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NVA
• S 125 SA 3
• S200 SA 5
• S 75 SA 2
• PATRIOT
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Vernichtungswahrscheinlichkeit
Lenkfehler
Die Vernichtungswahrscheinlichkeit ist die Option ( Möglichkeit ) das Luftziel
zu vernichten.
Diese Wahrscheinlichkeit wird bestimmt durch :
•
den räumlichen Abstand der Fla Rakete zum Ziel im Zeitpunkt der Detonation.
Die Ablage ist die Position des gelenkten Flugkörpers bezogen auf den Ort ,an dem er sich befinden sollte. Die Ablage wird für jede Ebene ( Seite , Höhe ) im Meter ausgedrückt. Die Ablage ist ein Begriff aus der Regelungs- - und Steuerungstechnik: Abweichung vom Sollwert. Die Ablage bestimmt die Vernichtungswahrscheinlichkeit . Die Ablage lässt sich mit statistischer Mathematik erfassen und beurteilen.
Ablage entsteht durch : Totzeit des Regelungskreises, Masseträgheit des Flugkörpers, Manöver des Zieles, die der Flugkörper abarbeitet und damit begleitendes Überschwingen auf der Flugbahn.
•
Eigenschaften des Luftzieles :
•
Geschwindigkeit und Bewegungsparameter und Entfernung im Treffpunkt ( An, Vorbei
oder Abflug )
Hierbei : Schiessen
außerhalb der Startzone führt zur Verringerung der
Vernichtungswahrscheinlichkeit . Siehe
Vernichtungszone
• Typ des
Luftzieles und spezifische Bewegungsparameter
(
ARM, TBM , Hubschrauber , Marschflugkörper ). Die Vernichtungswahrscheinlichkeit
wird für jedes einzelne Luftziel betrachtet. Bei 3 anfliegenden Zielen
gibt es 3 voneinander unabhängige ( ! ) Wahrscheinlichkeiten der Vernichtung. (
Eigentlich gibt es für jedes einzelne ( ! ) Luftziel eine eigene ( ! )
Vernichtungszone . Waffensysteme mit digitaler Auswertung und Kalkulation
stellen die optimalen Startentfernungen unter Beachtung der Bewegungsparameter
für jedes einzelne Ziel separat dar ( TTL : time to launch
TLL time last launch.) Da Waffensysteme üblicherweise gegen bestimmte Arten von
Luftbedrohung konstruiert werden , können die Vernichtungswahrscheinlichkeiten
gegen abweichende und "schwierige " Luftziele geringer ausfallen. Beispiel dafür
ist die zZ schlechte Vernichtungswahrscheinlichkeit von Marschflugkörpern in
Bodennähe und Geschwindigkeiten im Unterschallbereich , ARM Flugkörper und
taktische Boden Boden Flugkörper für normale Luftabwehrsysteme. Bei analogen
Systemen werden diese Angaben als Marken AUF DEM Sichtgerät eingeblendet.
Geschwindigkeitsbereich : nur für
einen vorgegebenen Geschwindigkeitsbereich garantiert der Hersteller die
vorgegebenen Vernichtung. Das gilt ebenso für den Höhenbereich ( untere Grenze
, oberer Grenze ) in Verbindung mit der Zielentfernung.
• Manöver gegen die Fla Rakete
, mögliche max. Lastvielfache der Fla Raketen ( aktiver vs. passiver
Abschnitt des Antriebes )
• Manöver gegen die Reichweite der Fla Rakete
= Lenkfehler der Flugabwehrrakete am Ziel
• gewählter Leitmethode zum Ziel Querverweis
• Reflexionsfläche
des Ziels
•
Verwundbarkeit des Ziels
•
Bedingungen des Schiessens : elektronische Gegenwehr ( jamming , chaff )
Querverweis ELOKA vrs. Leitmethode
eigene
Maßnahmen gegen Störungen / jamming . Störschutz kann die Ablage vergrößern und
Vernichtungswahrscheinlichkeit
massiv senken :
Querverweis
Frequenzwechsel
Querverweis
Ist die Fla Rakete ablenkbar ?
