Fla Einheiten der russ. Streitkräfte in Deutschland ( bis
zum Jahr 1992 )
Vorwort
Jahre 1950 bis 1994
Über die russ.
Luftverteidigung im Deutschland ist wenig bekannt. Die
westliche Seite stützte ihre Erkenntnisse auf die elektronische
Fernmeldeaufklärung . Es wurde versucht aus Abstrahlungen die Standorte und
damit die Struktur der Luftverteidigung der russ. Streitkräfte in Deutschland zu
erkennen. Aus Berichten und Erzählungen ehemaliger Soldaten der
Bundeswehr lässt sich erkennen, dass das Wesentliche nicht erkannt und das
Richtige falsch interpretiert wurde. Bei den anderen Deutschen ( NVA ) gab es
überhaupt keine Informationen über die technischen und taktischen Belange der Russen .
Erschwerend für das
Gesamtverständnis kam hinzu : In Russland war die Luftverteidigung des Landes
als eigene ( ! ) Waffengattung für Luftraumüberwachung ( RADAR ) und
Luftverteidigung ( Flugzeuge und Fla Raketen ) zuständig. Die Truppen des Heeres ( Truppenluftverteidigung , TLA ) wurden zur Luftverteidigung herangezogen
. Die TLA war für die LV ihrer eigenen Landstreitkräfte zuständig. Mit eigenen
RADAR Aufklärungsmitteln stellten sie ebenfalls die Luftlage dar . Geführt wurde
die TLA auf Armeeebene. Die Truppen der LV wurden auf Landesebene ( oder in sehr
großräumigen Luftverteidigungsbezirken ) geführt . Während die
amerikanischen Streitkräfte in der Vergangenheit die Truppen der
Luftverteidigung kennen lernen ( Vietnam und Aufklärung seit den 50er
Jahren ) kannte die bundesdeutsche Aufklärung hauptsächlich nur russ. Systeme
der Heeres Fla. Die LV war für die russ. Truppen in Germany nur Anhängsel. Bei
den anderen Ländern des Warschauer Paktes spielte die LV die dominierende Rolle
. So sind Erklärversuchen von ehemaligen Aufklärern West mit groben
technischen Fehlern bis hin zum völligen Fehlen von taktischem Verständnis zu
vermerken . Die russ. Fla und vor allem die deutsche LV funktionierte anders
! Die Russen ließen sich nicht in die Karten schauen . Das was man im
Westen über die Luftverteidigung des Heeres wahrnahm war nur ein Zustand. Mit
Beginn von Kriegshandlungen hätten diese Systeme ihre Gefechtsordnungen an
völlig anderen Räumen entfaltet . Taktik der TLA Heer und LV unterscheiden sich
wesentlich. Das wird bis heute nicht wahrgenommen .
Bei den russ. Truppen In Deutschland wurde die
Luftverteidigung durch die russ . Heeres Fla dargestellt und die LV des Landes
war nur Anhängsel. Die
TLA hatte ihren Truppen auf dem Marsch zu folgen und vor Ort einen
Luftverteidigungsschirm zu geben. Die stationären LV Systeme konnten solches
naturgemäß nicht .
Ab dem Jahr 2006 ( ! ) wäre die
technische Zusammenarbeit durch genormte Schnittstellen zu automatischen
Führungseinrichtungen der LV technisch möglich. Im Jahr 2004 wurden die Truppen
der LV in die Luftstreitkräfte eingegliedert. Zusammenarbeit der Heeres
Fla mit der LV ist damit noch schwieriger geworden. Wichtige Objekte und
Richtungen werden heute in Russland durch LV Kräfte gedeckt. Die TLA des Heeres
arbeitet heuer auf Armeeebene der Landstreitkräfte . Einzelne
Hochwert-Fla-Systeme der Landstreitkräfte wurden in ein ständiges LV System der
Luftstreitkräfte eingebundenen .
( Systeme SA 15 TOR , BUG und SA 12 Gladiator
, S 300W )
Im ehemaligen Deutschland
der 80er und 90er Jahre waren 5 Armeen der russ. Streitkräfte stationiert. Diese
Armeen hatten ihre eigenen LV Mittel ( TLA ) auf Armeeebene . Geführt wurden die
TLA Einheiten auf dem Level Division und vor Ort als eigenständige TLA .
Luftraumaufklärung und Darstellung erfolgte nicht zentral wie bei den Truppen
der LV. Geführt wurde über den zentralen Gefechtstand der Russen in Wunsdorf.
Taktische Führung erfolgte über die Division des Heers vor Ort. Truppen der FUTT
( Luftraumradar der LV war der russ. Heeres-Fla direkt zugeteilt und
untergestellt. Im Mutterland Russland waren die Truppen der FUTT ( RTB ) eben
den Truppen der LV unterstellt. Das war der große Unterschied, der auch das
Verständnis der Truppenluftabwehr der GSSD in Deutschland erschwerte.
Truppen der LV (
reinrassig ) waren in der Minderheit. Ein System S 200 ( NATO SA5 ) mit sehr
großer Vernichtungsreichweite und 23 Systeme S 125 ( NATO SA3 ) mit
geringer Reichweite erfüllten spezielle Aufgaben .
Die Kriegsstruktur der
russ. Heeres -Luftverteidigung ist bis heute unbekannt. Die Stationierungsorte
der einzelnen Einheiten sind bekannt. Diese Standorte wurden bei Übungen und
Alarmierungen innerhalb 30 min mit voller Gefechtsstärke verlassen .
In teils ausgebauten
Stellungen wurde der Tagesdienst , Training und diensthabendes System innerhalb
der Luftverteidigung durchgeführt und gelebt . Das waren aber nicht die
Kriegsstandorte der ersten 24 Stunden.
Zur Abwehr erster
Luftschläge sollten nur die eigenen Truppen der GSSD gegen den Luftgegner
geschützt werden . Infra-Struktur der Russen war nur soweit interessant , als es
Infrastruktur des Militärs war. Es gehörte nicht zum Auftrag der russ. Heeres-
Fla die Industrieobjekte der Deutschen , DDR zu verteidigen.
Das wäre nach Abmarsch der Russen mit ihren 5 Feldarmeen Aufgabe der
reinen Luftverteidigung der Deutschen gewesen.
Erschwerend zur
Zusammenarbeit der Russen mit den Deutschen kam hinzu, dass sich LV Verbände und
Feuereinheiten der deutschen LV in den Stationierungsräumen der Russen befanden.
Chaos war vorgeplant .
Zahlen :
Es gab für die gesamte
Luftverteidigung der Landstreitkräfte in Russland , einschließlich GSSD in
Deutschland :
1350 Systeme KRUG 300 Systeme BUG und 70
Systeme S300W Gladiator . ( ab dem Jahr 1988 )
Die Luftverteidigung für den Warschauer Pakt an der Nahtgrenze zur NATO wurde durch die Truppenluftabwehr des Heeres ( TLA ) und den Truppen der Luftverteidigung des Landes ( LV ) organisiert.
Hauptschlagkraft gegen mögliche Luftschläge waren die russischen Truppen ( GSSD
) in Deutschland mit ca. 600 Raketensystemen und mehr als 1000 RADAR Systemen
. Die LV Truppen der NVA ( DDR ) spielten eine
eher untergeordnete Rolle . Die deutschen Truppen wurden in Planungen ,
Entscheidungsfindungen und praktischen Gefechtsdienst nicht einbezogen. Befehle
zur Vernichtungsfeuer wurden vom russ. Vertreter der LV gegeben .( für die
Jagdflierkräfte. Die Fla Raketentruppen erhielten in 40 Jahren kalter Krieg in
Europa keine Befehle zur Zielvernichtung ).
Die Hauptlast trugen die Systeme der TLA . (
Truppen-Luft-Abwehr des Heeres ). Alle diese Systeme befanden sich in verschiedenen Stufen der Gefechtsbereitschaft. Die LV und TLA waren in das System der diensthabenden
Kräfte der LV eingebunden .
Die Einheiten der funktechnischen Truppen ( RTW Radio Technitscheskije Woiska )
der Luftverteidigung waren den Heerestruppen der TLA ( Heeres Fla )
direkt unterstellt . Diese wiederum stellten zusätzlich eigene Heeres
RADAR -Systeme zur
Luftlageaufklärung ein . ( P 40 ) Die RTW Truppen nutzten reinrassige
Systeme der Luftverteidigung des Landes zur Luftraumaufklärung. So lässt sich
erklären , warum die Aufklärung der NATO an der Grenze zum Warschauer Pakt die
Zusammengehörigkeiten bzw. getrennten Waffengattungen nicht auseinander halten
konnte .
Die funktechnischen Truppen ( RTW ) speisten in das zentrale Luftlagenetz der LV ein und wurden vom
Gefechtsstand in Wünsdorf für die Heeres-Luftabwehr geführt .Die
Truppen der RTW waren von Haus aus Truppen der Luftverteidigung und wurden in
Deutschland den Truppen des Heeres und den Truppen der LV zugeteilt und
vereinnahmt.
Die reinrassigen LV Systeme ( S 200 und
S 125 NEVA ) wurden innerhalb ihrer Brigade durch ein automatisches
Führungssystem AFS geführt. Für die Truppen der TLA gab es so etwas nur auf der
Ebene Feuereinheit . Für die kleine reinrassige LV gab es wie für die TLA
zugeordnete eigene RTW Truppen. ( reinrassig für die LV )
Die TLA war bei den russ. Truppen ( GSSD ) im Bestand der Ebene "Armee" ( Landstreitkräfte ) eingebunden. Die Aufgabe bestand darin , die eigenen Truppen vor Luftangriffen des Gegners zu schützen und diese abzuwehren. Die GSSD hatte 5 Armeen in Deutschland in ständiger Gefechtsbereitschaft stehen.
Die TLA konnte ein sehr breites Spektrum bekämpfen : angefangen von elektronischen Aufklärern , Jagdbombenflugzeugen , Bombern , Hubschraubern bis hin zu Marschflugkörpern. Typisch für die Einheiten der TLA war ( ist ) ein sehr breites Frequenzbereich für unterschiedliche Systeme und viele unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen Reichweiten.
Die Truppen der LV waren stationär und mit
Aufwand verlegebar. Die Fla Systeme der LV hatten dafür bessere technische Eigenschaften ( Empfängerempfindlichkeit , Störfestigkeit , Reichweite und Killwahrscheinlichkeit ) , das wurde mit Einschränkungen der Mobilität hingenommen. Die Truppen der FUTT
( 3 ) ( Funktechnische Truppen , RADAR Luftraumaufklärung ) waren wie die Truppen der FRT ( Fla Raketentruppen der LV ) stationär.
Die Luftverteidigung an der Nahtgrenze
zur NATO war bis zum Jahr 1991 die massivste ,die jemals in Europa aufgebaut wurde. Die Westgruppe der russ. Streitkräfte hatte 600 ( ! ) Luftabwehrkomplexe in Betrieb .
Die russ. Einheiten der Truppenluftabwehr des
Heeres der Landstreitkräfte waren die Hauptkräfte der Luftabwehr auf dem Gebiet
der DDR .
Die 39 Systeme der der Luftverteidigung der
Deutschen ( NVA ) waren in Qualität und Quantität bedeutungslos. Zusätzlich kam
in etwa noch einmal die gleiche Anzahl an Heeres Fla hinzu.
In Deutschland waren die
Luftverteidigung der Russen auf der Basis der Heeres Fla aufgebaut und organisiert.
Luftraumverletzter an die Grenze oder auch
Aufklärungsflüge der NATO wurden durch die fliegende Luftverteidigung der Russen
organisiert. Die LV der Russen war hauptsächlich durch fliegende Systeme vertreten .
Es gab 23 Luftabwehrsysteme SA 3 ( S 125 NEVA ) und 1
System SA 5 ( S 200 WEGA mit 2 Kanälen ) . Diese erfüllten Sonderaufgaben
. Das System großer Reichweite S 200 WEGA ( SA 5 ) war zur Vernichtung der
fliegenden Aufklärung AWACS zuständig. Solche Luftabwehrsysteme besaß das russ.
Heer nicht. Die NEVA Systeme SA 3 geringer Reichweite waren für die Bekämpfung
sehr tief fliegender Flugzeuge spezialisiert. Auffälligerweise waren fast alle
Systeme in Flugplatznähe platziert , die restlichen an der Ostseeküste. Ein
Schutzauftrag der NEVA Systeme wird gern behauptet, lässt sich aus den
technischen und taktischen Möglichkeiten des SA 3 Luftabwehrsystems nicht
ableiten.
Die Russen siedelten ihre LV Mittel in unmittelbarer Nähe von Kasernen
und Logistik einschließlich Fernmeldeverbindungen an.
