltung ) lassen
die Vernichtungswahrscheinlichkeit auf 0,4 - 0,1 sinken. Bei
Verdopplung der Anzahl der Fla Raketensysteme ( oder gar
Verdreifachung ) steigt die
Vernichtungswahrscheinlichkeit
leider nicht
um den Faktor 2 bis 3 .
Trotzdem werden bei zu
schützenden Hochwertobjekten eine größere Anzahl Fla Raketensysteme
eingesetzt. die Begründung liegt in der zu erwartenden großen Anzahl
von angreifender Flugzeugen gegen diese Objekte. Außerdem sind die
Fla Mittel selbst Objekte , die angegriffen werden.
Entgegen weitläufiger Meinungen
decken sich Fla Raketensysteme nicht gegenseitig. So könnte man
annehmen , Systeme geringer Reichweite würden im Nahbereich die
"großen " Systeme gegen Luftangriffsmittel decken. Alle Typen der
Luftverteidigungssysteme haben Vor und Nachteile. So ist das System S
125 NEVA auf Anflüge in geringen Höhen ( Untergrenze 20 m bis ca. 10
Km im Anflug ) technisch optimiert. Solche Systeme werden im Layout an
tieffluggefährdeten Einflugschneisen positioniert. Die Eigenschaft
geringe Reichweite und damit Deckung im Nahbereich für ein anderes LV
Mittel ist nicht entscheidend.
Es handelt sich um einkanalige
Systeme. Ein Ziel wird an der Startzone aufgefasst und bekämpft. Die
fliegenden gelenkten Raketen treffen das sich annähernde Ziel im
Idealfall an der äußeren Grenze der Vernichtungszone . Jetzt kann ein
nachfolgendes Ziel bekämpft werden. Das Ziel wird in der Tiefe der
Vernichtungszone getroffen. Ein weiteres ( 3. ) Ziel wird bei
einkanaligen Systemen nicht bekämpft , es kommt zum Überflug und
Durchflug zum Schutzobjekt. Typischerweise werden solche
Luftabwehrsysteme weit vor dem Schutzobjekt in der angenommenen
Hauptanflugrichtung positioniert. Hinterher schießen wäre technisch
möglich ( S 125 , S 75 , S 300 ) wird aber wegen Gefährdung des zu
schützenden Objektes nicht angewendet.
Um anfliegende Luftziele mit
hoher Anflugdichte ( zeitlich und zahlenmäßig ) bekämpfen zu
können werden Fla Raketensysteme in großer Anzahl ( 4- 6 ) für den
jeweiligen Anflugsektor positioniert. Über Zielverteilung über ein
automatisches Führungssystem werden einzelne Ziele den jeweiligen
Feuereinheiten zur Vernichtung zugewiesen. Hierbei wird nicht nach den
technisch günstigsten Bedingungen ( an der fernen Grenze der Startzone
) , sondern nach der optimierten Zielverteilung das Feuer eröffnet.
Nachschüsse sind bei dieser Methode des Feuerkampfes nicht möglich.
Das automatische Führungssystem leitet auch Jagdfliegerkräfte an die
Luftziele und führt die fliegende LV mit der bodengebundenen LV.
Hochwertziele tief in Russland (
Kernwaffeneinsatzmittel ) wurde je Sektor mit 20 Fla Raketensystemen (
! ) mit Tiefenstaffelung durch gemischte Luftverteidigung mit
Jagdfliegerkräften gedeckt.
Aus den Erfahrungen
lokaler Kriege war anzunehmen :
Innerhalb 24 Stunden bei
Kriegsbeginn war die
NATO in der Lage 3-5 massive Luftschläge mit jeweils 500 Flugzeugen
gegen Räume innerhalb der DDR und Richtung Polen zu führen .
Diese Luftschläge selbst wären in einzelnen Schlägen a`
aller 20 min in Geschwaderstärke möglich gewesen. Die Luftverteidigung
des Warschauer Paktes hatte eine maximale Abnutzung des Luftgegners herbeizuführen .
Unabhängig von den Flugzeugen
wären Marschflugkörper in Gruppen von bis zu 40 Marschflugkörpern
gegen einzelne Hochwertziele der Truppen und Luftverteidigung
eingesetzt worden. Diese Mittel waren bereits im Frieden vorhanden und
ständig einsatzbereit.
Die Luftverteidigung ging von
eigenen Verlusten bis zu 30 % innerhalb der ersten 3 Tage Luftkrieg
aus. Die Gefechtsausbildung ging von diesen Annahmen aus, die
Ansprüche und Überprüfungen waren diesem Level geschuldet .
