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      NVA

 

     S 125   SA 3

       

      S200   SA 5

       S 75    SA 2

       PATRIOT       

   

 

                                            SB Startbatterie

 

 

  

  

    Foto :Stefan Büttner

    Taktisch- technische Angaben

 Masse in Marschlage:  14200 kg
 Länge:                            10200 mm
 Höhe:                              3800 mm
 Breite:                             2675 mm

geringster Wenderadius der Startrampe mit  Zugmittel:                        8300 mm

Zeit für die Überführung aus Marsch- in die Gefechtslage:                 50 min
 Ladewinkel:                   0°30'

Grenzen des Schießens nach dem Höhenwinkel:                16°30' bis 75°
Verbotzone für den Start von Fla-Raketen im Höhenwinkel:
 
 im Seitenwinkel 360°:    0° bis 10°
 im Seitenwinkel 20°:     10° bis 45°
 von der Richtung zur Kabine PW aus   

Abstand Rampe zur PW Antenne : 60 - 100 m

   

   

 

      Startrampe SM-90 *

Die Startrampe ist zur Auflage der gefechtsbereiten Fla- Raketen sowie zum Richten der Fla- Raketen nach dem Seiten- und Höhenwinkel entsprechend den Angaben von der Raketenleitstation bestimmt.
Die Startrampe besteht aus  Raketenwiege,  Oberlafette mit den Abdeckblechen,  Seiten- und Höhenrichtgetriebe,  Protzen,  Gasabweiser,  Elektroausrüstung,  Messgeräten und dem EWZ- Satz.

 

Die sechs zum Komplex zugehörigen Startrampen wurden auf zwei Züge aufgeteilt.
Jedem Zugführer unterstanden drei Rampenführer (Unteroffizier) mit je 3 Soldaten mit Mannschaftsdienstgrad. K1 , K2 und K3.

Ein hartes Training ermöglichte, dass nach dem Schuss die Rampe schon nach wenigen Minuten neu beladen war. Die  Beladungszeit ,gestoppt vom Stillstand des TLF bis zum  Kommando    „. Startrampe Gefechtslage!” durfte im DHS höchstens 1:10´ betragen.

(Quelle: Unteroffizier Lars Dauke, ehem. Startrampenführer)

Der Artikel wurde vom Webmaster Peters.ada teilweise verändert und  korrigiert. Grundlage waren Hinweise und Zuschriften ehemaliger Rampenführer. Die absolute Richtigkeit kann nicht garantiert werden. Der Autor bittet um Rückmeldungen und Hinweise.

Die Stoppuhr begann mit dem  Einfahren des TLF in die  Rampenstellung zu ticken

Mit dem Ruf des Unteroffizier     "Versteckerung !" wurde der "OSCHA" in den Flugkörper gedrückt und war das Zeichen die Rampenstellung nun dringend zu verlassen. Es lag Spannung am Flugkörper an.( von Kabine UW zugeschaltet)

 

         

            Startrampe in der FRA-131        Bild :  Burghard  Keuthe 

                                                               Gemeinschaft der 13er e.V., Parchim

          Farbanstrich : grün , matt .  Vereinzelt Tarnanstrich grün /braun.

Am Rand der Rampenstellung befinden sich Schienen und ein Tarndach . Beim Schiessen , bei B1 im DHS und zur Abwehr von Luftangriffen muss das Dach über der Rampenstellung rück geschoben sein . Damit ist es als taktische Tarnung beim Luftangriff nicht geeignet . Mit der Tarngarage lässt sich der Status der Feuereinheit verschleiern.  Fla Raketen sind auf den Rampen nicht sichtbar .  Beim Luftabwehrsystem NEVA S  125 war bei den russ. Streitkräften die Tarneinrichtung mit der Rampe befestigt. 

 

       

    STARTRAMPE ; Sofia Militärmuseum , by Stefan Büttner , mit freundlicher Genehmigung 2010

  

   Farbgebung bei der NVA   . Foto : Ritchi

 

 


                                                                                                                                                              

 

             

Sechs Transport- Ladefahrzeuge standen in den Deckungen um die Stellung herum in Bereitschaft, um Nachzuladen. Weitere TLF gehörten zum dritten Zug (Montage und Betankung) und übernahmen den Transport zwischen dem Montagebunker und den Betankungsplätzen im B3- Objekt und der Stellung.