•
den technischen Eigenschaften des Fla Raketenkomplexes
und der Fla Rakete ,Lenkfehler der Fla Raketen ( statische , dynamische )
Leitmethode der Fla Rakete/en , Betriebsarten der Antenne , Begleitart ( Hand ,
automatisch , optisch , Radar )
Art des Funkzünders, Art des Treffens ( Splitter oder "direkt hit ")
•
dem Abstand der Fla Rakete zum Ziel im Zeitpunkt der Detonation des
Gefechtsteiles :
Anpassung
Richtdiagramm Funkzünder zum Splitterdiagramm , Anzahl der Splitter auf Fläche
rechtwinklig
zum Bewegungsvektor der Rakete zum Ziel ( Dichte )
Nur innerhalb der Vernichtungszone ( in deren räumlichen Ausmaßen ) ist eine
( statistische ) Vernichtungswahrscheinlichkeit gegeben. Darüber hinaus sinkt die
Killwahrscheinlichkeit ab.
Wahrscheinlichkeit
der Vernichtung durch Fla Raketen |
Die
Vernichtungswahrscheinlichkeit innerhalb der Vernichtungszone eines Fla
Raketenkomplexes wird durch den Hersteller mit Versuchsschiessen und
später auch durch den Nutzer ermittelt. Die
Vernichtungswahrscheinlichkeit ist die theoretische
Möglichkeit einer Zielvernichtung ( Option ) und wird
durch die mathematische Erwartung beschrieben.
Mathematische Erwartung :
Wie steigt die Vernichtungswahrscheinlichkeit mit steigender Anzahl von
Fla Raketen an ?
Ohne Berücksichtigung der Eigenschaften des Luftzieles . Anhäufung der
Ereignisse, alle fliegenden Fla Raketen haben die gleiche
Vernichtungswahrscheinlichkeit. Das Ziel " sammelt" Schäden durch
vorhergehende Treffer an.
Pn = 1 - ( 1- PR
)n
Pn
Wahrscheinlichkeit mit
Anzahl der Fla Raketen
PR Vernichtungswahrscheinlichkeit mit einer Rakete
|
Beispiel: P = 0,8 Vernichtungswahrscheinlichkeit der Fla Rakete auf das
Ziel ( bei 100 Schiessen mit eine Rakete fällt das
Ziel 80 mal )
Gesucht: Es werden 3 Raketen Salvo geschossen . Wie hoch kann der Kill nach der 3 .
geschossenen Fla Rakete sein ?
Lösung
Pn = 1 -
( 1- 0,8 ) 1 1 . Rakete = 80,0 %
Pn = 1 -
( 1- 0,8 ) 2 2 . Rakete = 96,0 %
Pn =
1 - ( 1- 0,8 ) 3
3 . Rakete = 99,2 %
Das bedeutet :
die Vernichtungswahrscheinlichkeit steigt von 80 % mit einer Rakete
um 16
% mit einer 2. Rakete und um weitere 3 % mit der 3. Rakete .
Übung zum Verständnis:
Steigt die Vernichtung mit
steigender Anzahl von geschossenen Raketen linear an , gilt der Spruch :
viel hilft viel ?
Bei einer gegebenen Vernichtungswahrscheinlichkeit von 0,7 ist die mögliche
Kill- Wahrscheinlichkeit mit der 4. Rakete gesucht.
Lösung
Vernichtungswahrscheinlichkeit bekannter Waffensysteme |
Vernichtungswahrscheinlichkeiten bekannter Waffensysteme
Bild : vku.ru
Luft-kosmische Abwehr, russ.
