Die Begrifflichkeiten
ändern sich ständig , das Grundthema ist seit Jahrzehnten gleich.
Bedeutung haben zusätzlich : elektronische Unterdrückung : Jamming , Chaff,
Täuschung
( gehört zu : Manöver gegen die Feuerleitung)
Ersteinsatz im 2. Weltkrieg durch britische Bombenflugzeuge auf
Hamburg. (24.7.1943)
mit verheerender Wirkung für die zivile Bevölkerung.
Alle Funkmessradarsysteme der FLAK und Radarvorwarnsysteme waren blind durch die abgeworfenen "Windows".
Hamburg ging in einem Feuersturm unter.
Die deutsche Luftverteidigung schoss ununterbrochen, aber die Augen der Flak
waren blind . Es wurden ( 3) wenige Flugzeuge abgeschossen.
Heute: Einsätze von
Chaff gehören zum Standard aller Luftoperationen gegen die
bodengebundene Luftverteidigung.
Der Einsatz von Chaff dient neben der Beeinträchtigung der Zielerfassung und Begleitung
auch dem Eigenschutz der Flugzeuge.
Chaff ist ein äußerst wirksames Mittel der Unterdrückung
der bodengebundenen LV. Luftraumaufklärungsmittel werden in ihrer Arbeit gestört ,
aber vielmehr werden die aktiven Feuereinheiten gehindert und beeinträchtigt.
Durch Chaff können die Funkzünder anfliegender Raketen vorzeitig zünden.
Chaff erzeugt Scheinziele.
Chaff kann digitale Radarsysteme überlasten , da hier besonders hochauflösende
Systeme sehr viele Einzelziele wahrnehmen und der Klassifizierungsprozess
das Waffensystem ablenkt und belastet. Rechenkapazitäten werden abgezogen.
Nach der
russ. Taktik (und ehemals Warschauer Pakt werden Träger passiver
Störungen ( gemeint ist Chaff vorrangig )bekämpft. NATO und US Streitkräfte
der Luftverteidigung kennen diese Feinabstufung nicht.
( Reihenfolge der Bekämpfung
)
Da sich Chaff längere Zeit in der Luft hält , sollten solche Störträger
vorrangig bekämpft werden.
Chaff (und seine Abarten wie z.B. Attrappen , ausgestoßene Scheinziele etc.)
werden auch zur Überwindung der Raketenabwehr eingesetzt)
Moderne Radarsysteme (elektronische Strahlschwenkung , variable
Beleuchtungsdauer des Zieles , variable Pulsdauer , Form und Energiedichte)
versuchen den Einfluss des Chaff zu mindern. Fakt ist aber : Reflexion an der
Düppelwolke findet immer statt und kann mit genügend hoher Ausbringung
solche modernen Radarsysteme an technische Leistungsgrenzen bringen.
1000 Dipole ( moderne Systeme sehen 1000 Dipole) müssen beobachtet , klassifiziert
und beurteilt werden. Der Rechner ist unnötigerweise abgelenkt. Durch Bewegung
der Düppel in der Luft , st. Änderung der Reflexionsfläche und
Polarisation müssen
ständige Abgleiche durchgeführt werden. Ähnliche Effekte treten auch bei bestimmten
Umwelteinflüssen auf (Nieselregen etc) . Diese lästigen Effekte lassen sich über
Software und Bedienereingriffe vereinfachen .
Im Frieden und zur Ausbildung wird wegen möglicher Störungen des Flugverkehrs
und der zivilen Kontrolle des Luftraumes in Deutschland Chaff nicht eingesetzt.
Während der Luftangriffe der US Airforce auf Nordvietnam wurde während der
Operation linebaker II vom 18 . Dezember 1972 bis Januar 1973 Chaff massiv eingesetzt.
Siehe
auch Yom Kippur Krieg
1973 , Einsatz von Chaff gegen Zünder von Fla Raketen
Zielbegleitung gegen die reflektierende
Erdoberfläche bei RADAR. Bewegte Ziele innerhalb der "örtlichen Rose "
( alter deutscher Begriff aus der RADAR -Technik ) werden mit ihrem
Phasenunterschied in einem elektronischen System
herausgefiltert und gegen die feste unbewegliche Erdoberfläche sichtbar gemacht.
Die Baugruppe Phasendetektor filtert diese Ziele aus . Diese werden im Empfänger
weiter bearbeitet.