Im Jahr 1989 wurden die
offensichtlich überzähligen Systeme nach Russland rückgeführt. Die Flugplätze
lagen heuer im Bereich der Luftverteidigung der Heeres - Fla . Das System SA 3
war nur unter größtem Aufwand mobil . Ausschlaggebend dürften die taktischen
Parameter gewesen sein. Diese entsprachen seit ca. 1980 nicht mehr den
Anforderungen an das moderne Fla Raketengefecht. Alle Heeres Fla Systeme (
bis auf OSA und KUB , SA 8 , SA 6 ) übertrafen den SA3 in allen Parametern
deutlich . Der SA 6 wurde durch die Russen ebenfalls durch Systeme BUG und TOR
abgelöst. In Deutschland befanden sich keine russ. Systeme S 300 ( SA 10 -
Luftverteidigung ) und keine Systeme
S 300W ( Gladiator SA 12 - Heeres - Fla ).
Die Systeme SA 2 ( S 75 -LV ) gab es seit 1975 auch nicht mehr in Deutschland .
Die LV der Deutschen ( NVA) wiederum beruhte auf der LV des Landes mit reinrassigen
Systemen der bodengebundenen LV : SA 3 , SA 2 und SA 5. Probleme der
Zusammenarbeit mit den Russen waren
vorprogrammiert. Es gab nur auf höhere Kommandoebene Zusammenarbeit
. Unterhalb dem
Level Division gab es keine Zusammenarbeit zwischen der deutschen LV und der LV
der Truppenluftabwehr der russ. Streitkräfte in Deutschland
Die Truppen der deutschen TLA arbeiteten
quasi parallel zu denen der russ. Truppen. Es gab zwar von deutscher Seite
angeregt immer wieder Gespräche zur gemeinsamen Arbeit der Russen mit den
Deutschen. Die Russen ließen sich nicht in die Karten schauen. Sie leisteten
die Hauptarbeit im Dienst an der Grenze zur NATO, sie hatten den letzten
Weltkrieg gewonnen und benahmen sich entsprechend als Großmacht. Aus möglichen
Absprachen für den Ernstfall hätte man Planungen für einen möglichen Gegenschlag
im Krieg entnehmen können. Die RADAR- Luftraumaufklärung stellte
ihre Daten in Funk und Datennetze . Diese Daten wurden automatisch und
Rechnergestützt bearbeitet und Gefechtsständen der LV und TLA zugeführt. Bei den
deutschen waren selbe Systeme auch noch einmal vorhanden . Gemeinsame LV
Operationen zwischen Russen und Deutschen fanden unterhalb de Brigadeebene
überhaupt nicht statt. Das war auch technisch bedingt. So waren Systeme der TLA
und LV technisch nicht kompatibel .Ab Gefechtsstand Ebene Division gab es
Querverbindungen zu den Russen. Diese Verbindungen wurden durch Telefon
dargestellt .Von automatischem Datenabgleich oder gar Zielzuweisungen keine Rede
!
Die Truppen der Luftverteidigung des Landes
werden zentralisiert geführt. Automatische Führungssysteme weisen innerhalb der
Ebene Brigade einzelnen Fla Raketeneinheiten Ziele zur Vernichtung zu. Oberhalb
der Brigade hin zur Ebene Division und Luftverteidigungsbezirk wurde über
taktische Führungssysteme den Divisionen von oben herab nach unten Ziele
zugewiesen. Die Aufgaben der LV waren der Schutz von politischen, militärischen
und wirtschaftlichen Zentren gegen Luftschläge des Gegners. Die Führung der LV
für Mitteleuropa Richtung NATO erfolgte von Minsk ( Weißrussland )
Die Truppen der Heeres Fla waren mobil und
nicht an stationäre Führungsmittel angebunden. Ihre Aufgabe war der Schutz der
eigenen Heerestruppen im Einsatzraum. Die taktische Führung erfolgte ( technisch
bedingt ) auf Regimentebene. Es wurden mit einigen wenigen RADAR
Aufklärungsmitteln 4- 6 mobile Heeres Fla Einheiten geführt. Diese waren im Raum
20 x 40 Km verteilt. Anbindung an die Armee ( Level ) erfolgte über Funk. Die
TLA war direkt der Armee unterstellt und deckte diese auf dem Vormarsch ,
Rückzug oder Gefecht gegen Luftschläge des Erd und Luftgegners. Es gab keinen
Datenverbund zu anderen Armeegruppen .Die zentrale Luftlage konnte über
Funk abgehört werden und wurde mit Fettstift auf Plexiglas dargestellt.
Die deutschen Truppen der TLA waren in Teilen
in das deutsche System des Diensthabenden Systems eingebunden. Während die
reinrassigen LV Systeme ( S 300, S 200, S 125 , S 75 ) über das automatische
Führungssystem verbunden waren ( aber nur innerhalb der Brigade, nicht Brigade
übergreifend . Jede Brigade hatte IHR automatisches Führungssystem ) waren
die TLA Einheiten im DHS nur über das Datenerfassungssystem der RADAR
Primärinformationen ( Luftlage) an das DHS angebunden . Dh. die Luftlage der
eigenen Stationen ( RBS 40 , RBS18 , RBS19 ) wurden in das Netz eingeblasen und
von der LV aufgenommen und verarbeitet und den lokalen AFS ( automatische
Führungssysteme ) zugeführt. ( System PORI ) Die schiesstechnische
Anbindung und taktische Führung erfolgte via Telefon zum Gefechtsstand der TLA
im DHS. Derartige Führungsmittel wie in der LV gibt es erst seit einigen Jahren
für die TLA ( ua. BAIKAL )
Wie war es nun bei den Truppen der russ.
Streitkräfte in Deutschland :
Jede der 5 Armeen besaß ihre eigenen
Luftverteidigungsmittel .Eine große Anzahl unterschiedlicher moderner
Luftabwehrmittel zeichneten die russ. Truppen aus.
Alle Systeme waren mobil und gehörten (
direkt ) zur Waffengattung Truppen - Luftabwehr ( Heer ).
Die 2 Brigaden LV Systeme mit einem System S
200 WEGA und 23 Systemen S 125 NEVA wurden zwar vom zentralen Gefechtstand der
LV für Mitteleuropa geführt aber waren dem Hauptgefechtstand der russ.
Streitkräfte in Wunsdorf direkt unterstellt. Auch der russ. Chef der LV (
Luftverteidigung ) für Deutschland war dem Hauptgefechtstand Wunsdorf direkt
unterstellt .Dies LV Einheiten wurden intern durch eigenes AFS ( automatisches
Führungssystem ) geführt. Jede LV Brigade , wie auch jede Heers TLA Einheit
hatte ihre eigenen ( ihnen physisch ) in Gefechtsordnung optimal platzierten
Luftraumaufklärungsmittel ( RADAR zur Luftlagedarstellung ) Diese spielten
Luftlage automatisiert für ihre eigenen Truppen ein bzw. lasen die Luftlage in
Funknetze für alle ein.( in russ. Sprache ) Diese Luftlage gelange auch
zum Hauptgefechtstand der Russen nach Wunsdorf. Führung erfolgte an die Armee an
deren Gefechtstand ( bzw. im Krieg an deren mobilen Führungspunkt ) die Armee
führte nach unten ihre Fla Regimenter der TLA . Vor Ort in der TLA wurde mit
eigenen Luftraum RADAR bzw. der Luftlage aus den eigenen Funktechnischen
Bataillonen nach oben zur Armee gemeldet. Ab Ebene Feuereinheit arbeiten diese
Heeres Fla Mittel automatisiert und können eine große Anzahl von Luftzielen
verarbeiten. Datenverbund nach oben zur Armee erfolgte über Verbindungsoffiziere
und Telefon.
Die taktische Führung und Zuweisung war im
Gegensatz zur LV technisch nicht möglich . So wurde der eigentliche taktische
Feuerkampf vor Ort geführt . Im Frieden wurde nur die Luftlage nach oben
gemeldet und auch in höheren Gefechtständen bewertet.
Die Besonderheit in Deutschland war die ,
dass nicht die Truppen der LV , sondern die Truppen der TLA Luftraumaufklärung
und Feuerkampf zu führen hatten.
Die NVA Luftverteidigung baute auf LV Truppen
im Zusammenwirken von Heeres TLA im Frieden . Es galt hier das große Problem zu
lösen : zu welchem Zeitpunkt werden die im DHS stehenden Einheiten der TLA aus
de LV herausgelöst ? Nach dem ersten Luftschlag ? Oder davor. Zu bedenken galt
auch, die Heeres Truppen ( Landstreitkräfte ) mussten ( eigentlich ) ihre
Truppen decken.
Bei weiterem Verbleib wären die
Landstreitkräfte ohne ihre Fla Mittel in das Gefecht gezogen .Bei den Russen war
es praktischer gelöst . Alle standen im DHS und wurden von ihrer Armee
geführt. Marschierte die Armee war die Fla Luftabwehr immer vor Ort. Über die
Führung der TLA im Krieg ist nichts bekannt. Anzunehmen ist , dass es die
zentrale Führung von Wunsdorf nur im Frieden gab und jede Armee ihre eigenen Fla
Mittel selber geführt hätte.
Bekannt ist , dass bei einem
Vormarsch nach Westen ein Raum ohne Luftabwehr bestanden hätte. Die Truppen de
NVA hätten mit ihren Mitteln diese Lücke nicht abdecken können. Alles östlich
der Linie Rostock - Dresden sollte zur LV verteidigt werden , alles
westlich davon durch Heeres Fla .Verblieben wäre nur noch die russ. 157 . und
163. Fla Raketenbrigade mit 23 S 125 NEVA und 2 S 200 WEGA Systemen.
In Deutschland wurden die Truppen der TLA nicht automatisiert geführt. Die
Luftlage selber wurde maschinell bearbeitet und die 5 Armeen wurden im Frieden
zentral vom Hauptgefechtsstand geführt. Auch wurde die Luftlage bis nach Minsk zum
Hauptgefechtstand der LV des Landes übermittelt . Hoheit für Handlungen hatte
aber nicht die LV , sondern das Heer. Die lokale und
zentrale Luftlage kam automatisiert und aufgearbeitet von den Funktechnischen
Bataillonen der Funktechnischen Truppen ( RADAR ) bzw. durch eigene RADAR Mittel
am Flugplatz. Die russ. Luft Verteidigung in Deutschland ( TLA mit geringen Anteilen LV , aber
starken LV Jagdfliegerkräften ) arbeitete taktisch völlig autonom vom deutschen LV
System( reinrassige LV Systeme mit starken Jagdfliegerkräften ). Zusammenarbeit
war nur von "deutsch" nach" russisch " . In der Literatur (* 1 )
werden Probleme beschrieben . Einsätze zum Abfangen von Flugzeugen
und Hubschraubern der NATO , bzw. Abfangübungen gegen die SR71 erfolgten durch
die Russen. Zwar wurde die SR71 von deutschen LV und Heeres Luftabwehr-Truppen aufgefasst und getrackt , aber das geschah unabhängig von den russ. Streitkräften. Die LV Truppen
der DDR / NVA waren nicht autark . Befehle für den Einsatz kamen von den Russen
gekommen. Der Chef LSK/LV hatte formal die Erlaubnis zum Vernichtungsfeuer , im
praktischen Leben hätte er sie nicht gehabt.
Die Russen führten LV ( TLA ) im Cluster auf Armee Level , wir Deutschen
zentralisiert ( LV ) über das gesamte Land. Das war der Unterschied. Die Russen
waren beweglich , die LV ( TLA ) ständig bei der Armee , wir Deutschen
stationär. Wir Deutschen führte zentralisiert und automatisiert bis nach ganz
unten, die Russen ab Armee Level nach unten. Automatische Führungssysteme wie
bei der LV gab es beim Heer ( TLA ) nicht. Automatisierte Führung gab es auf
Regiment / Brigade der Heeres LV und hier mit deutlich besseren
taktischen Parametern als bei der LV. Zwischen den Armeen gab es keine
automatischen Führungssysteme oder Absprachen. Teilweise waren unterschiedliche
Fla Systeme in einzelnen Armeen im Einsatz.
Russ. Truppen der Heeres Fla im DHS ( Diensthabendes System der Luftverteidigung
befanden sich am Rande der Stationierungsorte auf deren Truppenübungsplätzen. Die
Stellungen waren ausgebaut . ( Radar auf Hügeln , Fla Systeme in aufgeschobenen
Deckungen. Erforderlich wäre das nicht gewesen. Diese Truppen hätten innerhalb
60 min mit ihren eigenen Truppen der Landstreitkräfte neue Positionen bezogen
und Abwehrschläge geführt. Luftangriffe wären nicht in den DHS Stellungen auf
Truppenübungsplätzen erfolgt.