Die
Vernichtungswahrscheinlichkeit wird vom Hersteller bereits in der
Entwicklungsphase beeinflusst. Durch Testschießen,
Aufbearbeitung der Ergebnisse (Telemetrie, Zuverlässigkeit bei
genügend hoher Anzahl von Schiessen etc ) Die Messtechnische
Untersuchung mit Detonation von
Gefechtsteilen von Fla Raketen am Boden sind z.B. für
den SA3 // S 125 NEVA bekannt. Die Auswertung von Schiessen in lokalen
Kriegen unter Bedingungen des Krieges und elektronischer Niederhaltung
sind die wichtigste Datenquelle und Basis für Verbesserungen der
Effektivität. Überprüfungsschiessen der übenden Truppe dienen ebenfalls
dem Gewinn von statistischem Material.
••
Die
fliegende
Truppe berechnet die Effektivität der Fla naturgemäß nach anderen
Kriterien als die Truppen der SAM. Aber die Tatsache , dass starke SAM
erhebliche Ressourcen der angreifenden Luftwaffe bindet um diese zu
überwinden, unterdrücken ,in Schach und Distanz zu halten ,geht
in keine Rechnung ein.
Die fliegende
Truppe rechnet mit Anzahl gestarteter Flugkörper. Aus der Sicht der
Luftwaffe ist das korrekt, jeder anfliegende Flugkörper ist eine
Bedrohung. Danach werden vernichtete Flugzeuge gezählt und das
Verhältnis bestimmt.
Die Truppen
der SAM eröffnen das Feuer( Engagement ) und zählen die abgeschossenen
Flugzeuge. Der Raketenverbrauch ist eine technische Größe: Nachladen ,
montieren von Flugkörpern etc.
Die Anzahl zu
schießender Flugkörper bestimmt die Taktik der Waffengattung und die
Vernichtungswahrscheinlichkeit bezogen auf unterschiedliche
Zielcharakteristika und Schiessbedingungen .
Entscheidend ist die Anzahl der Feuereröffnungen gegen
vernichtete
Luftziele. Der Hersteller gibt die Anzahl zu schießender Flugkörper (
und Zeitabstände ) vor. Man kann es sich in etwa wie beim Schiessen
auf dem Schiessplatz gegen Klappscheiben vorstellen: Die Munition ist
begrenzt, mit kurzen Feuerstößen werden einige Klappscheiben vernichtet.
Die genaue Anzahl der Durchschüsse ist egal , wenn denn die Scheibe
gefallen ist.
••
Die
Effektivität der SAM 75 ( SA2 ) der nordvietnamesischen LV
betrug aus der Sicht der fliegenden Kräfte anfangs 0,9 und ging
bis auf 0,01 zurück. Durch elektronische Niederhaltung wurden die
Bedingungen innerhalb der VZ technisch verschlechtert. Mit
erhöhtem Raketenverbrauch wurden die taktischen und technischen
Maßnahmen gegen das Schiessen kompensiert.
••
Während der
Operation "
Linebaker II " im Dezember 1972 gegen Hanoi wurden in der ersten
Nacht ( von 10 Tagen ) 200 Fla Raketen geschossen. 3 Flugzeuge B
52 kehrten nicht zurück . Wie soll hier die Effektivität berechnet
werden ? Der S 75 schießt ( bei genügendem Vorrat an Fla Raketen ) Salvo
a 3 sec 3 Flugkörper auf ein Ziel. Unter normalen Bedingungen (
keine Gegenwehr , keine taktischen Manöver , chaff und jamming , "Shrike"
Raketen gegen die Antenne
etc. ) hat das System eine Vernichtungswahrscheinlichkeit von 0,98.
Aus der Sicht der Luftwaffe 1,5 %
Effektivität ( 200 Raketen gegen 3 Verluste ) Aus der
Sicht der SAM : 3 Ziele beim ersten Angriff vernichtet.
Am Ende
dieser Operation fehlten der airforce
17 Stück B 52
Bomber. Bei
den 210
beteiligten Bombern kommt so ein Verlust von 8 % zustande.
Allerdings wurden auch
1242
Fla Raketen geschossen , so dass dieses Ergebnis relativ ist. Es werden
insgesamt
81
Flugzeugabschüsse
behauptet.
