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Episoden

Januar 2013

         

         System der Luftverteidigung SA 3 / S 125 NEVA

Seit es das Internet in dieser Fülle und Vielfalt gibt , haben sich Märchen erfolgreich ausgebreitet ."Experten" ( die noch nie ein System S 125 sahen ) schreiben Fachbeiträge. Dabei spielt die eigene Fantasie die wesentliche Rolle.

Grundsätzlich heißt das System S 125 NEVA ( SNR 125 NEVA ) Die Bezeichnung " SA 3 Low Blow " ist die Nomenklatur der Amis.

SNR ist der russ. Ausdruck für Raketenleitstation . "S " ist die Abkürzung für System . 125 lässt sich nicht herleiten .

Seit den 90er Jahren taucht im Zusammenhang mit NEVA der Name Pechora auf. Pechora ist ein Fluss ist Sibirien. Die Bezeichnung russ. Systeme der LV ist damit typisch.

Als Pechora wird heute die modernisierte Version  bezeichnet.

Nun ist es aber so: die in der NVA genutzten Systeme ( 10 ) hießen " NEVA " .

Auf dem Schiessplatz in Ashuluk lernte man die Originalversion kennen. Der Unterschied lag in der Anordnung der Arbeitsplätze und vorhandenen Systeme ( es wurden von den Nutzern nicht alle gekauft )

Dem Autor wurde z.B.. erst im Jahr 2000 der Name Pechora bekannt . Beim heutigen  System Pechora handelt es sich um ehemalige Systeme NEVA , die umgerüstet und modernisiert wurden ( es gibt 3 unterschiedliche Anbieter ).

 

Es geht darum , ob es in der NVA die Version Zwilling an der Start-Rampe gab.

Die Rampe vom Typ SM78A -5P71 Zwilling wurde mit der ersten Modernisierung hinfällig . Seit 1977 gab es den Zwilling offiziell nicht mehr.

Die neue Rampe 5P73 wurde ab 1972/73 in die russ. Streitkräfte eingeführt. Die Entwicklung der neuen Rampe vom Zwilling auf Vierling begann bereits mit den ersten Modernisierungen im Jahr 1962.

In der 43. FRB ( Ostsee ) wurden von Begin an ( 1971/72 ) jeweils 4 Zwillings - Startrampen gekauft. Seit ca. 1973 wurde der Zwilling als Exportversion nicht mehr verkauft. Wer wollte, kaufte den 4ling als Startrampe nach. Die Leitkabine musste dafür umgerüstet werden. In der 43. FRB wurde nach  1982 auf die Vierlings-Startrampe umgerüstet.

Für die FRA 436 Nienhagen , 43. FRB gab es 1975 noch die Zwillings - Rampe ( Quelle   Buch 43. Fla Raketenbrigade , Seite 63 )

Im Jahr 1982 / 83 begann die Umrüstung auf die 4ling Rampe 5P73   ( Quelle   Buch 43. Fla Raketenbrigade , Seite 70 )

In der 41. FRB wurden 3 Systeme mit Modernisierungsstand M1A gekauft . Diese waren Herstellungsjahr 1984.Es gab von Anfang an die Vierlings-Startrampen.

Als 4. System wurde in der FRA 4132 Fehrbelin der ehemalige Austausch - Komplex modernisiert ( Polen ) und aufgestellt. ( M1A)

Der Fehbeliner Komplex ist an der alten ( Emaile) Farbgebung in der Kabine UNK zu erkennen.

Der Modernisierungsstand der FRA 4232 war SNR 125 M1A ,wie alle Systeme der NVA .

Die 5 Systeme NEVA an der Ostseküste waren im Jahr 1990 alle auf Stand M1A.

Das System S 125 M  an der Ausbildungseinrichtung in Kamenz wurde auf Vierling umgerüstet. Eine Zwillings-Startrampe ist ( sachlich und technisch falsch ) im Museum Berlin Gatow ausgestellt.

 

Was nie für die NVA gekauft wurde:

  • Infra-Rot TV System wurde nicht gekauft  ( gab es seit den 80er Jahren ).

  • ARM - Ablenker wurde nicht gekauft ( die Verkabelung in der Kabine UNK ) war vorhanden , die Blöcke leer.Das System war  in Ashuluk für uns Deutsche nicht zu besichtigen.

  • In der 41. FRB war die objektive Kontrolle ( digital ) verbaut ( Hersteller Bulgarien ) Die objektive Kontrolle in dieser Form gab es nur bei der 41. FRB Berlin .

 

 

Störschutz Gscha-N war in der 41. und 43. FRB in alles Systeme eingebaut ( 1 zusätzlicher Block ) , am System der Schule in Kamenz nicht .

Ab 1988 gab es in der 41. FRB   in allen FRA ( S 75 und S 125 ) das   " kleine AFS ". Damit konnte der Schiessende unabhängig

vom Leitoffizier die Antenne UNW/ PW  ansteuern. Mit Schalten der Zielzuweisung drehte die Antenne in Seite und Höhe.

Diese Zielzuweisung bewährte sich nicht und wurde ( praktisch ) nicht genutzt.

System S 125 NEVA an der Schule in Kamenz. Modernisierungsgrad : M ( ohne Störschutz Gescha-N ). Baujahr 1972 .

Objektive Kontrolle war nicht eingerüstet. Das System AFS war vorbereitet , aber weder genutzt ,noch ausgebildet.

Das Schulsystem war mit 4 ling Rampe  ausgerüstet .Wir fuhren immer mit einer Rampe in das Feldlager Liberose.

Der Autor des Artikels hat den Rampen -Typ Zwilling während seiner Ausbildung nicht mehr kennen gelernt.

Der im Museum Gatow ausgestellte Zwillings - Rampentyp stammt aus der Schule in Kamenz und war dort gelagert.

Ausbildung wurde damit nicht durchgeführt und sollte den Absolventen in Kamenz unbekannt gewesen sein.

Augenzeugen ( ua. der Autor )  und Absolventen  der Sektion 6 bestätigen diese Darstellung .

 

            OHS , Schule Kamenz , Sektion 6 FRT.

           

Und weil es immer wieder falsch abgeschrieben wird:

Nein , die S 125 NEVA deckten nicht ( ! ) den WEGA S 200 . ( 41. FRB )

Zur Deckung dieses Einzel-Objektes sind 6 - 8 Systeme NEVA notwendig.

Das Wort Objektschutz wurde von " Experten " eingeführt.

Alle , die bei FRT waren wissen das. Daher wird das nicht mehr erklärt .

NEVA , Wolchow und WEGA machen Raumschutz. Diesen Begriff gibt es in der russ. Taktik auch nicht , aber es kommt der Sache wenigstens

zu 70 % nahe. ( bei Fragen , wir erklären es gern noch einmal ...)

        

         Team ADA und Augenzeugen , Januar 2013

 


 

 

November 2012

 

Eine Zuschrift.

Wehrpflichtige beklagen sich : warum bin ich im Leben nicht vorangekommen , warum ist mein Vorgesetzter von damals auch heute

ein Chef ?  Warum ? 

Die waren doch alles ideologisch belastet , wie kann das sein ?

Es ist aber so im Leben : die Fleißigen , kompetenten und willigen Menschen setzten sich durch und bringen es zu etwas.

Der heutige Arbeitgeber verlang neben den Grundfertigkeiten ( lesen , sprechen , schreiben und Intelligenz  ) Loyalität

, Fleiß und Hingabe im Job.

Das haben die alten Vorgesetzten ( Offiziere und Feldwebel, Berufssoldaten ) sehr wohl beherrscht. Sonst wären sie

keine Vorgesetzte geworden.

Die politischen Vorgaben im Gesellschaftssystem ändern sich , die sich am besten anpassen und verändern - die überleben.

 

Heute zu behaupten : ich war im Widerstand. Ich habe mich nicht an die Soldatengesetzte gehalten. Ich war ein undisziplinierter

Soldat , weil ich warja  im Widerstand. Und die Revolution 89 hab eich durch heimliches Westradio hören mit bewirkt.

Niemand wusste damals was kommen wird.

Loyalität ist heute wie damals eine Grundtugend.

Wer sich damals unloyal zu Vorgesetzten verhalten hat ... der wird es heute auch unter schwierigen Bedingungen im Job wieder sein.

Der heutige Arbeitgeber ist gut beraten sich die dienstlichen Beurteilungen von Soldaten ( Bundeswehr und NVA ) vorlegen zu lassen.

Team ADA erhält aber auch Leserbriefe der anderen Art : der Dienst war hart, aber ich habe etwas für das Leben gelernt. Ich mag nicht

zurück denken, und lasst mich in Ruhe... aber so waren die Zeiten.

Peters 2.11  2012

 

 Reformgesetz  der Bundeswehr.  Was ändert sich für Soldaten mit Migrationhintergrund NVA ?

 

 

         Februar 2012

Uns erreichen täglich Zuschriften und Anfragen. Zu Recht erhalten wir auch Zuschriften  ehemaliger Soldaten der NVA    ( im Dienstgrad Soldat )  mit einem völlig anderen Blick auf die NVA . Drill, dumme Vorgesetzte , Schleifer, Politoffiziere, Aufgabenerfüllung um jeden Preis und Gammeldienst. Und : eine sozialistische Arbeiter und Bauerarmee gab es  nicht .

Das Leben innerhalb der NVA wird hier bei  www.peters-ada.de  nicht glorifiziert. Wir wissen auch , wer hier hauptsächlich liest : ehemalige Dienstgrade der NVA , Offiziere, kaum Unteroffiziere -   und Wehrpflichtige wenden sich ab.

Allerdings lesen sehr viele Raketensoldaten aus Polen , CSR und Ungarn bei uns. Das freut uns außerordentlich .So stammen wesentliche  Input   zum SAM Simulator ( S 125 NEVA ) von Peters persönlich . Peters war im Jahr 2007 bei den kanadischen Streitkräften dienstlich eingeladen .

Peters ada.de   hat kein Verständnis für Bestrebungen der letzten beiden Jahre die NVA in ihrer Rolle und Bedeutung aus der Vergessenheit   zu heben. So finden Treffen mit aktiven Bundeswehreinheiten statt . Da werden Bücher überreicht und kleine Museen eingerichtet.

Ihr "alten Männer"  , bedenkt. Es sind noch Soldaten der ehemaligen NVA in der Bundeswehr dabei. Euer Konzept wird und kann nicht aufgehen...

Die Mehrheit der Menschen in der DDR sah die NVA Armee mehr als notwendiges Übel. Die NVA hatte schlechten Ruf. Und die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland haben " ihre " NVA nicht vergessen.

Der Aufschrei , in der Bunten Wehr ist es auch nicht alles zum Besten bestellt - zählt heute nicht. Es geht um die NVA. Die Bunte Wehr ist ein anderes Thema.

Nein , die NVA war etwas anderes, als heute lebensältere und in hohen Funktionen tätige NVA Offiziere heute darstellen möchten.

Auch hinter den lustigen Geschichten und Gegebenheiten die heutzutage in diversen Internetpräsenzen steckt DDR Politik. Das wird heute schön verpackt und in das Internet gestellt.

Nur , so wie es heute dargestellt wird, so war es ganz bestimmt nicht.

Gern wird der politische Hintergrund und die Rolle der SED Partei weg gelassen. Der heutige Leser kennt  das nicht. Das Leben in der NVA unterschied sich wesentlich von dem in anderen Armeen bis zum heutigen Tage.

In keinem der in den letzten 5 Jahren erschienenen Büchern über die NVA wird auch nur im Ansatz die persönliche Rolle jener Autoren erwähnt.

Wer wurde denn Offizier in der NVA ? Wer machte Karriere ? Und was für die Karriere wirklich notwendig ? Das Lippenbekenntnis und völlige Hingabe zum politischen System ( ! sic ) öffnete die milit. Karriere. Der intellektuelle und fragende Vorgesetzte war der Obrigkeit suspekt.

Keiner schreibt bis heute über den politischen Alltag innerhalb der NVA. Habt Ihr es schon vergessen ? Jeden Montag war Parteiversammlung.

Uns erreichen viele Zuschriften ehemaliger Soldaten aus West und Ost. Peters versucht die Geschichte auf das technische der Luftverteidigung zu beschränken. Wir schreiben hier auch über ehrlichen Dienst  niederer Dienstgrade .Wir schreiben über DHS , Schiessen in Russland und das Leben innerhalb der NVA. Ein Schwerpunkt sind die Geschichte der Fla Raketentruppe und Grundlagen der Fla.

Tägliche Leserzuschriften bestärken das Team ADA weiter zu schreiben . Und , für die einzelnen bösen Zuschriften haben wir Verständnis. Aber Peters-ada.de ist der falsche Ansprechpartner. Wendet Euch an die Bücherschreiber, an Eure Kommandeure und Obersten.,..

Wir machen hier unser Ding...wir sind für Missstände innerhalb der NVA nicht zuständig .

 

 

 

 

             Rezension zur  Geschichtsschreibung über die NVA

 

               Am 25.11. 2010  stand bei www.Luftwaffe.de  u lesen: 

           Zielstrebigkeit  zahlt sich aus , vom Leutnant mit Studium zum Oberfeldwebel .

           Zitat aus Luftwaffe .de   Ausriss "

Vier Jahre dauerte das Studium zum Diplomingenieur und Offizier. Danach verschlug es den jungen NVA-Offizier auf den „Hohen Berg“ nach Döbern (Bundesland Brandenburg), wo er bis zur Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 seinen Dienst als Nachrichtenzugführer versah. Mit der Übernahme in die Bundeswehr erhielt er als ehemaliger Offizier der NVA den Dienstgrad eines Oberfeldwebels und wurde zur Radarführungsabteilung 34 (heute Einsatzführungsbereich 3) an den Bundeswehrstandort Schönewalde/Flugplatz Holzdorf versetzt. Fortan war er als Fernmeldeschichttechniker (korrekt: IT System Feldwebel) im CRC-Schönewalde zuständig.... "

 

Wer hat auch eine solche Karriere machen können. Vom Offizier der Luftstreitkräfte im Range eines Ingenieurs zum Feldwebel .

Schreiben Sie an die Redaktion .

 

 

            Gesucht :

Wo verblieb der SA 10 - S 300 Fla Raketenkomplex der NVA ?

Das System S 300 PMU wurde einer Einheit der russ. Truppen in Deutschland ( Elstal bei Potsdam ) 
übergeben. Damit gab es neben dem russ. System SA 12 Gladiator S 300W auch ein System S 300 PMU. Der deutsche
Geheimdienst ( BND ) war im Bilde, die elektronische Aufklärung der Bw bekam nichts davon mit. Möglicherweise
wurde das System S 300 ( SA 10 ) innerhalb der russ. 157. FRB weiter genutzt. Die 157. wurde " offiziell " aufgelöst , deren Systeme 
S 125 NEVA ( SA 3 ) durch einige ( ? ) Systeme des Heeres ( ! ) SA 8 OSA aufgefüllt . Wohin die Neva Systeme verschoben wurden ist nicht 
bekannt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Augenzeuge II              Ashuluk     Bericht eines Wehrpflichtigen

Augenzeuge III             Sturmbahn    

 

Hier ist Deine alte  Fla Raketenstellung

 

 

 

         Erinnerungen

          http://it.sevenload.com/video/IqihbFR-Erste-Schritte-NVA-VHSRiP-XviD

      

                    Collegamento:

 

 

       

 

 

 

              Dient erst mal so lange , wie ich schon Urlaub hatte, sagt der E zum Glatten

             "Das mit dem Urlaub geht  klar , dieses Jahr nicht ...  "     sagt der Spieß  zum Sprutz  

 

Der Glatte durch die Stube flitzt,

der Vietze auf dem Hocker sitzt.

Der EK auf dem Bette ruht

so Jeder seine Arbeit tut!!!

 

Der Gebrauch der Sprache lässt auf den inneren Zustand schließen :

Soldaten der NVA waren zwischen 18 und 26  Jahre alt, . Reservisten konnten auch um die  30 sein. Ledige  Wehrpflichtige waren die Norm ,  bedingt durch das allgemein  frühe Heiratsalter in der DDR gab es auch eine Vielzahl von Verheirateten und  Familienvätern. Innerhalb der NVA wurde  keine Rücksicht auf soziale Schichten genommen, ungelernte Hilfskräfte dienten neben Lehrern, Abiturienten neben 8-Klassen-Abgängern . Im Wortschatz der Soldaten fanden sich ( wie auch heute ) Begrifflichkeiten aus vorherigen Armeen ( Spieß , Hauptfeld, Heer , Zapfenstreich , Landser  , Kapo , schanzen .... )

 

         Aus        Wörterbuch der EK Bewegung       oder  als   PDF   

Esseneinnahme Mahlzeit

"...wir durften aus einem vielseitigen Angebot wählen: Sülz- oder Blut-, Blut- oder Sülzwurst. Unsere liebe Volkswirtschaft, die damit prahlte, nicht auf den Markt, sondern auf die Bedürfnisse der Menschen zu blicken, beanspruchte insgeheim die Armee als Abnehmer f. unbeliebte Erzeugnisse - Soldaten waren Allesfresser, falls die sich nicht aus Paketen von Zuhause ernährten... Jeden Tag konnte man, soviel man wollte, frische Milch, Pudding oder Haferschleim aus einer Emailleschüssel schöpfen, alles kostenlos." 

 

 

Begrifflichkeiten der NVA und Militär bis heute

 

A und U - die; Kurzwort = Ausgangs- und Urlaubssperre

Batailloner - der; Kurzwort + Ableitungssuffix -er = der Batallionskommandeur

BC - der; Abkürzung = der Batteriechef

Buffi - der; Kurzwort = der Berufsunteroffizier

BV - das; Abkürzung = das besondere Vorkommnis

Dachs - der = Soldat im 1. Diensthalbjahr

Divisioner - der; Kurzwort + Ableitungssuffix -er = der Divisionskommandeur

Eisenschwein - das; Metapher = Schützenpanzerwagen

EK - der; Abkürzung = der Entlassungskandidat; in der Bundeswehr: der Abgänger

EU - der; Abkürzung = Erholungsurlaub

Ex - das (Artikel ungebräuchlich); Kurzwort (Kopfwort) = die Exerzierausbildung

Ex-Platz - der; Zusammensetzung = der Exerzierplatz

Ex klopfen = die Exerzierausbildung durchführen

GU - der; Abkürzung = Genesungsurlaub

Guvdi - der; Abkürzung (Durchsprechwort) = der Gehilfe des Unteroffiziers vom Dienst

Handesswaffen - die [Plural]; Metapher = scherzhaft für Essbesteck (siehe auch Schanzzeug)

Hauptfeld - der; Kurzwort (Kopfwort)= der Hauptfeldwebel (militärischer Dienstgrad; gewollt scherzherzhaft auch "die Mutter der Kompanie" genannt

Heimatkunde - die = die letzte Politschulung für die Gefreiten des 3. Diensthalbjahres, die sie wieder auf das zivile Leben vorbereiten sollte

Jumbo - der; Metapher = scherzhafte Bezeichnung für den Schutzanzug gegen radioaktive Strahlungseinwirkung

Kapo - der; = Unteroffizier (siehe auch Uffz)

KC - der; Abkürzung = der Kompaniechef

Keule - die = Bohnergerät zum Polieren des Fußbodens; davon abgeleitet: den Flur keulen

KU - der; Abkürzung = Kurzurlaub

Landser - der; Kurzwort zu Landsknecht = umgangssprachliche allgemeine Bezeichnung für einen Soldaten

Maskenball - der; Metapher = (meist schickanöses) Training des Uniformwechsels nach Zeit

Mucker - der = pejorative Bezeichnung für einen Motorisierten Schützen (Mot.-Schützen)

Muckerbus - der; Metapher = Schützenpanzerwagen

Muckerlöffel - der; Metapher = Feldspaten der Soldaten

Nugatrolle - die; Metapher = zusammengerollter brauner Schutzanzug

Oberfeld - der; Kurzwort (Kopfwort)= der Oberfeldwebel (militärischer Dienstgrad)

Oma - die = scherzhafte Bezeichnung für einen Kopfschützer aus Wolle für den Winter

Pfeffi - der; Herkunft unbekannt = der Unteroffiziersschüler

Polit - das (Artikel ungebräuchlich); Kurzwort (Kopfwort) = die Politausbildung

Regimenter - der; Kurzwort + Ableitungssuffix -er = der Regimentskommandeur

Resi - der; Kurzwort + Diminutivsuffix -i = der Reservist

Schanzzeug - das; Metapher = scherzhaft für Essbesteck (siehe auch Handesswaffen)

Schnuffi - der = scherzhafte Bezeichnung für die Gasmaske

Schutz - das (Artikel ungebräuchlich); Kurzwort (Kopfwort) = die Schutzausbildung

Spieß - der = Hauptfeldwebel einer Kompanie(siehe auch Hauptfeld)

Stabsfeld - der; Kurzwort (Kopfwort) = der Stabsfeldwebel (militärischer Dienstgrad)

Staber - der; Kurzwort + Ableitungssuffix -er = siehe Stabsfeld

Sumpfkuh - die; Metapher = Schützenpanzerwagen

UE - das; Abkürzung = das unerlaubte Entfernen von der militärischen Einrichtung

Uffz - der; Abkürzung = der Unteroffizier

Unterfeld - der; Kurzwort (Kopfwort) = der Unterfeldwebel (militärischer Dienstgrad)

U-Schule - die; die Unteroffiziers-Schule

U-Schüler - der; der Unteroffiziersschüler

Vize - der = Soldat im 2. Diensthalbjahr

VKU - der; Abkürzung = Verlängerter Kurzurlaub

Zehnender - der = Berufsunteroffizier, der 10 Jahre dient (siehe auch Buffi)
 

 

 

Begriffe 

Aus Wörterbuch der EK Bewegung , Jargon 

Mit freundlicher Genehmigung . Diese Seite wurde ( leider ) eingestellt .

Funkorter:

Funkorter: wie ein Frettchen abgerichteter Videojunkie, der versucht,
mit seinem Hebel (ähnlich einem Joystick) bzw. Rädchen, 
auf dem Bildschirm flackernde Signale einzufangen und sie 
allen Widrigkeiten zum Trotz in der Mitte seines Schirmes zu halten 

 

 

 

In ständiger Ergänzung , bitte um Zuschriften ...

 

 

0; Null        Ersehnte Tagezahl "...Tage vorher hatte ich auf dem Bahnhof Entlassene getroffen, Heimgänger, EK's, Entlassungskandidaten, die, weit aus den Fenstern der Züge gelehnt, ihre Heimatorte ausriefen als wichtigstes auf Erden. Ihre Heimatorte und die verbliebenen, genau abgezählten Armeetage: "Null." Das war ein Schrei, glücklich, erwartungsvoll, trunken... "Null" oder "Heimgang", ein Schrei aus der Seele... "

0/0/006 B&B DV für Belobigungen und Bestrafungen

02/84  neuer Alkoholverbotsparagraph (Der Alte durfte jetzt einen ausgeben)

0-7er Glasmantel; Nullsiemer Glasmantelgeschoß Schnapsflasche 0,7 l.

Dreivi(eh)   Abk. 'Dreiviertelliter' (Hauptsache, es dröhnt!), Unser Kommandeur ließ morgens mal die leeren Flaschen aus dem Außenrevier aufsammeln und errechnete, dass, rechnete er pro Mann einen ~, 90 % des Personalbestandes völlig besoffen gewesen sein müssen.

1mal werden wir noch wach  ... Weihnachtslied, am Tag vor der Entlassung sehr gern gehört

1 Tag S     ein Tag Sonderurlaub

 3 Jahre lang     doppelsinniger Schlagertitel  v. Juliane Werding. Wir hatten auf jedem Zimmer Lautsprecher,  auch ein kleines Studio, von wo Radio oder Schallplatte zugeschaltet wurden,  um die Uffze zu ärgern.

3 Sterne rot mit Pfeifton    eigtl. wohl Warnsignal bei Atomschlag

3-Stern    (Farbe) Fuehrungszeichen im Gefechtsfeld mittels Signalraketen (z. B. Gruen-Vorwaerts, Rot-Halt, ...). Verballhornung: Drei - Stern - braun "Alle Scheiße!"; Drei- Stern- schwarz "Gefechtsfeldverdunkelung !" 

3-, 10-, 12-, 15-, 25-Ender Zeitsoldaten, je nach abzudienender Zeit

6 Warnschüsse und eingezielter Wurf Ansp. auf Treffgenauigkeit der Pistole Makarow

10 vor 3           Ansp. auf 14-50er. (Uhrzeit) Schnaps kostet 14 Mark fünfzig Pfennig

10/3                 Abk. f. am häufigsten gebrauchte DV  010/0/003 (Innendienst)  

10 Fehler        Stubenaelteste und Hauptfeldwebel behaupteten, dass sie auch nach intensivsten Reinigungsmaßnahmen, auf einer Stube noch 10 Fehler (nicht gereinigte Stellen) finden wuerden. Das wurde durch das vorherige Verstecken von 10 Streichhölzern dokumentiert.  

11    wg. des Anfangsbuchstabens 'E' allein den E's vorbehaltene Zahl, die mit dem berühmten Elferrhythmus: 'tak, tak, taktaktak, taktaktak, tak, tak' geklopft wurde. War verboten und wurde streng geahndet. Deswegen dressierten unsere Hundeführer ihre Hunde auf Gebell in diesem Rhythmus. "Ich war's nich, der Hund war's. "

14-50er     große 0.7er Flasche "Goldbrand", 14.50 M Standardpreis.

17/1, Befehl 17 Strich 1, Norm 17 b urspr. Übung "Tarnen und Täuschen", bei Mot.-Schützen umgedeutet in "unauffälliges Verpissen im Gelände"

18     Monatszahl  ,wurde vielfach mittels phantasievoll gestalteter 'Monatskalender' symbolisch 'abgerissen' (z.B. Schlüsselringketten). Die Kühnsten riskierten das monatliche Abschneiden eines Buchstabens vom grünen Ärmelband der Grenzer, dessen Aufschrift GRENZTRUPPEN DER DDR exakt die Buchstabenzahl 18 aufwies.  

25(4) years     Song, (The Catch) Laut gespielt über die Lautsprecheranlage, wenn die Kompanie keimfrei war; alle jaulten mit.

30/74   alter Alkoholverbotsparagraph

48er (stehen)     ohne Pause 2x24 Stunden Wache oder Dienst schieben

Achtziger   Grenzsoldat in den 60er-Jahren(80 Mark Sold)

99   Schienenabwurf, "jetzt fahren die Tage nur noch zweigleisig" eine bunt bemalte (vorher geklaute Wegbegrenzung) Schiene wird von den Es aus einem Fenster des höchsten Stockwerks auf die Straße gekracht (Boing! - Boah-eh!) Tm

 

100 Russen, dumm wie... Schimpfwort, wurde trotz Deutsch - Sowjetischer Freundschaft oft gebraucht.

100 Tage Regel     als Sprutz durfte man die ersten 100 Tage der Dienstzeit außerhalb der offizielle Nachtruhezeiten nicht im Bettliegen. Eigene Erfahrungen bei Zuwiderhandlung: Tagelange Beschäftigung im Außenrevier (Umgrabungs Übungsstrecke) Nie wieder hatte ich später so oft Kontakt mit dem gemeinen Feldspaten!