Stationierungen von Fla Systemen durch die Russen erfolgten ohne Absprache mit
den Deutschen. Sehr wohl wurden aber an die Deutschen Stationierungswünsche
angetragen. So wünschte man sich die Stationierung eines weit reichenden
Luftabwehrsystems S 200 WEGA im Thüringer Raum. Die Systeme der Russen und
deren Stationierungsorte waren für Deutsche nicht zugänglich. Wie sollte
da Zusammenarbeit in einem Luftabwehrverbund praktiziert werden ?
So wird bei (* 1 ) über die Verschiebung einer russ. Fla
Raketenbrigade der LV geschrieben. Die Deutsche LV/ LSK hatte Probleme die
Zusammenarbeit mit dieser Brigade zu koordinieren. Praktisch wurden alle
einfliegenden Ziel doppelt bearbeitet , einmal von den Russen und parallel dazu
von der deutschen LV. Im Zusammenhang mit der späteren Rückführung dieser
Brigade im Rahmen von Abrüstungsverhandlungen ( ! ) ergab sich die Frage, wie
eigentlich die Flugplätze der russ. Streitkräfte gegen den Luftgegner geschützt
waren .
"( GSSD ) Deren Führung hatte in Auswertung der
israelischen Invasion im Libanon im Februar 1983 beschlossen ,ihre 67.Flaraketenbrigadeaus dem grenznahen Raum bei Gotha in Richtung
Brandenburg abzuziehen ....Gleichzeitig erfolgte die Verlegung de 202.Flaraketenbrigade von Rathenow
nach Mahlwinkel......und der 157. Fla-Raketenbrigade von Güstrow nach Wittstock ...
Die Verlegung der 157. Fla-Raketenbrigade der GSSD nach Wittstock hatte
indes zur Folge , dass dieser Verband
mit Teilkräften sowohl im Wirkungsraum der 1. als auch3.
Luftverteidigungsdivision des Kommandos LSK/LV disloziert war.
Zitat : Hüter des Luftraumes , Seite 240 ISBN
9783861535805 Finke
Auffallend ist , in unmittelbarer Nähe von Flugplätzen waren Luftabwehrsysteme
S 125 NEVA / SA 3 ( LV , reinrassig ) in Stellung .
Der S 125 NEVA ist taktisch-technisch nicht in der Lage Luftangriffe gegen Punktziele / einzelne
Objekte abzuwehren. NEVA Systeme , wie alle LV Systeme arbeiten im Verbund und
in " Masse " . Zur Verteidigung eines Punkzieles Flugplatz für einen
Sektor ( ca. 120 ° ) werden 5 - 8 Systeme S 125 // SA 3 benötigt. Damit
lassen sich Luftangriffe von 4- 6 Zielen gleichzeitig abwehren. Bekannt ist ,
dass für einen typischen Luftangriff auf einen Flugplatz mit Stärke von 12
Flugzeugen angeflogen wird . Anflüge von 40 Marschflugkörpern sind auf dem
Luftkrieg gegen Jugoslawien ( 1999 ) bekannt.
Über die Luftverteidigung für die in
Deutschland gelagerten Kernsprengköpfe gibt
es keine Angaben. Ein einziges Luftabwehrsystem an einem Flugplatz vermag
Angriffe gegen solche Hochwertziele nicht abzuwehren. Möglicherweise hätte eine
größere Konzentration von Luftabwehrmitteln auf Lager für Kernwaffen
hingedeutet.
Die Systeme der russ. Truppen der Luftverteidigung waren durch S 200 WEGA und S 125 NEVA ( SA 5 , SA 3 ) vertreten . Vorhanden waren in
5 Armeen und 28 Fla Raketenregimentern / Brigaden etwa 600 Fla Raketenkomplexe. ( ohne NVA ) Dazu kommen etwa 1000 Luftraumaufklärungsmittel der FUTT ( RADAR ) für die Erstellung der Luftlage und Führung der TLA und LV .
Unterschieden wird bei der Betrachtung immer zwischen den Truppen der Luftverteidigung und der Truppenluftabwehr ( TLA ) Die LV war eigene Waffengattung ( neben Heer , Marine, Luftkosmischen Truppen, strategischen Raketentruppen ) mit Abfangjägern der LV und ortsfesten Fla Raketensystemen.
Mit Abzug der GSSD 1991 aus Deutschland ist old Germany bis auf eine Handvoll "Patriot" ohne Luftverteidigung ."GEPARD"
Flugabwehrpanzer werden ab dem Jahr 2010 außer Dienst gestellt. Der Bestand der
deutschen Patriot beträgt ab dem Jahgre 2012 12 Stück.
FELDPOST aus der DDR
Sein autobiografischer Roman handelt von der Zeit als Sowjetsoldat in
Müllrose und Cottbus. Mit Sigitas Parulskis sprach Karim Saab.
MAZ: Herr Parulskis, Sie haben von 1984 bis 1986 als Sowjetsoldat in der
DDR gedient. Waren Sie stolz, ein Fallschirmjäger zu sein?
Sigitas Parulskis: Nein. So spezielle Einheiten galten zwar mehr als die
Bodentruppen. Aber mit Stolz habe ich als Litauer die Uniform nie
getragen. Die sowjetische Armee war eigentlich eine russische Armee mit
Traditionen, die bis in die zaristische Zeit reichten. Ich musste da hin,
sonst wäre ich ins Gefängnis gekommen. Als Fallschirmjäger stand mir aber
immerhin ein höherer Sold zu. Während ein normaler Gefreiter 28 Rubel im
Monat bekam, erhielten wir im letzten Diensthalbjahr 58 Rubel ausgezahlt.
Waren Sie froh, dass Sie in die DDR abkommandiert wurden?
Parulskis: Zuerst hieß es, ich würde nach Kuba entsandt. Da fand ich
Ostdeutschland schon besser. Um so mehr, als es ja auch noch Afghanistan
gab. So kam ich zum ersten Mal überhaupt ins Ausland.
Was haben Sie vom Land gesehen?
Parulskis: Grundsätzlich durften wir die Militärgebiete in Müllrose und
Cottbus nicht verlassen. Es gab nur eine Möglichkeit, wenn wir zur
Patrouille in die Stadt eingeteilt wurden. Da mussten wir immer zu zweit
hinter einem Offizier herlaufen, um entlaufene sowjetische Soldaten
aufzuspüren. Manchmal hatten wir auch Arbeiten auf DDR-Gebiet
durchzuführen, etwa in einem Tagebau Erdkabel zu verlegen oder Waggons zu
entladen, deren Ware für die Garnison bestimmt war. Immerhin war im
Militärgelände ein kleines Geschäft mit einer Teestube, wo es auch
deutsche Süßigkeiten zu kaufen gab. Das fanden wir toll, denn wir waren
mit 18,
20 Jahren ja eigentlich noch Kinder.
Hatten Sie Kontakt nach Hause?
Parulskis: Wir durften schreiben. Wir hatten aber keinen Absender, sondern
nur eine FELDPOST-Nummer. Deshalb erschrak meine Mutter zunächst. Sie
dachte, ich sei in Afghanistan, von wo 1984 die ersten Toten zurückkamen.
Als ich meiner Mutter schrieb, ich sei in Deutschland, wusste sie nicht,
ob sie mir glauben soll. Vielleicht müsse ich lügen, dachte sie, oder
vielleicht log ich, um sie zu beruhigen. Der Briefwechsel wurde überwacht,
für jede Republiksprache gab es Sicherheitsleute. Die Offiziere haben aber
schon deshalb unsere Briefe geöffnet, um sich den ein oder anderen
beigelegten Geldschein von daheim anzueignen.
Was hätten Sie mit dem Geld getan?
Parulskis: Auf dem Schwarzmarkt gab es für einen Zehnrubelschein 30
DDR-Mark. Alkohol stand hoch im Kurs, aber da kam man so gut wie nicht
ran. Mir haben weder deutscher Schnaps noch die DDR-Zigaretten geschmeckt.
Pro Kopf und Monat standen jedem Soldaten übrigens kostenlos 18 Packungen
starke, filterlose Zigaretten zu.
Wie haben Sie sich informiert?
Parulskis: Es gab nur das zentrale russische Fernseh-Programm. Auch als
Gorbatschow 1985 an die Macht kam, haben wir uns für Politik nicht
übermäßig interessiert. Für uns war es viel einschneidender, dass der
Alkoholpreis stieg.
Und die DDR-Bevölkerung?
Parulskis: Wir hatten so gut wie keine Kontakte. Die Menschen waren uns
gegenüber feindselig eingestellt. Es war deutlich zu merken, dass wir
nicht als Freunde gesehen wurden. Wir besuchten mal eine Schule, aber dort
sind wir auch nur seltsam angeguckt worden. Übrigens sprach auch unsere
Armeeführung feindselig über die DDR-Bevölkerung. Vor allem die Russen,
die aus den Gegenden hinter dem Ural kamen, hatten ein niedriges
Bildungsniveau. Sie sahen in den Deutschen die Nachkommen der Faschisten.
Täglich wurden in der Sowjetunion Propaganda-Kriegsfilme gezeigt, in denen
die Deutschen immer die schlechteren Soldaten waren. In Cottbus ging auch
das Gerücht um, dass nach dem Krieg eine sowjetische Offiziersfamilie
abgestochen worden ist. Uns wurden Gräber gezeigt, wo Opfer lagen, die
nach Kriegsende gestorben waren.
Der Krieg war äußerst hart für die Russen. Konnten Sie deren Wut gegen die
Deutschen nicht verstehen?
Parulskis: Das ist schwer für mich zu sagen, weil Litauen unter der
Sowjetunion mehr gelitten hat als unter den Nazis. Wenn die Russen sauer
auf mich waren, haben sie mich auch manchmal flapsig „Faschist“ genannt.
Die dachten auch, dass Litauisch und Deutsch fast dieselben Sprachen sind.
Haben sich die Sowjetsoldaten wie Sieger gefühlt?
Parulskis: In Ostdeutschland war alles besser, schöner und ordentlicher
als in der Sowjetunion. Das haben viele Russen mit Ablehnung und
Verachtung gesehen. Ich war eher enttäuscht, denn im Vergleich zu Litauen
fand ich es in der DDR gar nicht so superordentlich und sauber. Manchmal
musste ich in einem Häuschen sitzen und Wachdienst schieben. Da konnte ich
durch den Zaun beobachten, wie die Deutschen lebten. Ganz früh am Morgen
kam der Milchwagen und stellte die Milch mitten auf den Gehsteig. Mich hat
sehr gewundert, dass keiner die Milch wegnahm.
Haben Sie sich als Besatzer gefühlt?
Parulskis: Sicher war ich Soldat einer Besatzerarmee, kam aber selber auch
aus einem besetzten Land. Nein, ich wusste ja, ich bleibe nicht ewig in
der DDR. Jeder von uns hatte einen Kalender, da haben wir Tag für Tag
einen Tag ausgestochen. Zwei Jahre, jeden Tag.
Wie waren Sie untergebracht?
Parulskis: Unsere Gebäude waren die der SS-Division Totenkopf.
20 Leute schliefen in einem Raum, der Boden war aus Eichenparkett. Wir
hatten nur dünne Wolldecken, im Winter haben wir gefroren.
Hatten Sie genügend zu essen?
Parulskis: Wir hatten stets ein Hungergefühl. Sicher nicht so schlimm wie
während der Blockade in Leningrad, wo sich Leute gegenseitig aufgegessen
haben. Aber wenn man jung ist, und 20 Kilometer am Tag rennen muss, hat
man einfach nur fürchterlichen Hunger. Es gab immer nur Brei und Suppen
ohne viele Kalorien. Fett und Fleisch wurden vorher geklaut.
Fallschirmspringer erhielten 35 Gramm Butter in 24 Stunden. Einfache
Soldaten bekamen 20 Gramm. Aber von der Butter sah man in den ersten
Monaten kaum etwas, die wurde von den Älteren beansprucht. Wir haben ja
auch überhaupt kein Obst gesehen. Wenn wir nach Lieberose zu Schießübungen
marschierten oder tagelang im Feldlager lebten, haben wir uns an die
Beeren im Wald gehalten. Einmal hatte die halbe Kompanie davon Durchfall.
Wie waren die ersten Monate?
Parulskis: Im ersten Diensthalbjahr wurde den Neuen Geld und Zigaretten
von den Älteren abgenommen. Im letzten Diensthalbjahr bekamen wir dann
alles von den Jüngeren gebracht. Das war halt so. Uns wurde nur so viel
Geld gelassen, dass wir uns den Krageneinsatz kaufen konnten, den wir
täglich neu einsetzen mussten. Es wurde sehr auf Sauberkeit geachtet. Wer
nicht sauber war, wurde geschlagen.
Die Offiziere durften schlagen?