Am 17. Oktober 1967 wurden bei einer Aktion der Airforce gegen Hanoi durch die
Luftverteidigung 90 Fla Raketen geschossen. Kein einziger Bomber B 52
ging verlustig. Die Antwortsignale der Raketen an die
Raketenleitstation wurden effektiv elektronisch gestört. Wirksamkeit der
SAM = 0 mit 90 Raketen.
••
1965 in
der Anfangsphase des Einsatzes der neuen Fla Raketenkomplexe genügten
2 - 3 Raketen
zur Vernichtung eines Flugzieles.
50 % aller
Ziele wurden mit 2 Raketen bekämpft , 6 % aller Ziele wurden mit 3 Fla
Raketen bekämpft. Der Rest wurde mit einer Fla Rakete bekämpft.
1966 stieg der Raketenverbrauch zur
Vernichtung eines Luftzieles auf
12 - 15 Fla Raketen an.
Ursachen waren : Lenkfehler bei der
Handbegleitung durch die 3 Funkorter ( Epsilon , Beta und Entfernung ) unter den Bedingungen aktiver Störungen ( jamming
) , zusätzliche Lenkfehler bei Zielen in geringen Höhen und manövrierenden
Zielen .
dessert storm
Golfkrieg 1991
158 Patriot
Lenkflugkörper geschossen, dabei 27 TBM vernichtet.
= 0,16 Effektivität .2 TBM
vom Kurs abgedrängt ( zählt als Mission kill ).
15 TBM nicht getroffen ( Bekämpfung erfolgte aber ) 20 Patriot detonierten
(vorzeitig ) ohne Wirkung . 87 Patriot Flugkörper trafen SCUD TBM Trümmer. 24
Patriots flogen vorbei ohne Wirkung am Ziel.
Die Feststellung
der Effektivität ist schwierig, die US Army gibt 0,7 an. Dieser Wert ist
glaubwürdig. Die israelische Luftverteidigung hatte wegen der größeren
Reichweite schlechtere Parameter bezogen auf die TBM ( höhere
Geschwindigkeiten , steilere Anflugbahnen ) Die Effektivität wurde mit 0,40
angegeben. Quelle : Gen. Schwarzkopf.
|
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1969 - 1971 Suezkanal
Israelische
Luftwaffe vs. ägyptische SAM ( SA2 , S75 "Wolchow" Luftabwehrsystem )
Bei 127
Feuereröffnungen gegen Flugzeuge ( angreifende Jagdbomber und
aggressive Luftangriffe unter elektronischer Störlage, jamming )
werden 32 Luftziele vernichtet.
Raketenverbrauch : 264
geschossene Flugkörper.
8,25 Raketen pro Ziel ( 264 : 32 )
Effektivität
( 32 : 200 )
0,12
= 12 % aus der Sicht der Piloten.
Effektivität SAM ( 32 : 127 )
0,26
= 26 % aus der Sicht der SAM
Das Verhältnis
entspricht 1 / 4 Verlust pro Luftangriff
syrischer S 125 mit
Rampe und Antenne
30. Juni - 3. August 1970 Suezkanal , westlich des großen Bittersee
S 75
Wolchow / SA2 :
65 Feuereröffnungen mit 11 Zielvernichtungen
= 17 % Effektivität
S 125 NEVA / SA3
16 Schiessen und .
9 abgeschossene Ziele = 56 % Wirksamkeit
Luftkrieg in Yugoslavien 1999
Am 29 . März 1999 wurde ein Stealth Bomber F 117 mit dem System S 125 NEVA //
SA3 abgeschossen. Standard Feuerregelung : 2 Flugkörper a 5 sec.
Effektivität = 1 ( nicht 0,5 wie man errechnen könnte )
Im Krieg 1999 wurden geschossen
175 Flugkörper SA 3
266 Flugkörper SA 6
Verluste : 1 Flugzeug F 117
1
F 16
1
A 10
1
Jagdbomber "Seeharrier "
14 ( ? )
Marschflugkörper
?