 Foto :Stefan Büttner

 

      Transport und Ladefahrzeug TLF *

Das TLF besteht aus einen Sattelschlepper vom Typ ZIL 157W mit einen einachsigen Sattelauflieger PR-11B.
Dabei gewährleistet das TLF die Montage von Fla-Raketen, den Transport der montierten Fla-Raketen, das Be- und Entladen der Startrampen und das Be- und Endtanken der Fla-Raketen von Oxydatoren.

           

        Technische Angaben

Masse der TLF mit Fla-Rakete:   12.016 kg
Länge:                                               14.620 mm
geringster Wenderadius:               11.200 mm
Masse des  Sattelauflieger:           3.535 kg
Länge des  Sattelauflieger:            10.400 mm
Breite des   Sattelauflieger:           2.210 mm
Höhe des    Sattelauflieger:            3.200 mm

Farbanstrich : grün , matt

 

                                                                                                         

     Soldaten nach dem Nachladen

Gefechtsbereitschaft am S 75 "Wolchow". Der "OSCHA" ist drin, der Knochen auf  " BR " "Bojewaja Rabota" //  Gefecht  gedreht.

Feldlager  der FRT in Liberose. 1986. (?) Wahrscheinlich Offiziersschüler der OHS LSK / LV "Franz Mehring."

Quelle :  MTH / Militär-Technische Reihe / NVA  

 

                   Einsatz im Krieg                                  

Während   der Operation    Linebaker II   der amerikanischen Luftwaffe gegen  Nord -Vietnam wurde von einer vietnamesischen Nachlade-Mannschaft ununterbrochen ( ! )  24 mal geladen. Diese Soldaten waren  alle Frauen . 

Zahlen : Luftabwehr der Vietnamesen im Vietnamkrieg

Innerhalb von 8 Monaten im Jahre 1967 wurden an die  1000 Fla- Raketen geschossen.
Im Verlaufe des Jahres 1972 wurden bei 1155 Feuereröffnungen durch den S 75 "Dwina " 2059 Fla Raketen geschossen.

In der ersten Nacht der Operation Linebaker II am 18.Dezember 1972 wurden ca. 200 Fla Raketen geschossen.

Man kann sich vorstellen ,unter welchen körperlichen Anstrengungen diese Anzahl von Flugkörpern auf die Rampen geladen wurden.

  Skarus 02/2006

 

      Knochenjob      

 

Der S75 " Wolchow " ist mit 6 auf Rampe aufliegenden Raketen bestückt. Normal werden 3 Raketen auf ein Flugzeug geschossen   (  Salvo a 3 sec ) . Nach   dem  2. Luftziel ist die  Feuerabteilung  leer geschossen  und  muss   nachladen. Das dauert je nach Ausbildungs- / Übungsstand 1- 5min. Zusätzlich  müssen die Flugkörper vorher montiert ,aus der Verpackung entnommen und  zusammensetzt werden   und  mit Treibstoff /  Oxydautor   betankt   werden.

 

Funktionen an der Rampe.

Startgeräteführer :   Unteroffizier auf Zeit ,3 Jahre Dienstzeit

K1       " Kurbelmann "     Wehrpflichtige  , 18 Monate Dienstzeit
K2  ( fuhr den Kraz-180 mit der Rampe bei Verlegung )  Wehrpflichtige
K3  ( fuhr das TLF ) , Wehrpflichtige

 

            Für das Nachladen gab es unterschiedliche Szenarien :

  • Normal  ( wenn man diesen Job überhaupt als normal bezeichnen darf )

  • unter Vollschutz mit Maske "GAS" und SBA  Modell " Marsbewohner "   

  • Nachts

  • Einsatz im DHS   ( Versteckern )

  • Laden und versteckern ( live ) in  Asheluk und  scharfer Schuss in Russland

  • mit Lehrrakete  

  • mit betankter Gefechtsrakete
     

                       Autor: Peter und  Webmaster 

Perfektion hieß: 5-maliges Nachladen einer Startrampe mit 200m Anlauf der Bedienung aus der Deckung mit und ohne vollständige Schutzausrüstung. Note 1=1'25'', 2=1'40'', 3=1'50''.