Parulskis: Die Offiziere niemals. Nur die Ausbilder und die älteren
Soldaten. Mit Moralpredigten haben die sich nicht begnügt.
Was gab es für Strafen?
Parulskis: In den Wachgebäuden gab es Zellen für kleinere Vergehen. Wer
sich mehr zu Schulden kommen ließ, wurde in die Stadt gebracht. Es gab ein
Militärgefängnis und ein Strafbataillon. Aber das habe ich zum Glück nicht
erlebt.
In Ihrem Buch ist oft sehr verächtlich von den anderen Nationalitäten die
Rede. Wurden rassische Vorurteile durch den Armeedienst eher bestätigt
oder revidiert?
Parulskis: Eher bestätigt. Nationale Zwietracht war in der Sowjetunion
sehr ausgeprägt. In Frankfurt (Oder) wurden wir nach unserer Ankunft
aufgeteilt. Als Fallschirmjäger kamen „Schwarze“, also Soldaten aus
Mittelasien, gar nicht in Betracht. Allein wegen ihrer Rasse und
Hautfarbe. Auch Kasachen, Aserbaidschaner und Georgier galten als
„Schwarze“. Es herrschte das Vorurteil, dass sie für komplexere Aufgaben
wie Fallschirmspringen nicht intelligent genug seien.
Aber diente die Sowjetarmee nicht auch als Schmelztiegel, der alle
zusammenschweißen sollte?
Parulskis: Nein, die Sowjetarmee taugte nicht als Modell für den
Vielvölkerstaat, weil die nationale Vielfalt in den Truppenteilen deutlich
beschränkt war. Die „Schwarzen“ dienten vor allem bei den Panzern und den
Bodentruppen. Die Russen waren extrem arrogant und haben sich allen
anderen gegenüber überlegen gefühlt. Auch Ukrainern und Balten wurde auf
Grund der Geschichte im Zweiten Weltkrieg viel Skepsis entgegengebracht.
Diese Spannung war ständig spürbar.
Hatten Sie russische Freunde?
Parulskis: Menschlich haben wir uns verständigt, aber als Freundschaft
würde ich das nicht bezeichnen. Ich war der einzige Litauer in meiner
Kompanie und konnte meine Meinung nie frei sagen.
Wie haben Sie in der Erniedrigung Ihre Würde wahren können?
Parulskis: Wenn es was am eingenähten Kragen auszusetzen gab und ich dann
in der Dusche auf den Fingerknöcheln Liegestütze machen musste, habe ich
mir einfach gesagt: Na und?
War es für Sie dann wichtig, ein Litauer zu sein?
Parulskis: Ich habe sicher bei der Armee gelernt, dass ich mich als
Litauer nicht nur durch die Sprache von den anderen unterscheide. Aber
deshalb habe ich mich nicht als jemand Besseres gefühlt.
Hat Sie die Armee traumatisiert?
Parulskis: Ich bin mir nicht sicher, ob ein Kranker über seine Krankheiten
reden kann. Beides ist seltsam: Wenn ich behaupte, ich sei traumatisiert
worden und wenn ich behaupte, ich sei nicht traumatisiert worden. Das ist
mein Leben und ich will mich über diese zwei harten Jahre nicht beklagen,
sie waren nicht völlig wertlos.
18. Fla Raketenbrigade SA11 in Gotha /Truppenluftabwehr
9K37 BUK
519. Fla-Raketenabteilung bei Dolmar System 9K37 BUK
Quelle: Rodina ist Heimat / ZDF . Abzug aus Deutschland nach Russland
27.GardeMotSchützendiv. Halle
286.Fla Raketenreg. SA 8 in Halle /Truppenluftabwehr
9K33BM OSA
vorher : 1076.FRR 2K12 KUB
39.GardeMotSchützendiv. Ohrdruff
915.Fla Raketenreg. SA 6 in Ohrdruff /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
57.GardeMotSchützendiv. Naumburg
915.Fla Raketenreg. SA 6 in Naumburg /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
79. GardePanzerdiv. Jena
1075.Fla Raketenreg. SA 6 Jena /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
1.GardePanzer Armee Dresden
53. Fla Raketenbrigade SA 11 in Altenburg /Truppenluftabwehr
9K37 BUK erste Brigade, die den SA4 KRUG abgab und mit SA11 ausgerüstet wurde.
vorher 677. FlaRaketenreg. 2K11 KRUG SA 4
9.Panzerdiv. Zeithain
216.FlaRaketenreg. SA 6 in Zeithain /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
11.Panzerdiv. Dresden
1018.FlaRaketenreg. SA 6 in Meissen /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
20.MotSchützendiv. Grimma
358.Fla Raketenreg. SA 8 in Leisnig /Truppenluftabwehr
9K33BM OSA
3.Stoßarmee Magdeburg
49. Fla Raketenbrigade SA 11 in Colbitz /Truppenluftabwehr
9K37 BUK
hier befanden sich unabhängig von Truppen der TLA auch Truppen der LV : System S 200 und S 125 NEVA
7.Panzerdiv. Roslau
287.Fla Raketenreg. SA 6 in Rosslau /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
10. Panzerdiv. Altengrabow
359.Fla Raketenreg. SA 8 in Altengrabow /Truppenluftabwehr
9K33BM OSA
12.Panzerdiv. Neuruppin
933.Fla Raketenreg. SA 6 in Burg / Truppenluftabwehr
2K12 KUB
47.Panzerdiv. Hillersleben
1009.Fla Raketenreg. SA 6 in Hillersleben / Truppenluftabwehr
2K12 KUB
20.Gardearmee Jüterbog vorher Raum Thüringen bis ca. 1982
67.Fla Raketenbrigade TT 41516 SA 11 Elstal / Truppenluftabwehr
9K37 BUK
Das Zusammenwirken mit der 41. Fla Raketenbrigade Berlin ( NVA Truppen ) war nicht organisiert.
Berlin wurde offensichtlich durch die 20. Gardearmee ( SA 11 ) gedeckt . ( WEST )
und wurde möglicherweise ebenfalls durch die 2.Gardearmee ( Fürstenberg ) geschützt. ( SÜD- West )
25.Panzerdiv.
1702 Fla Raketenreg. SA6 in Vogelsang /Truppenluftabwehr
2K12 KUB
1058.??? Templin / Vogelsang ( Schaltauftrag DDR / NVA als Quelle , 2Dr )
1158 ??? Otelnie raketnioe polk ( Fla Raketen Regiment , System KUB SA 6 )
32.Garde Pz. Div.
xxx.Fla Raketenreg. SA8 in Jüterbog / Truppenluftabwehr
9K33BM OSA
35.Mot.Schützen. Div.
200.Fla Raketenreg. SA8 in Krampitz / Truppenluftabwehr
9K33BM OSA
90.Pz. Div.
288.Fla Raketenreg. SA8 in Schönewalde /Truppenluftabwehr
Ehemalige S 75 Stellung ( SA 2 ) Aller 2 Jahre Schiessen in EMBA 5
16.Pz. Div
66.Fla Raketenreg. SA6 Neustrelitz
2K12 KUB
21. MotSchtz Div
1079.Fla Raketenreg. SA6 Perleberg
2K12 KUB
94. MotSchtz Div
896.Fla Raketenreg. SA8 Schwerin
9K33BM OSA
207. MotSchtz Div
75.Fla Raketenreg. SA6 Stendal
2K12 KUB
Typische Struktur der Luftverteidigung durch das Heer
Luftlagedarstellung ,
Erarbeitung und Verteilung auf Armee Level und vor Ort auf Level
Feuerabteilung.
Mobile Systeme . Keine
Anbindung an Automatische Führungssysteme der Luftverteidigung. Deren AFS sind
stationär und nicht mobil.
Heeres TLA bewegt sich mit der
Truppe. Obwohl es den Begriff Objektschutz in der russ. Taktik so nicht gibt,
lässt sich der Auftrag der
Heeres Fla am Besten so beschreiben : lokaler Schutz der Truppe im Feld gegen
Schläge des Luftgegners.
Auf dem Level Feuerabteilung
werden die selben Luftraumaufklärungsmittel wie bei der LV genutzt. ( Systeme
der LV benutzten zur Erstellung ihrer lokalen Luftlage ebenso diese Systeme.
Diese RADAR- Systeme arbeiten nicht dem AFS ( ! ) zu. Die Zuweisung erfolgt
via Sprache bzw. wird grafisch dargestellt.
Die Luftraumaufklärungsmittel
auf Level Armee stellen Luftlage über automatische Führungssysteme dem
Gefechtsstand zur Verfügung
( " System Poljana " )
Damit kann die Luftlage
analysiert werden . Dieses System steuert aber im Gegensatz zu AFS der
Luftverteidigung nicht den Waffeneinsatz.
Der Waffeneinsatz erfolgt vor Ort . Nach Freigabe erfolgt die Zielvernichtung
nach den technischen Möglichkeiten der Raketen ( Flugkörper ) , der Startzone
und der Vernichtungszone. Objekte und Schutzobjekte werden in der Kampfführung
nicht beachtet. ( keine Eingabe in Waffenleitrechner etc. )
Bei der LV erfolgt die
Steuerung des Waffeneinsatzes auf Level Brigade nach unten zur Feuereinheit.
Das System der Heeres Fla ist flexibel und mobil. Die LV arbeitet restriktiv
von oben nach unten. Beide Arbeitsweisen haben ihre Vorteile.
Standort Primerwald - Güstrow
mindestens bis 1983 . Danach Verlegung nach Wittstock.
1989 aufgelöst , nach Russland rückgeführt . Mit der Initiative vom russ.
Staatschef Michael Gorbatschow zur Abrüstung und Rückführung der Truppen
zurück nach Russland wurden Panzer , Landstreitkräfte und ua. die 157. FRB
zurück geführt .
Auftrag :
Luftverteidigung des Landes
SA 3 , SA 5 Luftabwehrsysteme und
Funkmessmittel waren nicht der 16. Luftarmee unterstellt. Keine personelle
oder organisatorische Unterstellung an die lokalen Flugplätze. Keine
Unterstellung an Heeres-Luftverteidigung , obwohl diese auch im DHS stand
.
Gefechtsstand LSK LV der GSSD (
Gruppe der sowj. Streitkräfte in Deutschland ) Gadow
Raumdeckung innerhalb der Vernichtungszone
( in der Kartenebene 17 Km für den SA3 ). Die Flugplätze gehörten mit
zum Schutzauftrag Luftverteidigung. Flugplatznähe ist günstig für
fernmeldetechnische Anbindung und allg. Versorgung. Die 163. wie auch die
157. wurden als Brigade der Luftverteidigung vom Gefechtsstand
LV aus Minsk / Weißrussland zentral geführt und nicht ( ! ) an die Führung
der Heeres-Truppenluftabwehr eingebunden. Die 163. und 157. FRB
waren in das DHS ( Diensthabendes System der Luftverteidigung des
Warschauer Paktes ) eingebunden und
wurden über ihr eigenes automatisches Führungssystem intern geführt.
Aufgabe :
Einbindung in die Luftverteidigung.
Standorte in Flugplatznähe verleiten zur Annahme diese S
125 NEVA Systeme sollten Flugplätze decken. NEVA Systeme werden in
tieffluggefährdeten Richtungen optimiert eingesetzt. Führung durch ein
automatisches Führungssystem der Luftverteidigung.
In einer Dissertation
ISBN 9783861535805 wird von einer Verlegung im
Jahr 1983 von Güstrow nach Wittstock geschrieben. ( Seite 240 ) um das FRR
157 im Jahr 1989 endgültig zu verabschieden.
"( GSSD ) Deren Führung hatte in Auswertung der
israelischen Invasion im Libanon im Februar 1983 beschlossen ,
ihre 67.Flaraketenbrigadeaus dem grenznahen Raum bei Gotha in Richtung
Brandenburg abzuziehen ....
Gleichzeitig erfolgte die Verlegung de 202.Flaraketenbrigade von Rathenow
nach Mahlwinkel...
...und der 157. Fla-Raketenbrigade von Güstrow nach Wittstock ...
Die Verlegung der 157. Fla-Raketenbrigade der GSSD nach Wittstock hatte
indes zur Folge , dass dieser Verband
mit Teilkräften sowohl im Wirkungsraum der 1. als auch3.
Luftverteidigungsdivision des Kommandos LSK/LV disloziert war.
Zitat : Hüter des Luftraumes , Seite 240 ISBN
9783861535805 Finke
Das 481. selbständiges Fla Raketen Regiment TT 99479
mit dem Fla Raketentyp SA 8 OSA bezog nach dem Abzug der 157. FRB
deren Stellungen . Das lag weniger daran , die S 125 NEVA / SA 3 zu
ersetzen , vielmehr lag de Stab wie auch beim 157.FRB in Güstrow. So
bezogen Heeres Einheiten der Truppenluftabwehr die leer gewordenen
Stellungen der LV .