Drohen , Predator
getroffener Marschflugkörper
Quelle : Jugosl. Staats TV
fliegende
Luftwaffe gegen
SAM mit Raketen :
Yugoslavien 1999
Von ca. 200
ARM Raketen gegen die Luftabwehr sollen 1- 2 % die Raketenleitstation
getroffen haben. Auch hier auf der Gegenseite ist die Effektivität ( unter
Bedingungen des Krieges ) nicht sonderlich gut.
Typische
Zahlen der Vernichtungswahrscheinlichkeit in der VZ
SA 15 TOR M1
ein Flugkörper
aircraft 0.92 - 0.95
helicopters 0.8 - 0.96
cruise missiles
0.6- 0.9
high precision weapons 0.7 - 0.9
UAVs
0.9
S300 PMU1
ein Flugkörper
Single shoot kill probability:
aerodynamic targets 0.7 ... 0.93
theatre ballistic missiles 0.5 ... 0.77
PATRIOT
mehrere Flugkörper
TBM :
0,7
S 125 NEVA SA3
2 Flugkörper
Ziel ohne Manöver 0,6
- 0,9
Ziel unter Schutz elektronischer Störungen
0,4 - 0,8
Ausweichmanöver fliegend
0,4
Marschflugkörper :
0,40 - 0,90
Quelle :
Verkaufsprospekte und Werbung der Hersteller
|
Wirksamkeit der Luftverteidigung
:
Die
Wirksamkeit der Luftverteidigung ist umstritten : je nachdem wer sie
beurteilt , kommen unterschiedliche ( politisch motivierte ) Ergebnisse zu
Tage:
Russ. Quellen sagen folgendes :.
Luft-kosmische Abwehr Heft 16
2004/3
www.vko.ru
Israelische
Luftwaffe vs. ägyptische SAM ( SA2 , S75 Wolchow Luftabwehrsystem )
127
Feuereröffnungen gegen Flugzeuge ( gegen angreifende Jagdbomber und
aggressive Luftangriffe unter elektronischer Gegenwehr und jamming) . 32 Luftziele vernichtet. ( das wäre ein ganzes Geschwader )
Raketenverbrauch : 264 geschossene Flugkörper. Man hat offensichtlich nicht immer die 3 geforderten Fla Raketen pro Ziel ( Schiessregeln ) geschossen.
Raketenverbrauch : 8,25 Raketen pro Ziel ( 264:32 )
Effektivität
der Luftabwehr : 32 : 124 0,25 =
25 % , das Verhältnis entspricht 1 / 4 Verluste
pro Angriff und Feuereröffnung .
Der Raketenverbrauch darf nicht zur Berechnung der Effektivität benutzt werden. Die Effektivität wird vom Hersteller auf dem Schiessplatz mit einer vorgegeben Anzahl von zu schießenden Fla Raketen vorgegeben. Beim SA2 sind das 3 Fla Raketen auf 1 Ziel . Betrachtet werden muss vielmehr die Anzahl der Schiessen / Feuereröffnungen im Verhältnis zu vernichteten Zielen. Die Anzahl der Flugkörper pro Ziel drückt die Vernichtungswahrscheinlichkeit falsch aus.
S 75 Wolchow / SA2 :
65 Feuereröffnungen mit 11 Zielvernichtungen = 17 % , aber mit jeweils 3 Fla Raketen
3 Raketen sind laut Schiessregeln und Hersteller gefordert auf 1 Ziel .
Die amerikanische
Rechnung wäre : 65 x 3 Raketen = 195 . Entspricht 6 % , man hat ja 195 Raketen fliegen sehen.