213     Grenzdurchbruch, im Rahmen der internen Kommunikation. Bei Beschädigungen an Grenzanlagen wurde z.B. "Verdacht ~" gemeldet (nach § ~ des StGB der DDR, "ungesetzlicher Grenzübertritt").

236+h              noch 236 Tage und Stunden bis zur Entlassung

1000- Tage- Dieb     Die  Unteroffiziere auf Zeit wurden auch so genannt, weil sie Ihrer eigenen Lebenszeit 1000 sinnlose Tage stahlen.  

1000-Tage- Diener    3-Jähriger

1330 (sprich: dreizehn dreißig) Postleitzahl von Schwedt (Militärgefängnis). Deshalb wurde auf dem Maßband die 133 mit Gitterstrichen bemalt.

die 2000 , 2000er, V zwotausend         Staatssicherheitsdienst

AA         Armeeangehöriger "Ich beneidete sie, die ~ der höheren Dienstgrade, nicht; nein, ich beneidete eine alte Frau, die, von mir aus gesehen hinterm Stacheldraht zur Kaufhalle schlurfte, beneidete sie unsäglich um das magere Gefühl der Freiheit, welches sie auf ihrem Weg zur Kaufhalle vielleicht beschimpfte; sie ahnte nicht, was es, sobald es fehlte, bedeuten konnte"

A und U              Ausgangs- und Urlaubssperre .

                             "Das mit dem Urlaub gehr klar , dieses Jahr nicht ...  "  ( www.Peters-ada.de )
 

A-Combo          Ausbildungskompanie

Aal                     Halbjahresrang 1. Diensthalbjahr

Aalglocke   kl. Angelglocke zum Nachtangeln speziell für Aale, womit ältere DHJ nach den Glatten (Aalen) klingelten.

Ab der Fisch!   s.: "Mach' den Fisch!"

'ab in die Sonne'  Entlassung

abducken, sich    siehe       verpissen

Abfahrt Grün 1) provokative Aufforderung zu Verschwinden, Affront und Mutprobe
Symbolische Aufforderung, an Vorgesetzten gerichtet, der verschwinden soll, ggf. samt seinen Anweisungen oder Befehlen: Bei Spindkontrolle wird eine auf Grün gestellte brennende Signaltaschenlampe ins Wertfach gestellt, die dem Spindkontrolleur signalisiert, er möge "abfahren".

2) Verweigerung von Aufträgen, Anweisungen und Befehlen.

Abfahrtskelle   1)    EK Löffel       2) "echte" Abfahrtskelle für kleine Eisenbahner m. am Stiel angebrachter Pfeife. Die ~ wurde hochgezeigt, "Abfahrt!" gerufen und getrillert. 

Abgang         Allein den E's vorbehaltenes Tabuwort.

Abgangsrauchen    alle verfügbaren E's eines Jahrganges treffen sich im kleinsten Zimmer der Kompanie, Ritzen, Türen und Schlüssellöcher werden abgedichtet, Kaffeevorräte und Wasser eingelagert. Es werden einen Nachmittag lang Zigarren geraucht. Nichtraucher durften Karo rauchen.

abkeimen       ruhen, sich unauffällig machen

abkeulen       rückgängig machen längerer Dienstzeit,    Gab Ärger, wurde aber von den GWD'lern hoch anerkannt.
wenn jemand nicht mehr die Zeit dienen wollte bzw. konnte, f. die er sich ursprünglich verpflichtet hatte. Z.B. wurden viele Jungen im Alter von 15/16 Jahren dazu 'überredet', sich f. einen militärischen Beruf zu entscheiden. Meist haben sie dann erst hinterher festgestellt, dass es nicht die Erfüllung dessen war, was man ihnen versprochen hatte. Außerdem war der Druck, unter den man von Lehrern und Wehroffizieren, die an die Schulen zum Rekrutieren 'geeigneter Bewerber' kamen, meist unerträglich, sodass dann viele ihre Unterschrift unter eine Verpflichtungserklärung geleistet haben.

Abknicken    plötzliches Einschlafen 

abknien    sich ausruhen (stammt vom Knien in der Antreteordnung, wenn einem vom stundenlangen Stehen schlecht wurde)

abkohlen        sich zu weniger/kürzerer Dienstzeit entschließen und dies auch durchsetzen.

abkotzen         wenn jemandem etwas nicht gefällt ,    er ist am abkotzen

abmasten       abruhen

abmumpeln     abmunitionieren

abruhen           ruhen

abschüsseln    Toilettengang

Abschuss          Ejakulation

abseilen, sich  s. unauffällig entfernen.

Absitzen            Gegenteil zu "Aufsitzen"

Abteilung 2000   Stasi-Abt. der NVA zur milit. Abwehr, eigenes Dienstsiegel.

Abziehen Durch das haeufige Bohnern des Linoleums in Soldatenunterkuenften, entstanden dunkle Raender. Diese waren durch 1. DHJ mittels Rasierwasser oder Rasierklingen "abzuziehen", auch mit Koppelschloss sehr beliebt,

Acker      militärisches Übungsgelände sowie der Aufenthalt auf diesem ("Nächste Woche schon wieder drei Tage ~!")

ADS                Alarm-Dienstbereitschaft der LSK,

Affe        Sturmgepäck; Uniformpaket
"Die FDU Winter wurde wie folgt verpackt und auf dem Spind abgestellt:
Auf die offene Jacke wurde die Schutzanzugrolle gelegt (Griff nach oben), darunter die zusammengerollte FDU-Hose . Dann wurde die Jacke zugeknöpft, die Ärmel auf den Rücken gefaltet und dann das Tragegestell herumgelegt. Das ganze Ding saß auf dem Schrank und im Alarmfall trug man das Gebilde wie einen Koffer zum Park und zog es dort über die unbequeme DU Winter."

Affenschaukel
1) Schützenschnur
2) bei Offizieren die Offizierschnüre, die über die rechte Schulter getragen wurde,

Aggi, das    Anlassaggregat auf LKW W50,

AFU           Altfunker    Funker des 3.DHJ,

Akute, die ~   "Aktuelle Kamera", Taegliche Nachrichtensendung des 1. Programms des DDR-Fernsehens (19.30 - 20.00 Uhr), Pflicht fuer alle Soldaten und Unteroffiziere.

Alarmbett    behefsmässiger Bettenbau nach Alarmierung

Alk            Schnaps

Alkbüchse    Kg-Büchsen Ananas, Pfirsich o.ä.. am besten m. Stückchen im Deli gekauft und so präpariert: Etikett (meist nur an Nahtstelle verklebt) vorsichtig ablösen. Mit Dorn (NICHT Bohrer, wg. der Späne) am oberen Dosenrand im Bereich, den das Etikett bedeckt, an 2 gegenüberliegenden Seiten ein 2-3 mm und ein ganz kleines Loch eindrücken. Aus größerem Loch Fruchtsaft ablassen (kleines Loch dient zum Luftausgleich). Durchs größere Loch mit Trichter hochprozentigen Schnaps abfüllen. Kleines Loch dabei immer mit den Fingern zuhalten und nur öffnen, damit was nachfließt. (Stolitschnaja, Lunikoff oder Wyberowa 40%; besser Obstwasser 45% oder Primasprit 95%). Als es gegen Ende der DDR keinen Primasprit mehr gab, besorgten wir uns über Kumpels aus Schwedt aus Polen den 95% oder den Hunter Wodka 45%. Kumpels von mir erlebten die Wende als Spaten bei der NVA und wurden auch versorgt:-). Ca. ½ l passte in die Büchse. Das große Loch mit Tesa zukleben und zuerst (Büchse so legen, dass keine Flüssigkeit ans Loch kommt) das winzige Loch verlöten. Natürlich nur mit Kolophonium, nicht mit aggressiven Flussmitteln! Dann das größere Loch zulöten. Zuvor mit Nagel oder Pinzette die mit dem Dorn eingedrückten Blecheckchen vorsichtig schräg anknicken, damit kein Lötzinn ins Loch fällt, (was sicher nicht gestört hätte). Lötstelle mit (Nagel) Feile glätten, Etikett sauber drumkleben, fertig war die ~.
 

der 'Alte'     Kompaniechef,

Alter    3. DHJ (GWD) oder 6. DHJ (UAZ)

Amplitude           eine Flasche Schnaps

Ampulle       Schnapsflasche

Anklopfen  Angewohnheit der Soldaten/Uffz. vor Betreten ihrer eigenen Stuben, um darauf aufmerksam zu machen, dass keine Gefahr f. die UFOS  ( siehe hier )  o.ä. Gerätschaften besteht der darin Befindlichen besteht (d.h. ein Öffnen der Stubentür ohne vorheriges Klopfen bedeutete also in jedem Falle Gefahr!).

Anschnitt      s.   Bandmaßanschnitt

anwecken    Wecken des Aufzuges für die nächste Grenzschicht. Der GUvD musste eine Stunde vor Aufzug mit einer Liste durch die Zimmer schleichen, durfte nur die betroffenen Glatten wecken, die Frühstück 'ranschafften und später selbst die betroffenen E's weckten.

anzischen   jmd. ~,  Worte mit Zischlauten benutzen. Dem EK   gegenüber tabu .
Da der E sich in der letzten 'abkühlenden' Phase seiner Armeezeit begriff, war der Bereich niederer Temperaturen sein Privileg. Alles was mit Hitze in Zusammenhang gebracht werden konnte, eben auch an zischende Verdampfung erinnerndes Geräusch, wurde als Provokation empfunden.

Äpfelpflückerhose  abfällig für Reithose der länger dienenden  BU , Offze

arme Jacke    Halbjahresrang, 2. Diensthalbjahr, Grundwehrdienst

Armeerundschau   Illustrierte f. Armeeangehörige.

Ari       Artillerie

Arsch 1.) Da platzt mir doch gleich der ~!     Ausdruck höchster Verärgerung 2.) Sich ein zweites Loch in den~ freuen     Ausdruck äußerster Freude; Fr 3.) aufreißen bis zum Stehkragen               leere Drohung den~ warm machen    jmnd. Stress machen , Schütze 6.) den~ bis zur Halskrause aufreißen (sich oder den anderen?)  7.) dem geht der ~ auf : Er hat gewaltig Schiss.  -
8.) mehr Tage am ~, als Haare am Sack  gemünzt auf Tagesäcke

Arschfickerleisten, 'Urschfuckerleisten'   Koteletten; beim Morgenappell: 'Wollen sie sich Arschfickerleisten wachsen lassen? Marsch, ab, rasieren'

Arsch hoch binden :   Druck machen , bestrafen

ASV    Abk.: Armeesportverein,

Asche      abschätzig "NVA"         

Aschenbecher leeren     Fand der Spieß beim Stubendurchgang oder sonst irgendwo einen vollen ~, wurde dieser ins nächste Bett ausgeleert.

Atemschutzmittel Schutzmaske

Atombrot dauerhaftes Brot, "normales" Brot, offensichtlich in  Konserven-Blechdose, ca. 1l, gebacken. - Hersteller unbekannt. Ob essbar, war heiß umstritten; gab es am Komplekte - Tag. Me Nur essbar, wenn in der Pfanne mit etwas Butter gebraten. Konnte man würzen wie ein Steak. Ohne Behandlung zwar genießbar, führte nicht zum sofortigen Tod, bereitete aber zumindest mir heftige Magenschmerzen. Das Zeug hat sein Volumen im Mund beim Kauen etwa verdoppelt und im Magen noch mal. Eigentlich eine geniale Eigenschaft. Man hatte eine Scheibe gegessen und war satt. Allerdings lag das Zeuch auch wie ein Stein in Magen. Rb, In der Büchse gebackenes (übrigens gut schmeckendes) Komplektebrot, mehrere Jahre haltbar.

Atomino       1) s. Ufo (II) 2) Oberoffizier chemischer Dienst, Maxwell, sog., wg. pyromanischer Neigungen, spielte gern mit gelierenden Brennmassen, hat auch mal das Bugrad eines Vögelchens angebrannt.

Atom-Keks eiserne Ration
Keks-Packung mit EVP (45 Pf ?), "Hansa-Keks", VEB (...?) Grabow. Staubten beim Zerbrechen und im Mund. Gab es am Komplekte-Tag sowie auf Übungen . Me Das ist wie Kekskomprimat bei der Fahne" gilt mitunter als geflügeltes Wort f. etwas, das sich beliebig ausdehnt. Arbeit zum Beispiel. Kt
Besonders wichtig zur  Keks  - Prüfung. Waren, im Stahlhelm mit Wasser angesetzt, vom Kandidaten auszulöffeln .

Atze    kräftig gebauter Kerl,

Aufführender  Erfahrener E, der die Posten zum Wachabschnitt bringt und die Postenablösung vornimmt.

aufkeulen   sich Nachschlag holen; ne Tüte Tage mehr: zu länger verpflichten

Aufklatscher      Aufklärer , Fallschirmspringer ,zu Manövern hatten die ~ "immer" den Auftrag uns die Waffen wegzunehmen, während wir an unserer Technik warteten. (Technische Wartung - das Warten der Technik, für uns mit dem Wortsinn des Wartens an der Technik)

aufkohlen sich zu mehr/längerer Dienstzeit "überreden" lassen,

aufmumpeln aufmunitionieren

Aufsitzen  Besteigen des oberen Bettes durch das 1. DHJ (Panzerbesatzungen). Dabei durfte der Fuß nicht das untere Bett beruehren.

Aufstehen, schnelles ~  Gefechtsalarm

Aufzug    Wache Schicht (4x 2 h),

Augen- und Rückenpflege ungestört, in Ruhe gelassen sein,

Ausgang    Erlaubnis, die Kaserne nach Dienstschluss zu verlassen, meist nur bis 0:00 Uhr
"Seitdem A. in der Kirche einen wohlmeinenden Spruch "Unsern ~ segne Gott" gelesen und empfangen hatte, ereilte auch mich, gelegentlich, um mich zu überzeugen von der Existenz Gottes, des Zufalls, der Segen eines ~s...",

Ausgangslage  Alarmentwarnung,

Ausgangsmieze Freundin

Ausgangskontrolle Kontrolle vor dem Ausgang, ob die Anzugsordnung, Rasur und Haarschnitt in Ordnung sind. Fand auf der Kompanie statt, konnte aber auch zusätzlich am KDL, bzw. von der Militärstreife durchgeführt werden.

Ausgangssperre Hatte man in seinem Strafregister z.B. eine offene AV außer der Reihe, wurde man mit ~ belegt. Wollte man wieder ausgangsberechtigt sein, waren die offenen AV's schnell wie möglich abzuarbeiten. AV's konnten nur abgearbeitet werden, wenn man keinen Dienst, Bereitschaft oder Wache hatte. ausgeprägte Geschwindigkeit euphem. f. etwas ganz langsames... "Die Kompanie trat mit ~ an"

Außenrevier  Außenanlagen; auch: Befehl, das Außenrevier zu reinigen,

Außenreviereinsatz            Schikane. Springer nach Übungen ins Außenrevier schicken, wo sie die Komplekte-Konserven, die ständig aus den Fenstern geworfen werden, mit Stahlhelm und Vollschutz aufsammeln müssen

AV         Arbeitsverrichtung

AV außer der Reihe Bestrafung f. geringfügige Vergehen. Eine ~ waren meist 2 Stunden. Konnte z.B. Rasen mähen oder Küchendienst oder sonst eine sinnlose Beschäftigung sein.

A- Zug   Ausbildungszug
"Grundausbildungszug in den ersten vier Wochen nach der Einberufung".

 

 

BA-Appell   den Inhalt des Spinds in die Zeltplane kippen und mit dem Bündel zum Appellplatz latschen, dort wurde in stundenlanger Zeremonie jedes Stück auf Ansage hochgehalten, anschließend Schrank wieder einräumen und BA-Stunde (Putz + Flick),

BA-Bunker  Lagerhalle für Bekleidung und Ausrüstung des Regiments

BA-Kammer Aufbewahrungsort f. Bekleidung und Ausrüstung

BA-Mensch, BA-Bulle   Verantwortlicher f. BA, vom Spieß dazu verdonnert

Banane, mach ~    Aufford.: Beeil dich

Bandmaß Zeitmessgerät
"Das ~ hatte eine Länge von 150 cm. So wurde also jeden Abend 17:00 Uhr (Dienstschluss) ein Tag abgeschnitten. Diese ehrenvolle Tätigkeit durfte ein Dienstgrad-jüngerer ausführen. Verstand man sich mit Vorgesetzten, haben auch diese es manchmal gemacht. Mit Beginn des letzten DHJ wurden durch die Entlassungskandidaten die Maßbänder eigenhändig angemalt. Die 133 galt f. den Armeeknast (Gitter). Das ~ bewahrte man in seinem Maßl-Behälter auf. Da das Tragen von ,~n verboten war, hatte man zwei. Ein G- (Gefechts-) und ein LG - (Lehrgefechts-) Maßl. Das LG-Maßl wurde täglich bei sich getragen und wurde, wie beim Coltziehen, auf Schnelligkeit vorgezeigt". Jk
Nicht selten benutzten Berufsunteroffiziere ebenfalls ~e. Diese durften allerdings nicht bemalt sein. Die Ziffern standen hier fuer die Monate bis zur Entlassung. EK's konnten auf der hohen Tageszahlen beim Anblick dieser Baender erblinden . Ug
" Wichtigster Ausweis des Entlassungskandidaten ist sein Bandmaß. Das Abschneiden einer Zahl kommt gleich dem Streichen eines Tages vom Leben. Selten wünscht man sich so schnell über Wochen und Monate hinweg wie während des Wehrdienstes. Das tägliche Abschneiden vom Band einer ungeliebten Zeit. Nie wieder möchte man schneller das Band des eigenen Lebens kürzen. So wird dieses nummerierte Band, sonst ein Längenmaß, zum Maß für verlorene Tage. Jeder Tag hat eine Farbe oder ein geheimnisvolles Symbol. Immer wieder kehrt einmal im Monat rabenschwarz der Tag der Einberufung zurück."
"Hundertfünfzig Zentimeter gleich hundertfünfzig Tage bis zur Entlassung. Wird das B. kürzer und kürzer, halten sie es heimlich hinter dem Rücken der Offiziere hoch, wie um diese zu verhexen und murmeln dabei: Das Schwein hat noch viertausend Tage, viertausend! Ich fasse es nicht! Sie kehren das System um und spielen dem die Würde zu, der bald nach Hause gehen kann "

~anschnitt feierlicher Ritus f. den Beginn der letzten 150 Tage, reich ausgeschmückt, der Spritzer hatte ihn auszuführen unter der Formel
"Ich bin ein armes Spritzerschwein
       Und schneid dem E sein Bandmaß ein." Cw
* Alle Sprutze wurden mit einem Hocker, in frischer Unterwäsche und mit Tragegurt, Koppel und 2 Stahlhelmen auf dem Flur einfinden. Dann durften sie sich auf den Hocker stellen. Ein Stahlhelm mussten sie aufsetzen, der andere wurde am Maßband des E's befestigt. Dann wurde dem Sprutz eine brennende Kerze auf dem Stahlhelm befestigt, wenn die ganze Flur fertig war wurde auf ein Signal hin von den E's das Maßband angeschnitten und alle daran befestigten Stahlhelme sausten auf den Fliesenboden und es gab einen mordsmäßigen Bums. Jetzt mußte der Sprutz dem E Meldung machen und danach gab es 0,3 l Hochprozentigen auf Ex, ich war so breit, dass ich 'nen Abgang gemacht habe.

~sektflasche Die Bandmaßschnipsel wurden nicht weggeworfen, sondern säuberlich auf eine Sektflasche geklebt, welche am Entlassungstag geleert wurde.

~ verbrennen   Die letzten 10 Tage wurde nicht mehr abgeschnitten; das Bandmaß wurde feierlich verbrannt mit Fete; danach ließ sich der E nur noch mit Herr anreden. Den Bandmaßbehälter bekam der Vize des Vertrauens. Ich selbst war, als ich noch 6 Tage hatte, mal in Berlin unterwegs. Degradiert und als E natürlich ohne Vizeknick, hätte man mich mit einem Glatten verwechseln können. Auf dem Alexanderplatz wollte mich ein 2 DHJ. einer anderen Waffengattung (wohl rot ARI) belobigen. Zeigte mir seine Trommel und faselte etwas von 180 Tagen. Blick zur Sonne usw. Ich darauf  bloß: "Alter pass auf, das Du Dich mit dem langen Gerät nicht versehentlich aufhängst. Und bleib mir vom Hals mit der heißen Tageszahl. Ich hab noch 6 Tage mein Freund." Da zog er Leine, ohne ein Wort zu sagen.

~ wippen Ritus
Dazu benötigte man ein Maßband aus Textil - die neueren aus Plaste sind dazu ungeeignet. In einem aufwendigen Verfahren (der E hat dafür Zeit und Muße) wird eine Seite des Maßbandes mit Nitrofarbe mehrlagig gestrichen, nach entsprechender 'Reife' zusammengerollt, weiter "gereift" und ergibt dann ein zur Aufwickelachse sehr elastisch federndes Maßband, was man wie ein Jojo auf und nieder wippen kann (oder Tagesäcke damit beschnippsen kann). Die Federwirkung lässt natürlich mit fortschreitender Beschneidung nach.

~ zeigen    Es ging eine ungeheure Faszination davon aus, das Ende des Bandmaßes zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten und "die Nuss" aus der Rest-Hand fallen zu lassen oder ihr sogar noch Schwung zu geben. Besonders befriedigend, wenn man jemand sieht, der an etwas anderes denkt und ihn anschreit "Hey" (in einer ganz speziellen Tonlage, so dass man sofort hört, was jetzt kommt) und in dem Augenblick, wo der andere hinschaut schon das Bandmaß auswirft. Der Vize darf sein (unangeschnittenes) Bandmaß keinem E zeigen. Ich tat es einmal; wurde nicht als Spaß aufgefasst. Auch gut: Einfach irgendeine Tür aufreißen und "sein ~ ", also es irgendwie hineinschleudern. (Es war Kult. "Madonna" ist Abwaschwasser dagegen.)

Batzen   1) Linienoffizier, Fr; Berufsoffizier, der einen riesigen Batzen an Tagen zu dienen hat. 
                2) Fla-Raketen-Leute  

Batzenkueche     Offiziersspeisesaal (Offiziersmesse, Offizierskasino) fuer die ich mit tropfendem Zahn mehrmals Rumpsteaks servieren musste. Wir hatten keine Ordonnanzen, bei uns servierten die Kuechenbullen bzw. die grad zur Kueche verheizten Glatten selbst, bzw. die Batzen holten sich ihren Fraß an der Theke.  Die hatten weiße Tischdecken, Blumen auf dem Tisch  und vernuenftiges Besteck.

Bärenvotze     So hieß die Tschapka, die (russische) Wintermütze mit Ohrenklappen. Nachdem sich meine sensiblen Ohren an diesen vulgären und harten Begriff gewöhnt hatten, drehte ein Kumpel eines Tages das Wort spontan wieder anders herum in eine zwar bis dato neue, aber eigentlich einfachere Form: Bärenmütze! Es war lustig (ich lache noch 25 Jahre danach), wie er aus dem Stegreif eine erträglichere Variante für das Unerträgliche erfand. (Ich erwartete das Wort jeden Augenblick und verzog schon das Gesicht. Er sah das, empfand genauso, und ich sah, wie er ein Worte suchte, denn er hatte "Bären" schon ausgesprochen.) So haben wir uns gegen die Zumutungen dieser brutalen Sprüche ein bisschen gewehrt. Obwohl ich jetzt noch lachen muss, kann ich nur vermuten, warum es lustig war. Sicher: Der allgegenwärtige Seelenstress befördert den befreienden Lacheffekt. Hier war es zusätzlich vielleicht: ~ kommt sicher durch die "äußere Ähnlichkeit", während Bärenmütze ja vorstellen lässt, der Bär selbst hätte diese Mütze gerade so, wie wir sie vor uns gesehen haben, auf dem Kopf, es wäre also die Mütze des Bären. Eine kulturvollere Metapher, aber auch die Metapher wurde verändert und vereinfacht. (Eine naturalistische Vorstellung war einfach schwierig; eine Assoziationsleistung zu einem nicht vorhandenen - und nicht mal "schönen" - Bild war gefordert.) Vielleicht trug auch die klangliche Ähnlichkeit von Votze und Mütze zum Erheiterungseffekt bei. So hatten wir für die verbleibenden langen Jahre einen schönen Begriff, der uns nicht ausgrenzte, uns aber auch unsere Würde ließ; ich habe nie wieder das Wort in den Mund genommen.

Bau       Arrest

BB-Akte   Grüne Karteikarte f. Belobigungen und Bestrafungen. Sie wurde fuer jeden Armeeangehoerigen gefuehrt. 

BC  Batteriechef

Befehl M Zettel, der einem bei der Entlassung aus den GWD in die Hand gedrückt wurde. Auf Anruf, Stichwort in den Medien ö. ä. hatte man sich sofort beim darauf angegebenen Sammelpunkt zu melden. Ansonsten Zuführung durch die VP. Diese Mobilmachungsübungen (ca.14-21 Tage) fanden i.d.R einmal im Jahr statt  

belasten  "Willste mich belasten? Hier steht der E!" jmnd. eine Arbeit aufbürden.

Bello      10 kg Vorschlaghammer;
für Kettenwechsel u.a. Arbeiten am Panzer - gehörte auch zur Ausrüstung von Funk- und Richtfunkstellen, f. Antennenaufbau

Belobigt mit einem Blick in die Waffenkammer ,   die Waffenkammer war durch ein zusätzliches Gitter verschlossen und die Tür war aber manchmal auf. Man konnte reinsehen, aber nicht hineingehen. Hatte was Besonderes, Absurdes, was den Erfinder dieses Spruches gereizt haben muss.

Belobigung   Foto vor der Truppenfahne - Prädikat 'Besonders wertvoll',

Belobigung außer der Reihe: Maßband zeigen, um die Sprallen zum Kotzen zu bringen, auch "Blick zur Sonne" 

Berechtigung Kam man als Glatter in sein neues Zimmer, war f. die meisten Gegenstände (Bett, Hocker, Tisch) eine ~ zu machen, (wie beim Führerschein).

Bereich, das ~ Die NVA-Grammatik. Ewig saß ich mit meinen Leuten an, für die das Wort ~ (Posten~, Unterkunfts~, Einzugs~ etc.) SÄCHLICH war! Es klingt mir noch jetzt in den Ohren: "Das Posten~ ist unter keinen Umständen zu verlassen!" Da half kein Hinweis auf die DV (in der es richtig stand) - da war man sowieso gleich der Professor ...! 

Bergfest  Erst nach Erreichen der Hälfte der Tageszahl wurde aus dem Zwipi der Vize. Der E kümmerte sich dann fast nicht mehr um die Glatten sondern sah nur zu, sich zu verpissen.

Berghochbremser jmnd. der sich ungeschickt anstellt

Bermudadreieck In Abhaengigkeit von der Bauweise der Unterkuenfte z. B. der Bereich Toilette, Waschraum und Trockenraum, die gegenueber lagen.