Es gab nur Noten 1 bis 3-

Die Zeitwertung erfolgte vom Kdo.: "Startrampe 1 -Gefechtslage!" bis zur Meldung des SR-Führers "Startrampe 1 fertig!"

      

                                                                                              

                                                                                                                                

                                                   

   Startbatterie

      Technik

  • Startausrüstung
    • 6 Startrampen, Typ SM-90
    • Startleitsystem (SLS)
  • 13 TLF (Transportladefahrzeuge) Typ PRB-11W
  • 1 Kampfsatz = 12 Stück Fla Raketen, startbereit
  • 2 Kampfsätze Fla Raketen, vormontiert, bestückt, nicht betankt,
  • 6 Zugmittel für Startrampen folgender Typen:  Kfz. KRAZ oder Tatra
  • 13 Zugmittel für TLF des Typs Kfz. Sil-159

 

         Montage, Betankung und Lagerung:

  • Schutzbauwerk zur Lagerung von ca. 33 Fla-Raketen mit Hallenkran und Anschlagmitteln
  • Transport- und Montagewagen
  • TLF (Transportladefahrzeuge) vom Typ PRB-11W
  • Autodrehkran
  • Betankungstechnik Treibstoff (5L22)
  • Betankungstechnik Oxidator (5L62)
  • Betankungstechnik Druckluft (UKS400, MS10)
  • Luft-Verdichteranlage UKS-400 und Lufttankhänger MS-10

 

    

 

 

      Batteriechef  BC    

                                                                                                                                                                                                                           

 

(big: 60 kByte)

 

 

 

 

 

        Ausgangszustand von Startrampe und TLF

Beginn des Ladevorganges

Verriegeln des Aufliegers mit der Raketenwiege

         Bilder :www.fas.org

 

Quelle : MTH / Militär-Technische Reihe /NVA ca. 1985 ,86 oder 87

 Feldlager Liberose. Offz Schüler Sektion 6 , OHS LSK / LV Kamenz .

Bilder:   FAS.org. Ägyptische Luftverteidigung

      Ladevorgang an der Startrampe *

Das Transport- Ladefahrzeug (TLF) fährt in die Rampenstellung  und hält auf    Zeichen eines Einweisers in einer genau definierten Position in Fahrtrichtung links vor der Rampe.

Der Unteroffizier und Startrampenführer steht in etwa der Mitte des TLF- Aufliegers, die Kanoniere K1 und K2 stehen rechts am hinteren Ende der Raketenwiege und der K3 ( TLF Fahrer ) steht hinter dem TLF.

Der Startrampenführer gibt das Kommando:    „Fertigmachen zum Einschwenken!”
Der Unteroffizier löst nun die Halteschraube am TLF. Der Kanonier K3 löst die Halterung an der Spitze des Aufliegers.

Kommando: „Nach links!”
Die Kanoniere K1 und K2 ziehen das Ende mit dem Umschaltgetriebe um den Lenkpunkt in Richtung Rampe, schwenken dabei den Auflieger nach oben, damit die Flügel der Rakete nicht die Raketenwiege der Startrampe berühren. Gleichzeitig zieht der Kanonier K3 auf der anderen Seite die Spitze der Rakete nach unten.

Das Starttriebwerk- Ende des Aufliegers wird langsam auf die Raketenwiege aufgesetzt.

Kommando: „Verriegeln”
Der Kanonier K1 verriegelt mit dem Umschaltgetriebe im 1. Gang den Auflieger des TLF mit der Raketenwiege. Der Kanonier K1 und der Unteroffizier stehen in Rampenrichtung links, der Kanonier K2 rechts. Der Unteroffizier beobachtet das Verriegeln

Kommando: „Laden”
Der K1 kurbelt erst im 1. Gang, wechselt dann fließend in den zweiten schnelleren Gang (eine sehr kraftaufwändige Prozedur  )
Der Unteroffizier springt auf die 1. Trittstufe an der Oberlafette und beobachtet das Laden und kontrolliert, ob die Rollen am Triebwerk richtig auf der Raketenwiege laufen. Dann springt der Unteroffizier nun nach hinten auf den Gasabweiser und beobachtet weiter, bis die Rakete kurz vor dem Anschlag angekommen ist, gibt dann das

Kommando: „Achtung !”
Der K1 kurbelt nun wieder im langsameren 1. Gang.