S 125 NEVA / SA3
Nach 16 Schiessen gab es 9 abgeschossene Ziele = 56 % Wirksamkeit
NEVA schießt laut Schiessregeln 2 Fla Raketen Salvo 5 sec
( elektrisch verdrahtet , lässt sich nicht beeinflussen )
Im Vietnamkrieg war die
Effektivität kleiner 5 %. : Unterdrückung der Lenkung der Fla Raketen , Störungen des Funkzünder und Störung Feuerleitradar. Trotz allem gingen von 1965 bis 1973 ca. 40 Bomber B52 durch Fla Raketen verlustig. Im Vietnamkrieg gingen ca. 20 % der Verluste auf Fla Raketen zurück, ca. 70 % auf Flak und 10 % auf MIG21 Jäger.
Für russ. Luftabwehr habe Ingenieure in Versuchsschiessen Vernichtungswahrscheinlichkeiten bestimmt. Diese werden praktisch in Versuchen bestimmt und mathematisch bearbeitet. Russ. Luftabwehrtechnik geht den Weg der mathematischen Erwartung durch mehrere Versuche, während sich die westliche Philosophie über die Exaktheit , Nachvollziehbarkeit und Wiederholbarkeit mittels Software die Vernichtung bestimmt. Soll heißen: westliche Systeme ( digital und über Software bestimmt ) 1 Flugkörper, russ. Systeme ( Erfahrung in 70 Jahren Fla Raketentechnik und praktischen Erfahrungen in Kriegen ) : mindestens 2 oder mehr gelenkte Flugkörper auf ein Luftziel um ( fast ) 100 % Kill zu erreichen. In der Praxis sieht es dann aber auch so aus, dass manuell 2 Flugkörper ( SALVO )
am PATRIOT geschossen werden...
Gibt der Hersteller an : mit 3 Flugkörpern a x sec. Abstand SALVO auf ein Ziel ( mit definierten Eigenschaften ), dann erreiche ich eine Vernichtungswahrscheinlichkeit von xx % KILL .
Laien behaupten nun : der SA2 schoss 3 Flugkörper und das Ziel fiel herunter. Das wären ja 3 Flugkörper auf ein Ziel = 0,33 Kill- Wahrscheinlichkeit . Das ist falsch. In diesem Beispiel war die Güte 1 = 100 %.
Anders wäre es, wenn das Ziel nicht vernichtet worden wäre und mit Nachschiessen ( 3 Fla Raketen ) das Ziel vernichtet worden ist: jetzt wären es mit den 6 Fla Raketen 50 % = 0,5 gewesen. Noch komplizierter wird es , wenn beim Schiessen nur 2 ( statt der geforderten 3 ) Raketen geschossen werden, bzw. beim Nachschuss weniger als die geforderten 3 Fla Raketen geschossen werden. Für diese Fälle gibt es mathematische Verfahren das Optimum zu ermitteln.
Fakt ist , das mit Ausweichmanövern gegen die gelenkten Fla Raketen , bei extremen Luftzielen ( mit extremen Bewegungsparametern ), bei Zielen mit geringer Reflexionsfläche oder bei Störungen ( gegen das Feuerleitradar oder die Fla Rakete ) die Vernichtungswahrscheinlichkeit stark ( bis auf Werte unter 5 % ) zurückgeht.
Ausführlich : Vernichtungswahrscheinlichkeit und mathematische Verfahren .
Wahrscheinlichkeiten
und Verkettung |
Wie viele
Fla Raketen sollten geschossen werden ?
Beispiel : Für das Schiessen
gegen taktische ballistische Flugkörper ( TBM
) solle gelten :
Die Ausfallsicherheit eines Fla Raketenkomplexes , Zuverlässigkeit des
Funktionierens betrage : 0,99
( für die Zeitdauer das Schiessen )
Die
Zuverlässigkeit der fliegenden Rakete: 0,96
( Nichterfassen , Triebwerk arbeitet nicht korrekt , Funkzünder etc , hangfire ,
Fehlschuss etc )
Bei einer Vernichtungswahrscheinlichkeit von 0,8 mit
einer Fla Rakete ist die Anzahl
zu schießender Fla Raketen zu bestimmen, um 95 % Kill gegen eine anfliegende taktische Boden
Boden Rakete zu
gewährleisten.