Beschäftigungstherapie Revierreinigen

Besenparade  Wenn die Glatten der A-Combo Maxwell nach Müncheberg kamen, hängten die Zwipi die Schrubber aus dem Fenster, damit klar war, wer jetzt hier "Wärme macht".

Bettberechtigung Initiationsritus
Um die Dienstzeitälteren in ihrem Schlaf nicht zu stören, mussten der Glatte, stets so leise wie möglich in sein Bett steigen. Da Glattenbetten immer oben waren, bedurfte das vieler Übung. Die EK's hängten Glöckchen an das Bettgestell, dann musste der Glatte hinein klettern, ohne dass sie läuteten.

B-Krad  Abk. f. Beiwagen-Krad; in Frühzeit der NVA,

Blanko  "B.s konnte man immer gebrauchen. Das waren abgestempelte Urlaubsscheine, die man selbst unterschrieb und mit denen man das Regiment dann verlassen konnte. Selbst die Kontrolle einer Streife konnte einem da nichts anhaben. Das einzige Problem war, dass man nicht in der Urlaubs- oder Ausgangsliste des Bataillons stand, also eigentlich im Kompaniebereich zu sein hatte. Wenn diese Abwesenheit herauskam war dies mindestens ein BV. Ein B. bekam man unter Freunden, aber auch für Gegengaben. Ich besorgte mir die meisten im Tausch gegen Lizenzplatten (von Westgruppen) die in der DDR immer sehr begehrt waren."

blau   Symbolfarbe f. kalt= 3.DHJ, 'der EK ist abgekühlt, dass er friert'.

Blaue Welle    Blauer Würger , Alkoholsorte

Blauen, die guten,   bezog sich auf die jeweilige Waffengattung, zu erkennen an den Farbumrandungen der Schulterstücke auf der Parade-/ Ausgangsuniform.
Blau: Luftwaffe
Rot : Raketen
Gelb: Funker, usw.
Jeder nahm natürlich f. sich in Anspruch, seine Waffengattung sei gegenüber jeder anderen, etwas besseres. In meinem Fall (Luftwaffe, also Blaue Schulterstücke), waren wir natürlich _die Guten_, der Rest der NVA, eher ... naja. Dies galt natürlich f. jeden anderen ebenso. Besondere Anfeindungen gab es, waren mehrere verschiedene 'Farben in einem Objekt stationiert. Mann, flogen da manchmal die Fetzen!

Blauer Klaus wg. des blauen Etiketts. billiger, klarer Schnaps

Blauer Würger Alkohol (s. 'blauer Klaus')
Marke "Klarer Juwel", "Kristall Klarer". Mischung, die einem mit Club Cola auf Discos als Long Drink untergejubelt wurde. Es soll Leute gegeben haben, die haben dieses Zeug pur getrunken... Ag, Ug; (zumindest im Nordosten d. DDR Klarer aus der Brennerei Richtenberg, sog. Richtenberger) Fr; Manchmal haben wir gar nicht angefangen in der Unterkunft zu trinken, wenn nicht pro Mann wenigstens eine Pulle da war - halb besoffen ist weggeschmissenes Geld. Heute, nach 17 Jahren, wird mir immer noch schlecht, denke ich an das Zeug. Rda: Kaufst du mehr als drei Flaschen auf einmal, kriegst Du gleich 'n Blindenhund mit dazu.,

blaues Wattebällchen Pilot
"Es hieß "Flieger, Flak und Feuerwehr war'n noch nie beim Militär", und so waren wir Flugzeugführer in den Augen der Techniker diejenigen, die bevorzugt, verhätschelt und betätschelt wurden, die keine Gewaltmärsche antreten brauchten (was für ein Irrtum), die beim Essen zu bedienen waren und die sich ins DHS verdrückten, wenn irgendwas doofes anlag. Wir galten in unseren blauen Fliegerkombis als 'in Watte gepackt'."

Blauweißen, den,   'auffem Rücken anwachsen lassen', ins Bett gehen; von der karierten Bettwäsche,

Blechmarke             Erkennungsmarke, s.    Hundemarke

Blick zur Sonne   1.) Belobigung,
                               2.) Maßband ausrollen,

blickig  sein      ausgebufft sein, den Überblick haben. Höchstes Lob des E oder Vize an den Glatten: "Mensch der Glatte ist aber ~!"  Ist clever, verlässlich.

Blindenwasser       Alkohol

blockern            bohnern.   Für das Bohnern wurde eine Bohnerkeule genutzt. (Metallblock mit einer Bürste dran, recht schwer, aber gut für den Trizeps.)

BOB            Berufsoffiziersbewerber. Sicherste Methode, das Abitur trotz offenkundig fehlender Intelligenz zu bekommen: Verpflichtung zum Berufsoffizier, im allgemeinen 15jährigen Schülern durch Werbeoffiziere abgenommen.

Böcke schießen   ein Offz. ist gemeldet und wird demnächst eintreffen,

Bodo, der EK-Schreck Kasernenpoltergeist, Unglücksdämon,
 an allem schuld, was Probleme bereitete und die Entlassung hinauszögerte: Sachbeschädigungen, Unfälle etc.  

Bodo rufen   Rache der Glatten    Der E lag auf dem Mastbett während die Glatten den Flur keulten. Nun kam es vor, dass der Glatte mal "gaanz zufällig" die Gewalt über den Blocker verlor und das mehrere Kilo schwere Gerät an die Stubentür krachen ließ (Der Flur wurde immer von links nach rechts geblockert). Da fiel der E schon mal aus dem Bett vor Schreck.

Böse, das     Kompaniechef ("das Böse ist immer und überall")

Bombe      Munibunker.     In dieser wasserdichten Munikiste wurde alles zB. Radios, versteckt. Nie aufgeflogen, da Aufführender oder Wachhabender dicht hielten und die Brote Muffe hatten, sich nachts an Posten zu schleichen, der am Munilager mit 2 vollen Magazinen steht.

Bombentrichter   eisernes Kasernenbett,

Bomber bei Panzereinheiten mittlerer Kampfpanzer T-55

Bouletten                    Berliner Einwohner,

* Box 1    Toilette, wo Tür und Wände mit Fotos nackter Frauen beklebt waren. Diente natürlich nur zu einem...wenn es also hieß "Ich gehe auf ~" wussten alle Andern, was abgeht...

Braunsche Röhre     1) Bierflasche,  Fr;
                                     2) Weinbrand (eine Braunsche Röhre evakuieren),

Braut des Soldaten   Gewehr,

Brause im Kopf haben   sich ungeschickt anstellen

'Bin breit, gehe muffeln'   Bin betrunken und werde zu Bett gehen,

Bremsspur            braune Streifen i. Unterhose,

brennend/brennig     uninteressant, gleichgültig "Das interessiert mich brennend", "Das ist mir brennig.": es interessiert mich nicht. 

Brite, der                   erstes DHJ, weil sie so schlecht marschieren konnten  wie die Briten.

Britenschlag            Übergang zum 2. DHJ.
Der Brite musste sich auf das obere Bett legen und bekam einen festen Schlag mit dem Feldspaten ( mit Schuhcreme eingeschmiert) auf den nackten Hintern.

Brot, dumm wie'n~     Schimpfwort f. Offizier
1.) russisches Kastenbrot
2.) Konsumbrot
3.) Stück Ostbrot,

Brücke putzen  Zwischen vorderer Sohle und Hacken des Stiefels war die ~, musste warum auch immer mit Schuhcreme eingeschmiert und dann blankgeputzt werden. 

Brust, Ist mir...! (bzw. Titte!); ~zu mir... So hoch liegt der Schnee....(in Kalifornien) Sprachgeste
"Ist mir egal!" Dabei wurde mit einer Hand mehrmals in Brusthöhe gezeigt.

BU                           Berufsunteroffizier,

BUB                         Berufsunteroffiziersbewerber 

BU-Matratze  Frau, die mit jedem BU ins Bett steigt.

Buckel                      10 und 25-jährige,

Buckelbremse Kneipe im Regiments-Kulturhaus, nur von außen (!) zugänglich (also von den normalen Soldaten nur im Ausgang oder Urlaub), lag genau zwischen Kaserne und Buckelburg; oft wurden diese an der ~ durch ihren Durst beim Weitergehen "gebremst" und zur Einkehr animiert.

Buckelburg              Wohnanlage f. Offiziere,

Buckelessen   Offizierskantine, Bude groß/riesengroß            Stube vollständig reinigen (Fegen, Wischen, Bohnern, Keulen, z. T. auch Fensterputzen) Ug; wurde vom E verhängt, wenn ein Spruz 'gezuckt' hatte, 

Budenzauber      Räumungsaktion Gelegentlich Sonnabend vormittag beim großen Stuben- und Revierreinigen: außer Lampe und Heizung alles raus auf den Appellplatz. Besonders effektiv bei den Pionieren, die lagen im vierten Stock...

Buffi               Berufsunteroffizier    klang eher liebevoll (mit manchen Buffz. ließ sich auskommen)

Buffi-Wohnheim   Wohnheim der Längerdienenden, scherzh.: dort sei keine Heizung eingebaut, weil die Hitze der Bewohner aufgrund ihrer Tageszahl genügte, das Gebäude zu erwärmen.

Buffz                        Berufsunteroffizier, Dienstzeit in der Regel länger als 3 Jahre
abschätzig:
"Wie macht das Schwein, wenn es an die Wand rennt?" "Uffz"
"Und wie, wenn es zu blöd ist, die Wand zu treffen? " "Buffz"
(Kasernenkomplex hatte mehrere Kolonnentore aus Stahlblech)

BuKo        Bunkerkoller   bei den Planschetties ( siehe dort ) verbreitet,

Bulle        Spieß ,             Berufssoldat

BUMA    Bunkermacke, s. Buko Im DHS, also im unterirdischen Bunker, brüllte ein Diensthabender Offz. einen Fernschreiber an, warum er keine BäVo trägt, sondern noch die Sommerschirmmütze. Der Soldat erwiderte trocken: Genosse Major, als ich aufzog war noch Sommer. Er war 70 Tage ununterbrochen im DHS, und hatte sich eine Sonne in seine Fernsprechbude gemalt. Lief singend durch die Flure. Er hatte die ~.

Bunker           10jährige,

Bunkerfunker  Im Intensivlehrgang auf Morsen und 10-Finger-Blindschreiben getrimmter  GWD . Fiel im Sommer mit blasser Gesichtsfarbe auf. 

Bunkerkoller Wer mehrere Tage im Bunker Dienst hatte, wurde gereizt, unkonzentriert und unruhig. Am schlimmsten traf es, wer durch ungünstige Schichten über längere Zeit nur nachts herauskam, z.B. im Winter, wenn es lange dunkel ist. Dann hat sich der Mangel an Tageslicht doch deutlich bemerkbar gemacht. Außerdem hat das ständige Rauschniveau durch die Zwangslüftung das ihre beigetragen.

'n Bunten machen  s. Verpissen

Bunter            Neuling
'buntes Laub' das man herumscheucht, bis 'die Blätter fallen'.

Butze                 Stube des Soldaten 

BV                      Besonderes Vorkommnis

BZ                       Bereitschaftszug

BZ am Abend         (Ansp. an Zeitungsname) die f. den Bereitschaftszug am jeweiligen Abend zusammengestellte Mannschaft,


 

C&A  (westdt. Warenhaus) scherzh.: f. Sowjetarmee, nach den "CA"-Zeichen.

ChD    Chemische Dienste


 

D           Abk. f. 'Dynamo' (Armeesportverein). Das charakteristische silberfarbene D war auf den Trainingsanzügen anzubringen.

Dach, ein... bauen dem Gefreiten-Balken einen Knick geben,

"Das kann doch wohl nich Warzenschwein!" Ausruf des AA beim Eintreffen unvorhergesehener Ereignisse.

Dachs
1) Halbjahresrang 1. DHJ
2) Bei 3-jg. 3. DHJ,
3) Bei 3-jg. Marine  2. DHJ,

Dachskralle    analog , siehe auch Vizekralle  ,

* Dachsprüfung     Der Keim wird mit verbundenen Augen, Stahlhelm und Stiefeln auf einen Tisch gestellt. Vier Mann, vier Ecken und der Tisch wurde ca. 5 cm angehoben. Ein fünfter EK oder Dachs hat drückt einen Hocker, verkehrt herum auf den Stahlhelm gedrückt. Dem Prüfling wurde jetzt gesagt, dass er bis zur Zimmerdecke gehoben wurde und er nun vom Tisch herunter springen soll.

 Der Kandidat wird auf den Fußboden gesetzt und die Pferdedecke so über Gesicht (und Körper) gelegt, dass man mit einem Auge durch einen Ärmel die Decke sehen kann. Der Raum wird verdunkelt. Die Dreifarbtaschenlampe leuchtet in den  Aermel hinein. Der E fragt nun, welche Farbe zu sehen ist. Die Farben "Rot" (Keimfarbe) und "Grün" (Dachsfarbe) durften gesehen werden. Falls man "Blau" sagt, wird eine mit Wasser gefüllte Kaffeekanne in den Ärmel hineingeschüttet.

Dänholm berüchtigte Schleifinsel auf der Ostsee. Dort wurden schon Generationen von Marinerekruten dem Wahnsinn nahegebracht.

Dampf machen     die Spruze oder andere antreiben

Dampfriemen Bock/Brat oder Knackwurst (beliebte Speise zum 2. Frühstück  beim Flugdienst)   

Daumen,  1) den dicken ~zeigen  ~ zwischen Zeige- und Mittelfinger legen und auf jemand richten. Etwa: "Du hast es schlechter als ich." (Natürlich fies, aber half für die Minute.)
               2) "Goldenen ~ nach vorne halten"     "kratzen", Arschkriechen,

DDR                         Revierreinigen: "Dampf, Druck, Revier e!"

Decken klopfen   Einmal die Woche gab's keinen Frühsport, sondern die Graudecken der Betten wurden geklopft (ausgeschüttelt, gelüftet). Da ging auch mal der E mit runter, um als 'vorbildlicher Genosse' zu erscheinen. Ansonsten war Frühsport nur für 1.-2. DHJ.

Deckendurchbruch Übergangsritual
"Wenn ... die Zahl der noch zu dienenden Tage, die in Zentimetern gemessen wurde, die lichte Höhe einer Soldatenstube unterschritt, feierten die Vize den Deckendurchbruch, bei dem die Tage durch die Decke brachen. Aus diesem Anlass wurde Putz von der Decke geschlagen, und die jungen Soldaten mussten mit Stahlhelm und Schutzmaske schlafen, um sich vor dem herunterrieselnden Putz zu schützen."

dermaßen       Universaladjektiv  ("ein dermaßner Schweingänger... "auch Füllwort; typischer Güllensatz: "die Stiefel dermaßen angestalten, dass du die Gülle kriegst und abkeftest."

DHJ                        Diensthalbjahr

DHO                       Diensthabender Offizier  

DHS
(1) Diensthabendes System der Warschauer Vertragsstaaten
(2) Diensthabendes System der Luftverteidigung
Der Dienst im DHS wurde als ehrenvolle und wichtige Aufgabe angesehen; gleichzeitig hatte man dort auch seine Ruhe. Es gab dann nämlich f. die Flugzeugführer eigentlich nur einen Vorgesetzten: den DHS-Flugleiter. Alle anderen hatten wenig zu bestellen. So galt der Dienst im DHS an Tagen der Politausbildung oder eventueller Kontrollen oder Inspektionen als gefundenes "Ruhekissen". Deshalb hieß es: "der verkrümelt sich ins DHS wenn's spannend wird". Dienstdauer: Piloten 12h/24h frei; Techniker/ Mechaniker 24h rollender Wechsel, Soldaten des Fliegertechnischen Bataillons oft eine Woche und mehr.. J

Diensthabende Schutzmaske     Oberoffizier Chemische Dienste (Regiment).

Dient erst mal so lange , wie ich schon Urlaub hatte, sagt der E zum Glatten ( Autor www. Peters-ada.de  )

Dieselpest Ausschlag    Durch die uebermäßige Verwendung von Diesel, auch zu Reinigungszwecken an Technik, bekamen Soldaten u. U. unangenehmen Hautausschlag.

Dissi   Disziplinareinheit

DK              eigtl. Dieselkraftstoff, Marke zur Kennzeichnung von Kanistern,

dolle               Güllenadjektiv
(1) dollé (Scheiße, Mist, nasowas!)
(2) dólle (na heu!, prima),

Donnerbalken  Latrine, Sitzstange
Die sanitären Anlagen sind manövertypische Erfindungen. Die Waschplätze stehen unter freiem Himmel hundert Meter von den Zelten. Die Donnerbalken sind von einer seitlich offenen Plane überdacht, darunter immer Wind. Während man beim Schlafen in einer Gruppe allein bleiben kann, fühlt man sich beim Scheißen unter vielen niemals alleine. Einige können auf dem Balken nicht ihrem Bedürfnis nachkommen. Schon nach wenigen Tagen gibt es bedrohliche Verstopfungen. Doch in der Nacht nimmt die Betroffenen und ihre Notdurft das anliegende Maisfeld auf.

Doppelfernrohr  Fernglas,

Draht         Grenze
Kontext: "Äj, Alter, wie'ck bei de Fahne war, ha'ck een Jahr an ~ jestan'n."

Drangtonne Latrine

draußen  syn.: Welt, Freiheit, sinnvolles Leben  "Komisch dieses hier benutzte Wort: ~! Dabei war der nächste zivile Ort vielleicht nur 300 Meter vom Objekt entfernt. Aber der Begriff zeigt deutlich, wie eingepfercht wir uns zu dieser Zeit fühlten"
Das kannste ~ gar keinem erzählen.     Rdw. "... was hier los ist."     Variante: "Das glaubt dir kein Mensch". - Wird sicher auch die Eltern mitmeinen, die das alles nicht hören, nicht wissen wollen, " ... was hier alles los ist." Ausdr. d. Verzweiflung: Ungeheuerliche Dinge passieren und "~" nimmt keiner Notiz. Oft mit hoffnungsloser leiser Stimme und Kopfschütteln begleitet
Hier laufen se rum und ~ werden se gesucht. Rdw. BU/BO und ihre Unfähigkeit zu ordentlicher Arbeit. Ansp., dass vor jedem VEB ein Schild hing: "Gesucht ...." (Arbeitskräfte)? Häufig, wenn "Parktag", oder Batzen aus anderem Grund (Versammlung) in Massen auftraten und hektisch rumrannten. (war ungewöhnlich).

Drei-Phasen-Kasper    Funker bzw. deren Elektromonteure

Dreigleisiger
(1) Halbjahresrang, 3. DHJ, Gwd , Fisch
(2) [Stellenzahl] auf die Anzahl der noch zu dienenden Tage bezogen: dreigleisig = mehr als 99, zweigleisig = mehr als 9. In diese m Zusammenhang auch der Begriff "das 3. Gleis herausziehen".

Dritteldienst    ein Drittel der Kompanie ist in Urlaub (z.B. Weihnachten), die beiden Drittel müssen 12-Stunden-Schichten schieben (6.00 - 18.00 bzw. 18.00 - 6.00 Uhr) 

Druckbetankung   Nach Urlaub oder Ausgang wurde kurz vorm Kasernentor oder in der Kneipe noch mal richtig gesoffen. Pulle ging rum oder man bestellte viel Bier und Schnaps, um sich möglichst schnell noch zu besaufen .

Drusenfürst     jmnd. der sich ungeschickt anstellt

DSD              (dienen-schlafen-dienen) - bei Personalknappheit wurde man nach einer Ruhezeit von 8 Stunden sofort wieder auf Wache geschickt, obwohl eigentlich ein ganzer Tag Ruhe vorgeschrieben, bevor man wieder auf Wache zog

DU                 Dienstuniform

Dunstkiepe       Stahlhelm,

'durch den Zaun ficken'
1.) meinte bei an der Grenze beschäftigten (ich hab's von 1 sog. Grenzpionier): in den Westen gucken
2.) Keule, Oma  in den Postenbereich schmuggeln,

Durchblick    erlernte Umsicht, Durchschauvermögen
"Fast unmerklich hatte ich mich verändert. Meine anfängliche Orientierungslosigkeit war einer Fähigkeit gewichen, die man hier ~ nannte..."

Durchhaltebeutel Plastebeutel mit Zusatzverpflegung
In den 60er Jahren jedem Soldaten wöchentlich freitags zugeteilt. Enthielt Schokolade, Kekse, Trockenobst, kleinere Wurst- oder Fleischbüchsen und hart ans Verfallsdatum grenzende Einsatzverpflegung (Suppenbrühwürfel, Suppenkonzentrate, Milchpulver, ein Gemisch aus Bohnenkaffee und Malzkaffe, Malz- und Fruchtbonbons, Tee und Trockenspiritustabletten). Ein einziges mal habe ich es erlebt, dass sich im ~ zwei Schachteln Zigaretten befanden. Der Begriff wurde sicher dadurch geprägt, dass es diese Sonderzuteilung nur bei den Grenztruppen gab und wir spaßhaft bissig kommentierten, diese Gabe sei dazu da, um uns auf dieser unserer Seite der Mauer zu halten.

Durchhaltebilder an den Spindtüren angebrachte einschlägige Fotos aus westlichen Illustrierten, 

Durchstehen      1) Verlaengerung des Tagesdienstes (UvD, Wache, etc.) um weitere 24 Stunden. Wurde in der Regel als Strafe fuer Vergehen innerhalb des Dienstes verhaengt, allerdings auch fuer Offiziere (OvD, OvP, ...).
2) gdt. die ganze Schicht stehen (max. 12 Std.),

DV                        Dienstvorschrift


 

( E)

E   , auch   EK                     "Entlassungskandidat", kurz: "E ", Halbjahresrang, ersehntes letztes DHJ
Vers: "Ein richtiger E geht vor dem Schnee / denn zweimal Matsch, das wär ja Quatsch".
    1.) 3. DHJ, Gwd.
   2.) 6. DHJ; bei 3jg.
"Die Bewegung der Entlassungskandidaten, kurz EK-Bewegung genannt, kann mit Verboten nicht abgeschafft werden. Die täglich und monatelang geübten Handgriffe der Gewalt kehren wieder in der teils brutalen Tradition dieser Bewegung. Sie sind Ausdruck, ein Ventil der unterdrückten, weil nur geübten, geprobten, nicht ausgeführten Gewalt. Wer von uns kennt nicht die Inschriften auf den Männer-WCs, wo die Buchstaben "EK", versehen , mit einer Zahl den Rest der zu dienenden Tage angeben?"
"Unter den E's... begann ein Wettbewerb, wer denn der Faulste sei; Ruhm, berüchtigter, stand dem Hauptfeldwebel zu, denn er rief das frisch gebackene dritte Diensthalbjahr zu sich, im Bewusstsein, das es ihm verboten war, die E-Bewegung zu unterstützen, und forderte die E's auf, den Neuen einzuheizen, sonst heize er ihnen ein..."

E - Bewegung: angebl. Oberbegriff f. alle Schikanen der EK's gegen die Dachse, ist aber Legende, denn: der E bewegt sich nicht.

E - Frühstück   " letztes Frühstück, welches man vor seiner Entlassung bekam. In meinem Fall wurde da im Kompanie-Fernsehraum richtig getafelt, mit weißen Tischdecken und einer Menge guter Dinge wie Broiler, Eberswalder Würstchen usw., von denen ich leider keinen Bissen gegessen habe, weil ich wegen meiner Entlassung viel zu aufgeregt war.

E - Glöckchen  damit läutete man die bevorstehende Entlassung ein.

E - Horn         oberer Bettbügel, s. EK-Blasen ,

E - Käppi   Käppi älterer Schnittform, an den Seiten m. offenen Flügeln. Durfte nur 3.DHJ tragen.

E - Keulen  Ritual des 3. DHJ am Abend des 100. Tages vor der Entlassung. Dabei wurde von allen EK's auf dem eingebohnerten Kompanieflur die 3. Stelle der Tageszahl abgekeult. Der Takt fuer das Keulen wurde ebenfalls von einem EK angegeben.

E-Knick      in der Mitte geknickte Schulterstücke als Erkennungsmerkmal für EK's (auch als Doppelknick möglich, wenn zusätzlich die Metallauflage geknickt wird). Schärfste Variante: auf der FDU "gemischte Balken" - eine Seite tarngrau, die andere silber. Konnte sich nur ein zum Gefreiten degradierter Uffz. leisten.

E - Koppel   Seltenes Koppel aus Messing oder Kupfer poliert, wurde weitervererbt

E - Kugeln schieben (wurde auch mit den Stahlhelmen betrieben (Stahlhelm am Riemenzeug anpacken, Schwung und dann auf der Oberseite über den langen Gang (ca. 50 m) schlittern lassen)

E - Schlagen     zum EK schlagen; jeder EK hieb dem zu  befördernden 'Vize' ein mit Schuhcreme eingeschmiertes  Ausgangskoppel über das entblößte Gesäß,

E - Taxi           EK-Beförderungsmittel Wollte ein EK fernsehen, musste er in den Fernsehraum. Da Laufen so kurz vor der Entlassung sehr gefährlich sein konnte (s. Lupo), musste er fahren. Auf den Ausruf "~!" kamen drei Glatte mit einem auf einer Armeedecke stehenden Sessel. Der E setzte sich und die Glatten (zwei zogen, einer schob) fuhren ihn zum Fernsehraum. Nach dem Fernsehabend wurden die EK's, nach entsprechendem Ruf, wieder abgeholt.  

E- Vögel          EK's,

E- Fall                 Ernstfall,

E in Lauerstellung 5. Halbjahr; bei 3jg.

EB   Einberufungsbefehl

"Edel trinkt der Mensch, dann wird er hilfreich und gut." Nach Goethes: Edel sei der Mensch..., bezogen auf Weinbrand "Edel", über 20 M teuer!

Edelpisser    wer 222 Tage gedient hatte, wenn er an diesem Tage aus dem Fenster seiner Stube sprang

Effekten          Dienstgradabzeichen,

effntuell           "vielleicht", aber auch bei Sachen die sicher sind

Ehrendienst   Ein Begriff im Wandel der Zeiten:

1.) im gemeinen Leben ein Dienst, welchen man jemanden zu Bezeigung seiner Achtung erweiset; besonders in der Redensart: 'einem den letzten ~ erweisen, mit zur Leiche gehen'. (J.C. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch 1811)

2.) Wehr- und Arbeitsdienst sind ~ am Deutschen Volk (Wehr- und Reichsarbeitsdienstgesetz, 15 )

3.) "Der Dienst in der Hitler-Jugend ist ~ am Deutschen Volke..."