FRA 541
Damgarten
FRA 265
Finow
FRA 5 Lärz
Truppenteil 73398 Tarnbezeichnung : Äschafotnie
oder Rechlin
FRA ?
Mahlwinkel
FRA 288
Neuruppin. ab 1984 - 89 FRA 206
FRA 206 Oranienburg.
FRA 187
Parchim.
FRA 166
Templin.
FRA ???
Stendal.
FRA 268 Werneuchen
FRA 4
Wittstock.
Truppenteil
73359 Zedra
FRA 145
b. Saal
Die Zuordnung nach Truppenteil zum Ort ist zZ noch
nicht möglich
Im Jahr 1989 wurde die 157.
Fla Raketenbrigade aufgelöst .
In die Luftabwehrstellungen
der S 125 NEVA / SA 3 sollen Heeres-Luftabwehrsysteme OSA SA 8 aufgestellt
worden sein. Gründe der Umstrukturierung der Luftverteidigung im Jahr 1989
sind nicht bekannt. Es ist auch nicht genau bekannt , wohin die 23 Systeme SA 3
verschoben worden sind . ( Russland ) Die 157. FRB umfasste räumlich den Bereich
nördlich Berlin bis hoch zur Ostseeküste. Die Auflösung erscheint sehr
ungewöhnlich. Die SA 8 OSA wurden möglicherweise als Zwischenlösung eingesetzt. Denkbar ist auch die Zuführung
neuer Systeme ( Heers Fla SA 12 S 300W . )
Nach der russischen
Militärdoktrin sollte bei Aggression des Westens massiv zurückgeschlagen
werden und die Kampfhandlungen auf dessen Territorium getragen werden.
Praktisch hätte der Marsch der russ. Armeen mit deren Luftverteidigung zur
Entblößung der LV geführt. Die SA 8 Systeme OSA wären selbstverständlich mit
ihren Einheiten abmarschiert . Verblieben wären die deutschen reinrassigen LV
Strukturen . Das automatische Führungssystem der LV ( AFS ) war reinrassig ein
LV System. Heeres Fla lies sich nicht einbinden. Das AFS war nicht ( ! )
verlegebar und konnte den mobilen Fla Systemen nicht folgen.
Ab 1989 standen in alten
Stellungen der ehemaligen 157. FRB
Systeme OSA SA 8 des Heeres
Informationen
gesucht .
SA 8 OSA Einheiten kamen aus
Russland : 481. und 1158. Regiment aus Semipalatinsk mit
Systemen OSA-AK . Nach der Rückführung zurück nach Russland befindet sich die
481. in Abchasien ( Stand 2012 )
Zuordnung der 157. und 163 . Fla
Raketenbrigade
Führung : Zentraler Gefechtsstand Minsk
Lesen :
Я служил в 481 озрп в момент его ввода в ГСВГ (ЗГВ) из Семипалатинска.
Вместо вашей бригады (157 озрбр) были введены два полка 481 и 1158 озрп
вооруженных К32 (Оса-АК - 481 озрп) и К33 (Оса-АКМ - 1158 озрп). Батареи этих
полков заняли все места дислокации дивизионов вашей бригады. На фотографиях
узнал одного человека из 157 озрбр, кто оставался с лужить в 481 озрп, у нас он
был киномехаником. Было несколько человек из "157-ой" и почти со всеми был в
дружеских отношениях. В начале 1990 начали расформировывать танкистов. В конце
1990, из Гюстрова мы были переведены в Нойруппин, на саперный полигон. По
договору с Германией, на втором этапе, создавалась демилитаризованная зона 120
км от моря. Кстати, замена Вашей бригады, нашими полками - был "этап один",
т.к. ваш С-125М3 квалифицировался как комплекс средней дальности, а Оса как
мобильный малой дальности.
Все, кто остался служить в Густрове люто ненавидели наш полк и отзывались
исключительно-положительно о бригаде. Я с ними согласен на все 100%. Но это
отдельная тема.
481 зрп сейчас находится в Абхазии (в Google-maps видел место дислокации), а
157 зрбр больше не существует...
163.Fla Raketen Brigade Leipzig - Taucha SA 3 / SA 5 Luftverteidigung
SA 3 , SA 5 Luftabwehrsysteme und
Funkmessmittel waren nicht der 16. Luftarmee unterstellt. Keine personelle
oder organisatorische Unterstellung an die lokalen Flugplätze. Keine
Unterstellung an Heeres-Luftverteidigung , obwohl diese auch im DHS stand .
Gefechtsstand LSK LV GSSD Gadow
und Minsk ( Russland )
Raumdeckung innerhalb der Vernichtungszone
( in der Kartenebene 17 Km für den SA3 ). Flugplätze gehörten mit zum
Schutzauftrag Luftverteidigung. Flugplatznähe ist günstig für
fernmeldetechnische Anbindung und allg. Versorgung. Die 163 wie auch die
157. wurden als Brigade der Luftverteidigung vom Gefechtsstand
LV aus Minsk / Weißrussland zentral geführt und nicht ( ! ) an die Führung
der Heeres-Truppenluftabwehr eingebunden. Die 163. und 157. FRB waren
in das DHS ( Diensthabendes System der Luftverteidigung des Warschauer
Paktes eingebunden )
Nr 6
FRA 354 Allstedt
Truppenteil : 99934
Tarnbezeichnung : Alisarin
S 125 NEVA / SA3
Nr 8 FRA 254
Altenburg 99677
Tarnbezeichnung : Udwoitel
S 125 NEVA / SA3
Nr 12 FRA 281
Brand
Tarnbezeichnung: Ordinezs
S 125 NEVA / SA3
Nr 9 FRA 294
Brandis
Tarnbezeichnung: Origon
S 125 NEVA / SA3
Nr 15 FRA 250 Falkenberg
S 125 NEVA / SA3
Nr 11 FRA 264
Finsterwalde
S 125 NEVA / SA3
Nr 10 FRA 255
Großenhain
S 125 NEVA / SA3
Nr 14 FRA 230
Jüterbog
S 125 NEVA / SA3
Nr 5 FRA 227
Köthen
S 125 NEVA / SA3
Nr 7 FRA 245
Merseburg
S 125 NEVA / SA3
Nr13 FRA 293
Sperenberg
99883
Tarnbezeichnung : Nakomarnik
S 125 NEVA / SA3
Nr 4 FRA 207
Zerbst
Tarnbezeichnung : Gerbowie
S 125 NEVA / SA3
Nr 3 FRA 288 Möckern
99849
Tarnbezeichnung : Nisowie
S 125 NEVA / SA3
Nr. 1,2 FRAG Wendgräben/Loburg 10200
Kompott
S 200 / SA5
Nr ?
FRA ? südlich Wendgräbchen
S 125 NEVA / SA 3
Die FRA 250 und 294
wurden in den 80er Jahren zugeführt und in den 90er Jahren nach Russland
rückgeführt
Wechselgefechtsstand der 16. Luftarmee GSSD in Frankenförde
Truppen der Luftverteidigung LV bis 1991
S 300W GLADIATOR der russ. Streitkräfte
S 300PMU ANGARA der NVA
Die Abgabe des Deutschen S 300 Systems an die Russen und die heimliche Einführung von S300W Systemen nach Deutschland
Das
deutsche Luftabwehrsystem S 300PMU wurde 1990 an Russland zurück gegeben.
Das System S 300 PMU wurde einer Einheit der russ. Truppen in Deutschland (
Elstal bei Potsdam ) übergeben. Damit gab es neben dem russ. System SA 12
Gladiator S 300W ( 6 - 8 Systeme ) auch ein System S 300 PMU. Der deutsche
Geheimdienst ( BND ) war im Bilde, die elektronische Aufklärung der Bw bekam
nichts davon mit. Möglicherweise wurde das System S 300 ( SA 10 ) innerhalb
der russ. 157. FRB weiter genutzt. Die 157. wurde " offiziell " aufgelöst ,
deren Systeme S 125 NEVA ( SA 3 ) durch einige ( ? ) Systeme des Heeres ( !
) SA 8 OSA aufgefüllt . Wohin die Neva S 125 Systeme verschoben wurden ist
nicht bekannt. Es wäre ein Indiz , dass die 157. FRB nicht aufgelöst wurde.
Möglicherweise wurde die 157. FRB "offiziell " aufgelöst. Die 12 Systeme S
125 NEVA , das zugehörige AFS (automatisches Führungssystem )
wurden nach Russland rückgeführt.
In die
alten Stellungen wurden SA OSA Heeres Fla System geringer Reichweite
gestellt. Damit bekam man Platz für 4 - 8 russ. Systeme S300W.
Das System S300W ( Heeres Fla System Gladiator ) ersetzt 20 Systeme S75 ( SA
2 ) bzw. 30 Systeme S 125 NEVA ( SA 3 ).
Damit
hatte man die 157. FRB offiziell verabschiedet , heimlich jedoch mit dem Fla
Raketensystem S300W aufgerüstet.
Die 157. Brigade wurde 1983 mit Luftabwehrsystemen des des Heeres ausgerüstet. Diese bezogen die Stellungen der
ausgelösten S 125 ( SA 3 ) Luftabwehrsysteme der Luftverteidigung. Diese Gruppe wurde ab 1988 erneut umstrukturiert.
Die Zuführung von Heeres-Luftabwehrsystemen S 300W Gladiator erfolgte heimlich und in mehreren Phasen .
Verlegung Stab und Gefechtsstand von Güstrow nach Wittstock... in den alten Stab verlegte ein Regiment der SA 8 Truppen
Unterstellung der neuen Brigade direktdem Befehlshaber der 16 . Luftarmee.
Von diesen Vorgängen haben deutsche Soldaten nichts bemerkt . Selbst . dass die russ. S 125 NEVA System weg waren war in der kämpfenden
Truppe der NVA nichts bekannt. Und dass es 23 Systeme waren war erst recht nicht bekannt.
Die es besser wussten leben in der Bundesrepublik Deutschland.
S 200 // SA 5 Systeme
Ein
russisches System S 200 // SA 5 befand sich bei Magdeburg ( 2 Kanäle ) : 163. Fla Raketen Brigade Taucha
Wendgräben/Loburg: 52° 9'11.63"N, 12° 1'38.55"E . 30 km
Südöstlich Magdeburg
S 200 Stellung der GSSD.
Die Stellung wurde 1980 - 82 errichtet. Kapazitäten wurden durch die
deutsche NVA bereit gestellt .
Truppenteil 1 0200 Fla Raketenabteilung Nr.
1 , 2 .
Anfang 1990 wurden die beiden Systeme nach Russland rückgeführt. Die Kasernen
wurden von russ. Fernmeldetruppen benutzt.
Bei 52 10 13 N 11 57 41 E befand sich eine S 125 // SA3 Stellung ( ca. 10 Km südwestlich
des SA 5 )
Es wird
immer wieder behauptet , dass das Luftabwehrsystem S 125 NEVA zur Deckung
des Systems S 200 eingesetzt wurde. Fakt ist : gegenseitige Deckung als
taktischen Begriff gibt es in der russ. Taktik nicht. Sehr wohl aber den Begriff
der Überlappung. Das heißt : Systeme ergänzen sich gegenseitig . Der S 125 NEVA
handelt gegen Ziele in geringen Höhen und hat optimierten Schutz gegen jamming (
ELOKA )
Das
System S 200 hat eine Totzone von 17 Km. Unterhalb 5000 m Zielhöhe ist ebenfalls
keine Zielvernichtung möglich. Der S 125 NEVA deckt einen winzigen Bereich vor
und um den S 200 ab. Wichtige ist aber die Tatsache: Der S 125 NEVA wird im
Netzwerk / Verbund eingesetzt . Die einzelnen Vernichtungszonen der 23 Systeme
berührten sich bei der 157 und 163 . Fla Raketenbrigade in Deutschland nicht . (
Über deren Sektoren und Auffassbedingungen in Hauptanflugrichtung aus West ,
Nordwest kann nur spekuliert werden )
Zu
Deckung eines einzelnen Systems S 200 WEGA für eine angenommene
Hauptanflugrichtung ( Sektor 120 ° ) werden 5 - 8
Systeme S 125 NEVA benötigt . Zur Deckung einen Objektes SA 5 Sterllung
werden ca. 20 Systeme SA 3 benötigt.
Das
System NEVA wird beim gleichzeitigen Anflug von 3 Zielen ( 250 m/s )
überlastet. Das 3. Ziel kann nicht bekämpft werden. Unter ganz besonderen
Bedingungen kann im Einholeverfahren auf das durchgebrochene Ziel gehandelt
werden.