|
P R
= 0,80 Vernichtungswahrscheinlichkeit
einer Fla Rakete auf das Ziel
Z Fla = 0,99
Zuverlässigkeit der Bodenapparatur
Z
Rak = 0,96
Zuverlässigkeit der Fla Rakete , dass sie funktioniert , fliegt und ihre Aufgabe
erfüllt
Pn
=
0,95 geforderte Killwahrscheinlichkeit
Pn
= Z
Fla ( 1 -
( 1 - ( Z
Rak x
P R
) n )
Verkettung von Wahrscheinlichkeiten .
Auflösen nach " n "
mit dem Logarithmus
n = log ( 1 -
Pn /
ZFla ) /
log ( 1 - ZRak PR
)
n = log
( 1 - 0,95 / 0,99 ) /
log ( 1 - 0,96
0,80 ) = 2,18
Lösung : Es
sollten 3 ( 2,18 ) Fla Raketen gegen die TBM geschossen werden
Bei Verschlechterung der
Vernichtungswahrscheinlichkeit auf 50 %
P R
= 0,50 müssten 5 ( 4,9 )
Raketen geschossen werden.
|
Wahrscheinlichkeit
der Vernichtung vs
Lenkfehler
Ablage |
Ablage
Die
Vernichtungswahrscheinlichkeit innerhalb der Vernichtungszone eines Fla
Raketenkomplexes wird auch durch Lenkfehler der Fla Rakete bestimmt.
( Der Flugkörper muss zum
Luftziel gelangen )
Die
Fehler werden wird durch die Normalverteilung von Gauß
beschrieben .
in Bearbeitung.
In welcher Entfernung und Lage im Raum zum Ziel detonierte der gelenkte Flugkörper ?
|
|
Querverweise
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Diese Artikel wurden
populärwissenschaftlich geschrieben .
Quellen : Studium der Fla Raketentechnik ( militärisches Studium ) .
Neupokojew ( 1975 ) Sprawotschnik Offizierra PWO 1 (
deutsch )1985
Urheberrecht:
Dieser Artikel über die Vernichtungszone ist urheberrechtlich Eigentum :
Dipl. - Ing. ( FH ) Peter Skarus.
Die hier
beschriebenen Informationen waren Teil von Vorlesungen im Fach SFR ( Schiessen
mit Fla Raketen )
für milit. Studenten der Luftverteidigung in der ehemaligen NVA. Diese
Vorlesungen hatten sehr hohes wissenschaftliches Niveau und wurden von Dozenten
(teilweise Dr. ) gehalten , die selbst über akademische Bildung an russ.
Lehranstalten erhalten hatten. Die Theorie war für die spätere Tätigkeit auf dem
Gebiet der Taktik - Technik im Truppendienst notwendig und waren grundsätzliches
Handwerkzeug. Meines Wissens werden heute ( 2006 ) solche Inhalte an deutschen
Lehreinrichtungen nicht mehr gelehrt. Der mathematische Hindergrund bewegte sich
im Bereich höherer Mathematik ( Infinisimal , mathematische Beschreibung von
Regelkreisen , Fourier )
Der Autor beschäftigte sich in seiner Hausarbeit mit Leitmethoden von Fla
Raketen ( MHB vs DPM )
Diese Seite enthält
keine Inhalte geheimer Natur. Zu meiner Zeit als Student wurde der Lehrstoff
offen behandelt. Es gibt zu diesem Thema eine sehr gute Quellenlage .
Im Job als LO beim SA3 / S 125 hatte ich täglich mit den Schiessregeln und
Vernichtungszonen zu tun. das Thema kann hier wegen Vielfalt und Masse nur
angedeutet werden Für Vorschläge , Hinweise oder Hilfe bin ich dankbar.
© Skarus 2005,
2006 , 2007 Dipl. Ing. ( FH )
www.peters-ada.de
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