Adolf Hitler, R. Heß, Dr. Lammers. (Zweite Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Hitler-Jugend (Jugend-Dienstverordnung) vom 25. 3. 1939, § 1 (1), RGB, 1939/66, Berlin, 6. 4. 1939)
4.) Jeder FDJler ist aufgerufen, sich in dieser Stunde freiwillig zum ~ in den bewaffneten Kräften der DDR zu verpflichten! Jeder, der ein ganzer Kerl ist, der das Herz auf dem richtigen Fleck hat, beweist jetzt seine Liebe zur DDR und zum unbesiegbaren sozialistischen Lager, seinen unbändigen Hass gegen die Feinde des Friedens und des Glückes der jungen Generation, seine unwandelbare Treue zum sozialistischen Jugendverband, seine tiefe Liebe und Ergebenheit zur Sache der Arbeiterklasse und der Partei durch seinen Dienst in den bewaffneten Kräften der DDR. ("Aufgebot der Jugend" der FDJ, 18.08.1961)
5.) Soldatinnen und Soldaten sind Staatsbürger in Uniform. Sie leisten einen ~zum Wohle der Gemeinschaft. (Innenminister Klaus Buß, Neumünster, 3. 10. 2000)

Ehrenpisser        s. Edelpisser

eicheln, Eichelei körperlich schwere Arbeit. Wurde aber auch manchmal scherzhaft verwendet, wenn die Arbeit nicht so schlimm war. (z.B.: O, diese E. wieder.)

Eichhörnchen         "Siehst ja aus wie'n frisch geficktes~!"    

Eid verweigert       Nach der vierwöchigen Grundausbildung hatte man den Fahneneid zu leisten.  Mancher hatte zu diesem Zeitpunkt so den Kanal voll, dass er den Eid verweigerte,  bzw. nicht an der Vereidigung teilnahm. Das hatte zur Folge, dass er einen  ganzen Sack Ärger bekam .

Eier warm schleifen  schikanieren, jmnd. auf die Sturmbahn schicken

Eier schaukeln   Faulenzen, Ausruhen,

Ein Strich - kein Strich  Felddienstuniform "Das ominöse NVA - Khaki - Muster ... und es sah wirklich so aus."

Eingleisiger 1) Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd Fsh 2) [Stellenzahl]; 'noch <9 Tage'

Einkrümeln      Einweihungsritual zum KEKS
"Dabei wurde dem jungen Genossen der komplette Spind eingekrümelt. Ich kenne Leute, die hatten zwei 10-Liter-Eimer geschrotete Semmeln im Schrank. Mein ~ fand während eines Kurzurlaubes statt. Als ich wieder im Objekt eintraf war mein Bett, wie auch mein Spind, vollständig mit Krümeln gefüllt. Die Zeit zwischen 2 Uhr nachts und 7 Uhr morgens (Dienstbeginn) habe ich, sehr zur Freude meiner Stubengenossen, mit der Reinigung der Kleidung verbracht. Sie hatten sich also ziemlich tief ins eigene Fleisch geschnitten. (Kameraden haben zum Entlassungsappell noch KEKS - Krümel in der Kleidung gehabt.)"

Eisensägeblatt   Mussten die Glatten in die Schulterstücke einstecken, falls diese auch nur den kleinsten Knick (Vizeknick) zeigten

Eisenschwein
1) Schützenpanzerwagen,
urspr. SPW 152, auf Sil-Basis, aus Gründungszeiten der NVA,
später nur noch bei Kampfgruppen verwendet, auf Bildern v. 13. August 61 öfters zu sehen. Gr
2) Motorrad MZ-ES 250. Gz
3) Radarstation  Rundblickstation P 40. Sie wurde gemeinsam mit dem Höhenfinder PRW 16 eingesetzt, um Fla - Raketen des Systems Krug ans Ziel zu leiten. Die eigentliche Startrampe (auch ein Kettenfahrzeug) hieß 2P24M1.
Kettenfahrzeug mit 1 1/3 breitem SIL-Fahrerhaus. Es hatte einen Spezialkofferaufbau, so dass es samt Fahrerhaus und Motorhaube tatsächlich einem Schwein schon recht nahe kam. Über 3 m breit und hoch, über 5 m lang (7 Panzerlaufrollen), über 50 t schwer - soweit ich mich erinnere (Abb. existierten aus Geheimhaltungsgründen nicht).  

4) Panzer, Schütze,

EK 1) Entlassungskandidat
    2) Eisernes Kreuz Träger
    3) Erschießungskommando

EK - Ausweis       Eigenhändig verfertigtes Dokument.
Wurde neben den Personalien samt Passfoto- mit dem Stempelaufdruck versehen: "Noch " 0 " Tage, vorbei ist dann die Plage" sowie mit Sinnsprüchen "Herr gewesen und bald wieder" (s. Genosse) bzw. "Wer treu gedient hat seine Zeit, dem sei ein volles Glas geweiht". Ein Totoschein '6 aus 49' wurde beigeklebt, dessen Siebenerreihen wie Wochentage deklariert waren. In ihm hakte man, wie in einem Kalender, die letzten 49 Tage sorgfältig ab.

EK - Bett          in der Ecke, nicht in der Mitte der Unterkunft stehend, deswegen braucht nur 1 Seite glatt gezogen zu werden, 

EK -Blasen, E-Horn Blasen         NVA - Folklore
Hatte der E Tagedrücken, nahm er den oberen Bügel des Stahlrohrbettes ab und blies damit auf dem Flur oder aus dem Fenster. Der Klang ging durch und durch wie bei einer Posaune.

EK - Feier   Aufnahmeritual in die EK-Runde
Die Eingeweide des Stahlhelms werden dem Kandidaten auf den Kopf gesetzt, in das darin befindliche Loch eine Kerze gesteckt.

EK - Kasse   "In unsere ~ musste ich zwanzig Mark legen (soviel kostet es, wenn man sich das Bandmaß abnehmen lässt)... Wofür man so bezahlen muss? Immer rechtzeitig abschneiden, Mo - Fr 16.45 -17.00 Uhr Sonnabend 13.45 - 14.00 Uhr und Sonntag 9.45 - 10.00 Uhr. Und außerhalb der 'Bude' immer das Bandmaß am Mann ... bei einem Verstoß sofort 5 Mark"

EK - Kugel - Schieben EK's rollen nach Dienstschluss eine mehrere Kilo schwere Eisen- oder Hartholzkugel laut dröhnend durch den Korridor (= "Die EK's sind da!") mit Ansage der Tageszahl der EK's. Die Kugel wurde konfisziert, wenn sie einem Offizier oder Diensthabenden in die Hände geriet.
"Ein am Ende stehender Eimer, der voller Unrat ist, muss getroffen werden, so dass er umkippt und sich entleert. Ein Neuer kehrt den Müll zusammen und füllt dem Eimer damit wieder. Danach beginnt das Spiel von vorn."

EK - Kult    Mit vielfältigen Schikanen verbundenes Brauchtum unter den Soldaten, hierarchisch nach Dienstzeitalter strukturiert. Offiziell verboten.
Natürlich war diese Form des Zusammenlebens in der Kaserne auch gewollt- hielt man sich doch mit der damit entstehenden Hierarchie viele organisatorische Probleme (z.B. nach Feierabend) trefflichst vom Hals. Ordnung und Disziplin wurden auch in Abwesenheit von Vorgesetzten durch die EK's , die nach 18 Uhr zu kleinen Kapos mutierten, trefflich aufrechterhalten. Mir scheint, die EK - Bewegung war wie so viele Formen täglichen Zusammenlebens (auch und gerade die widerwärtigen) - nur möglich durch Wegsehen, Dulden und Mitmachen der breiten Mehrheit. Az
Kontext: "Meistens zeigten sich die Alten irritiert, wenn nicht sogar feindlich. Der Zugang wurde beneidet, weil er noch den Geruch seiner ursprünglichen Umgebung an sich zu tragen schien. Das war natürlich ein absurder Neid, denn natürlich litt man weitaus mehr in den ersten Tagen der Gefangenschaft als später, denn dann war es einerseits durch die Gewöhnung, andererseits durch die Erfahrung möglich, einen schützenden Bereich um sich herum aufzubauen. Er wurde verlacht und man trieb grausame Scherze mit ihm, wie es in allen Gemeinschaften bei Rekruten oder Neuimmatrikulierten oder bei den Initiationszeremonien der Naturvölker vorkommt: Es steht außer Zweifel, dass das Leben im Lager eine Regression mit sich brachte und entsprechend primitive Verhaltensweisen förderte.
Es ist möglich, dass die Feindseligkeit gegenüber dem Zugang im Wesentlichen wie jede andere Intoleranz begründet war, nämlich in dem unbewussten Versuch, das "wir" auf Kosten der "anderen" zu festigen, also jene Solidarität unter den Unterdrückten zu schaffen, deren Nichtvorhandensein Ursache zusätzlicher Leiden war, auch wenn sie nicht deutlich wahrgenommen wurde. Ein Teil dieses Mechanismus war auch das Streben nach Ansehen, das in unserem Kulturbereich ein nicht ausrottbares Bedürfnis zu sein scheint: Die verachtete Masse der Alten neigte dazu, den Neuankömmling als Sündenbock zu betrachten, an dem man die eigene Demütigung rächen konnte; auf Kosten des Neulings suchte man nach einer Kompensation, auf seine Kosten konstruierte man sich eine niedriger stehende Person, auf die man das ganze Gewicht der von oben empfangenen Entwürdigung abladen konnte."

EK - Löffel          Erkennungszeichen. EK - Signum
"Der HK trug den ~: Auf ihm wurde ein kleiner Abreißkalender mit 36 Tagen (=Monaten) befestigt.
Er wurde vorher "plattgeklopft", auf der einen Seite rot (Aufschrift: HK) gestrichen; die grüne Seite trug den Kalender.
Da man bald "heimging" - "25 Tage und ... Stunden!" gerechnet bis 17:00 Uhr, dann wurde abgerissen/ abgeschnitten - wurde man nicht f. alle Tätigkeiten herangezogen. Dazu zog man den ~ - auch "Abfahrtskelle", und zeigte die rote, dann die grüne Seite mit der Tageszahl. "Abfahrt!". Am Entlassungstag warf man ihn und einen Groschen ins KDL. Sozusagen als "Löffel abgeben" und "Hotel bezahlen"."

EK - Schießen     1.) aus Unlust danebenschießen (KpChef ärgern wollen)   2.)Verschießen scharfer Munition auf Wache ohne Anlass,

EK - Schlips       Aus den während der Dienstzeit erworbenen Schulterstücken und Auszeichnungen wie Qualispangen, Schießschnur, Bestenabzeichen, MSA usw. wurde durch Zusammenknoten der Schulterstücke und Anbringen der Abzeichen der ~ hergestellt.

Elefantenpopel   maschinell hergestellte kegelförmige Bulette (40Pf), aber auch Kapernklopse,

Elefantenportemonnaie Kleidersack d. Offiziere, (grau, wie Satteltaschen geformt)

Ello, LO      LKW Robur [LO ="Ludwigsfelde Otto", LD (Diesel, selten)], Fr, LO 1800, bzw. LO 2002, (Tragkraft 1,8 bzw. 2 Tonnen), Allradantrieb, Militärversion des LO 3000, hergestellt in Roburwerken Zittau,

Emil Wilhelm     (EW)     'einer weniger': wurde beim Abschneiden des Maßbandes während des Grenzdienstes um 17.00 von allen E's über Funk durchgegeben 

EMP       Empfangs- und Musterungspunkt, wo der Zivilist nach der Ankunft geschätzt und gewogen und einer Einheit zugeteilt wurde. Rk

Empfang   haeufig verwandtes Bindewort f. Uebernahme von jeglichen Gegenstaenden durch Armeeangehoerige (z.B. Essens-, Munitions-, Waffen-, Kleider-, usf.)

Entengang      Schikane                Gehen mit Ausrüstung in der Hocke

Ergänzung    zweiter Teil der Ausrüstung, bekamen Dreiender nach der Hälfte  der Dienstzeit. Konnte teilweise behalten und nach der Dienstzeit weiterverwendet  werden. Hierzu zählten u.a. Trainingsanzug und Turnschuhe, DDA

erkennen, ich kann es nicht ...   Nein,

Ernstfall     ...wäre der Fall eingetreten, den man unverhofft treffend ~ nannte, so hätten wir das liebe sozialistische Vaterland nicht schützen können, denn gewöhnlich fiel im Gerätepark manchmal Regen.

Erschießungskommando   "Denkt dran, im E-Fall stell ich das ~ zusammen. "Der Alte während einer Übung

Es greift       Wenn zum Bier auch Schnaps getrunken wurde und die Wirkung einsetzte.

ESPEZ    Fachrichtung Jagdflieger &Elektro- und Spezialausrüstung

Essen fassen   Mahlzeit einnehmen, s. UFO,

Esseneinnahme Mahlzeit
"...wir durften aus einem vielseitigen Angebot wählen: Sülz- oder Blut-, Blut- oder Sülzwurst. Unsere liebe Volkswirtschaft, die damit prahlte, nicht auf den Markt, sondern auf die Bedürfnisse der Menschen zu blicken, beanspruchte insgeheim die Armee als Abnehmer f. unbeliebte Erzeugnisse - Soldaten waren Allesfresser, falls die sich nicht aus Paketen von Zuhause ernährten... Jeden Tag konnte man, soviel man wollte, frische Milch, Pudding oder Haferschleim aus einer Emailleschüssel schöpfen, alles kostenlos." 

ETWT             Eierteigwarentag, Komplektetag. Da hat uns die Küche mit besonderen Schmackos verwöhnt: Szegediner Gulasch mit Nudeln aus dem Glas. Obwohl hier nicht mehr zu tun war, als Gläser öffnen und Essen warm machen, haben die es regelmäßig geschafft, das Essen zu versalzen. Rb

EU              Erholungsurlaub (ca. 5 Tage),

Eulenschießen Tanzveranstaltung,

Eumel   Knüppel im Bohnerwachseimer, mit dem die Paste auf den Boden gekracht wurde,

Ex kloppen exerzieren;

exen  exerzieren


 

Fagusan  ekliger roter Hustensaft. gehörte in jeden ordentlichen Soldatenspind, wg. ziemlich hohen Alkanteils. Man konnte damit immer seine Fahne entschuldigen. Erlebte, wie sich 2 mit einer Kiste Fagusan aus dem Med-Punkt besaufen wollten; nach der 3 Flasche haben die gekotzt.

Fahne          Armee, 'zur Fahne gehen'

Fähnrichprüfung  10 Stunden aus dem Fenster gucken, ohne zu denken und eine Kiste Bier 5 m weit tragen und dabei nicht mehr als 3 Flaschen zerdöppern,

Fallis         Fallschirmspringer

Fallmucker  Fallschirmspringer,

Fasching       Schikane bei der Einberufung, häufiges Wechseln der neuen Uniformen.

FDU               Felddienstuniform (auch :  FDA Felddienstanzug , bei FRT üblich )

feindwärts    Richtung Westen

Feldlager     mehrtägige Übung unter freiem Himmel (zelten)

Feldscher   Kurzzeitig wurde in den 70ern an der MMS Gwd. die Ausbildung von Militär-Medizinern zugunsten der ~ -Ausbildung ausgesetzt. Man hoffte, mit ~n u. freiwillig längerdienenden (2 J.) Zivil-Ärzten auszukommen; nach ca. 2 Jahren wieder zurückgenommen. 

Ferkelgreifen       Tanzveranstaltung,

Fernaufklärer  Fallis mit spezieller Ausbildung zum Einsatz hinter den feindlichen Linien,

feuchte Kekse im Strumpf haben  sich ungeschickt anstellen

feuerrot             besonders exakt nach Dienstvorschrift durchgeführt oder durchzuführen ,

Fichtelscheißer, Fichtenscheißer,  Angehöriger der Grenztruppen, wg. der besonderen Umstände beim Verrichten der Notdurft

ficken             im Sinne von 'anscheißen' gedeutet ,  

Filzlaus     Winteruniform    wg. des komischen, kratzenden Stoffes

Finanzoffizier   Oberoffizier Finanzen,

flattern   Schiss haben

Fleischbeschau militärmedizinische Begutachtung.

FLG 1) Feuerleitgerät (z.B. FLG-9)
         2) Fallschirmleuchtgeschoss,

Flieger,             fliegerhaft anstellen, in LSK/LV Entsprechung f. Glatter / glatt anstellen,

Flocke, machen, die: verschwinden. "Mach ne Flocke, svw. verzieh Dich"

Flur lang     Am meisten gehasstes und gefürchtetes Revier. Da unser Flur in Müncheberg über 100 m lang, war dieses Revier schlimmer als die Schlotte (meist 2 Mann abgestellt). Beim Flur konnte man nicht bescheißen, das sahen sofort alle, wenn der nicht richtig gemacht war, man konnte auch nicht abgammeln oder abducken, weil alle einen bei der Arbeit beobachten konnten.
Diente auch den verschiedenen Stufen der Schikane:
Normal: ~  fegen wischen blockern (ca. 45 min)
   1. verschärfte Stufe "~ mit bohnern": fegen, wischen bohnern blockern (1,5 h)
   2. verschärfte Stufe "~mit P3 (IMI)": fegen, wischen (mit IMI oder P3) nachwischen spülwischen bohnern, blockern (3 h)
   3. verschärfte Stufe "~ mit abziehn" wie 2. Stufe aber mit dem Koppelschloss mussten die schwarzen Siefelstriemen mit weggekratzt werden (mind. 4-5 h)
   4. verschärfte Stufe "~ mit Sockel" " Flur komplett" Wie 3. nur musste der 1,5 m hohe graue Wandölsockelanstrich mit gereinigt werden. Hier gab's dann wieder Abstufungen wie Sockel normal, mit IMI, mit abziehn usw. usf. (nicht unter 6 h) womit das Ziel erreicht war, den Delinquenten von 17.00 - 23.00 zu beschäftigen und ihm den Feierabend zu versauen.
Diese Abstufungen gab's auch bei allen anderen Revieren.

Flutlichtkeulen Schikane     Die Keule wurde mit einer brennenden Kerze bestückt, die  durchgeführt von den Genossen des 1. DHJ, nicht verlöschen durfte.

Fotzenschießen die Bävo wird nach dem letzten Dienstwinter mit den Füßen über den Flur getreten (vor allem bei 3-endern üblich)

Fragen, 'Sind noch Fragen?'    sinnlose Frage zum Schluss des Appells. Lediglich der Soldat H. hatte mal ne Frage. Ob er den 40 km-Marsch mitmachen müsste.

"Fragezeichen, kommen!" Bei Nachrichteneinheiten übliche Formulierung um unwillige Dachse zum Sprechen aufzufordern.  

Fraggle      (eigtl. amerikanische Fernsehpuppen) Fähnrichschüler, wg. dem "F" auf den Schulterstücken

Freßrolle     Verpackung von Gefechtsfeldbeleuchtung (oder Signalraketen), diente zum E-gemäßen Transport von Essbesteck. Wurde an würdigen Vize vererbt.

Freunde        Soldaten der verbündeten Roten Armee
"In unserer Einheit (GR 35 , 4. Kn) wurden Treffen mit Sowjetsoldaten organisiert, um dem Anspruch der "Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" zu genügen.
Ein Sportfest, ein gemeinsamer Ausflug in das Armeemuseum Potsdam, ein Treffen in unserer Kaserne in der Weihnachtszeit und ein Treffen in der Sowjetkaserne in Karlshorst. ...
Von unserer Seite keine übergroße Begeisterung f. diese Aktivitäten, da diese "politisch- ideologischen Maßnahmen" dirigiert und befohlen waren. Für uns waren die Sowjetsoldaten "arme Schweine", da wir wussten, dass der gemeine Soldat ungemein mieser in seiner Armee behandelt wurde, als wir. Er bekam (außer verordneten Gruppenausgängen) keinen Ausgang, musste länger dienen, bekam schlechtere Verpflegung und führte praktisch ein Sklavendasein, da ihm grundsätzliche bürgerliche Rechte verweigert waren. Prügel waren übliche Realität.
Erkennbar war aber, dass sich die "Russen" wie die kleinen Kinder freuten, wenn sie mit uns zusammen trafen. Wir hatten zwar ein striktes Alkoholverbot während dieser Treffen verordnet bekommen - aber fast jeder Grenzsoldat hatte ein bis zwei Taschenrutscher oder sogar ein "Rohr" für die "Freunde" als Akt der Kameradschaft in der Tasche, weil wir wussten, dass die russischen Soldaten Durst hatten und wenig Gelegenheit, diesem zu frönen.
Für mich waren diese Treffen interessant, brachten sie doch ein wenig Abwechslung in den stupiden Armeealltag: Ein Zusammentreffen mit einer anderen Welt; die Konversation mit Händen und Füßen brachte interessante Erkenntnisse, welche anders als offiziell verlautbart waren.
Erinnern kann ich mich, dass die russischen Soldaten uns vorwarfen, dass eigentlich wir den Krieg gewonnen hätten, weil es uns besser ging, als ihnen. Wir hätten Gardinen vor den Fenstern unserer Stuben, hätten, mehr Sold, mehr Urlaub, Ausgang, bessere sanitäre Bedingungen, besseres Essen, unsere Familien, Frauen und Freundinnen könnten uns besuchen, wir hätten sogar einen eigenen Spind für unsere Sachen, während sie nur einen Sack oder eine Kiste unter dem Bett hätten, und zusammen mit 40 Kameraden in einem Raum schlafen müssten. Von höheren Dienstgraden würden sie wie Lakaien behandelt.
Irgendwie hatten viele sowjetischen Soldaten in Deutschland einen halben Kulturschock bekommen, da ihnen schon in der Schule erzählt worden war, dass sie im Wohlstand in eines Arbeiterparadieses lebten. Nun mussten sie hier in Deutschland erkennen, dass es den "Besiegten" besser ging. Viele dieser Soldaten kamen aus Sibirien, wo es auf dem Land kein fließendes Wasser gab, manchmal nicht einmal Strom. Telefon gab es eventuell beim Kolchosvorsitzenden. Ihren Heimatort durften sie nur mit Genehmigung des Kolchosvorsitzenden verlassen. Unter persönlicher Freiheit verstanden sie offenbar etwas total anderes. Wenn ein Soldat abkommandiert wurde, um einer Offiziersfrau das Einkaufsnetz zu schleppen, bekam er einen weiteren Kulturschock in der HO-Kaufhalle. Er dachte, er wäre im Konsumparadies - es war für ihn unfassbar, was es da alles einfach so zu kaufen gibt."
j

freundwärts    Richtung Osten 

Frischling     Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd,

"Fritz Heckert", Wir sind doch hier nicht auf der~, ! " Ausspruch meist eines Vorgesetzten, sollte deutlich machen, dass die ganze Veranstaltung kein Sonntagskaffeekränzchen ist. (~ - Urlaubsschiff des FDGB)."

Froschvotzenleder Kunstleder, s. Frovo

Frovo, Frofo            Froschvotzenleder, Kunstleder f. schwarze Kraftfahrermützen, abw. f. billiges Lederimitat oder schlechte Lederqualität der Stiefel.
Spruch: "Jeder Westler dich beneidet, gehst Du LEDEROL bekleidet."

Frühbeet   Vorzeitig beförderter Soldat oder Uffz.

Fuchs   Abgasstrahl beim Kampfpanzer. Passierten Panzerbesatzungen marschierende Einheiten, traten die Panzerfahrer derartig auf das Gaspedal, dass die Truppe schlagartig von dichtem, schwarzen Rauch umgeben war.

Fünfeichen     Standort     EK Spruch: Drei Worte reichen: "Nie wieder ~!"

Fuhrpark       KFz Park ,

FuMa       Funkermacke. Psychische Störung. Der Betroffene sitzt z.B. am Sonntagmorgen am Tisch und schreibt das Vogelgezwitscher als Morsezeichen mit.

Funke, die        Funkstation,

Funkorter  wie ein Frettchen abgerichteter Videojunkie, der versucht, mit seinem Hebel (ähnlich einem Joystick) bzw. Rädchen, auf dem Bildschirm flackernde Signale einzufangen und sie allen Widrigkeiten zum Trotz in der Mitte seines Schirmes zu halten

Funkmaupel  Angehöriger der Funktechnischen Truppen,

Furchenkraehe  Mot-Schuetze

FuTT   FunkTechnische Truppen.

Futtervergabe Essen


 

G5                  NVA-Lastwagen aus DDR-Produktion,

GA                Gefechtsausbildung,

GAI   Gerät zur automatischen Injektion, Bestandteil des Med-Päckchens. Gefährliche Konstruktion aus Plasteteilen und Federn (UdSSR?), mit der man sich gegebenenfalls den Inhalt einer Notfallspritze applizieren konnte. Bei Vorführungen während der Grundi zerlegte sich das Ding regelmäßig und die Einzelteile flogen durch den ganzen Raum.

Gackl    Grenzaufklaerer (GAK)

Galaktische Zeitsäue Gwdler (1 1/2 Jahr) im Munde der 3jg.

Ganzkörperkondom   ABC-Schutzanzug.

GAS 69              Kübelwagen sowjet. Bauart,

Gasse    Tür /Tor im Grenzzaun

Gefechtsstand    Großer Bunker der LSK/LV in Müncheberg Bg

Geflochten 2 Pickel    Osl. Meist KC oder Batailloner

gelb, die Gelben Funker, Angeh. der Nachrichtentruppe, nach Kennfarbe

...gen (Suffix)               "statt dem üblichen "chen" z.B. "Äpfelgen", f. Busen einer Frau oder die Zarte eines Bausoldaten "a Tässgen" -etwas Schnaps, ein Schluck, Generalobst     Generaloberst.Bg

Genickschussdiele Unterkunft

Genosse               Offizielle Anrede
Als politischer Begriff f. die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei 1879 von Franz Mehring geprägt. Damit sollte die im Lateinischen ursprünglich enthaltene Bedeutung socius (= Verbündeter, Gefährte), erhalten werden, die ebenso in Begriffen wie 'sozial' und 'Sozialismus' angelegt war.
DDR-Wörterbücher charakterisieren den Begriff als: "Neubedeut. DDR /bezeichnet den Angehörigen einer sozialistischen Armee- oder Polizeiorganisation/".
Zum Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit:
"Der Tonfall war nicht das einzige Erbe, welches die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR bei ihrer Gründung am 18. Januar 1956 von den alten Preußen übernommen hatte, obwohl sie sich offiziell auf die "besten revolutionären und demokratischen Traditionen der deutschen Geschichte" berief. Das war ebenso selektiv wie verlogen. Die Anrede "Herr" wurde zwar durch "Genosse" ersetzt, doch damit verschwanden keineswegs die Standesunterschiede zwischen Mannschaften, Unteroffizieren und Offizieren. Getrennte Speisesäle und unterschiedliche Verpflegung waren in der "Arbeiter- und Bauern-Armee" selbstverständlich, und manche Offiziere ließen sich auch bei Übungen im Feld an weißgedeckten Campingtischen von Ordonnanzen bedienen, während ihre Soldaten mit Kochgeschirr im Dreck saßen."
Gerätepark       s. Park

Geräusch     Mach kein ~, der E braucht Ruhe.

Geschlechtsalarm! Ausruf des Ausgucks angesichts leichtbekleideter Soldatenfrauen auf dem Weg vom KDL zum Besuchsraum an Besuchssonntagen. Alle stürzten ans Fenster zum Pfeifen und Johlen,

gestalten          das eigentlich Universalverb der neuhochgülligen Sprache, es entstand als gülliges Wort, als Leutnant Bauer eine Tür beweglich "gestalten" wollte. Daraus wurde z.B. "Ich gestalte mir eine Schnitte in den Planeten" (Ich esse eine Schnitte) oder auch: "das können wir so gestalten" (=Ja) "auf die Schnelle".