Die
Vernichtungszone des S 125 beträgt 17 Km (
Kartenebene ) und ca. 12 Km nach den Seiten . Für Ziele unter 500 m
beträgt die Vernichtungszone 11 Km und ca. 8 Km nach den Seiten. Die Deckung
einzelner Objekte ( zB S 200 System ) kann nur noch für ganz bestimmte , wenige
Anflugrichtungen erfolgen .
Nach dem
Standard der westlichen Taktik werden 6 - 12 Marschflugkörper ( 800 Km/h )
gegen solche Ziele geschossen. den Begriff " Objektschutz " kennt die russ.
Taktik nicht.
Die Stationierung von S 125 NEVA in Flugplatznähe lässt sich gut mit den technischen Möglichkeiten des SA3 / S125 erklären : Abwehr von Marschflugkörpern in geringsten Höhen.
Zusätzlich Fernmeldeanbindung und Anbindung an das autm. Führungssystem der FRT.
Ein NEVA
S 125 besteht aus: 1 Antenne , 1 Kabine , 1 Kabine Stromversorgung , 4 Startrampen.
Ein NEVA hat : 1 Zielkanal , 2 Raketenkanäle. Beide Raketenkanäle sind an den 1 Zielkanal gekoppelt. Ein Ziel : 2 Flugkörper.
Es
könnten sich
23 Systeme NEVA bei der GSSD im Dienst befunden haben . (
2 )
Allstedt Galgenberg 5 km NW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Altenburg Großstöbnitz 7 Km SW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Brand Rietzneuendorf 5 km SW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Brandis Beucha 5 Km WNW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Damgarten SW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Falkenberg Arzberg 8 Km SW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Finow Finofurt 4 Km NW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Finsterwalde Berg 7 Km WNW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Großenhain Bauda 7 Km NW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Jüterbog Heideberg 4 Km NW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Köthen Rehkopf 7 Km SW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Lärz Blohmberg 8 Km W vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Mahlwinkel Sandbeiendorf 7 Km WSW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Neuruppin Kränzlin 3 Km W vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Oranienburg
Velefranz 6 Km WSW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
an der Autobahn
Parchim Matzlow 7 Km WNW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Sperenberg 7 Km NW vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Stendal Belkau 4 Km W vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Templin Storkow 5 Km WNW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Werneuchen Löhme 5 Km WNW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Wittstock Wernikow 7 Km NW vom Militärflugplatz
157. Fla Raketen Brigade Güstrow
Zerbst Moritz 4 Km W vom Militärflugplatz
163.Fla Raketen Brigade Taucha
südlich Wendgräbchen ( ca. 10 Km südwestlich S 200 / SA 5 ) 52 10 13 N 11 57 41 E
163.Fla Raketen Brigade Taucha
Naumburg , aus Richtung Jena kommend links auf Hügel , in Kasernennähe
( vom Autor 1986 selbst beobachtet ). Kurz vor Naumburg.
Zuordnung der 157. und 163 . Fla
Raketenbrigade
Alle NEVA Abteilungen liegen in 3 Hauptlinien von oben nach unten.
Alle S 125 NEVA hatten als Mittel der Luftraumaufklärung : P15
( flat face ) RADAR mit Mast und P12 RADAR. Anbindung an die zentrale Luftlage der Luftverteidigung des Landes über Richtfunkverbindungen ( Kabine 5Ja 63 )
an die Brigade . Die Brigade wurde geführt vom Gefechtstand der LV Mitteleuropa : Minsk , Weisrussland.
Diese Systeme SA 3 der Luftverteidigung des Landes lagen in Räumen , die auch durch die Truppen der Heeres - Flugabwehr ( TLA ) gedeckt wurden. Zusammenarbeit war nicht vorgesehen , und Überlappung und Konzentration der Anstrengungen ebenfalls nicht.
Personell und organisatorisch war die Luftverteidigung des Landes nicht an die
Heers-Luftabwehr angebunden.
S 125NEVA Stellung. Fehelfranz , Nähe Autobahn
nördliche Berlin
v. Autobahn Stellung Stellung Zaun
Tor in Memoriam Lenin Kabine UNK Bilder. Mit freundlicher Genehmigung : Mike
russ. NEVA Stellung in Deutschland , Velefranz /Bärenklau , Stellung war von Autobahn / Berliner Ring zu sehen.
Während die TLA
( Truppenluftabwehr des Heeres ) Objektschutz durchführte , deckte die LV des Landes Räume und Cluster gegen den Luftgegner ab. Die S 125 NEVA hatten als Schutzobjekte nicht ( ! ) die Flugplätze. Die NEVA decken einen Raum innerhalb ihrer Vernichtungszone ab. Praktischerweise kann der Flugplatz verteidigt werden , dieser liegt aber nicht in der Vernichtungszone ( liegt hinter dem System ).
Die Stationierung von S 125 NEVA in Flugplatznähe lässt sich gut mit den taktischen und vor allem technischen Möglichkeiten des SA3 / S125 erklären : Abwehr von Marschflugkörpern in geringsten Höhen. Das kann kein S 75 Wolchow ( SA2 ) kein KUB
SA 6 und kein OSA SA 8 . Der NEVA sieht mit AFS ( automatische
Führungssystem und Anbindung an die zentrale Luftlage 450 Km nach vorn...
Der Begriff des " Objektschutzes" ist als taktischer Begriff der russ. FRT bis heute unbekannt und wurde durch westliche "Experten" eingebracht. Die NEVA deckten im Raum und Objektschutz ( Cluster ) Objekte in der verdichteten Einsatzzone ab. Die " Schutzobjekte liegen / lagen beim NEVA hinter ( ! ) der Vernichtungszone.
SA 2 S 75 Wolchow
Für das Jahr
1974 werden noch 8 Fla Raketenregimenter mit S 75 / SA2 ( 4
Abteilungen je Regiment ) aufgezählt . Für das Jahr 1975 wurde bereits um 50 %
reduziert und nur noch 4 Regimenter festgestellt. Die Aufgaben wurden durch das
Heeressystem SA 4 KRUG / NATO " GANAEF " übernommen. Für den
Kriegsschauplatz Europa werden 30 ( ! ) SA2 Regimenter ( Russland , Europa )
festgestellt .
Standorte der SA 2 Regimenter :
8. Gardearmee / Gera / Thüringen
für das Jahr 1971 wird ein Standort in Weimar festgestellt.
20. Gardearmee / Standort Frankfurt Oder
Rathenow
1. GardePanzerArmee / Standort Leipzig
Besonderheiten :
Die Truppen der LV des Landes arbeiten ( auch nicht im Ausnahmefall ) nicht mit den Truppen der Truppenluftabwehr des Heeres zusammen. Hier greifen unterschiedliche taktische Einsatzverfahren . Die Truppen der LV werden zentral geführt.
Systeme der LV bis zum Jahr 1992 in Deutschland waren :
S 125 NEVA // SA 3
S 200 WEGA // SA 5
S 300 // FAVORIT //SA 10 ( wahrscheinlich
doch nicht in der DDR stationiert )
Die Truppen der TLA / Truppenluftabwehr wurden in das
Diensthabende System der Luftverteidigung eingebunden. Es fand kein Datenverbund mit der TLA statt. Das System " KRABBE " der TLA wäre dazu geeignet gewesen.
RADAR der TLA ( P 40 ) wurde für das DHS genutzt.( z.B.. Auffassen der SR 71 aus England ) Auf Flugplätzen der GSSD befanden sich auch RADAR- Mittel des Heeres ( P 40 ) . Hier ging es nicht um Mobilität ( die Geräte standen über Jahre ) sondern um technische Merkmale wie Sendeleistung und Verfügbarkeit .
Bereits im Jahre 1966 wurde von
russ. Seite beschlossen, vorhandene Infra Struktur zu nutzen.
So wurden Bataillone der
Funktechnischen Truppen ( RLP ) bei vorhandener
Struktur angesiedelt. Diese Funkmessposten gehörten zu den Truppen der
Luftverteidigung und lieferten Luftlage für die Luftverteidigung. ( nicht
Heeres Fla ) . Alles siedelte sich in der Näher von Flugplätzen an. (
Anbindung, wirtschaftliche Lage , essen , Treibstoff , Fernmeldeverbindungen
etc ). Flugabwehrsysteme S 125 NEVA wurden in unmittelbarer Nähe dieser Infra
Struktur angesiedelt. Die Unterstellung und taktische Führung der
Funkmessposten und ebenso der Luftverteidigungseinheiten SA 3 erfolgte von
deren taktischen Gefechtständen aus. Die Flugplätze hatte keine Führung über
die FUTT bzw. LV Fla Rak Einheiten. Die taktischen Fliegerkräfte wiederum
wurden von eigenen taktischen Gefechtständen geführt. Es bestand keine direkte
Verbindung der Flugplätze zur benachbarten Fla Rak. Da aber Code für das im
Warschauer Pakt einheitliche Freund-Feind-Kennungssystem der Futt , LV und
Fliegerkräfte bestand , gab es auch hier keinen Bedarf an Koordinierung.
Im Ergebnis fand man
Konzentration von Mitteln der Luftverteidigung ( Funkmesstruppen mit Luftraum
RADAR der LV , Fla Mitteln der LV : S 125 NEVA /SA 3 und taktische
Fliegerkräfte der Luftstreitkräfte ( gehören nicht zur LV ) mit Truppen des
Heeres und Truppen der Luftabwehr des Heeres auf engstem Raum . Laien behaupten
bis in die heutige Zeit m, dass genau diese Truppen als Aufgabe den Schutz der
Flugplätze hatten. Das ist falsch .
Nach Abzug der
157. und 163 .
Fla Raketenbrigade und Rückführung nach Russland wurde einige ehemalige
S 125 NEVA Stellungen mit Heeres -Fla Systemen "OSA" besetzt.
Offensichtlich nutzte man die Infra- Struktur. Das diese OSA SA 8 Systeme
in das System der Luftverteidigung überführt wurden gehört in das Reich der
Märchen . Über die Gründe des Abzuges von 23 Fla Raketensystemen S 125 und 2
Systemen S 200 WEGA lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise entsprach der S
125 NEVA nicht mehr den Anforderungen gegen die moderne westliche
Luftkriegsführung . Auch der S 200 hatte außer der unglaublichen
Vernichtungsreichweite nichts modernes zu bieten . Die SA 3 Systeme waren
nicht taktisch platziert. Vielmehr waren diese Luftabwehrsysteme an die
Infra_Struktur der russ. Frontfliegerkräfte angebunden. Hier am Flugplatz waren
die fernmeldetechnischen Knoten , um sich an die zentrale Luftlage anzubinden.
Der taktische Nutzen eines Netzes von SA 3 Systemen , die sich nicht
gegenseitig überlappten , musste als niedrig angesehen werden . Offensichtlich
konnte man sich von den aufwendigen SA 3 Systemen trennen . Gleichzeitig
erfolgte in den russ. Streitkräften die Umstellung auf moderne und mobile
Luftabwehrsysteme ( SA 10 , SA 12 ) . Die Produktion des SA 3 wurde im Jahr
1989 eingestellt . Über den Verbleib der abgezogenen 23 Systeme ist nichts
bekannt .
Die Heeres Fla Systeme der 5
Armeen waren auch nicht taktisch platziert. Die taktischen Gefechtsordnungen
wären hier beim Marsch der Heeres vor eingenommen worden .
Systeme des Heeres wie z.B. SA 8 OSA verfügten über die selben technischen Aufklärungsmittel wie die LV des Landes und waren mobil. Wegen unterschiedlicher Einsatzverfahren war Anbindung an die zentrale Luftlage nicht vorgesehen und wurde nicht praktiziert.
Von deutscher Seite ( NVA ) sind Probleme der Herauslösung der Heeres Fla aus der zeitweiligen Zuarbeit und Unterstellung die LV des Landes bekannt :
Wann lösen sich die Truppen der TLA aus der LV aus
? Soll erst der erste Luftschlag abgewehrt werden , und dann zurück zu der kämpfenden Heerestruppe oder noch längerer Verbleib. Bei den Russen stellte sich diese Frage nicht, es war alles Heeresgerät . Marschiert das Heer, ist die Heeres Fla schon lange unterwegs. Durch die Russen wurde das so gelöst , dass die LV eigenständig arbeitete und die Truppen der TLA nur für die Luftverteidigung ihrer Heeresdivision / Armee zuständig war.
Fakt ist , das 95 % der LV der GSSD in Deutschland auf den Systemen des Heeres beruhte.
Vor der Einführung mobiler Systeme wie KUB , OSA und BUG waren S 75 ( SA2 ) an der Nahtgrenze zur NATO auf dem Gebiet der DDR entfaltet. Diese hätten das mobile Heer nicht schützen können. So erfolgte der Übergang auf mobile Systeme.