Probleme waren bereits im
Frieden bekannt :
Die deutsche Luftverteidigung wäre
unter russ. Führung gestellt worden. Beim Vormarsch der Truppen wären
die Luftverteidigungstruppen des Heeres mitgegangen. Wer hätte das Hinterland
gegen Luftangriffe verteidigt. Die LV Truppen der NVA waren
quantitativ nicht in der Lage gewesen.
Eine wesentliche Frage , die im
Frieden nicht geklärt war, war die Kriegsstruktur der russ.
Streitkräfte . Planungen für die
deutsche LV waren damit nutzlos, da im Krieg die deutschen ( NVA )
Truppen der LV ( wahrscheinlich ) unter die Führung der Russen
gegangen wären .
Feuerzone / Vernichtungszone 41. Fla Raketenbrigade Berlin
Siegfried Horst Oberst aD
http://www.lv-wv.de/
lesen Sie mehr über die NVA LSK / LV ,
GSSD und Jagdfliegerkräfte
Die Abbildung ist geschönt. Die Vernichtungszonen
benachbarte FRA berührten sich nicht. Für Ziele bis um 500 m Flughöhe beträgt
die seitliche Grenze der Vernichtungszone unter optimalen / selten )
Bedingungen 12 Km .Es bestanden Löcher mit 25 Km Abstand zueinander .
Die zusätzliche Stationierung von
Luftabwehrmitteln vom Typ S 125 Neva konnte niemals eine vollständige
Vernichtung eines Luftgegners gewährleisten . Diese Stationierungen in den
80er Jahren dienten der weiteren " Verdichtung " bereits vorhandener
Vernichtungszonen der GSSD ( Russen ) für die ersten Luftschläge der ersten 2 -
6 Stunden im Krieg .
Die russ. Truppen in
Deutschland hatten innerhalb der Berliner Gruppierung
Luftabwehrmittel vom Typ S 300W Gladiator . ( das russ. PATRIOT )
sowie SA11 und SA 15 .( BUK und THOR )
. Die russ. Streitkräfte hatten in Deutschland ca. 200 ( ! ) Fla
Raketensysteme im Bestand . Innerhalb der 41. FRB Berlin gab es auf
deutscher Seite 10 Systeme .
Die Luftverteidigungszone der
Berliner Gruppierung als Ganzes ( russ. und deutsch ) war eine der
massivsten in Europa.
Die deutsche Fla Raketenbrigade
Berlin spielte hier eine ( wertvolle ) Nebenrolle . Die 4
Systeme S 125 NEVA Luftabwehrsysteme der 41. FRB waren eine
(teure ) Episode gewesen. Eine deutsche 41.FRB im Alleingang hätte
den 2. Kriegstag nicht erlebt.
Die russ. Streitkräfte schätzen
den sehr guten Ausbildungsstand deutscher Fla Raketensoldaten . Beim
Besuch einer russ. NEVA Abteilung durch die deutsche 4133 waren
wir besser als die Russen.
Systeme S 125 NEVA wurden in
Russland seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr produziert. trotzdem
wurden 1985 3 Systeme NEVA S 125 gekauft. Russland nahm im Jahr 1990
ihre letzte S 75 Feuerabteilung aus dem aktiven Betrieb.
S 125 NEVA // SA 3 . Vernichtungszone ca. 25 Km nach vorn , ca. 12 nach den Seiten
. Untere Grenze der Vernichtungszone 25 m Höhe für den Nahbereich
und bis 50 - 500 Höhe im Entfernungsbereich bis ca. 17 Km
Entfernung nach vorn
Das System war einkanalig , dh . es kann jeweils nur ein Ziel mit 2 Raketen
gleichzeitig
bekämpft werden. Killwahrscheinlichkeit : 0,2 - 0,9 , je nach Schiessbedingungen
S 75 WOLCHOW // SA 2 . VZ bis ca. . 55 Km , untere Grenze bei 300 m
in der Höhe , obere Grenze
bei 20 Km , seitliche Grenzen der Vernichtungszonen ca. 30 Km .
Einkanalig , dh . es kann jeweils nur ein Ziel mit 3 Raketen gleichzeitig
bekämpft werden. Killwahrscheinlichkeit : 0,2 - 0,6 je nach Schiessbedingungen
S 200 WEGA // SA 5 . VZ bis 240 Km , nach oben ca. 35 Km , untere Grenze bei 1000
m .
Einkanalig , dh . es kann jeweils nur ein Ziel mit 1 Rakete gleichzeitig
bekämpft werden. Killwahrscheinlichkeit : 0,4 - 0,8 je nach Schiessbedingungen.
Unter speziellen Schiessbedingungen 2 Ziele gleichzeitig mit 2 oder mehreren
Flugkörpern .