" Gestatten Sie, dass ich vorbeitrete?" "

Gewonnen Wenn einer geschafft hatte, sich zu besaufen, galt dieser Tag als gewonnen. Man hatte sich aus dem grauen Alltag in den Rausch absetzten können.

Glasmantelgeschoss,  Schnapspulle

Glassmantelgeschosse absetzen 1 Armeehosenträger am Fenster angebracht, links und rechts die Träger mit Haken befestigt, in der Mitte das leere G. eingelegt. Träger weit ausziehen. Es flog nach dem Loslassen über den Kasernenzaun hinaus in den Wald, bis zu 200 m; so waren lästige Leergutfragen geklärt. Manchmal mit Wasser gefüllt, um die Masse zu erhöhen. Setzte man zu tief oder zu hoch an, knallte es an den Rahmen und es gab Ärger.

glatt anstellen    sich ungeschickt anstellen

Glattarsch, Glatter           Neuling, Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd, Ansp. auf glatte Schulterstücke (s. Vizeknick)
      "Als Neuer war man gebrandmarkt. Die Uniform glänzte noch, der Stoff war steif und das Käppi saß starr auf dem Kopf. Und im Gesicht spiegelte sich offen die Ängstlichkeit, die Verzagtheit wider. Das lockte Bösewichte an."

Glätte - (abl. v. 'Glatter') naives, ungeschicktes Verhalten, Sich-Erwischen-Lassen

Glatzen          Panzerfahrer 1) wg. Wirkung d. Panzerhaube 2) "Viele von uns, die die Kopfhaube als hauptsächliche Kopfbedeckung hatten, bevorzugten einen richtig kurzen Haarschnitt. Während der Ausbildung am UAZ 3 haben wir uns gegenseitig "geschoren". Ergebnis: Urlaubssperre und Androhung einer strengeren Bestrafung wegen Selbstverstümmelung (!). Die Bestrafung fand nie statt; wahrscheinlich haben die Zugführer mitgekriegt, wie idiotisch es ist, einen kurzen Haarschnitt mit Selbstverstümmelung gleichzusetzen."

Gleiten      1) '~bis auf meine Höhe Befehl: Mal zu mir kommen,
   2) ~ bis zum Horizont    bis sonst wo durch den Dreck kriechen,

Glimmer Im ~ sein  Volltrunken sein

Glocke        Stahlhelm

Gold            Symbolfarbe der E's,  Sieg, erster Platz, 

Goldie     Goldbrand oder ne Flasche 10 vor 3, gutes Mittel, die Reservisten zu beschleunigen

goldene Mumpel poliertes Projektil einer Patrone aus dem persönlichen Bestand, Prestigeobjekt

"Die goldenen Zwanziger" blank polierte 20-Pfennig-Stücke wurden am Entlassungstag am Ausgangstor (bei uns immer ein Nebenausgang) zurückgeworfen f. "Scheißhausbenutzung"

GOvD           Gehilfe des Offz. v. Dienst,

Granate        Schnapsflasche,

Granate entschärfen Schnapspulle leeren,

Grasgrüne Grundwehrsäue, - schweinchen Gwdler (1 1/2 Jahr) im Munde der 3 jg.

Graubett    Alarmbett     blau-weiß-karierte Bettdecke flüchtig glatt ziehen, graue Wolldecke darüber ausbreiten, damit es wenigstens halbwegs wie beim deutschen Militär aussieht. Es ist kein Fall überliefert, wo ein Soldat zurückgeholt wurde, um den Alarmbettenbau zu verbessern.

Grenzer             Mitglieder der Wachsoldatenkompanie an der Grenze zum NSW.

Grenzermacke   Zustand, in den mancher nach dem Grenzdienst von draußen zurück Kehrende verfiel, indem er laute unartikulierte tierartige Geräusche von sich gab: "UUUauauauauaaa!!!", auch nachts 

Grenzerwurst   überlagerte Jagdwurst, Rand schon grün  (Grenzerfarbe),

Großreinschiff    "Das heißt, statt Null Staub und Dreck gibt es heute mindestens dreimal Null Staub und Dreck auf der Kompanie."

grün       1) Symbolfarbe f. Stadium zwischen rot (heiß) und blau (kalt) f. 2. DHJ, Mt   2) die ~en Angeh. der Grenztruppen, nach Kennfarbe   3) gdt.: den Frühlingsabgängern (z.B. 88/1) mussten die Glatten alle ~en Container melden, da ~ die Farbe des Frühlings ist (z.B.. "Evergreen in der Ausreise"), 

"Das grüne Band der Sympathie" iron. grüner Ärmelstreifen der Grenzer, (Ansp. auf Werbeslogan einer westdt. Bank)

Grüner              Unteroffiziersschüler, wg. grüner Streifen an den Schulterstücken

Grüner Scheißhaufen    Befehl nach Gasalarm, sich unter der grünen Plane zu verkriechen - anschließend gab's idR Vollschutz,

grüner Zettel         Vordruck f. die Bereitschaftserklärung eines Jugendlich en, sich f. drei Jahre (als Unteroffizier) zu verpflichten.  

Grundi        Grundausbildung

GS Gruppe für sanitäre Behandlung, geh. z. ChD,

GST    1) "Gesellschaft   für Sport und Technik" Organisation f. Wehrsport 2) "Gang, Scheißhaus, Treppe", Revierreinigen. Jw *3)    "Grillen, Saufen, Tauchen"  Taucher-Aktivitäten,

GT                         Grenztruppen

Guffdi, der             GUvD

Gülle                 1)Küchendienst (du musst in die Gülle). Gülle hieß auch das Essen und güllen ein Synonym f. essen. Im Feld: "Der Spieß kommt mit der        Gülle."
                                 2) Grundwort, für jedes Substantiv zu verwenden, meist aber negativ gebraucht ("da dampft die Gülle"; "das ist doch Gülle"; auch in Verbindung: "Baugüllen"; "Güllenarmee"; "Stabsobergülle"...)

güllen           von Gülle abgeleitetes Verb für rumblödeln, Irrsinn reden - "rumgüllen",

Güllensprache Irgendwann hat einer beim Skat bei einem Stich wohl immer "Dolle" gebrüllt, oder war's beim Doppelkopf die "Dulle". Daraus wurde irgendwann "Dolle Gülle", und später konnte für fast jeden Begriff der Armee das Wort "Gülle" verwendet werden. Sie selbst nennen sich "Baugüllen"

Gummiadler     Broiler, Brathuhn,
wurden mittags nie alle. Unsere Küchenjungs sind aber dann auf die Idee gekommen, sie zum Abendbrot noch mal in der Pfanne kräftig anzubraten und nachzuwürzen. Dann waren sie lecker.

Gummipräservativ Schutzanzug Richter

Gummiware      Atemschutzmaske

Gurkenschalen Unteroffizierslitzen

Gurkenschnur  Litze der Uffz.

Gustav Martha     (GM)  Funkkürzel 'Guten Morgen', wenn im Grenzdienst 00.00 Uhr erreicht wurde

Gustav Siegfried Zeppelin Otto Anton Gustav Viktor     (GSZOAGV) 'Grenzsignalzaun ohne Anzeichen Grenzverletzung' (Meldung per Funk , wer's schnell rausbringen konnte ...  , oft wurde jedoch nur "Alles Ohne" gesagt, Beispiel für  Typischer Funkdialog: "11,16 mit Gustav Siegfried Zeppelin Otto Anton Gustav Viktor, kommen!" - "B'stätigt" (11 war Führungsstelle, 16 eine Postennummer).

GUvB      Gehilfe des Unteroffiziers vom Block nach einer Reform des Tagesdienstes aufgrund des Personalmangels im Standort fielen die Stellen des UvD  und GUvD weg zugunsten eines UvB pro Gebäude

GUvD              Gehilfe des Unteroffiziers vom Dienst, von Böswilligen Geh und verpiss dich!,
ein Zwischenposten, der Macht und ruhiges Leben verspricht, immer werden auf diesem Posten merkwürdigerweise die fiesesten Charaktere stehen.

Guvdi               Gehilfe des UvD.

GV                      Grenzverletzer

GWB                  Granatwerfer-Batterie, die "Artillerie der Infanterie".

Gwd                 Grundwehrdienst 18 Monate


 

H3A, H6           NVA-Lastwagen aus DDR-Produktion,

Hängolin-Tee   angebl. m. dämpfender Wirkung
Was stellen sie nur an, dass unsere anfänglichen kleinen Erektionen in der wärmenden Hülle des Bettes sich schon nach wenigen Tagen verlieren. Jetzt sind selbst unsere Schwänze uniformiert und nur noch zum Wasserla ssen gut. Vermutlich wird uns ein Mittel in unseren Getränken verabreicht.

Hagenow      Rda.: 'Wer ~ kennt, braucht Schwedt nicht zu fürchten!'

Halbe    1 halbe Stunde Pause. I.d.R. musste der Glatte im Grenzdienst 2 Stunden stehen und bekam dann 1/2 h Pause.

Hamster, so hoch springt der, mit Marschgepäck. Sprachgeste
Dabei wird die rechte Hand waagerecht in Brusthöhe angelegt. svw.: "Das geht mir am Arsch vorbei, Du kannst mich mal gernhaben!"

Hans              Anrede ("Hans" + Familienname)
so redeten sich bei uns alle an; so brauchte man sich nur den Familiennamen zu merken. Jw
"Schon während des Ausbildungslagers gab es die Regel, sich niemals mit dem Vornamen anzureden. Meistens musste man mit dem Nachnamen als Anrede zufrieden sein und wenn es jemand gut mit einem meinte, wurde das Wort "Soldat" davor gesetzt. Hier ... bekam man nicht den Dienstgrad als Vornamen verpasst sondern den Einheitsnamen "Hans". So war es für mich in den ersten Stunden unmöglich herauszubekommen, wer nun eigentlich am Tisch saß, um sich die Zeit mit Kartenspielen, Rauchen und Kaffeetrinken zu vertreiben. Dass alle drei mit Vornamen "Hans" hießen, wollte ich nicht glauben. ... Neben Hans Schleifer hatte ich also noch einen Hans Bergmann und einen Hans Goldig auf dem Zimmer. Das Hans Bergmann im Bergbau arbeitete und sogar einen der neuen Spritzer kannte, der mit Namen "Hans Buhler" hieß, war nicht schwer zu erraten."

Hans Nachname     Anrede,

Harry Kuhn  Gedenkbecher    , brauner ~ Nach Uffz-schule der LSK/LV benanntes braunes    armeeflüssigkeitsresistentes Trink - und Aufbewahrungsgefäß 

hart wie Konsumschrippe widerstandsfähig,
ironisierende Ansp. an bekanntem  Wehrmachtsideal 'Hart wie Kruppstahl', aktualisiert anhand der Eigenschaften der Tagesverpflegung,

Härtekomplex / Härtetest     Überprüfung der physischen Leistungsfähigkeit der gesamten Kompanie, inclusive der BU's und Offiziere. In voller FDU mit Schutzmaske und mit der strukturmäßigen Kopfbedeckung ( in meinem Fall Panzerhaube) sowie MPi. Am Anfang Erwärmung mit Kettengliedgymnastik - 30 min. Dann 1000 Meter Lauf als Einheit (Zeit des Letzten wurde gestoppt) Als nächstes folgte ein 15km Eilmarsch, davon 3 km  unter der Schutzmaske - Zeit des Letzten wurde gestoppt. Zum Schluss die kollektive Überwindung der Sturmbahn - allerdings nicht alle Hindernisse und mit Hilfestellungen durch die eigenen Kameraden- und wieder zählte der Letzte.

Hptfeld    Hauptfeldwebel (Spieß)

Heinz              Anrede
     Bei  uns in der Division (1. Motschützendivision) hießen alle ~ (nach  ~ Kessler, ~ Hoffmann [Verteidigungsminister]). Jede Division/ Regiment, von denen ich hörte, war mit solchen Namen versehen .    Diente zur Vereinfachung. Als Glatter konnte man sich nicht gleich alle Namen merken. Später nicht die Namen all der neuen Glatten. ~ wurde allseits akzeptiert, sogar von den EK´s. Kw   

Heimatkunde Reservistengespräche,

Heimfahrt       Schikane. EK-Ritual,
EKs saufen in Stube im Erdgeschoss, während draußen Glatte in gebückter Haltung unterhalb des Fensters vorbeizulaufen hatten. Sie trugen Gebüsch vorbei und stießen Dampf- und Pfeifgeräusche aus, was die Illusion der Zugfahrt nach Hause wecken sollte. Fr Sie mussten auch Schilder mit den Namen der Bahnhöfe vorbeitragen, die bei der ~ angesteuert wurden .

Heimgänger   vorbei ist es

Heimgängerfriedhof   EK - Kultplatz im Wald, wo Socken, Turnschuhe, Kragenbinden nebst Spindtür aus der letzten Schicht an Bäume genagelt wurden,

Heimreise     s. 'Heimfahrt', schon bei Remarque 'Im Westen nichts Neues' 1928,

Heimschläfer Eher selten. Soldat der wegen seiner Nähe zum Standort und der entsprechenden Erlaubnis zu Hause schlief. Durfte zwischen 22 und 6 Uhr raus, sonst brauchte er "Ausgang".

heiß                   'heiß sein' auf die bevorstehende Zeit, viele Jahre vor sich haben, gemünzt auf angehende Berufssoldaten.

heiße Sau    jmd., der lange 'dabei' ist, Offizier kam eine ~ an Soldaten vorbei, zischten diese ein höhnische 'Sss...' zwischen den Zähnen (=Wasser trifft auf  glutheiße Herdplatte). Der Betroffene verstand genau, konnte aber niemanden belangen.

heiße Schweine     1. DHJ

heißer Tempel    Regimentsführungsstelle,

Hennecke      überbreiter "Hochleistungs-Besen zum Reinigen der Flure (nach Adolf ~, Bergmann, "Aktivist der ersten Stunde". Produktivitätssteigerung durch Arbeitsorganisation.)

Herrntsje      Gegenstand der sich bewegt oder bewegt wird ("mach ma die Amplitude zur Herrntsje")

Hexe  guter Funker, über Tempo 140 Die Russen sind die besten Funker die ich kenne. Habe nie wieder so exzellente Tastenficker wie die Muschkoten erlebt. Der Alte: "Ich will Musiker, die besten Musiker sind die besten Funker!" Der Ausbilder in Cottbus (Unterfeld) voller Hochachtung: So wie ihr in die Taste wichst, dass geben die Russen locker mit dem Seitengewehr. Russen sind Musiker ALLE. Die singen, da gehts Dir den Rücken runter. Hintergrund: Unsere russischen Freunde mit denen wir zusammen in Müncheberg dienten, mussten mit dem Seitengewehr der Kalaschnikow - isoliert, damit Starkstromzäune durchschneiden kann - den Notfall üben. Funken ohne Taste, nur mit Bajonett. Ein Russe hatte sich abgesetzt und pennte bei uns im Bunker. Die stanken nach Desinfektionsmitteln, hatten keine Socken, sondern Fußlappen, keine knöpfbare Kragenbinde, sondern mussten die einnähen, jeden Tag neu. Aber sehr gute Stiefel hatten die. Der Uffz wollte den Russen rausschmeissen. Da gabs Ärger. Der E sagte, der Russe bleibt hier und schläft sich aus. Sonst fick ich Dich ins Knie. Übrigens hatten die Russen noch Prügelbock und Zeltlager im Winter. Mit denen möchte ich NICHT kämpfen!

HK              Heimkehrer; letzte 36 Tage; bei 3jg.

Ho-Chi-Minh-Pfad Schneise im Schnee     "Normalerweise graben sich Soldaten im Ernstfall ein  - wir hatten den Befehl, uns auszugraben. Wir sollten Schneisen schlagen, H.e, wie wir sie bald nannten. Denn sie waren schmal wie einst die Nachschubpfade im vietnamesischen Dschungel, und ihr Zweck war ebenso kriegerisch."

Hobel       Kraftfahrzeug

hochziehen 1.) etwas ~,    "klauen" oder "organisieren" ,
                       2.) jmden.~,     erwischen

Hockerberechtigung Initiationsritus
Als erstes wollte man sich ja mal setzen, also machte man die ~: Der Glatte legt sich auf drei Hocker, je einer unter Kopf, Hintern und Füße. Dann musste der mittlere Hocker (der unterm Hintern) rausgezogen werden, einmal über den Bauch und andere Seite wieder unter den Hintern. Alles eigenhändig, ohne Zusammenbrechen; unter dem Gejohle der Zimmergenossen.

Hoffmann-Adidas die berühmten schwarzen Turnschuhe.

Höhenfotze    Höhenfunkmeßgerät , auch Wackelfotze für Höhenfinder, RADAR

Hoffmanns Trachtentruppe NVA (Ansp. auf Armeegeneral H. Hoffmann)

Hoffnungsbalken, auch 'Tagesbremse' das kurze Stück Litze, das die  Gurkenschale des Uffz. zur Feldwebellitze des Unterfeldwebels ergänzte,

Holz    "ein H. kriegen"   Rdwd.  für etwas, was einen an der Erfüllung  wichtigerer Aufgaben hinderte. (schlafen, essen, lesen...) Geht wohl auf Stoertebeckers Hinrichtung zurück.

Hotel zur Sturmbahn   Arrestanstalt d. 9.PD, Karpin

Hptm             Hauptmann

, der ~,     Hüpper, 1.DHJ.

hufen, loshufen marschieren,

huftot, luftbereift, blasenkrank, stiefeltot:    wg. Blasen an Füßen stiefelbefreit und Innendienst.

Hugo          1) Richtschütze bzw. Richtlenkschütze,
                    2) 1. DHJ/ 1. und 2.DHJ
                    3) Ladeschuetze auf einem Kampfpanzer (auch 'Lade ~' ) 
"reihenweise standen Landser hintereinander an den Zäunen und brüllten zu uns: "~s, ~s, ~s...!" An diesem ersten Tage konnten wir noch nicht wissen, dass der ~ der Ladeschütze im Tiger (bester Panzer der der Nationalsozialisten) war... Im ersten Diensthalbjahr war man ~, später im zweiten oder dritten Diensthalbjahr stieg man normalerweise zum Richtschützen auf. Der ~ war die "Dienstmagd" der jeweiligen Panzerbesatzung und musste alle niederen Arbeiten verrichten. Dementsprechend wurde er auch behandelt und schikaniert. Eine besonders arme Sau!" Schütze,11f
                    4) Zigarettenkippe die man noch rauchen will. Vers: "Hast'n ~ inner Tasche lass ihn stinken denn es hat sowieso keinen Zweck". Der E lag oben auf dem Mastbett und blies ins Horn weil die Tage drückten. dabei war er zu faul sich den Aschenbecher (Spiritusklappkocher aus dem Komplektepaket) zu holen und ließ Asche und Kippen im offenen Rohrgestell des Bettes verschwinden. Das stank gewaltig. Auch wurden in diesen Rohrgestellen in Kondomen Alk-Bomben versteckt. Das Heer hatte noch Betten aus Profileisen, die Luft hatte Betten aus Rohrgestellen. Jedenfalls sah ich in anderen Waffengattungen (zB Wachregiment F.Engels, Strausberg) nur diese profileisernen Betten.
                   5) erigierter Penis, s. Vers in 4) 

HUKK      Haubitzen- und Kanonen-Knecht; Artilleristen an der Kanone (nur Soldaten),

HUKK-Taufe man sitzt beim Abziehen der Kanone auf dem Holm, wird anschließend mit der pulverschwarzen Schmiere aus dem Rohr eingerieben (Gesicht) und bekommt eins mit dem Fickerknüppel über den Helm.

Hundemarke Metall-Erkennungsmarke, am Mann im WDA zu tragen

"In der NVA wurden die Erkennungsmarken im Wehrdienstausweis aufbewahrt. "
Wozu waren denn dann die Löcher darin?
"Da wären die Trageschnüre durchgefädelt worden (hätte es welche gegeben). Das Tragen der Erkennungsmarken war erst f. den  Ernsfall  vorgesehen. Diese Marken sind ja auch irgendwie ein Symbol für Krieg führen, für Töten und getötet werden. Da sollten sie nicht unbedingt in Friedenszeiten schon am Halse hängen.
Gleichzeitig spielt bei vielen Entscheidungen in der DDR auch die Versorgungslage eine Rolle. Es war anfangs nicht ganz klar, woraus die Schnüre bestehen sollten, und schmale Ketten z.B. waren gar nicht in genügender Anzahl vorhanden. Und letztendlich waren diese Erkennungsmarken aus Aluminium, das hätte Hautverfärbungen gebracht.
Also blieben diese Dinger im Wehrdienstausweis, der in seiner Plastehülle extra ein Fach dafür hatte." 
 

Hundepfeffi Hundefütterer (nicht Hundeführer)

Hundepuller  Bockwurst

Hütte Unterkunftsstube in der Soldaten/Uffz. im allg. Sprachgebrauch, im Gegensatz zum Dienstzimmer der höheren Vorgesetzten


 

Idiotenviereck  Sehr kleiner Postenbereich bei Objektwachen, der nicht verlassen werden durfte (z. B. am KDL/KDP oder auf dem Technikpark vor MOB-Hallen) (s.a.Postenkachel)

"Ich diene der Deutschen Demokratischen Republik!"  iron.: Danke!.

 

Igel           1) runde Bürste (Draht oder Borsten); wurde zum Rohrreinigen beim Panzer verwendet.
                   2)Rundumverteidigung. 

Ihmsen            f. jedes Ding oder Teil; "gib mal den I. da rüber", kommt angeblich von 'ihm sein' und kann sowohl  Maskulinum wie Neutrum sein

IMEX              - elektrischer 10-Liter-Heisswasserbereiter (f. Hängolin-Tee).
                      - Entspr. Name f. "Heißmacher" oder "heiße Sau", also Offizier oder besonders ehrgeiziger Uffz oder Unterfeld. Wurde auch untereinander gebraucht, wenn einer übertrieben ehrgeizig war: ~ mit extra lang gezogenem "I"gerufen.  

Imi           Imitationsmunition,     IMI , Reinigungsmittel , Pulver

Jukebox          siehe Musikbox

Jumbo          1) Atomplane                        2)  Vollschutzanzug 


 

K1        1) "Was K1 bedeutet - kann man vielleicht mit sehr gut, nicht besser zu machen übersetzen. Aber dies sind wohl solche armeeüblichen Begriffe, "draußen" könnte man sie wohl nicht anwenden" Schütze, 64     2) neueste Ausrüstung in bester Qualität, noch nie getragene Uniformen, Ggs: 'K-unendlich'... Mr       3) ~,K2,K3 Richt-, Lade- und Munitionskanonier               4) K2, K5, K6    Kontrollstreifen, Grenze, Spur 2 , 5 bzw.  6 m breit. (ebener Sandstreifen vor Zäunen und Mauern zum Feststellen von Fußspuren)

KA        Kasernenarrest. "Disziplinarmaßnahme", Bestrafung gegenüber Berufssoldaten (Uffz./Fä/Offz).

KA-VM    (auch KA-See) Kampfanzug Volks-Marine; kombiniertes quasi-Ölzeug und Schutzanzug mit integrierter Schwimmweste,

Kabelaffe    Nachrichtensoldat, Telefonist,

Kabeltrommel  scherzh.: Monatsbandmass der Buffies

Kaeppibefreiung / Kaeppi hart   Stahlhelm tragen

Kaffer       Halbjahresrang; 1. DHJ, Gwd

Kahn         Arrest, 

Kammer Lagerraum, auch Waffenkammer u.a.; vgl. Park ,

Kammerbulle Offizier, der die Bekleidungskammer verwaltet,

 

"Kante geben"    "den Rest geben",

'sich die Kante geben'sich betrinken, 

Kanten Frisur (z.B. "Du hast einen ~ wie Beethoven!")

am Kanten stehen... an der Grenze West Wache schieben, 

 

Kapo   urspr.: ital. capo, 'Haupt', 'Kopf' 1.) Unteroffizier, Vorgesetzter BW, 17.Jh "Viel einfacher als die Soldaten hatten es die Unteroffiziere dann später jedoch nicht. Die Kapos wurden im Bataillon mindestens genauso rangenommen wie die normalen Landser. Das waren echt arme Schweine. Zimmerweise haben sie geheult, das habe ich in d er sechsten Panzerkompanie selbst gesehen, wenn die Soldaten ihre Einberufungsjahrganges endlich nach Hause gehen konnten, also ihre notwendigen achtzehn Monate hinter sich gebracht hatten". Schütze, 11 2.) 'Kasernenpolizist' abw. f. Uffz.,

Kaposchule Unteroffiziersschule

Karo bohnern insonderheit in der Waffenkammer die Bohnerkeule so führen, dass im Ergebnis ein Schachbrettmuster entstand.

Kaschi     Kalaschnikow, Sturmgewehr.

Kassenscheich Uffz., der das Geld gezählt und ausgegeben hat.

 

KC      1) Kompaniechef           2) Kernstrahlung und chemische Kampfstoffe

KC-Aufklärer Aufklärer für KC, gehörten zu ChD

"Die Einheiten für KC-Aufklärung erfüllen Aufklärungsaufgaben mit dem Ziel, den Einsatz vom MVM festzustellen, die Truppen zu warnen und dem Kommandeur Angaben über die Kernstrahlungs- undchemische Lage zu geben. Die KC-Aufklärung beinhaltet die KC-Beobachtung, die KC-Aufklärung von Räumen, Abschnitten und Richtungen und die K-Kontrolle."Handbuch für KC-Aufklärer, 

KD     Kommandeurs-Dienst     f. Militaerpolizei 

KDL       Kontrolldurchlass Kontrolle und Durchlass am Haupttor; die Meinungen waren geteilt, was das L heißen soll, mehrheitlich wurde für Lastwagen plaidiert (obwohl da ja auch andere Wagen durchfahren: Kübel, PKW, Panzer &cet.); 

KDP      Kontroll-Durchlass-Punkt Kaserneneingang. Der Wachposten kontrollierte den Ausgangsschein und Ausweis und begutachtete das Erscheinungsbild des Soldaten. Saubere und vollständige Uniform, geputzte Halbschuhe, militärischer Haarschnitt, keine Bartstoppeln. Er konnte sich vorgeschriebene Sachen vorzeigen lassen, z.B. ein sauberes Taschentuch.

Kefte         Arsch,

keimen, "ab-, verkeimen" ruhen, sich unauffällig machen

keimfrei !, Kompanie ~ inoffizieller, aber häufig gehörter Ausruf des UvD, nachdem der letzte Berufssoldat den Kompaniebereich verlassen hatte.

KEKS   Halbjahresrang; "könnte EK sein"; 3. Halbjahr; bei 3jg.

Zum KEKS schlagen – Einweihungsritual. "Die Kandidaten - UaZ nach 18 Monaten - mussten 18 Komplektekekse (die in der Blechdose) in 18 Minuten essen, sowie einen halbvollen Kameradenbetrüger leeren. Danach durfte ihnen jeder EK mit dem Lederkoppel bis zu 18 Hiebe verabreichen (normalerweise nur 6, einer für jedes DHJ)".