Solche Signale sind verzerrt und mit
Laufzeitfehlern behaftet. In analogen Systemen führen solche gefilterten Signale
zu zusätzlichen Lenkfehlern für den Raketenflug ( weil die Zielkoordinaten
selbst ungenau geworden sind )
Im Antennenfolgesystem treten zusätzliche
Schwingungen auf , dh. die Antenne folgt dem Ziel nicht nicht konstant und
synchron.
Die Antenne folgt dem Ziel unruhiger. ( Bei automatischer Zielbegleitung und
Zuschalten des teleoptischen Kanals sind diese
unruhigen Zielbegleitungen gut zu beobachten. ) Die Vernichtungszone geht bei
Nutzung SBZ , MTI in der Entfernung zurück , dh.
wird kleiner.
Bei digitalen Systemen lassen sich
Verzerrungen etc. entfernen.
Aber : Bei analogen /digitalen Systemen
nimmt die Empfängerempfindlichkeit ab.
Das führt entweder zu Verringerung der Auffassentfernung oder zur Verringerung
des Auffassen von Zielen mit kleinerer
effektiver Reflexionsfläche.
MTI / SBZ lässt sich in unterschiedlichen
Geschwindigkeitsbereichen nutzen.
Ziele lassen sich auch gegen Wolken
darstellen. Probleme treten durch unterschiedlichen Geschwindigkeiten der
Wolkenteile selbst
auf. Möglicherweise lassen sich damit nicht alle Wolkenteile gleichzeitig
kompensieren.
Ziele hinter oder vor Störungen passiver Art (
Chaff / Düppel , Aerosole und Metallpulver ) lasen sich ebenfalls herausfiltern.
Bei Zielen ,die gegen passive Störungen
fliegen lassen sich im teleoptischen Kanal die zusätzliche Ungenauigkeiten
der Antennenbegleitung beobachten .
Solche passive Störungen verringern ebenfalls die Empfängerempfindlichkeit
. Zusätzlich kann die Arbeit der Funkzünder von
anfliegenden Fla Raketen innerhalb der Chaff Wolke gestört werden.
Der Artikel wurde aus Sicht der Bodengebundenen Luftverteidigung mit
Feuerleitradar geschrieben.
Der
Autor dieses Artikels hat r Chaff hat in Form von Metallpulver
gegen modulierte Rauschstörungen auf Schiessplatzaufenthalten in Russland am Feuerleitradar
selbst erlebt. (
link Schiessen in Russland
Bestimmte Typen von Boden Boden Flugkörpern benötigen neben genauen Koordinaten
(eigenerer Standort ) zusätzlich Wetterdaten für große Höhen und diverse zusätzliche Angaben wie
Windgeschwindigkeit etc.
Dazu werden mit Wasserstoff gefüllte Wetterballons gestartet (Brigadeebene) Mit
Wetterradar
werden die atmosphärische Bedingungen bzw. der Ballon untersucht und beobachtet.
Diese Daten (nicht älter als 2 stunden) werden benötigt um die Treffgenauigkeit im Zielgebiet
zu erreichen.
Die Abstrahlung des Wetterradar kann als Anhalt für baldigen Verschuß von ballistischen
Flugkörpern angesehen werden und als Warnung für die bodengebundene Raketenabwehr
genutzt werden.
Rakete die gegen das Luftabwehrsystem
geschossen wird.
Wirksamkeit nicht immer gegeben . Ausschalten des RADAR bringt nicht immer
Überlebenserfolg,
da durch passives Weiterfliegen oder fliegen nach GPS Koordinate das Radar
trotzdem
vernichtet werden kann.
Direkter Treffer ist nicht notwendig die ARM detoniert über Laserhöhenmesser vor
und über
dem RADAR .
Bekämpfung ist technisch möglich , lenkt aber vom Auftrag Flugzeug/TBM Abwehr
ab.
Eine ARM fliegt auf verschiedenen Flugprofilen auf eine Radarstellung oder
Feuerleitradar zu.
Abhängig davon , ob die ARM das RADAR erfasst und gefunden hat oder nicht sind
verschiedene
Betriebsarten möglich.
Die Arm steigt nach Abwurf und Start auf und lenkt sich von oben auf das Ziel.
Zuvor muss über Triangiluation ( das Trägerflugzeug fliegt einen Parallel- Flug
seitwärts zum Ziel
oder einen "S" förmigen Flug. So kann die Entfernung bestimmt werden.
Das Einmessen und Erfassen kann kurzfristig
erfolgen.
Wird an Line hinter Flugzeug gezogen und über Lichtwellenleiter gesteuert.