Anbindung Luftabwehrsystem S 125
NEVA ( SA 3 ) und S 200 WEGA ( SA 5 ) an ein AFS System. Den SA3
und SA5 Abteilungen sind ein Funktechnisches Bataillon ( RTB ) zugeordnet. Dies
RTB sind von Haus aus Truppen der Luftverteidigung , arbeiten je nach
Unterstellungsverhältnis den LV oder Heeres Fla Truppen zu. Die Heeres Fla
Truppen sind nicht ( ! ) an das AFS der LV angebunden. Die Systeme der RTB sind
0815 Einheitssysteme und arbeiten deswegen den Truppen der Heeres Fla zu .
Heeres Fla Truppen werden auf dem Level Armee ( es gab 5 Armeen )
Luftlagetechnisch geführt. Die taktische Führung erfolgt unterhalb der Division
( ! ) . AFS der Heeres Fla Truppe arbeitet auf dem Level Bataillon . Die RADAR
Luftalge Mittel der Heeres Fla sind denen der LV technisch ebenbürtig .
Die RTB Truppen stellen das technische
Gerät ( RADAR ) , führen aber nicht. Deren Luftlage wird zentral erfasst : bei
der Heeres Fla auf dem Level Armee. Bei den LV Truppen auf dem Level Brigade (
technisch ) und führungsmässig in Wunsdorf im zentralen GS der russ.
Streitkräfte.
Das AFS hat keine Verbindung zu anderen
AFS. Die Brigade wird taktisch via Sprache vom zentralen GS geführt, taktisch
führt die Brigade ihre SA3 und SA 5 Einheiten. Verbindung zum Heer ( Fla )
besteht über so genannte Richtungsoffiziere zum GS der Armee ( Sprache ,
Telefon ) Entscheidungsbefugnis hat die " Richtung " nicht. Es erfolgt
ständiger Lageabgleich , wer handelt auf welches Ziel ( Verhinderung von
Doppelbekämpfungen )
Am AFS können ( Stand 2002 ) Systeme SA2
, , SA 3 , SA 5 und S 300 angebunden werden . Seit ca. 2004 kann an das
neue AFS " Baikal " zusätzlich BUG , THOR und SA12 angebunden
werden. Zusätzlich können alle RADAR Luftlage Systeme des Heeres angebunden
werden ( sind mit denen der LV identisch ).
Heeres Fla Systeme wie OSA ( SA8 )
,SA 12 GLADIATOR , KUB und BUG hatten ihr eigenes AFS auf dem Level
Feuereinheit ( System KRABBE ) Dieses System ist nicht an das AFS" Senesch "
anbindbar. Die Luftraumaufklärung des Systems OSA ( RADAR P18 , das ist auch
ein LV Gerät ) kann keine Daten direkt in das AFS einspeisen . Das war auch nie
vorgesehen , wird auch so nicht bei der LV praktiziert. Diese Luftlagesysteme
sind für den taktischen Einsatz in der Feuereinheit zur Erstellung der eigenen
lokalen Luftlage eingeführt worden.
Nach der Einführung der ersten
verlegbaren S 75 // SA2 Systeme ( 3 Kabinen Variante in Russland wurden
die ersten Systeme auch für die russischen Truppen in Deutschland installiert.
Für das Level Armee gab ein Regiment mit
3 FLa Raketensystemen S 75 // SA2 . ( sowie zugehörige Struktur : Technische
Abteilung etc . ) Diese 3 Einheiten waren der Armee unterstellt . Die
Division der Landstreitkräfte ( Heer ) hatte keine eigene Luftverteidigung
durch SA2 . Fla Raketensysteme der Waffengattung LV waren dem Heer unterstellt
. Heeres Fla LV gab es noch nicht .
Im Zeitraum 1965 bis 1969 begann
die Einführung mobiler Fla Raketenkomplexe der Landstreitkräfte .Das waren die
Systeme KUB und KRUG ( SA 6 und SA 4 ) Das waren reinrassige
Heeres Fla Systeme .
Jahr 1975
Für die Division ergab sich : ein Regiment mit 5 Systemen SA 6 KUB oder SA 8 OSA
Auf dem Level Armee: eine Brigade mit je 3 SA 4 KRUG und je ein Fla Raketensystem S 75 // SA 2
Aus Quelle ( 2 ) ergibt sich folgendes:
Im Jahre 1975 befanden sich auf dem Gebiet DDR / Deutschland bei den russ. Truppen ( GSSD ) :
9 Brigaden KRUG mit insgesamt 54 Feuereinheiten ( Heeres Fla ) / SA4
9 Regimenter KUB SA6
4 Regimenter S75 Wolchow / SA2
Systeme OSA / SA 8 befinden sich im Zulauf für die russ. Truppen. Umstrukturierungen der Luftverteidigung werden vorbereitet.
SA 4 befinden sich im Diensthabenden System .
Standorte der SA 2 Regimenter :
8. Gardearmee / Standort Gera / Thüringen
für das Jahr 1971 wird ein Standort in Weimar festgestellt.
20. Gardearmee / Standort Frankfurt Oder
Rathenow
1. Garde Panzer Armee / Standort Leipzig
Auf dem Kriegsschauplatz Europa befinden sich 24 Brigaden Systeme SA4 , 12 Regimenter SA 6 und 30 Regimenter SA2.
( Eine Brigade SA4 hat : 6 Systeme, Ein Regiment SA6 hat 5 Systeme , ein Regiment SA2 hat 4 Systeme )
In Zentralrussland befanden sich :
29 Brigaden SA 4 sowie 15 Regimenter SA 6.
Das System SA 8 befand sich kurz vor der flächendeckenden Einführung zur Ablösung des SA 4 .
Außerdem gab es im Jahre 1971 ( 2 ) Tagebuch Nr 2409/71
935. FlaRakRegt. bei der 39. GardemotSchützendiv. in Ohrdruff
932. FlaRakRegt. in Naumburg / 57. MotSchützendiv. Stab in Naumburg
2504. FlaRakRegt. in Jena bei 20. GardePanzerDiv. Jena
80er Jahre
Für die Division ( Heer ) : 1 Regiment mit je 4 Systemen TOR SA 15 oder SA 8 OSA ( 5 Systeme )
Auf Armee Level : 1 Brigade mit je 4 Systemen SA 11 BUG M1 und 1 Brigade SA 4 KRUG
oder S 300 W Gladiator ( 3 Systeme )
Die russ. Streitkräfte in Deutschland hatten für die Luftverteidigung 20.000 Schiesskanäle , ( mit NVA ) allein die 20. Gardearme /Berlin soll 8000 Kanäle
( dh. man kann 20.000 mal Flugkörper zum Ziel lenken ) zur Verfügung gehabt haben . Der Luftraum
über Deutschland / DDR soll 6fach abdeckt gewesen sein .
Das Zusammenwirken
der Luftverteidigung der NVA mit den Kräften der Luftverteidigung der
GSSD oder mit der 16. Luftarmee der GSSD und der Truppenluftabwehr der GSSD war in Friedenszeiten nicht abgeglichen . Auf der Ebene Feuereinheit wurde
nicht mit den russ. Truppen zusammen geübt . ( einmal in 8 Jahren für die FRA 4133 , Autor ) Das hing von den jeweiligen Beziehungen der Kdr. zu den Chefs der lokalen russ. Truppen ab. Die berufsmäßige Geheimniskrämerei der Russen verhinderte Zusammenarbeit .
In einem Verteidigungsfall sollten die deutschen Truppen der LV der NVA den russ. Truppen unterstellt werden. Alles östlich der Linie Strahlsund - Potsdam - Dresden sollte durch die GSSD geführt werden und alle Kräfte der NVA den russ.
Truppen direkt unterstellt werden. Östlich dieser Linie hätte die
Luftverteidigung gehandelt , westlich davon die Truppen der TLA des Heeres.
In einem Im Dezember 2010 erschienen Buch
über die russ. Streitkräfte in Deutschland werde von dieser Internetseite
ungefragt Text wrtlich raubkopiert. Damit sind wir nicht einverstanden. Vom
Verlag und Buchautor erhielte Peters-ada.de Ausreden....
Dieser Text erschien erstmalig im Jahr 2005 bei
Peters ada
"Aus meiner aktiven Zeit als Soldat der NVA weiß ich noch, dass die russ. Streitkräfte in Deutschland für die Luftverteidigung 20.000 (***) Schiesskanäle
gehabt haben sollen , ( mit NVA ) allein die 20. Gardearme /Berlin soll allein 8000 Kanäle (***) zur Verfügung gehabt haben . ( komplett, einschließlich "STREHLA "und radargesteuerte Fla der Batallione / Kompanien des Heeres , ZU 23 ,mobilisierte Reservisten Einheiten der zivilen Kampftruppen zur Deckung der Fla Einheiten) Der Luftraum soll 6 fach abdeckt gewesen sein ( schiesstechnisch )
Das Zusammenwirken mit den bodengebundenen Kräften der Luftverteidigung der NVA durch die 16. Luftarmee der GSSD und der Truppenluftabwehr der GSSD und denen der Truppenluftabwehr der NVA war in Friedenszeiten nicht abgeglichen oder koordiniert. Das deckt sich mit ( meinen) praktischen Erfahrungen. Allerdings wurde auf der Ebene Feuereinheit mit den russ. Truppen zusammen geübt.
Das hing von den jeweiligen Beziehungen der Kdr. zu den Chefs der lokalen russ. Truppen ab. Die berufsmäßige Geheimniskrämerei der Russen verhinderte darüber hinaus weitere Zusammenarbeit .
In einem Verteidigungsfall sollten die deutschen Truppen der LV der NVA den russ. Truppen direkt unterstellt werden.
Alles östlich der Linie Strahlsund - Potsdam - Dresden sollte durch die GSSD geführt werden und alle Kräfte der NVA den russ. Truppen direkt unterstellt werden.
( 2 ) "
Westlich dieser Grenze sollte die Luftverteidigung durch das zentrale LV System des Warschauer Paktes weiterhin geführt worden. ( ortsfest )"
Text : Original seit 2005 bei
Peters
Ergänzung :
Dezember 2010
Diese Zahlen , ( 20.000 und
8.000 ) kamen durch ein pers. Gespräch mit russ. LV Offizieren zustande . Es
wurde vom Autor falsch verstanden, oder der Russe hat es falsch verstanden .
Für das Jahr 1990 /91 waren das überhaupt und erstmals Zahlen. Einordnen
konnte der Autor es nicht ,über die Gruppe der russ. Streitkräfte in
Deutschland war nichts ( ! ) bekannt. ( Stationierungen , Waffensysteme oder
gar Zahlen über Fla Raketenkomplexe )
Nach heutigem Forschungsstand Stand sind diese
Zahlen falsch. Gemeint waren ( vielleicht ? ) damals die Anzahl der Fla Raketen. Als Zielkanal
/ Schiesskanal wird die Anzahl gleichzeitiger Zielbekämpfungen bezeichnet. Bei
500 - 600 Fla Raketensystemen der Russen ergibt das max. 600 Zielkanäle.
Einige Systeme konnten mehr als ein Ziel gleichzeitig bekämpfen. Die Anzahl
der Zielkanäle steigt damit unwesentlich und sollte 600 nicht übertroffen
haben. Die Anzahl der deutschen Zielkanäle wird heute mit ca. 40
für die LV und für die TLA mit ca. 250 angegeben . Tragbare Fla Systeme
, Flak aus der MOB etc wurden nicht berücksichtigt , wie auch die Tatsache ,
dass sich die Truppenluftabwehr aller Truppen nicht auf die Anzahl der Gewehre
herunter brechen lässt.
Auch die hier auf Peters-ada
genannte Zahl an Funkmessstationen von 1000 Systemen ist nach heutiger
Forschungslage falsch.
Diese Zahlen wurden auf
www.peters-ada.de
( hier auf //NVA ) im August 2005 eingestellt. Typischerweise wird das
Internet als rechtsfreier Raum betrachtet. So tauchen diese falschen
Zahlen in diversen Foren und sogar in einem Buch über die GSSD ( !
) auf.
Es werden die Zahlen 20.000 /
8.000 Schiesskanäle falsch von dieser Internetseite abgeschrieben. Auch die
Zahl 1.000 für Rundblick ( FUTT , RTB ) Stationen wurden falsch
übernommen.
Peters-ada sagt : `Tschuldigung .
Wir haben uns geirrt ( Zwinker , Zwinker ) Hättest mal besser recherchieren sollen. Abschreiben ist gut, Kontrolle ist
besser.
Auch die Zahlen 500 - 600 für
die Schiesskanäle sind nur theoretisch und werden weiter erforscht. Die
Installation von S300W ( SA 12) der Heeres Fla bei der 133.