Kelle. Sich eine, holen Dienstzeit verlängern lassen (Ansp. auf 'Nachschlag')
Mit der Schöpfkelle, holt man sich einen Nachschlag an der Essenausgabe, weil der eine Teller Suppe nicht gereicht hat. Ausspruch über Soldaten, die ihre Wehrdienstzeit verlängern lassen. Die normale oder erstverpflichtete Dienstzeit hat nicht gereicht und man möchte gern mehr, also z.B. von 3 auf 10 Jahre "aufkellen".

Kennung s. Kontrolle

Ketten, auf die ~ gehen, treten         auf die Nerven gehen, nerven,

Kettengeld Zusätzliche Bezahlung der Panzerbesatzung (inklusive Hugo, der meist ein Gwd-leistender war). Dadurch sollten die "erhöhten Belastungen" beim Kettenreinigen bei der VNP und beim Fahrzeugreinigen nach der Übung abgegolten werden. Bloß, dass die Ketten und der Rest des Fahrzeugs von den Muckern gereinigt wurde. Der Hugo saß in seinem Turm und putzte das Zielfernrohr :-), Rp
Anm.: Die Wartung von Panzern, einschließlich Kettenreinigen, erfolgte generell durch die Panzerbesatzungen selbst. Darueber hinaus wurde bei der VTBNP (VNP) nicht von allen Panzern die Ketten abgenommen. Lediglich bei der Lehrgefechtstechnik war dies der Fall.

Keule 1.) Bohnerbesen, mit der Fußboden so blank gebohnert werden konnte, dass man sich darin spiegeln konnte
            2.) allg. Anrede: "Ej, Keule, gib mal den Imsen da rüber"
            3.) Schnapsflasche,

keulen     bohnern ( m. Bohnerbürste mit Metallgewicht zur Beschwerung). Al
"Die Steinfliesen des langen Kasernengangs werden nach dem Wischen mit der Bohnerkeule poliert. Es ist zu den wichtigen Erfahrungswerten zu rechnen, dass auch Stein gebohnert wird. Stiefel, die vor den Soldatenstuben auf dem Gang stehen, werden beim Keulen erbarmungslos zur Seite oder die Treppe hinunter gestoßen"

Keulenberechtigung      Die Bohnerkeule ganz unten am Stiel anfassen und ca. 20 mal umrunden. Anschließend Keule über die Schulter und geradeaus zu laufen.

KGA (später  GGA) Komplexe (Gemeinsame) Gefechtsausbildung, einmal im Monat für ca. zwei Tage angesetztes Kriegspielen für alle Beteiligten, es sei denn, man seilt sich ins  DHS ab und sieht in rot -gelb in der Sonne liegend zu, wie alle anderen in Vollschutz durch die Kante springen.

Kinn, es steht mir bis zum ~ ich habe die Schnauze voll

Kirschkernspucker Granatwerfer

 

Klarsichtfolie 1) Sülzwurst, Az
                     
    2) Scheibe
 ~ in der Gasmaske, die immer so gern schimmelten,

Kleiderordnung legte die korrekte Uniformierung fest: "Überprüfen se ma ihre ~!"

kleine Nachtmusik    charakteristisches "Klick-Klack" beim Blockern. Der E: "Das ist meine ~.Ohne die kann ich nicht schlafen." 

Klopper   Offizier

Klotz, auf dem, stehen Posten 1 am KDL, ein Betonklotz mit Holzrost; unbeliebtester Posten.

Knarre putzen     Waffenreinigen  Wenn 4 h ~ angesagt war, war es zwecklos, schon nach 3 h zum (B)Uffz zu gehen und zu behaupten die Knarre wäre sauber. Der nahm ein Stück Zeitungspapier, fuhr damit in die kleinste Ritze der Kaschi und förderte so immer wieder Dreck und Waffenöl zutage. Man kann ein Gewehr NICHT 100 %ig säubern. ~ diente also auch dazu, dem Rekruten begreiflich zu machen: Hier ist eine Zeit veranschlagt, die wird von Dir genau so lange wie veranschlagt, benutzt. Es führte dazu, dass man sich eben so lange Zeit ließ, bis die Sache zu Ende war. Streber, die eher fertig sein wollten, wurden zu noch schlechteren Arbeiten verheizt

Knast       Arrest "Ein Soldat ohne Knast ist wie ein Baum ohne Ast"

Knicken    Schlafen; nicht zu verwechseln mit "Kannste knicken!" ("Das kannst Du vergessen!")

Knie, ins, gefickt geschliffen, geschunden, kujoniert: Neulich im Manöver ham sie uns ganz schön ins...,

Kniekehle wichsen     Ich wichs Dir gleich in die Kniekehle: Ich hau Dir in die Fresse, ich tret' Dir in den Arsch, ich fick Dich ins Knie, ich reiß dir den Arsch auf bis zur Halskrause, ich reiß' Dir den Sack ab: noch Fragen?? :-)

Knitterfreier    Stahlhelm

Knobelbecher   Armeestiefel,

Knolle 1.DHJ

Knollen drehn          Küchendienst (Kartoffeln schälen)

Kolonnenweg zwischen den KS, Grenzanlage,

Kommissbotten Armeestiefel
In modernen Armeen der Welt gab's inzwischen Schnürstiefel. Die NVA hat diese "Stiefel-Tradition" übernommen z. Teil auch mit den Fußlappen ...aber dazu können noch ältere sicher Auskunft geben.

Kommissbrot   Hauptfeldwebel

"Kommse ma zurück"     Vorgesetzter, wenn er bei passierenden Untergebenen etwas zu monieren hatte - nachlässige oder falsche Ehrenbezeigung, mangelhafte Kleiderordnung etc.

Kommunismus    dienstfreie Zeit, Diensterleichterungen (z.B. dem Glatten erlauben sich im Grenzdienst hinzusetzen)

Kompanie: Nachtruhe!  Ruf um 22 Uhr

Komplekte Not-Ration , Meist bestehend aus: Büchsenbrot, Büchsenwurst (Topfavorit -Schmalzfleisch- , gern getauscht gg. Rotwurst), kl. Schokoladentafeln und Zitronentee in Folienschläuchen.
Blechschachteln, ca. 12cm x 12 cm; Schrumpffolie. Darin eingeschweißt so Dinger, die der Form nach an Waffeln erinnerten. Das Zeugs blähte im Mund und dann im Magen. Hersteller: VEB Wikana. Hatte jeder Soldat im Teil 1.  
"bemerkenswerte Spezialität, die uns samstags verabreicht wurde... Wortschöpfung aus Komplexe, die wir davontragen sollten, und aus Konfekt, als das die Offiziere in Gedenken an unsere sowjetischen Freunde jene Mischung aus alten Konserven, Notbeständen und Atombrot, einer in Aluminiumdosen hergestellten Kekssorte hinstellten".

Komplektetag Ein Tag im Monat, an dem die abgelaufenen Lebensmittel der 'Eisernen Ration' zu den Mahlzeiten ausgegeben wurden. War verhasst, da man fast nichts Vernünftiges zu essen bekam. An diesen Tagen machte die MHO gute Umsätze.   MHO   Militär Handels Oranisation , gutes Angebot !

'Konrad Otto'  Nach den Funkalphabet die Buchstaben 'K' und 'O' = Abk.: KontrollOffizier (bei Übungen etc.)

Konter      4. DHJ, 3jg. Rdwdg: "Konnt er nicht vernünftig sein, könnt er schon zuhause sein!"; Signum: Kontermutter an Schlüsselring

Kontersprung Ritual bei 3-jg.:
um Konter zu werden, nahmen die E's den ~ ab: Sprung vom Schrank mit Stahlhelm und einer brennenden Kerze darauf, die nicht verlöschen durfte.

Kontrolle, ~ geben  Dienstzeitvergewisserung, Auch 'Kennung'.
Aufforderung zum "~ geben", dem Vorzeigen der DHJ - Insignien
"Das ~ geben wurde immer (!) in Normzeit verlangt! (Die ~ war also zwingend am Mann zu tragen. Wer sie nicht dabei hatte, zahlte die nächste Runde). Die EK riefen einander zu " ~ ~!"
Da das Maßbandtragen mit Einziehung desselben bestraft wurde, geschah das in der Regel in Abwesenheit von Vorgesetzten. Dabei wurde die aktuelle Tageszahl gerufen und das Maßband ausgerollt. Der EK gab natürlich auch dem Springer und allen jüngeren DHJ ~.
Dabei wurden die jeweiligen DHJ-Insignien vorgezeigt:
    Uschi:         Hier reichte f. den EK die bloße Nennung der Tageszahl (1095) aus, um große Erheiterung hervorzurufen
    Springer:     Springerfigur aus dem Schachspiel, ansonsten s.o.
    KEKS:         Man trug einen KEKS aus Metall (Nirosta, selbstgefeilt) oder Holz am Schlüsselbund ["Dafür hatten wir zeitweise echte Butterkekse einstecken, die natürlich meist nur die erste Vorzeige-Kontrolle überlebten. Des weiteren gab es aus Hansa-Keks- Verpackungen ausgeschnittene KEKS-Aufschriften unter dem Revers bzw. Kragen, die a la Geheimdienstmarke vorgezeigt werden konnten" (
    Konter:    Kronenmutter
    Vize:         Der richtige Vize trug eine rote Vizeklammer (
VK ). Spaeter in Ermangelung ueberwiegend Vize-Daumen.
    EK:            Maßband
    HK:            EK-Löffel,

Kragenbinde   Symbol der NVA, Krageneinlage der DU/FDU, wurden nach der letzten Wache feierlich an das Bäumchen neben dem Wachlokal geknotet.

Kragenbinder   eigentlich weiße Einlage im Kragen.

kratzen sich bei Vorgesetzten beliebt machen, einschleimen


Kratzerplatte Bestenabzeichen,

Kriese, ich krieg die ~.   1) ständiger Ausruf, etwa "o Gott"
2) gdt.: "müde werden".

Krummfinger    1. DHJ

Kristallallee die mit den Glasscherben der - wegen striktem Alkoholverbot vorwiegend aus dem Fenster entsorgten &ndash; Schnapsflaschen gepflasterte Regimentsstraße am Montagmorgen.

KS           Kontrollstreifen (doppelt), Grenzanlage

KU          Kurzurlaub (Samstag nach Dienstschluss (ca. 13.00) - Montag vor Dienstbeginn (ca. 6.00)

Kuchen, "Noch ...-mal ~, einmal Torte, dann spricht der Spieß die Abschiedsworte" Ausspruch wenige Wochen vor der Entlassung (~ - Sonntagsfrühstück)

Küchenbulle Koch, BW, 1900ff,  ranghöchster Uffz. der Küche

Küchenuffz   Küchenunteroffizier

Küchenschaben Soldaten vom Küchentrupp,

KüKo                    Küchenkommando, jede Kompanie war mal dran und musste dann ca. 5 bis 8 Leute f. die niederen Küchendienste abstellen.

kundig machen, sich    sich erkundigen, nachsehen

Kupferbolzen Fäkalbez., : Bei dem guckt ja schon der ~ raus; d.h. jmnd. hat Angst, auch Schiss,

Kursant    (russ.) Kursteilnehmer

Kutscher (1) Panzerfahrer
                (2) Längerdienender, Berufssoldat, (der ~ schläft den ganzen Tag oder teilt Hiebe aus, um die anderen anzutreiben), "Du ~!",

KVP   kasernierte Volkspolizei


Ladehugo  Munitionskanonier der Ari, Pf

Lamettaträger, Larven    Offiziere.

Land der drei Meere Eggesin: Sandmeer, Waldmeer, nichts mehr,

Landser    Soldaten

Landstreitkräfte statt Heer, welches Wort tabuiert war,

lange, Du kannst hier noch ~ ... das und das machen, rumschreien etc. Rdw., Betonung auf ~.  Günstig, weil aufaktuellen Streit und Tätigkeit bezogen. Gute emotionale "Trefferwirkung", weil es Sinnlos-Satz ergab, auf den man nicht antworten konnte. Brachte mind. 5 s Verwirrungs-Pause. Bsp: BU: "Du warst UvD und dieKompanie hat keinen Frühsport durchgeführt!" Antwort: "Du kannst hier noch lange Frühsport machen!" Man musste also nichts überlegen, wenn man gleich mit dem aktuellen Vorwurf (Frühsport) konterte. Wenn man schon bestraft wurde, dann wenigstens nicht noch beleidigt. Gut auch deshalb, weil keine direkte Beleidigung dessen, der noch lange dienen darf, nachzuweisen war (wg. "Schwedt").

Lange Kameraden            Lange weiße Unterwäsche der NVA.

Längerdienende UaZ
wurde in einem Tonfall losgelassen, welcher totale Missachtung ausdrückte.

"Lärm und Licht halten unsere Grenzen dicht" / "Licht und Lärm halten Grenzverletzer fern"        Sprüche die dem Grenzer das Leben leichter machten; waren natürlich sinnlos  da sie völlig der Philosophie der Grenzsicherung widersprachen. Ziel sollte ja sein, Grenzverletzer zu stellen, also ruhig und im Dunkeln auf sie zu warten, nicht, sie vom Abschnitt zu verscheuchen. Letzteres war natürlich einfacher, um dem Grenzer Sackstand zu ersparen.

Last   Schon beim Aufstehen stöhnt der E über "Die ~!".

Leine ziehen: verschwinden, "Zieh Leine!"

Leitstand    Zentraler Raum im Bunker federnd gegen Atomschlag gelagert. Hier malten die Planschetties auf riesige Plexiglasscheiben den jeweils aktuellen Stand des Luftraumes, der auf der anderen Seite der Scheibe von einem Offiziersstab ausgewertet wurde.

LG-Fahrer        Lehrgefechtsfahrer
"Die härtesten Typen in den Panzerkompanien waren die L. Sie mussten die Übungen der Züge, der Kompanie und des Bataillons absichern und lebten den größten Teil des Jahres in Schießplatznähe ohne viel Aufsicht. Nur selten waren sie im Kompaniebereich anzutreffen und führten damit im Vergleich zu den anderen Panzerluden ein recht angenehmes Leben. So brauchten sie kaum auf Kompaniewache und auch der KC ließ sie in Ruhe. Die Sprutze hatten es auf diesen LG-Zimmern aber am schwersten. Hier gab es keinerlei Pardon, denn Spaß haben diese EK's kaum verstanden. Beim Kugelschieben usw. waren sie immer vorneweg ... und natürlich auch beim Saufen."

LG-Kaeppi  schmutziges Kaeppi, dass nur fuer Arbeiten auf dem Technikpark aufgesetzt wurde.

Libyen    Truppenuebungsplatz Luebtheen (Mecklenburg-Vorpommern)

Lichtschalter abmelden Schikane zur Nachtruhe, EK-Folklore
Muckser: "Gestatten EK, dass ich rosarot gestreiftes Schwein lautlos den Stromkreis zum Zwecke der Verdunklung unterbreche?"
EK: "Ja, so sei es."
Darauf wurde der Schalter unter einem darüber
gelegten Kissen betätigt.
EK hält  sich die Ohren zu. "Meine Ohren halten das nicht aus, nochmals lautlos wiederholen!"

 

LNKdo   Leiter Nachkommando, vom Spieß bestimmt, musste bei Alarm Waffenkammer öffnen u. Waffenentnahme beaufsichtigen (=wenig Streß), füllte die täglichen A&U-Plastekarten aus.

LO       siehe ELLO   Fahrzeug Lo  , aber auch Leitoffizier LO   b. FRT

Loch, das schwarze sinnlose... der Mund


'Löffel werfen' im Sinn von 'Löffel abgeben' meint den letzten Tag der Dienstzeit; sofern die Entlassenen mit dem LKW zum Bahnhof gefahren wurden, warfen sie am KDP (KDL?) ihren Löffel vom Wagen,

Lollie   Leutnant,

löten  einen ~ gehn    Alkohol trinken

Lötlampe  MiG-21,

LSK/LV    Luftstreitkräfte/ Luftverteidigung,

Luden     Panzersoldaten

Luden-Napp wohlbekannte braune Plastetasse

Luftstreitkräfte statt des Tabuwortes Luftwaffe,

Lukenwolf,   der "Der ~ hat gebissen", wenn man die Luke auf den Kopf  kriegte oder Hand, Arm, Finger usw. eingeklemmt oder   gebrochen/abgequetscht wurde.

Lupo      Unglücksdämon "der E-Tod" s. Bodo
Für jegliches Missgeschick machte man -ähnlich der Legende vom Klabautermann - ~ dingfest. Der Sage nach war ~ darauf aus, EK's zu verletzen oder Schlimmeres. "~ lauert überall" war daher der Ausdruck der Verweigerung, da man sich ja bei der bevorstehenden Aufgabe verletzen könnte.

LWH  Ledigenwohnheim Unterkunft fuer Offiziere und Berufsunteroffiziere außerhalb der Einheit.


 

M-Schein   Mobilmachungsschein

Mach' Ballett!  Aufforderung sich zu beeilen

Mach' den Fisch! Hau' ab!, Verpiss Dich!

Mach' mal dicht! Aufforderung seinen Mund zu halten. Wurde unter den unteren Dienstgraden benutzt

Macht Wärme!    schneller Befehl vom OvD wenn der Alte kam.

Männchen machen Ehrenbezeigung machen,

Mantelduschen nach dem letzten " Sommerbefehl" wurde der Mantel nicht mehr benötigt. In manchen Einheiten wurde dann mit Mantel geduscht - die Dinger haben ewig gebraucht um zu trocknen . . .

Märchenonkel  Politnik, der die Märchenstunde 'Politunterricht' gestaltete

Marschrichtungszahl wenn sich Uffz. P. im Tanzlokal eine Frau ausgewählt hatte: 'Meine ~ ist klar.'

Maskenball   Schikane
Schnelles Wechseln der unterschiedlichen Uniformen zwecks Überprüfung von Vollständigkeit und Zustand (fehlende Knöpfe bzw. Teile, Löcher, Bügelfalten etc.),

Maskenbrille   interessante Konstruktion aus Plaste und Gummibändern zum Tragen unter der Schnuffi.

Maßanblick  provozierendes Vorzeigen des Bandmaßes, herablassende Geste des  E   gegenüber niederen Diensthalbjahren

Maß-gelb Gelbes Bandmaß

Maß-grün Grünes Bandmaß

Maßl, Maßli          Kosename f. Bandmaß

Maßlbehälter Aufbewahrungsgefäß f. Bandmaß
oft aufwendig hergestellt, bekannt sind: aus Balsaholz geschnittene Schützenpanzerwagen, Holzpistolen, kleiner SanKra, Spielzeugpuppen, Särge...
"Schade, dass es kein Museum f. Maßbänder oder Maßbandbehälter gibt. Für den rauen Dienst im Gelände empfehle ich einen PingPong-Ball als Maßbandbehälter. Dieser - konkurrenzlos im Tragekomfort (klein, weich und kantenlos) - hatte sich bei uns durchgesetzt, sozusagen die unschlagbare Felddienstausführung dieses unverzichtbaren Accessoires."

Maßnahmen die Bandbreite erstreckte sich über operative kulturelle, disziplinarische, strafrechtliche M.

Mast    abruhen; .: "die blanke ~", to ; ~machen    faul rum liegen und sich mästen. Ursprung : Mast , mästen

Mastbett   mit Graudecke überzogenes gerade nicht belegtes Bett zum abruhen,

Mastkombi   vgl. Schwarzkombi, Weißkombi, brauner Trainingsanzug (zum abmasten)

Material   "Is eben nich mehr det Mattajal wie früher." OvD  als ein Soldat nach 2 durchgestandenen Wachen vor Erschöpfung umfiel und sich den Arm brach.

Matratze   Funkmessgerät mit Sprungfedermatratze ähnelnder Antenne

Mauerknecht Grenzsoldat (in Berlin).

Max   allgemeiner Vorname, gebraucht mit Nachname oder Spitzname.

 

Med-Punkt Dienststelle des Militärarztes im Regiment,

Messe       Vorstellung der Maßbandbehälter, z.B.. Stahlhelme, Motorradtanks, Sofortbildkameras, und Briefkästen en miniature,

Messerwerfer Friseur

MGA   militärische Grundausbildung

MHO, MO, "Emm-Ha-Null" Ug
          Militär-Handels-Organisation
Verkaufsstelle auf dem Kasernengelände, meist besser beliefert, als die zivilen Geschäfte außerhalb. Dort gab es beispielsweise Waren wie z.B. Bohrmaschinen, Allesschneider, die man in zivilen Geschäften nie oder nur als Bückware bekommen hat.  

Militärstreife ähnlich den Feldjägern jetzt. Bahnhof leipzig , der Schrecken aller Soldaten. Die haben auch mal Soldaten kurz vor zu Hause wieder nach der Dienststelle zurückgeschickt. Waren im Eisenbahnzug da und kontrollierten...

MKE         Militärische Körperertüchtigung    OSL Pönisch , Diplom- Sportlehrer OHS Kamenz Sektion 6 FRT: Ihr seid Rohdiamanten , ich schleife euch zu Diamanten. Und er hat es wirklich geschafft : 11: 10 war meine Zeit im 3000 m Lauf   www.peters-ad.de

MMS    Militärmedizinische Sektion Ernst - Moritz - Arndt - Univ.

Mobübung Mobilisierungsübung,

Mob-Reserve   Ausrüstung der Schattenarmee, die in irgendwelchen Lagern und Hallen rumstand; war regelmäßig zu warten. Wie Dienstreise:  mit W50 durch's Land und im Lager saufen bis zum Abwinken,

Mond aufsitzend schießen danebenschießen als Panzerrichtschütze, bei Nacht

 

e; ek.    (dit) Das E im Morsealphabet ist ein Punkt. Wenn alles ruhig war im Äther, ließ der E mal ein ganz kleines "dit" ab. Sofern andere E's am Netz waren antworteten sie ebenfalls mit einem "dit"

p; pups .--.  (dit daaaa daaaa dit) Dieses Morse-p- wurde immer besonders lang gezogen und deutlich gesendet wenn man der Meinung war auf der Anderen Seite sitzt ein Glatter (Pups) an der Taste.

MOS             Wachdienst (Militärisch operativer Wach- und Sicherungsdienst)
                     Wachregiment   (Militaerischer Objektschutz)  

MOSer      der bedauernswerte Wachsoldat, kein Grenzer!

Motz      Mot - Schütze

Mowaprala   Morgen-Wasser-Pracht-Latte, Vers: "Das einzje wat er hatte war seine Morjenlatte."

Moprala         Morgen Pracht Latte

MSA     Militärsportabzeichen,

MSK   Mot-Schützen-Kompanie.

MSR       Mot - Schützen - Regiment

Mücke machen, die  desertieren,

Mucker    Mot - Schütze, bei Regenwetter auf dem Übungsgelände 'Schlammspringer' (immer nett anzuschauen), immer freundlich mit "Muck muck muck!" begrüßt. Auch : Sandlatscher genannt

Muckerbecher   legendärer brauner Plastebecher, EVP -,85 M, angebl. kochfest bis 130°C.

Muckerbus Schützenpanzer (BMP) oder Schützenpanzerwagen (SPW), da diese neben der Besatzung auch noch eine Handvoll Mot. Schützen transportierten

Muckerregiment "so wurden die Motorisierten Schützen der NVA genannt, heute Grenadiere" Schütze,

Muckerwiese Taktikacker der Mucker

Muckser  1. DHJ

"Muff raus!!!" Aufforderung an ein Mädel, sich auszuziehen, glaub nicht, dass das einer wirklich zu einer Frau gesagt hat, war bei uns eben so ein blöder, notgeiler Spruch, gern benutzt bei entsprechenden Szenen im Kino oder Fernsehen, oder einfach so ,

muffeln    schlafen

Mühle       NVA, Ansp.: 'Tretmühle'

Müllsack 'Plane grün', in die sich der Soldat bei respektiven Atomschlägen zu hüllen hatte,

Munibunker NVA-Magazintasche. Fasste vier Magazine, im normalen (Wach)dienst wurden meist nur zwei mitgeführt.

Munitionskarte auf diese Karte, die wie die Waffenkarte am Mann zu tragen war,  wurden bei Wachantritt 60 Schuss Munition des beliebten  Kal. 7,62 (das heute internationale Infanterie-Kal.) ausgegeben ,

Mumpel     Patrone

Mumpelnschleuder   Kaschi.

Mumpelspritze Maschinenpistole

Muschkote   1) Mot - Schütze.          2) russ. Mannschaftsdienstgrade

Musikbox Schikane
"Dabei wurde ein Soldat in den Spind gesperrt und von älteren Soldaten wurde ihm befohlen zu singen. Tat er das nicht, wurde der Spind angekippt und nötigenfalls auf den Boden fallen gelassen. Sang der Soldat dann noch immer nicht, wurde er mit dem Spind aus dem Fenster geschoben, sogar aus oberen Stockwerken."  Anm.: Der richtige Musikbox-Spind (i.d.R. der Besenschrank auf der Soldatenstube) hatte ausgesaegten Geldeinwurf f. 10-Pf.-Stuecke.  

Mutter der Kompanie Hauptfeldwebel
"Da tritt ein kleines Männlein auf, mit zu großer Schirmmütze, stellt sich vor die sechzig Individuen und erklärt sie zur Masse. Macht das Maul auf und brüllt. Scheinbar ohne Anstrengung brüllt der einen gelernten Text. Sie sind jetzt bei der Marine, da ist alles anders. Ich bin ihr Hauptfeldwebel, die Mutter der Kom-pa-nie. Wie eine Mutter, hart, aber herzlich. Bloß oh-ne Brust!"

Mutti-Bus     Bus des ÖPNV der extra nach Dienstschluß die weiblichen Zivilangestellten (meist Offiziersfrauen) nach Hause karrte


 

na dolle Gülle    absolute Steigerungsform ("Oberscheiße"),

nach Hause, Wenn ich ~ komme, dann ficke zu allererst meine Olle ... und dann stelle ich meine Tasche ab Rdw. der Urlaubskandidaten, auch um andere (ohne Urlaub) zu frustrieren.

 

Nachdienen Arresttage waren nach dem regulären Grundwehrdienst nachzudienen

Nachschlag holen sich weiter verpflichten,

Nachtruhe  "Kompanie ~, Hand vom Sack",

Nahaufklärer         iron. normaler Soldat. Ggs. Fernaufklärer. Soldat der normalen Aufklatscher- "Aufklärer- Einheit .

Nahkampfdiele Tanzgaststätte,

Napalmfett         Streichwurst,

Nassrevier             Duschräume und Toiletten. I.d.R. mit Schlauch nass abgespritzt und dann nachgewischt

Negerschweiß Kaffee

NFAK    Nachrichten Funk Ausbildungskompanie

NGKCA      nichtstrukturmäßige Gruppe zur Kernstrahlungs- und chemischen Aufklärung
          "Mein Favorit. Stand auf Kiste mit entsprechender Ausrüstung..." Schon beim Namen bricht man sich die Zunge, er beschreibt jedoch die Grundidee  des Ganzen: Da in den Dezentralisierungsräumen im E-Fall wenig standardmäßige  Kampftruppen zu erwarten waren, sollten die armen schwarzen Pistenschweine  so ganz nebenbei auch noch selbst herausfinden, mit welch edlen Gerüchen  man sie gerade ausrotten wollte.