Kommando: „Halt!”
Die Rakete kommt am Anschlag auf der Raketenwiege zum Halten. Der Unteroffizier muss sich davon überzeugen, dass der Stützzapfen der Rakete über dem Verriegelungsmechanismus der Raketenwiege steht. Ist dies nicht der Fall, muss mit dem Seitenrichtgetriebe von Hand nachgesteuert werden. Danach springt der Unteroffizier wieder zum K1 und gibt das

Kommando: „Entriegeln!” Der K1 kurbelt nun rückwärts und hält dabei mit dem K2 die Klammer fest.

Kommando: „nach unten!” Der K1 und K2 ziehen die Klammer nach unten und legen sie dann um. Nun folgt das

Kommando: „nach rechts!” Der Auflieger wird vom Kanonier K2 am TLF in Transportlage gebracht.

Kommando: „TLF Marsch!” Der Kanonier K3 fährt mit dem TLF aus der Stellung. Der Kanonier K1 kontrolliert an der Oberlafette in der Luke (in Schussrichtung links) das Höhenrichtgetriebe auf den Zustand „Automatik”. Die Klappe wird verschlossen. Der Unteroffizier stellt am vorderen Teil (über der Oberlafette an der Raketenwiege den Verriegelungszustand der Rampe zur Rakete her. Der Verriegelungsmechanismus ist ein Parallelogramm-Gestänge mit der elektrischen Verbindung zwischen Rampe und Rakete, dem Stecker OScha-10. Der Unteroffizier kontrolliert dann an der Oberlafette in der Luke (in Schussrichtung rechts) das Höhenrichtgetriebe auf den Zustand „Automatik”. Meldung des Startrampenführers durch ein Feldtelefon an den Oberschaltmechaniker (OSM) in der Kabine UW: „Nr.xx Startrampe in 'Gefechtslage' !”

Die Startrampe wird nun synchronisiert, folgt also mit der Raketenwiege den Bewegungen der Antennen der Kabine PW und zeigt somit schon auf der Rampe immer in Richtung des zu vernichtenden Zieles.

 Autor dieser Seite: Der ehemalige Unteroffizier der NVA und Startrampenführer  Lars Dauke.

Gefechtsausbildung

In der Startbatterie stand das Beladen der Startrampen und das Herstellen der Marsch- und Gefechtslage der Startrampen an erster Stelle und wurde bis zur Perfektion geübt. Das Ladetraining erfolgte mindestens ein mal pro Woche durch jede Bedienung. Vor Höhepunkten wie Prüfungsschießen erfolgte das Training auch öfter.
Das Herstellen der Marsch- oder Gefechtslage der Startrampen erfolgte im Ausbildungshalbjahr mindestens einmal, im jährlichen Feldlager fast täglich. In den vorgesetzten Stäben gab es Oberoffiziere für Gefechtsausbildung, die den Ausbildungsstand periodisch überprüften.

 

FB75 Bunker. Ladeburg - Mit freundlicher Genehmigung : Mike

 

 

 

                                           Bausätze

            links zu Bausätzen       S 75 Wolchow        S 125 NEVA

                   

 

 

                                             

 

                                            Historische Bilder

 

                  Rampenstellung FRA 4123  Klosterfelde ,     Juni 2009

                   Typische ausgebaute Rampenstellung der NVA ( Deutschland DDR ) Luftverteidigung . System S 75 ( SA 2 )

                   Bilder :  mit freundlicher Genehmigung   Heinz Hesse 4333/Fük    für   Peters Juni 2009

                

                      FB3 Bunker der Startbatterie SB . Klosterfelde , Juni 2006

                    Bilder :  mit freundlicher Genehmigung   Heinz Hesse 4333/Fük    für   Peters Juni 2009

                 

Bild: Kirchainer , mit freundlicher Genehmigung für www.peters-ada.de

          

 

 

                   

 


* im Original

 

RADAR Grundlagen
Dipl. Ing (FH) Christian Wolf  

                     mit freundlicher Genehmigung

 

             

             Rampe aufgeprotzt zur Verlegung

           Quelle : MTH / Militär-Technische Reihe /NVA

          

 

         

 

 

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