Garde-Fla -Raketenbrigade erhöht die Schiesskanäle unwesentlich um 20 - 40 . (
für das Jahr 1991 ) Quelle :
"Sowjetskaja. Armija 1946 - 1991 " ISBN 5-7511-1819-7 , russ. Seite 34
/35
2. Ergänzung :
Der Autor der Seite
www.peters-ada.de
behauptete über Jahre hinweg , dass die russ. TLA und LV nicht zusammen
gearbeitet hätten. Nach intensivem Studium der ( russ. ) Quellenlage geht
Peters-ada von dieser falschen Aussage ab.
Ganz im Gegenteil , russ.
Truppen der FUTT ( RTB ) der Truppen der LV wurden Einheiten der TLA ( GSSD,
Heer ) direkt unterstellt. Die LV der GSSD ( TLA und LV )
wich gravierend von der LV im Land ( Russland ) ab. Hier führten die LV
Truppen und die TLA war nur für die Armee ( Heer ) verantwortlich.
Auch diese ( falschern )
Angaben über die TLA und LV wurden ungeprüft in Foren diskutiert und in einem
Buch ( ! ) übernommen. Die Angaben unter
https://peters-ada.de/syst-flarak.htm können daher nur als Anhalt
gesehen werden . Die auf dem Link gezeigte Tabelle wurde in dieser Form
nur bei Peters-ada gezeigt. ( 2006 )
3. Ergänzung :
Auf
www.peters-ada.de wurde bis ca. 2009
die Auffassung vertreten , dass sich die russ. Luftverteidigungskräfte absolut
in TLA ( Heeres Fla ) und LV ( Luftverteidigung des Landes ) trennen und so
strukturiert geführt wurden.
Das war bei den Truppen der GSSD
( TLA / LV ) bis zum Jahre 1991 nicht so. In Russland bestand diese strikte
Trennung bis ca. 2006/ 2008 . Ab dem Jahr 2008 wurden neue Strukturen geschaffen
und die Heeres TLA in die LV integriert.
Diese Angaben wurden in der
Vergangenheit ungefragt übernommen und veröffentlicht ( ! )
Burlakow gibt interessante Aussagen ua.
zum Kernwaffeneinsatz der Russen. So waren die Russen zum Erstschlag mit
Kernwaffen bereit, man wollte nicht den erwarteten Erstschlag der anderen
abwarten. Ziele wären nur militärische Objekte gewesen , keine Städte . Die
politische Entscheidung der Führung verpflichtetet sich allerdings Kernwaffen
nicht als erste einzusetzen . Er wurde später von General Klaus Nauman (
Bundeswehr , NATO ) gefragt , warum die Russen nicht mit dem Krieg angefangen
hätten, die Entfaltung der russ. Streitkräfte war auf Angriff ausgerichtet.
Burlakow sagte , dass man die Pläne nicht vollständig hat mitnehmen können ,
irgendwer hatte wohl Kopien gemacht... Burlakow sagte , die Russen wären keine
Aggressoren gewesen, warum hätten wir Euch überfallen sollen ? Wir haben
immer auf Euch gewartet, dass Ihr mit Krieg beginnt. Man kann nicht sagen
, dass wir begonnen hätten. Die russ. Streitkräfte waren auf einen Krieg
vorbereitet. Geplant waren gleichzeitig an 4 strategischen
Hauptverteidigungsrichtungen zu handeln .In den Abzugzeiten kamen es zu
Fahnenfluchten , auch von russ. Offizieren und Kommandeuren. Es gelangten auch
russ. Flugabwehrraketen "Strehla " in amerikanische Hände . 300
Armeeangehörige desertierten aus der russ. Armee. In Deutschland
waren über 546.000 russ. Soldaten stationiert.
Interview mit der Zeitung Red Star WORD , kyrillisch einstellen
( 2 ) Siehe auch : BND contra Sowjetarmee ISBN 978 3 86153 461 7 erschienen 11/ 2007.
militärische Lageberichte S. 197 ff
( 3 )
FUTT . Eine Begriff , der immer
wieder hinterfragt wird : Funk Technische Truppen . Luftraumaufklärung mit
RADAR . Darstellung der Luftlage und Weitermeldung der Luftlage in ein
zentrales Verteilersystem. Hier holen sich alle Feuereinheiten ihre Luftlage
ab. Luftlage lässt sich lokal ( 50 - 200 Km oder zentral ) darstellen.
Funktechnische Truppen t nichts mit Funken oder abhören von Funk in dem Sinne
zu tun.
Die FUTT führen nicht ( ! ) die
Jagdfliegerkräfte oder Fla Raketentruppen .
Unterschieden werden :
Operator . Liest die Luftlage von Bildschirmen ab und bewertet .
Techniker , Bediener : Bedienen der RADAR Geräte .
Das automatische Führungssystem . Führung von SA 3 und S 200
Auf dem Tochtersichtgerät der P18
konnte der Schiessende die Luftlage beurteilen bzw. am Planschet der
Planzeichner großräumig überprüfen.
Nach Kommando an den
Leitoffizier schaltete dieser auf Arbeitregime
Zielzuweisung.
Die Koppelkabine der FRA hatte die Koordinaten auf den eigenen Standort umgerechnet. Die Antenne ( Kabine PW )
dreht nun im Seitenwinkel sowie im Höhenwinkel auf das Ziel.
Die Entfernungsmarke an den
Leitsichtbildschirmen des Leitoffiziers stellte sich auf die richtige
Entfernung.
Dieser schaltete nun die Antenne ein.
Im Regelfall war das Zielzeichen
sofort auf dem Bildschirm des Leitoffizier.
Nach genauem Abdecken mit seinen 3 Handrädern übergab er es nun an die
Funkorter.
Das System AFS war nicht
verlegefähig .
Der Datenaustausch ( Zieldaten ,
Sprache , Signalisierung und
Daten der FRA : Raketenbestand ,Meldungen über Zielvernichtung etc.)
erfolgte über Drahtleitung oder Richtfunk.
5Ja 62 : 2 Spiegel
5ja63 : 3 Spiegel.
Dazu gehört die Kabine + Mast mit Spiegel
Frequenzen 2- 20 GHz
28 Kanäle , Zeitmultiplex.
Kabine 5F20 : Rechnerkabine Diese Kabine steht max. 10 m entfernt von der Leitkabine UNK ( S125 NEVA ) in der selben Halle, während 5Ja63 ca. 300 m weg in der Stellung steht. Der Mast in von Hauptkampfrichtung abgewandter Seite , östlich.
Kabine 5Ja63 , Koppel - Rechenkabine und
Richtfunkmast.
In jeder FRA befand sich die Koppel und Rechenkabine.
Diese rechnete Zielzuweisungen der Brigade an die Feuerabteilung um.
Eine solche Zielzuweisung war 3dimensional und auf die
wahre Koordinate des Luftzieles bezogen.
Die
Datenerfassung erfolgte durch die Funktechnischen Truppen der LSK/LV.
(Luftstreitkräfte /Luftverteidigung).
An einem
Sichtgerätearbeitsplatz wurde mit einem Griffel und Taster das Ziel
"geklickt "und so in die Maschine übernommen.
1
Funktechnische Truppen erstellen
Luftlage und speisen in AFS ein.
2
Weitergabe an Fla Raketenbrigade
3
Übermittlung an Rechner in
Fla Raketenbrigade
3-4
Rechner weist FRA Ziel zu.
Antenne PW wird in Seiten /Höhenwinkel
u. Entfernung ( Leitsichtgerät ) auf Ziel gerichtet.
3-5
Rechner weist anderer FRA 2. Ziel zu.
5-3-6
Mit der Antenne in 3 Koordinaten
begleitetes Ziel wird an FRA
6
weitergereicht.
Die Brigade führte die
Feuerabteilungen via Sprache oder automatisiert. Das AFS automatische
Führungssystem stellte an den Feuerleitantennen automatisch Entfernung ,
Seiten- und Höhenwinkel ein. Zielsuche wurde erheblich vereinfacht. Das
System SENESCH ( so der Hersteller Name aus Russland ) konnte im Verbund mit
Jagdfliegerkräften der Luftverteidigung zusammen wirken. Innerhalb der NVA
war das so nicht vorgesehen, die Jagdfliegerkräfte wurde unabhängig von den
Fla Raketentruppen geführt. Technisch wäre es aber möglich gewesen.
Die Gefechtsarbeit und DHS wurden
automatisiert ( halbautomatisch oder vollautomatische Zielzuweisung durch
die Rechenmaschine ) , via Sprache , Sektor, Höhenband oder Zeitfenster
durchgeführt. Lokale und selbständige Abarbeitung der Luftlage mit
Zielvernichtung war möglich. Das AFS ( automatische Führungssystem war in
den 60er und 70er Jahren für den gemeinsamen Einsatz von Fla Raketentruppen
und Jagdfliegern der Luftverteidigung konzipiert worden . Die Arbeitsplätze
im Gefechtsstand der 41. waren vorhanden.
Sehr wohl war aber das Zusammenwirken
in der Vorschrift geregelt : 10 Km Sicherheitsabstand zu den Eigenen
beim Schiessen mit Fla Raketen , Handeln nach Höhenschichten , Sektoren und
zeitlicher Beschränkung. " Kowjör " war
theoretisch bekannt.
FRBr waren mit dem AFS Senesch
ausgerüstet und in den Führungsräumen waren Jägerleiststellen untergebracht,
die ihre Aufgaben ebenfalls automatisiert erfüllen konnten. In den FRA
wurden nur auf besonderen Befehl Jägerleiststellen eingerichtet. Regulär gab
es keine.
Senesch kann 17 FRA gleichzeitig
führen : S75 , S125 , S 200 und
S300 mit insgesamt 24 Zielen
gleichzeitig . 50 Ziele können ebenso und gleichzeitig in einem LV Verbund
mit den Fla Raketentruppen für MIG 21 , MIG 23
und MIG 25 Abfangjäger führen .
Die Luftverteidigung in der DDR basierte in der Masse auf Kräfte und Mittel der GSSD....
diese dort wiederum auf Kräfte und Mittel der Truppenluftabwehr... bedeutete, zogen die Divisionen
und Armeen im Kampf
gen Westen- zogen die Kräfte der Truppenluftabwehr zur Deckung der Truppen mit...
zurück blieb die "unbedeutende" LV der NVA.
Schutz des Territorium der DDR = Orte , Bevölkerung etc. war immer Aufgabe der LSK/LV NVA... egal ob Frieden oder Krieg...
wie sie das anstellt, war Sache der DDR/NVA.
Die Kräfte und Mittel LV/TLA der GSSD waren immer zum Schutz der eigenen Truppen gedacht/geplant... nie zum Schutz von Orten,
Bevölkerung der DDR... das dieser Schutz aber zwangsläufig mit abfiel beim Einsatz, war den Einsatzkriterien geschuldet-
denn man kann angreifenden Flugzeugen in 200 oder 150 km nicht ansehen ob sie z.Bsp. Stadt Eberswalde angreifen wollen
oder die Basierung der 20. GA. Bei Vernichtung dieser Angreifer also zwangsläufig auch Schutz der Bevölkerung.
Da der Schutz der Truppe Aufgabe war, gestaltete sich auch der Mitzug der Truppenluftabwehr... der Abzug von stationären
S-125 im Nordraum der DDR war diesem halt geschuldet.... die S-125 konnten nicht mitziehen sondern waren dann der Luftdeckung
nachrückender Truppen vorgesehen.... mit Übergabe der vollen Verantwortung für die Luftverteidigung auf die Befehlshaber der
Landarmeen ( auch in der Frontstruktur) setzten diese auf ihre eigenen Kräfte... zudem orientierten Militärdoktrin die eigentliche
Luftverteidigung als nationale Aufgabe zum nationalen Territorium.... da die GSSD S-125 aber damit nicht das DDR Territorium zu
verteidigen hatten.... wurde sie in das nationale Gebiet der SU zurück verlegt bzw. sollten verlegt werden... aber nur die S-125 FRA...
Dabei entstand dann der Denkansatz.... bei Mitzug der TLA mit der kämpfenden Truppe bliebe das Territorium der DDR ungeschützt....
dem war wohl nicht so... es blieb LSK/LV DDR und es kamen als erste Verbände der nachrückenden Fronten auch Kräfte der
Truppenluftabwehr von denen.... deren Aufgabe war die Luftdeckung der von den nachrückenden Fronten zu nutzenden Dislozierungsrräume
..... so das unmittelbar die TLA mit anderen Kräften ergänzt worden wäre...
Er gab zu bedenken, dass damals die Kräfte der Küstenfront in 2-3 Tagen in der DDR basiert sein sollten und dabei bereits auf den
Marschstrassen mit den Kräften der nachrückenden russ. Fronten konfrontiert wurden.... mithin wären diese dann auch schon nach 2-3
Tagen in der DDR gewesen und damit war eigentlich der nahtlose Übergang von TLA der 1. Front zu TLA der nachrückenden Front