" Noch Fragen, Wünsche, Vorschläge, Ergänzungen, Anmerkungen?"  rhetorische Frage beim Morgenappell.

Noch-Nicht-Vize  1. DHJ

Nordpol, Südpol, Basepol    scherzh. f. gleichn. Militärflughafen,

Notabwurf aller Anhängungen   1) eigtl. Knopf am Steuerknüppel eines Jagdflugzeuges, mittels dessen  alle Bomben, Raketen, Kraftstoffbehälter, aber bei teilweise auch deren  Startrampen mit einem Male zur Gewichtsverringerung ausgeklinkt (abgesprengt)  werden konnten,
2) sofort alles stehen und liegen lassen (und zum Zustand verschärfter Mast übergehen)

NSW             nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet, Feindesland

nur gut, dass...   und dann folgt die Umkehrung der eigentlich wahren Aussage, "~ das Wasser warm ist" (obwohl es kalt ist)

Nüsse schaukeln Ausruhen,

 

  ( O)

OaZ          Offizier auf Zeit

oberaffentittenturboschrill sehr gut, gefällt mir. Bg

Oberfeld      - meine Welt - viele Tage - wenig Geld".   Fortsetzung : erschieß Dich doch , erschieß Dich doch -- ich leih Dir meine Kalaschnikow ... !              www-peters-ada.de

Oberknüppel Oberleutnant,

Obst,      Oberst Ug    sich zum ~ machen  1) der Untergebene in der E-Hierarchie sein,       2) sich blamieren,

Ochsen    Offiziere

Ochser       Alarmsirene, m. kuhhornförmigen Trichter

Offiziersmatratze s. BU-Matratze

Ohrenabschneider         1) Stahlhelm. Da der Stahlhelm mit richtigem Leder ausgestattet war, welches erst eingetragen werden musste (wie Schuhe), schnitt der Riemen, wenn man die "falschen" Ohren hatte, ziemlich derb hinter den Ohren. Stell Dir eine Lotion aus Staub, Sand und Schweiß vor, die mit einem Lederriemen langsam und mit Druck in Deine Haut eingerieben wird.
                              2) Funker, bes. in Prora, 50er Jahre. Soll auf Streit zwischen gelben und rosa Genossen zurückgehen, bei dem die Funk- und Fernsprecher tatsächlich mittels Schneidgerät Mike Tyson vorgegriffen haben.

Ohrenhosen  Breeches, Offiziershosen, Reiterhosen, wg. Ausbuchtung a.d. Oberschenkeln

Ohrli    1.DHJ, Vers beim Anschnitt:
"Ich bin ein kleines Ohrli / und diene dem EK / und wenn der E nach Hause geht / dann dien' ich noch ein Jahr."

olympisches Wecken am hellen Tage veranstaltet. K. "befahl nach dem Frühstück, den Schlafanzug "anzulegen", und auf der Schwarzdecke zu verharren. Die scheinheilige Ruhe währte nicht lang - bis er, um Unvorhersehbarkeit zu simulieren, auf dem Gang ein paar Minuten gewartet hatte, gellend pfiff, und mit seiner Pferdekopfstimme dumpf brüllte: "Gefechtsalorm! Gefechtsalorm!". Auf diesen Ruf hin sollten wir mit Sturmgepäck beladen auf dem Flur antreten, .....

jaaaaahhhh , so habe ich es auch erlebt    www.peteres.ada.de

Onkel       der EK gegenüber einem Vize, den er "geduscht hat".

Oma 1) Winterbekleidung . Gestrickter kopflanger Schlauch als zusätzliches Bekleidungsstück über Kopf und/oder Hals im Winter.

'Oma entschärfen' Schnapsflasche leeren,

Oma, tote     Blutwurst , auch bei der Schulspeisung

OoKpA  Oberoffizier kulturpolitische Arbeit, Herrscher über Kulturhaus und damit Verteiler beliebter Arbeiten (bei städtischen Veranstaltungen Küchen/Restaurantdienst = gutes Essen + wenig Last!). 

 

Oschek       Alkohol

Oschi         Offiziersschüler

Ossel         s. OSL

OSL             Oberstleutnant. "Ossel", gesprochen: "Der Ossel kommt!".

OvD          Offizier vom Dienst

OvP           Offizier vom Park,

OZW    operatives Zusammenwirken    offz.: Zusammenwirken benachbarter Grenzabschnitte, gdt.: Kommunikation zwischen den Postenpunkten zur Abwehr von Postenkontrollen durch Offiziere


 

P3   Kübelwagen aus DDR-Produktion, basierend auf dem Horch-Kübel, 6-Zylinder-Sachsenring-Motor, nach ca. 1975 sukzessive abgeschafft,

P3-Fete         * "Schneesturm", "P3-Alarm"     Der Waschraum wurde mit P3 (eine Ikone der DDR-Reinigungsmittelindustie) zugestreut. Dann durften sich einer oder mehrere Sprutze mit einem Schrubber bewaffnen und versuchen den Waschraum zu reinigen. Es endete meist damit das man bis zur Hüfte im Schaum stand und letztendlich den Schaum abschöpfte und aus dem Fenster warf. Nach Stunden kam dann die Rettung in Form eines Wasserschlauches und der Spuk war vorüber. Beliebte Beschäftigung während der Nacht.

Päckchen bauen  abendliche geordnete Ablage der Klamotten auf dem Stuhl.

Panzer fahren Schikane. Strafe des EK, der im Doppelstockbett unten liegt an der Spralle die im Bett drüberliegt, also mit den Füßen das obere Bett zum Wackeln bringen. besonders Schnarcher sind oft Panzer gefahren. 

Panzerfett Teewurst, Leberwurst. 

Panzerplatte 1 ) Hackbraten, BW 2) Bestenabzeichen, s. Kratzerplatte 3) quadratische Kekse, Marke HANSA ) Ug 4) Schulterstücken m. Teilen d. Eisensägeblattes versteift, so dass sie völlig glatt lagen. E-Schikane an dem, dem der Vizeschlag verweigert wurde.

Pappkamerad  Figur f. Schießübungen
"Drei Schuss auf Zielfigur, laden, Probeanschlag, entsichern, der Höhepunkt der wehrpolitischen Erziehung war herangerückt, Feuer! Neben mir lag ein lächelnder Offiziersschüler und gab freundliche Hinweise, vorn stand eine Horde schwarzer Blechsoldaten. Sie hatten vom Saft des ewigen Lebens getrunken, fielen zwar um, aber richteten sich, sobald sie getroffen waren, unbeeindruckt wieder auf; mir schien, sie lächelten, als wären wir verroht Zurückgebliebene und sie erhaben reinkarnierende Buddhas. Ich hatte das erste mal ein Gewehr in Hand, alle Schüsse verfehlt und zitterte, so aufgewühlt war ich; was, wenn sie nicht wieder aufstehen, fragte ich stumm den angehenden Offizier, der enttäuscht zu mir zurückblickte und sagte: "Du musst dich befleißigen."

Park
1) separat umzäunter bewachter Bereich für Kfz u. Technik. abgel. v. Gefechts~ . Kommt von "parken" der Fahrzeuge. Ich hörte dieses Wort das erstemal kurz nach meiner Versetzung in die Truppe, also nach einem halben Jahr U-Schule, dort vor dem Eingang der "Kompanie", also der Baracke mit diesem Namen. Ich konnte keinerlei Vorstellung mit diesem Wort verbinden. Es schien etwas ganz wichtiges zu sein, denn es wurde im normalen Tonfall, aber bedeutungsvoll ausgesprochen. Es löste die Assoziation "Stadtpark" aus, allerdings war klar, dass es so was nicht sein konnte. Mir wurde gesagt, ich müsste jetzt erst mal auf den ~. Ich wand mich wie ein Aal und hatte Angst vor dem ~. Gutes Beispiel, dass selbst harmlose Wörter, also ohne manipulierende bzw. kränkende Absicht, in der NVA-Umgebung Schmerzen bereiten können.
   2) Rdw.: "Wir gehen in den ~", s.: sich verkeimen , 
"Bislang kannte ich nur:
TierPark, VergnügungsPark, WildPark, VolksPark, StadtPark, KulturPark, ErholungsPark, SchloßPark, LunaPark.
Jetzt kenne ich auch:
GefechtsPark, PanzerPark, FuhrPark, KanonenPark, PionierPark, MaschinenPark, GeschützPark, ArtilleriePark."

Parktage  Zeitraum, in dem man sich im Park aufhielt zwecks Putzen der Fahrzeuge o.ä. - vorzugsweise während der
...ein ~, "das hieß, alles was Räder hatte, Werfer, Kanonen und  Autos wurden gewartet, gezählt, und anschließend kontrolliert. Das ganze Regiment war auf den Beinen und Offiziere liefen wie aufgescheucht umher."

Parteigenosse  Anredeform der SED - Mitglieder innerhalb der NVA
Im Bestreben, sich dadurch von den Armee'genossen' abzugrenzen, brachten sie sich in peinliche verbale Nachbarschaft der NSDAP-(Pg) - Mitglieder

Passgänger   jmd. m. extremen Schwierigkeiten beim  Gleichschritt.  "Ein ~ reisst linken Fuß und Hand gleichzeitig hoch und umgekehrt - also eher wie ein Hampelmann, nur abwechselnd. Das Wort lernte ich schon im GST-Lager zu Beginn der Lehre

Paula Konrad   (PK) 'Postenkontrolle im Abschnitt unterwegs' (über Funk, Telefon    ; im Regelfalle vereinbart man für bestimmte Ereignisse kurz vor Dienstantritt  Zeichen (zB zweimal Drücken der Sprechtaste am Funkgerät)

PF     Postenführer, i.d.R. EK, mit voller Befehlsgewalt in seinem Postenbereich (normalerweise über einen Glatten).

Pfeffi  Unteroffiziersschüler

Pferdedecke  Ausgehmantel, (wg. Gewicht lästig),

Pfiffies    Kfz-Rollsperren im Bereich der Autobahn-Übergangsstelle. Ca. 35 t schwere Stahlsperren im Ruhezustand in flachen Betonbunkern (wie Hundehütten), kamen auf Knopfdruck auf Gleisen über die Autobahn gepoltert.

Pickel  als Hautschwellung aufgefasste Sterne auf Schulterstücken,

Pickel schnipsen/schießen  degradieren, J

picken  essen ("Komm mit, was ~")

Pissbogen  bilden strammstehende Soldaten in den Augen der Offiziere,

Pisser  Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd

Pistenschweine, Schwarze ~    Flugzeugtechniker wg. schwarzer Arbeitskombis und weil es auf den Start- und Landebahnen von ihnen nur so wimmelte

Plane zum einmaligen Gebrauch  "Atombombenbefall - einmaliger Gebrauch! Mit dieser Plane sichern sie das Überleben der Menschheit! Wir gewinnen den Krieg! Nur mit der NVA ist ein gewinnbarer Atomkrieg möglich! Nehmen sie die Plane zum einmaligen Gebrauch! Einmalig!"

der Planet  Kopf ("mir brummt der P."; ich hab zuviel Biere im P.")

den Planeten schneiden  Haare schneiden,

Planetensicherung  Schlafen im Grenzdienst

Planschetti     steht hinter einer großen Plexiglaswand mit Kopfhörern auf dem Kopf, einem Lappen in der Hand, mit dem er ständig die Plexiglaswand abwischt und wieder Buchstaben- und Zahlenkombinationen in Spiegelschrift anschreibt

Platzer  Platzpatronen
Die Offiziere hatten auch Angst vor uns, die Waffen wurden fortgeschlossen. Auf Übung fuhren die Kommandeure mit scharfer Munition f. ihre Dienstpistolen. Wir bekamen manchmal ~. Man schoss möglichst nicht, warf die Patronen hinter die Büsche: ~ verdrecken die Waffe.

Polen    1) "Wir sind doch hier nicht in ~!!"  Ordnungsruf, wenn jmnd.etwas falsch oder auf ungehörige Weise erledigt, resp. beim Reparieren pfuscht, Fr
    2) "Hier is wohl ~ offen!!"     Brüllte der Spieß, wenn ihm was nicht gefiel

Polit; Politnik  Politoffizier  ,  aber auch : Pope ( aus dem russ. )     www.peters-ada.de

Politunterricht, -information  Unterricht einmal in der Woche, der den Zug politisch "auf Linie" brachte. Verantwortlich dafür war der Politoffizier.

Postenjäger  Als "Gefreiter" seinen Gwd beenden ,

Postentabelle    Codierungsliste mit bestimmten Phrasen für den Grenzdienst (nie benutzt, da Sackstand und um Verwechslungsgefahr mit eigenen Zeichen zu vermeiden). Die Phrasen waren tabellenförmig angeordnet, jede Zeile und Spalte hatte als Code zwei Buchstaben, so dass mehrere zweibuchstabige Codierungen pro Wortgruppe zur Verfügung standen (ähnlich Schiffe versenken). Mehrmals täglich überarbeitet.

Postenkachels. Idiotenviereck

Preußen, zu ~s gehen Gegend um Berlin seitens der Thüringer,

Proletenananas  Kürbiskompott,

PSE   Postensprecheinrichtung     mobile drahtgebundene Verbindung zwischen Grenzposten, der Posten kann s. mittels Telefonhörer an verschiedenen Punkten im Abschnitt an Netz anschließen

PTA  Pioniertechnische Anlage, vordere und hintere, "Den Leibhaftigen an die vordere ~nageln" ( = den Teufel an die Wand malen)

Puffer  Offizier

Pufferfarm  Wohngebiet in der Nähe von Armeeobjekten, auch Faultierfarm ,    www.peters.ada.de

Puffersilo  Stabsgebäude.

auf die Puffer gehen nerven ,

Putschen  den den EK's vorbehaltenen 11er Takt unberechtigt führen,

Putscher  jmnd., der sich beschwert, aufmuckt

Putz- und Fickstunde  Putz und Flickstunde

Putz- und Flickstunde erklärt sich selber,

Pyrofix  Hartspiritus  für Feldkocher aus Sturmgepäck. Entweder gab es 2 Platten, schon in den Kocher gestopft, oder eine zugeschweißte Tüte mit Papphülle (in späteren Versionen eingespart), mit 3 Platten Pyrofix, 1 Streichholzbriefchen u. 1 Packg Wasserentkeimungstabletten. 


 

Quali    Qualifizierungsspange
"Gab es in drei Stufen, die niedrigste war die III. Dafür war eine theoretische Aufgabe zu lösen, z.B. Elektrotechnik, und eine praktische Prüfung zu machen (z.B. eigenständige Durchführung von Funktionskontrollen an der Technik). Die Prüfungen wurden jedes halbe Jahr durchgeführt. Wer in den unteren Dienstgraden (Soldaten u. Uffz) eine II. ~ besaß, wurde auch von den Offizieren geachtet und nicht f. jeden sinnlosen Mist 'verheizt'."
 

 

R, Rrr macht der E, wenn er friert. Und er friert immer, deswegen muss er unbedingt nach Hause. Selbst im Hochsommer muss daher der Muckser die Heizung f. ihn voll aufdrehen, denn seine Welt ist voller Eiszapfen.

R2  Tränengas zur Schutzmaskenkontrolle, frisch aus dem R2-Zerstäuber.

R137  UKW Funkstation R140: KW Funkstation

Rampe  Fla-Raketen

Rasurkontrolle Schikane

Ratte             Jugendclub, weil stiefmütterlich behandelt, wg. des dort angeblich auftauchenden Ungeziefers, Wb

Rattenfänger, Jagdweise ~, Verfolgungstechnik der Sowjetarmee bei Deserteuren. "Einmal sind zwei russische Soldaten desertiert. Sie hatten sich in einem Waldstück versteckt. Die Bereitschaftspolizei mußte ausrücken, um das Waldstück abzusperren. Danach sind russische Truppen angerückt und die Bereitschaftspolizei mußte sich zurückziehen. Die beiden Soldaten bekamen keine Chance, Sie wurden erschossen".

Raupenschlepper     Stabsoffiziere (Major, Oberstleutnant, Oberst), wg. geflochtener Schulterstücke

"Raustreten lang!" Frühsport "Winteruniform", wenn wieder Trainingsanzug angesagt war.

RDS     Raum der Sicherstellung: Der rückwärtige Raum einer Grenzübergangsstelle mit Servicegebäuden, Kantine, Büros, Zoll- und ->PKE -Gebäuden usw.

Reddls       Panzersoldaten

Reggi   Abk. f. Regiment (auch als Bindewort, z. B. Reggistab, usw.) 

Regresshexe Schadensregulierung per zu erbringende Geldleistung vom schmalem Sold ...man musste unter Umständen den Schaden aus der eigenen Tasche bezahlen... und der Zustand war nun mal von einer Hexe beschert... also der ~ "Wer auf seine Sachen nicht aufpasste, da waren eben Ausrichtungsteile weg. Die ~ war ein Formular auf dem man den Verlust erklärte durch "verloren", "zerstört" bei Ausübung des Dienstes beschädigt usw."

Regulierer  Kradfahrer, der Kolonnen begleitete und Kreuzungen und Einmündungen absperrte, also den zivilen Verkehr regulierte,

Rennen   Beim Schießen wurden die Schießbahnen in ~ eingeteilt. Ich knallte alle Mumpeln mit einem Mal als Dauerfeuer raus, obwohl Einzelfeuer befohlen war. Der Alte brüllte vom Turm: "Wer ist der Idiot im 5. ~ ? Zu mir!!" Ich stammelte dann: "Genosse Major, mir sind die Nerven durchgegangen." darauf er: "Die Nerven werd ich ihnen noch beibringen!!" Es hatte sich trotzdem gelohnt. Da ich die Schießnote versaut hatte, brauchte ich nie wieder mit zum Schiessen.
Der Alte wollte unbedingt Kontrolloffizier werden, um in anderen Kompanien auch noch rumstänkern zu können. Dazu brauchte er aber 8-mal hintereinander den Titel "Beste Kompanie". Um den zu bekommen, mussten auch die Schießergebnisse entsprechend sein.Auch die Degradierungen mussten sich im Rahmen halten. Grund, warum viele Degradierte (so auch ich) am Entlassungstag doch noch zum Gefreiten befördert wurden: Damit die Statistik stimmte für die "Beste Kompanie".

reinknallen   es knallt rein: der Alk beginnt zu wirken.

Reinschiff    Saubermachen (Marine),

Reinschifflast Kammer f. Besen, Bohnerkeulen etc.,

Resi                      Reservist , Resituch   Farbiges Halstuch, bei der Entlassung übergeben, worauf sich die Gruppe mit Namenszug verewigte.

Revier          Unterkunft; von daher: 'Stuben-und Revierreinigen',

Revier machen  sein zugeteiltes Revier saubermachen.

RGW    der E braucht ~     Ruhe, Geborgenheit und Wärme

Richtkeim           Richtschuetze 3. DHJ (z. B. auf Panzern) 

riechen    Du musst erst mal da hin ~, wo ich hingeschissen habe.   Mach erst mal meine Erfahrungen!
Rdw. des Dienstälteren gegenüber dem jüngeren.

Ritze               2. DHJ,

ROA            Reserveoffiziersanwärter

robben       mit Hilfe der Ellbogen vorwärts kriechen,

Rohr Schnapsflasche. Bei Panzertruppe Kultbegriff, wg. der "Kartuschen" bzw. Panzerrohr u. "Einsteckrohr". (Letzteres für Übungen.)

"Rohr frei!"   stolzer Kampfruf

Rokokostil    soldatischer Ausdruck f. endloses Exerzieren in kleinen Schleifen,

Rollstuhlzeichen, ~ auf der Stirn haben. ärztl. Attest z. Befreiung v. 3000m - Lauf, Kampfbahn, Märsche > 2km u.ä., sowie z. Erlangung stressfreier Betätigung wie Wandzeitung...

Ronde       "Jeden Abend ist auch Stubendurchgang der Kompanieleitung, der heißt bei der Marine R.; diese scheint nur den Zweck zu haben das Einschlafen der Bausoldaten mit etwas Lautstärke zu würzen und das Selbstbewusstsein noch etwas zu drücken..."

rosa                  Kennfarbe Panzertruppe

rot, die Roten    Kennfarbe Artillerie

rot            Symbolfarbe f. Anfänger, die noch 'heiß' auf die bevorstehende Zeit sind,

Rotarsch 1) Artillerist (wg. Waffenfarbe), ) 2. DHJ 3) 1. DHJ, weil die roten Turnhosen bei den "Glatten" abgefärbt haben, weil noch nicht gewaschen.

Rotarschschlagen     Vizeschlag. Die Glatten hatten sich im Waschraum mit nacktem Hintern aufzustellen. Je nach "Beliebtheitsgrad" gab es von den frischen E's welche mit dem Koppel (vorher in Bohnerwachs getränkt) aufs Hinterteil. Dann saß man als Sprutz stundenlang mit 'ner Bürste und hat versucht den Dreck wieder abzubekommen und der Arsch war tagelang rot wie 'ne Tomate.

Rote, der               Politoffizier des Bataillons,

roter Stahlhelm   Jede GWB hatte irgendwo verbotenerweise einen rot lackierten Stahlhelm, um die Zugehörigkeit zur Artillerie zu demonstrieren. Musste bei Kontrollen versteckt werden.

Rot-Gelb  Frühsportsommeruniform   Anzugsordnung: Sportzeug (rote Turnhose, gelbes Turnhem d, s chwarze Turnschuhe)

Rotkäppchen     Fallschirmjäger, wg roter Barette

Rotkehlchen          (zukünftige) Politoffiziere wg. polit. Ausrichtung, weinroter Paspelierung an den Schulterklappen und dass sie sich stets vorbildlich mit Marschgesang im Objekt bewegten,

RPG   russische Panzerabwehrwaffe (NATO-Bezeichnung Rocket-Propelled Grenade)

RST              Radio, Spiritustabletten, Tauchsieder,     verboten, musste versteckt werden,

ruhen                      ausruhen

'rund machen' schleifen, kujonieren, 

Rüsselgesicht  Schutzmaske, gacki

Russen im Busch    Filzläuse

Russenfilm ärgerl. Ausruf ("Das gibts doch in keinem  3 teiligem ~  !")

Russenknecht   Grenzsoldat im Munde der Berliner,


 

S, ss     1) verbotener Laut. Worte, in denen Zischlaute ss oder sch enthalten sind, sind dem E gegenüber tabu. Ein E darf nicht 'angezischt' werde n.
    2)   Zeichen der Offiziersschüler auf den Schulterklappen. Im Leipziger Astoria fragte ich mal einen solchen im vollen Wichs: Eh du, was soll das "S" biste bei'n Spaten??" Wir haben gelacht, der nicht!! 3) Sonderurlaub ("ein Tag S"). 

Sack    1) Spezialaufklärer, (Abk. SAK),         2) Offizier,

Sack und Mast machen rumgammeln, nichts tun, 

Sack,   1. auf den~ gehen, treten   nerven, Fr        2.  auf dem ~ liegen        ruhen, schlafen,

Säckeballett Offizielles Ritual (z. B. auf Regimentsebene), bei dem man quer durch alle Dienstgrade einzelne Armeeangehoerige nach militaerischen Fakten befragte. Erfolgte z. B. durch die Division. Dabei wurde die gesamte Antreteordnung (Regiment) auseinandergezogen, wobei die hoechsten Dienststellungen (Kommandeure, Stabschefs) am weitesten vortreten mussten, die niedrigsten Raenge (Soldaten) nur wenige Schritte.

Sackgang                 Entspannung, Ruhe. l

Sackgänger      Jemand, der einem auf die Nerven ging bzw. ständig zu sinnlosen Arbeiten kommandierte.

'eine auf die Sacknaht geben'  Drohung,

Sackratten   Filzläuse, 

Sackstand 1) Ausruhen 2) Eile, Hektik, Stress, z.B. nachts 1 Uhr den Flur reinigen war ~ wenn es vorher "geschneit" hatte.
3) Gefechtsalarm 1984 löst der Gefreite K. im Bunker Müncheberg versehentlich einen Gefechtsalarm aus weil ein herunterkleckernder Lötklecks eine ungewollte Verbindung in der Alarmzentrale des Müncheberger Gefechtsstandes und des Bunkers Kolkwitz auslöst. 2Mig's gehen mit scharfer Munition hoch. Die Soldaten werden aus dem Bunker rausgeschmissen, in dem sich die Offiziere verschanzen, weil sie an den Ernstfall glaubten. Die Soldaten erkennen hier das erste Mal so richtig, dass sie nur Kanonenfutter sind. Von wegen VOLKSarmee!

SaFo    (Sasfotze) Nachrichtensoldat, der die Nachrichten ver- und entschlüsselt

Sandlatscher Mot-Schützen

Sandmucker Mot - Schütze i. Küstenbereich

SAS    Sprachverschlüsselungsgerät, Abk.: Spezalnyie Apparaturyi Swjasi. In der Standardvariante Silbenzerhackungssysteme. Verwendung in erster Linie f. abhörgesicherte Telefonverbindungen. Übertragung per Funk wurde trainiert, aber relativ wenig eingesetzt. Zwar kann Rechentechnik die Entschlüsselung in gewisser Zeit vornehmen, aber durch kurzperiodische Wechsel der Verschlüsselungs- bzw. Zerhackeralgorithmen kann man dem Verfolger gewissermaßen davonlaufen.
Die Stäbe benutzten f. die Nachrichtenübermittlung das sowjetische System 'W Tsch' =' Wyßokii Tschastatyi' = 'Sprache im Rauschen verstecken'. Damals ein hoher Aufwand, bis zum Schluß auch f. die NVA - Führung im Feldeinsatz durch Kräfte der GSSD realisiert.
Auch das MfS hatte diese Technik. Allerdings nicht auf Militär - LKW, sondern in "KONSUM-Autos"! Hat mich als NVA - Nachrichtenmann schon ein wenig in meiner Ehre gekränkt.

Satellit, ~spielen  Schikane. Ein oder mehrere Armeeangehoerige, die im Laufschritt eine marschierende Einheit (z. B. Kompanie) in voller Ausruestung mehrfach umrunden mussten.

Satte       Eigentlich die großen Blechbehälter in der Küche, wurden aber missbraucht f. die Betten.

Saubotten Armeestiefel,

Sauen, rote Raketentruppen,

Saupreußen Gegend um Berlin seitens der Thüringer,

SaZ    Abk.: Soldat auf Zeit, 3 Jahre Dienstzeit bei Marine (auf Schiffen), gacki

Schaden, den, haben Verlierer sein
"Wenn es hier Konflikte mit dem Vorgesetzten gibt, hat der Soldat, als Niedrigster im Rang, immer den S."

Schädell        Kopf, sprachfühlig anzuwenden ("du hast doch nur jemahliche Gülle im S."; du kriegst gleich zwei übern S....")