Kann aktiv abstrahlen oder Ziel vortäuschen. 1999 im
Jugoslawien Krieg soll die
Luftverteidigung etwa 10 mal auf diese Täuschkörper an F16 und B1 geschossen haben .
Komplex von technischen Maßnahmen um
Abstrahlungen durch Luftverteidigungssystenme
auszuwerten , zu erkenn und zu deuten und bewusst einzusetzen um deren
Wirksamkeit
zu verringern.
Ein bekanntes System ist das Tschechische "VERA " System
Manöver in 3 Koordinaten kurz vor dem
Treffpunkt der Fla Rakete, zB. steile
Spirale nach
unten ca. 7-9 sec. vor dem Treffpunkt.
Die Abweichungen und Ablagen der Fla Raketen
sind groß genug um das Flugzeug zu verfehlen.
Killradius SA3 :
25 m , SA2 : 120 m
Erstmalig durch die israelische Luftwaffe zur Abwehr gelenkter Fla Raketen
geübt und
praktiziert im Yom Kippur Krieg 1973.
Der Prozess der Lenkung von Fla Raketen ist ein Regelkreis.
Störungen , Abweichungen ( hier Manöver des Luftzieles ) werden erkannt und
abgearbeitet, die Rakete wird wieder herangelenkt.
In der Phase des Treffpunktes kann es dazu
kommen , dass die Abweichungen und das Heranlenken der Rakete noch nicht
vollständig abgearbeitet wurden. Die Rakete detoniert in größerer Entfernung vom Flugzeug.
Da der tödliche Splitterradius begrenzt ist , steigen die Überlebenschancen für
das Luftziel.
Möglich ist auch das vollständige Ausmanövrieren der Rakete oder Verlust
des Luftzieles durch die Operatoren in der Raketenleitstation und Abriss der
Lenkung.
Um die Vernichtungswahrscheinlichkeit zu erhöhen werden 2 ( SA2 : 3
Raketen )
Flugkörper geschossen .
Diese zeitliche Verzögerung lässt der nachfolgenden Rakete /n
alle Manöver rechtzeitig abarbeiten und erhöht die
Vernichtungswahrscheinlichkeit.
Diese beträgt zB für den S 125 NEVA ( SA3 ) auf ein geradlinig und
nicht manövrierendes Luftziel 96 % .
Bei Einsatz von Raketenausweichmanövern und stark manövrierenden Zielen,
ECM und Störungen der Raketenleitstation sinkt diese bis auf 50 %
pro Feuereröffnung ab.
Handlungen der israelischen
Luftstreitkräfte zur Niederhaltung der Luftverteidigung
Die ägyptische Luftabwehr wurde durch israelische Luftstreitkräfte mit jamming,
Chaff und Flugmanövern gestört und bekämpft.
Yom Kippur Krieg 1973
Die Handlungen der Israelischen
Lw
gegen die ägyptische Luftabwehr am
30.Juni
1970
Die Vernichtungsreihenfolge für westlich
orientierte Systeme weicht ab.
Es gibt in dem Sinne solche Regeln nicht , bzw. ist innerhalb der NATO regional
in Vorschriften einzeln festgelegt.
Rechnergestützte
Entscheidungsfindung berücksichtigt nicht die
Zieleigenschaften , sondern die
Bewegungsparameter.
Störschutz
in Bearbeitung SBZ , GschaN
RADAR
Der Autor studierte an einer
militärischen Bildungseinrichtung der NVA mit Thema Luftverteidigung,
Fla Raketentruppen , Taktik der Fla und Technik (1985)
Das Thema der Hausarbeit
beinhaltetet Leitmethoden / Vernichtungszone von Fla Raketen
( heute "FOOTPRINT " und ist im
Zusammenhang mit
PATRIOT ein sehr wichtiges theoretisches Thema geworden.)
Am S 125 beschäftigte sich der
Autor mit Versuchen zum jamming am SA 3
( NF + HF Generator und Ausrüstung der Antenne / Rauschgenerator )
Themen dieser Art
werden heute ( leider ) an militärischen Bildungseinrichtungen Bw
nicht gelehrt und sind dem überwiegendem Teil der Bediener und Ausbilder
an Luftverteidigungstechnik in Deutschland ( Lw ) unbekannt.
Auf dieser Seite
sind keine militärischen Geheimnisse zu erlesen .
Lehrbücher
zum selber Nachlesen ( es handelt sich hier teilweise um Lehrbücher während
meines Studiums.)