Schäkel   3. DHJ, Marine, 3jg. Insignum, kleiner ~am Schlüsselbund. gacki

Schanzzeug nach innen!     Brüllte UvD (GUvD, E) beim Marsch zum Essen wenn wieder mal so eine glatte Sau sein Besteck nicht im Zug sondern außen trug. Bei der NVA gab es bis auf den Schlafanzug und die Bestecktasche (Waschtasche) keinerlei "bunte" oder zivile Dinge. Wenn dann also aus dem Einheitsgrau so eine lustig lila Bestecktasche vorlugte, kotzten die Puffer ab. Gefr. L. aus Cottbus trieb den Kult soweit, dass er sich ein Nachthemd besorgte und mit Zipfelmütze wie Onkel Nolte bei W. Busch mit Kerze übern Flur schlurfte.

Scheibenkitt Schmelzkäse in Dosen,  

Scheißer   1. DHJ

scheißen, da drauf kannste, 1.) das kansste inne Tonne treten 2.) das kannste vergessen 3.) das ist erledigt 4.) darauf ist geschissen,

Scheißerlein die ganz frischen Rekruten,

Scheißhaus 1) Kaserne 2) Militaerfahrzeuge, die in der taktischen Nummer eine "00" fuehrten. Meistens handelte es sich hierbei um Kommandeursfahrzeuge. Ug       3) "~!",  "Ich will hier raus aus diesem ~!"   Ausruf, mit dem entschärfte Glasmantelgeschosse in hohem Bogen auf die Straße vor dem Block entsorgt wurden.

Schießschnur s. Affenschaukel,

Schiff, das        Grenzturm Marienborn (Codenummer 24) steht heute noch. Warum er ~ heißt, sieht man, wenn man auf der A 2 die ehem. Grenze passiert.

Schildkröte  Schikane
Einem Neuen werden Stahlhelme an Ellenbogen, Knie und auf den Kopf gebunden. Auf dem steingefliesten Kasernengang wird der Neue in die Hocke gezwungen. Die EKs schieben ihn kräftig an, so dass er auf den Stahlhelmen, wie in Schüsseln abgestützt, von einem Ende des blankpolierten Ganges zum anderen wie auf Glatteis rutscht. Wenn er sich unter wegs nicht abfangen kann, prallt er am Ende mit dem Kopf gegen die Wand.
"Gras musste er fressen und seinen Kopf wie ein Schildkröte bewegen. Dieses Spiel sollte ihm zeigen, wie langsam seine noch zu dienenden Tage dahinschlichen" 

Schlagzahl erhöhen schnelles Trinken von Alkohol

Schlamm auf der Pfeife    Smegma    "Eh, davon kriegste ~!" Wenn jemand Buttermilch trank oder Quark aß.

schleifen    drillen, schikanös ausbilden,
Rdwg.: 'Schleifen bis die Eier glühen', Fr
       'Schleifen bis das Wasser im Arsch kocht',

Schlotte   WC-Trakt, Scheißhaus
   ~ normal:  s. Flur lang.  m. Deckel, mit Fenster, mit bohnern usw. Bg
    ~ komplett: Reinigung des Scheißhaus unter Vollschutz mit Schwefel(Salz)säure. und evt. Rasierklinge zum Kalkränder entfernen oder Zahnbürste zum      Schimmelränder entfernen, nachwischen, bohnern, blockern. Jaja, Scheißhaus bohnern, da kiekste wa?? :-)
    Ich haute mal als Glatter soviel Schwefelsäure auf den Boden, dass der UvD wg. der Dämpfe seinen Platz im Flur fluchtartig verließ (30 m weiter). Mir machte     das nichts; trug ja Vollschutz. :-))

Schlummerrolle der zusammengelegte Schutzanzug, kam, so weit ich noch weiß, an das Teil 2,

Schlüssel , 1.) großer  Bolzenschneider zum Entfernen der Spindschlösser, die zur Entlassung möglichst eng um Heizungs- oder Wasserrohre angebracht wurden .
        2.) großer ~, Bettpfosten zum Spindöffnen mittels Schlag gegen Vorhängeschloss,

Schlüsselringe Symbol f. 36 Monate
Aus 36 kleinen Schlüsselringen gefertigte Schlüsselkette, wurde monatlich gekürzt.
Der Bandmaßbehälter war an kleinen ~n befestigt.
Damit wurden auch abgerissenen Knöpfe wieder angebracht ohne sie annähen zu müssen .

 

Schmiernippel    Trupp Triebwerk Zelle, hatten Versorgung mit technischen Flüssigkeiten und Gasen (übrigens außer dem Willi, der oblag den Funkern)  sicherzustellen

schneeweiß  ist, wer nach dem Winter abgeht. Ist durch die weiße Farbe des Schnees als besonders rein und wertvoll qualifiziert, Rda: ' der wahre, weil ~e (Winter-) E',

schnell fliegende Wassertropfen    Offz.jarg.: Spritzer. Da 'Spr.' offiziell verboten, verwendeten die Vorgesetzten diese vornehme Umschreibung.

Schnuffi       Schutzmaske

Schnuppersack, -tüte Schutzmaske

Schränke verkleben     während Außeneinsatz d.  Pios versiegelte man die Spinde

Schrankfresser     Soldat, der ihm zugeschickte Delikatessen (Kuchen usw.) nicht mit Kameraden teilt. (abgeleitet aus der bevorzugten Essposition - mit dicken Backen vorm Spind zwischen geöffneten Flügeltüren)

Schrubberparade   s. Besenparade

Schuffi             Schutzmaske

Schuppen                Kaserne; Armee überhaupt,

Schüssel             Stahlhelm

schüsseln     Duschersatz. In Ermangelung von Duschen haben wir uns große Alu-Schüsseln mit Wasser gefüllt und uns damit übergossen

sich schüsseln lassen Duschersatz. Dabei ließ man sich von anderen (meist DH-jüngere) mit den gefüllten Schüsseln übergießen

Schutzanzug "vor Urzeiten von russischen Kriegsgenies zur Prävention von Vergiftung durch chemische Kampfmittel erfunden dient in den Händen (der Ausbilder) ... zur Präsentation von Macht. Innerhalb von fünf Minuten soll F. in einem Riesenkondom stecken..."

Schutzbaufunker 01     Funker für normalen Betriebsdienst     - CW Morsetelegraphie     - SSB Sprechfunk

Schutzbaufunker 03     Wetterfunker nur Empfang (s. Wetterfrosch)

Schutzbauwerk   offz.: Bunker

Schützenschnur
"Bauer redet von der "Schützenschnur", die "eigentlich gar nicht so schlecht ist". Ich frage ihn, was das ist. Er erklärt mir, wie sie aussieht: eine silberne geflochtene Kordel, die man über der linken Brusttasche der Ausgangsuniform trägt. Es gibt auch "Eichel" sagt er, "zusätzlich".
"Die 'Schützenschnur' ist 'ne Auszeichnung f. gute Schießergebnisse. Sieht gar nicht schlecht aus. Habe ich bei meinem Bruder gesehen. Trotzdem muss man aufpassen, lieber nicht ganz so gut sein. 'Schützenschnur' geht noch, auch Qualispange für fachliche Sachen, Autofahren, Funken und so was. Da gibt's drei Stufen. Wer die Geländeprüfung besteht mit dem Lkw, so was. Auch nicht schlecht. Ist ja nicht für Dienstgeilheit, sondern für Leistungen. Scheiße ist nur die 'Panzerplatte', Belobigung für den 'besten Soldaten'. Kannst du sofort vergessen. Hoffentlich bleibe ich verschont. Die wird manchmal ausgeteilt an Festtagen. Auszeichnungen muss man nämlich tragen. Sonst lassen die einen nicht in Urlaub, kann vorkommen. Da wird kontrolliert. Auf der 'Panzerplatte' ist so ein braves Jüngelchen abgebildet mit Stahlhelm, langes Kinn und so weiter..."

 

Schwanzparade Inspektion des Stabsarztes auf venerische Erkrankungen .

Schwarzbett  Bettenbau an Sonn- und Feiertagen. Dabei musste die Decke vollstaendig ueber das Bett gezogen sein.  

Schwarzdecke
1) jmnd. der depressiv ist
2) Schikane. ~n gehörten zum Bettzeug, schwarz-grau eingefärbte Wolldecken, die ursprünglich für die kalte Jahreszeit (wohl aus den Zeiten unbeheizter Schlafräume in den Kasernen) gedacht waren und beim Bettenbau am Fußende auf die Normaldecke gelegt wurden. ~ in der NVA-Sprache bedeutete einen Angriff meist mehrerer Kameraden, etwa Ek's, auf einen anderen, indem diesem im Schlaf die Decke über den Kopf gezogen und damit der Atem genommen wurde. Es soll dabei Todesfälle gegeben haben.

schwarze Diamanten Mechaniker d. LSK, wg. der Schwarzkombi
"Die Bez. Diamant trugen sie zu recht, waren es doch die Techniker, die dafür sorgten, dass wir unseren Hintern mit gutem Gewissen in die Luft hieven konnten". Jg

Schwarzkombi    Overall
"dem Aussehen nach einem Motorradanzug ähnelnd, als solcher des öfteren aus der Bekleidungskammer gestohlen und weißrote Schranke hinaus in die magere Freiheit geschmuggelt..., zu der Motorradfahren gehörte "

Schwarzzeug schwarzgefärbte Arbeitsuniform

Schwedt, Ab nach~! (Militärstraflager- höchste Militärstrafe), schwerste Drohung

Schwein, das kotzt ein ~ an          genug davon haben
                das dümmste ~ des Warschauer Vertrags, Schimpfw.

Schweine-SIL russ. LKW der Marke SIL (Leninwerk), baugleich einem  amerikan. Ford der 40er Jahre (das Werk aus Amerika im Krieg geliefert); andere russ. LKW: Ural,  Kras, KAMAS;  tschech. LKW: Tatra,

Schweinerate  ungünstige Urlaubsspanne, so dass man die 'richtigen Festtage' (Weihnachten, Silvester) in der Kaserne verbringen musste.

Schweisserkurs "Warst wohl auf'm~?"     Scheinheilige Frage, auf die roten gläsernen duhnen Augen desjenigen bez., der da noch voll im Kater stand. Beim ~ konnte man sich beim E-Schweissen die Augen verblitzen und diese waren dann genau so rot unterlaufen.

Seemolly         Angehöriger der Volksmarine

"Sehn se mich noch?"  "Nein, aber ich erkenn' Sie am Mundgeruch!"    traditioneller Witz beim Stubendurchgang nach dem Wegpusten von Staub.

Sibirischer Winter  Schikane
"Der Waschraum wurde dabei von den Vize (2. DHJ) oder den EK's mit Wasch- oder Reinigungspulver (z.B. IMI) derart ausgestreut, dass diejenigen, die den Waschraum reinigen mussten, meist Stunden zubrachten, den Waschraum wieder in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Dauerte manchmal noch nach Za pfenstreich an; mit Billigung des UvD bzw. OvD auf der Etage beim Kontrolldurchgang."

 

Sicherheitsbefehl verbunden mit zahlreichen Verboten von Ausgang, Maschine schreiben etc., oft als Schikane angewendet

Sicherstellungskompanie   Einheit im Grenzabschnitt für Wartungsarbeiten (K6 pflügen und eggen, Mauern streichen, Zäune reparieren...)

Siebenmal... "Sieben mal Morgenrot, sieben mal Abendrot"
"Meistgespielter DDR - Schlager von Andreas Holm, regelmäßig 7 Tage vor dem Entlassungstermin auf allen DDR-Sendern gespielt." 

Siff          Dreck; davon: 'versiffen' -verdrecken, schmutzig werden.

Silo           Längerdienender (ein Silo hat ein hohes Fassungsvermögen); man unterschied 1000- und 3000- Tage -Silos. 

SiK     Sicherungskompanie    Einheit, an einer GÜST für die Sicherung der Zugänge und des Umfeldes erforderlich. Übrigens unsere Kontakte zur Umwelt (Grenzbevölkerung) gingen absolut nicht gegen null. Wir als GWDler hatten ein ausgesprochen gutes Verhältnis. Ich habe nie Beschimpfungen, Abfälligkeiten oder andere negative Erlebnisse gehabt. Im Gegenteil, es gab immer ein gutes Wort und oft auch extra Verpflegung zB. aus der Kantine der Reichsbahn, die auf dem GÜST-Gelände lag. Insbesondere zu Weihnachten usw. wurde uns so viel zugesteckt, dass wir das meiste davon in die Unterkünfte mitgenommen haben. Vielleicht war die Ursache eine gehörige Portion Mitgefühl; immerhin waren wir ja Wehrpflichtige und hatten nicht 'mal die Möglichkeit auf richtigen Ausgang, da unsere Einheit praktisch mitten im "Todesstreifen" lag. Selbstverständlich wurde die Grenzbevölkerung dementsprechend behandelt: Leute die wir kannten, wurden niemals kontrolliert, selbst LKWs wurden ohne Kontrolle in den Schutzstreifen gelassen (zB. Bäcker, Post, Zivilangestellte usw.).

SiKo  Sicherungskompanie. Die haben sich nicht mit der eigentlichen Aufgabe des Bataillons beschäftigt, sondern mit rückwärtigen Diensten. Die hätten im Kriegsfalle Nahrung und Material besortg und "nach vorn" gebracht.

SLB        Start- und Landebahn

SMB        Stimmungs- und Meinungsbild Regelmaeßig durchgefuehrte Kontrollmaßnahme  zur Feststellung der Stimmung in den Einheiten.

Soldatenpersönlichkeit Wehrpflichtiger. Vom Offizier aus betrachtet,

Soldatenrat   Herbst 89 Reserve-Übung, dort spontan gebildet.

Soli          'Solidaritätsschicht unbezahlt', zwangsweises Nachdienen . Mehr als 5 Tage Knast musste man nach Beendigung des 18 monatigen Grundwehrdienstes nachdienen. Da nie direkt am Monatsende, sondern immer ein paar Tage davor entlassen wurde, z.B. 25 April oder 26 Oktober, kam auch diese Zeit hinzu, denn die 5 nachzudienenden Straftage begannen erst NACH der offiziellen Beendigung des GWD am 31. (30) des Monats.
Beispiel: Ein Kumpel musste 10 Tage nachdienen.
Wir sind am 25. April 84 rausgekommen. Dann kam sein Soli: erst am 1. Mai begann er seine 10 Tage abzureißen, so dass er also 15 (16) Tage später rauskam als wir ohne Knast.

Sonderfall      unmöglicher Soldat. Vom Offizier aus betrachtet,

SP-1 Signalgerät das aus einer Art Gewehrschloss mit Platzpatrone und einer "Stolperschnur bestand, die am Abzug befestigt war. Bei Durchlaufen der Schnur, wurde der Schuss ausgelöst und benachbarte Posten konnten sich um die Sache kümmern. Grenzposten, die während der Schicht versehentlich ein Signalgerät auslösten, mussten dem gesamten Aufzug Kaffee ausgeben (ganz schön bitter, bei dem bisschen Geld und dem teuren Kaffee).

Spaten         Signum des Bausoldaten
"Und die kleinen weißen Spaten auf den Schulterstücken; geliebt-gehaßtes Symbol für leisen Widerstand, wer's trug war stolz und hasste sie doch, waren sie doch Hörigkeitsstatusanzeiger: Ihr seid die Untersten der Hierarchie."

Spatensoldat Bausoldat, wg. d. Spatens auf den Schulterstücken

Spatentruppe Baueinheit Da die DDR-Gesetzgebung konsequenter Wehrdienstverweigerung keine Möglichkeit einräumte, wurde f. 'Verweigerer' (meist aus religiöser Überzeugung) eine Form quasi waffenloser Arbeitseinheiten geschaffen. Bausoldaten wurden nicht vereidigt, sondern leisteten ein Gelöbnis. Einsatzort waren militärische Objekte.

Spati  s. Spatensoldat Ug

Spieß       Hauptfeldwebel (urspr. trug der Feldwebel einen Spieß),

Spießbox   Dienstzimmer des Hauptfeld. Mr

Spießschreiber  Soldat in der Schreibstube des Hauptfeld.

Spind   1.) ~ umdrehen: Der ~ wurde auf den Kopf gestellt wenn der Kamerad im Ausgang oder Urlaub war. Von der Druckbetankung zurück, fluchte er in seinem Suff   fürchterlich. Und alle lachten sich krumm.     2.) ~ verknoten: Um das Schloss wurde Paketschnur oder Draht gewickelt, um Ausgänger oder Urlauber zu ärgern.

Spitz             Bei 3-jg. 2. DHJ

Spralle                 Halbjahresrang, 1. DHJ,

Sprallung         'leichte' Schikane. Berühren, Zupfen, Schnipsen oder Ziehen an den Ohren der "Spralle" durch den EK. 

Sprechverbot    den regulär Dienenden den Spatis gegenüber erteilt.

Springer    Halbjahresrang, 1.u.2. Diensthalbjahr, Gwd

Springerhängen            Schikane  1. DHJ am Koppel aus dem Fenster im 4. oder 5. Stock hängen zur Abhärtung ,

Springer K-Raum-Schlüssel holen lassen    Schikane. Da es den K -Raum nicht gibt, sondern Wechsel- und Konzentrierungsraum , 

Spritzer    Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd,

Spritzerpinsel Kleiner Pinsel aus dem Waffenreinigungsgeraet der AK-47 Kalaschnikow; von Soldaten und Unteroffizieren im 1. DHJ am Spindschluessel getragen.

Sprutz 1) Halbjahresrang, 1.u.2. Diensthalbjahr, Gwd 2)  Bei 3-jg. 1. DHJ

SPS        1) System zur Grenzschichtanblasung bei der MIG-21,
2) von schwarz gekleideten Mechanikern und Technikern eigene Gattungsbezeichnung "schwarzes - Pisten - Schwein" 

Spuckeschluck  Der letzte Rest Fusel aus der Pulle, die rumgereicht wurde.

Spund      Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd

Sputnik      Hatte ein Soldat beim Marschieren vom bzw. zum Taktikacker Murks gebaut, musste er im Dauerlauf ständig die marschierende Einheit umrunden.

SPW     Kakerlaken, wurden im Batterie-Club regelmäßig unter Vollschutz beseitigt.

Stadt der drei Lügen Standort Perleberg   "1. es ist keine Stadt  2. es ist keine Perle, 3. sie hat keinen Berg"

Stadt der drei Meere Standort Eggesin: "Ein Sandmeer, ein Baummeer, gar nichts meer"

 

Startbatze        Angehöriger der Startbatterie, der eine gute Lunge und Kraft in beiden Armen brauchte, um die Mechanik der Startrampen und Ladefahrzeuge mit Muskelkraft betätigen zu können.

Startlinie   auf Flugbahnen,

staubig   unzulässige Verhaltensweisen, verdächtige Situationen, aber auch unzuverlässige bzw. als Spitzel verdächtigte Soldaten

Staubsauger   1) Schikane
Erstes DHJ musste Schutzmaske mit Schlauch ohne Filter aufsetzen, Schlauch wurde f. längere Zeit zugedrückt und über einem vollen Aschenbecher wieder geöffnet.
    2)  [Gerät] leider völlig unbekannt bei der Asche (Wozu gibt's Soldaten?),

Stech ich       Ja,

Stechschritt   "Im ~ Marsch, ach Scheiße den gibts ja nich mehr, also im Exerzierschritt Marsch", KC A-Combo Maxwell, abgehalfterter Major, stolz darauf, seine ersten Epauletten noch bei der Wehrmacht bekommen zu haben. ~ war höher als Exerzierschritt. Bg

Sternengucker      E-Schikane. 1. DHJ musste durch den Ärmel eines Mantels verschiedene Gegenstände identifizieren, z.B. Bandmass oder E-Löffel. Zum Abschluss gab es meist einen ordentlichen Schwall Wasser. 

Stiefelputz  An diesem Morgen schreibt F. ein neues Wort in seine Chronik: ~. Das schrie der Spieß über den Flur: Kompanie, Stiefelputz verbessern.

Stift      Halbjahresrang, 1. DHJ, Gwd

Stoff-Maßli Bandmaß aus Stoff

Stoffhund  Trabant Kübel

StKPA        Stellvertreter d. Kommandeurs f. politische Arbeit,

Strafbohnern  mit Kerze         auf Bohnerkeule  brennende Kerze befestigt. Ging die Kerze aus, verlängerte sich das ~ um 10 Minuten; außerdem war  ein gleichmäßiges Klacken des Kugelgelenks in der Keule gefordert (gehört zum  'Schinden des Frischlings durch die EKs'),

Strippenzieher Nachrichtensoldat, Fernmelder, hat nichts mit Nachrichten , Staßi oder Geheimdienst zu tun

Strich      Grenze

Stunde der toten Augen Die Zeit nach dem Mittag, wenn alles schwer fällt,

Stunde/ Stunde  Schlaftechnik beim Grenzdienst
Ein Kamerad schlief, der andere machte Kunstfernsehen mit dem Fernglas nach der Streife, welche uns bei dieser miesen Tat um Gottes willen nicht erwischen durfte. Man musste hier rechtzeitig geweckt werden, um nicht vertränt bei der Meldung herumzutorkeln. Es war nicht einfach, einen tief schlafenden Kameraden sanft zu wecken. Manchmal half nur, ihm die Kalaschnikow in die Rippen zu dreschen. Ich war zum Glück immer schnell wach und konnte sogar im Sitzen schlafen ohne den Kopf abklappen zu lassen. 

Sturmbahn          100 m lange Bahn, mit verschiedenen Hindernissen (Schwebebalken,  Eskaladierwand, Fuchsbau, Stacheldrahthindernis) gespickt. Besonders gemein:  Überwindung unter Schutz. Gruppenüberwindung der ~: Überwindung  der ~ durch ganzen Zug, wobei sich die Soldaten gegenseitig über die  Hindernisse halfen.
E-Schikane: 1.
DHJ musst oberes Bett einmal umrunden, ohne das darunter liegende E-Bett zu berühren. Des weiteren Kriechen durch die Gitterstäbe der Betten. 

Sud, der    Dreck, Siff, Truppenverpflegung.

Süff                     s. Siff

Süffgruppe Küchenpersonal

Summi        Offiziersschüler Ansp. an die Summe seiner noch zu dienenden Tage und wg. des "S" auf den Schulterstücken. Passierten marschierende Einheiten oder EK's Offiziersschueler, war oft ein vernehmliches Summen ("ssssss") zu hoeren.

SvD  Sanitäter vom Dienst, bei uns " Schwester vom Dienst "


 

TA     1) technischer Ausbilder
          2) Stellvertretender Kommandeur Technik und Bewaffnung. Abgeleitet v. urspr. "Technik und Ausrüstung".  3.)   technische Abteilung b. FRT

TEG   "Training der Elemente der Gefechtsbereitschaft": am hellichten Tag ins Bett, Schlaf simulieren, Alarm, Graubett bauen (dafür war Zeit!), Waffe empfangen und ausrücken auf den Park (Normzeit: 7 min bis zum laufenden Uri). Was passiert eigentlich, wenn beim Anlegen der Ausrüstung das Tragegestell hinten am Schrank angenagelt ist? :-))  

Tag der Befreiung ersehnter Entlassungstag, Ansp. auf den gleichnamigen staatlichen Feiertag am 8. Mai. (Befreiung durch die Rote Armee 1945)

Tag der russischen Sprache     In regelmäßigen Abständen wurde 24h lang der gesamte Betriebsdienst Funkdienst in Russisch abgehalten. U.a. bei den Fliegern.

Tage „Mehr ~ (am Arsch), als Haare am Sack". spöttisch über Längerdienende Bg,

Tagebeutel, -sack Längerdienender,

Tagedrücken    Heimweh, Überdruss an dem Ganzen, Fr
"In  einem Brief vom 06.08.78 kommt ein Wort vor, was ich schon vollkommen aus meiner Erinnerung gestrichen habe: T. Das war ein NVA-Wort, es steht für das undefinierbare Gefühl des langen Eingesperrtseins. Das Fehlen von Frauen und Abwechslung ging aufs Gemüt. Wie wichtig waren da Briefe von draußen. Oftmals sind Tränen geflossen, weil wieder mal kein Brief von der Freundin oder den Eltern dabei war."


Silvester 84 wollte ich eine Granate (0.7 Alk) reinschmuggeln. Im allgemeinen hingen wir uns die Dinger an einem Band vor den Sack. Wenn man die Pferdedecke anhatte sah das keiner. Ich war so voll, dass ich die Pulle in die Innenjackentasche des Mantels steckte, so das oben der Stutzen rausguckte. Das konnte der OvD nicht durchgehen lassen. So hatten die auf der Wache auch was zum saufen. Ich wurde deswegen degradiert. (Befehl 02/84) Die Pulle wollte ich reinholen für einen Vize der A&U hatte und der bald wahnsinnig wurde, weil seine Frau ihm schrieb, wenn er nicht Silvester käme würde sie fremd gehn. Der Mann hatte demzufolge arg ~

Tagesack  Gwd Leistender
"Den Magen vermochte die Futtervergabe zu füllen, dennoch schlich der ~, der zuviel Zeit mit sich schleppte bis zur Erlösung, hungrig durch die Kaserne: Er hungerte nach Zäsuren"

 

Tagesranzen Gwdler (1 1/2 Jahr) im Munde der 3 jg.

Tageszahl   die Nennung (auch über 150) diente als Gruß sowie als Warn- und Selbstbehauptungsausruf zur Betonung der eigenen Wichtigkeit , alle LKWs oder Container die als betriebsinterne Nummer die aktuelle ~ des E's führten, waren vom Glatten zu melden

Taktik - Acker          Übungsplatz

TAPI    tägliche aktuell-politische Information

 

Taschen zunähen    Wer mehrmals mit Händen in den ~ erwischt wurde oder wer vergaß, seine ~ am Uniformrock zuzuknöpfen, musste sie temporär zunähen .

Taschenbillard       Hände in den Hosentaschen; sich dadurch dem Verdacht aussetzen, am Gemächte zu fummeln. "Sie spieln wohl hier ~!" brüllte der Vorgesetzte,

Taschenrutscher   kl. Schnapsflasche

Tastenficker       Tastenfunker; beherrschte das Morsealphabet,

Taschenlampe  - die rechteckige ~, mit 3 Farbfiltern (rot, grün, blau), wichtigstes Utensil des Grenzers. Man konnte damit Soldaten belobigen oder "bestrafen" (s. zu Farben), und in dem Fach für die Flachbatterie  Gegenstände zum Grenzdienst mitnehmen (sogar westl. Radios gab es, die da 'reinpassten). Außerdem die aus dem Urlaub zurückkommenden Soldaten vor dem diensthabenden Offizier in der Kompanie warnen. Dazu wurde von dem Posten am  Eingang des Bahnhofs (gleichzeitig Kontrollterritorium der GÜST) die entsprechende Farbe gezeigt:
Rot:Kompaniechef oder Polit hat Dienst (Glasmantelgeschosse vor Betreten der Kompanie verhaften),
Grün: Spieß oder Uffz/Offz hat Dienst (keine Gefahr)
Blau: ein anderer hat Dienst (Risiko der Kontrolle 50/50)

Taschentuch      jmnd. der depressiv ist

Technische, der    Fähnrich / Stabsfähnrich verantwortlich f. den technischen Bereich von Kompanie, Funkstationen Gefechtsstand, In anderen Einheiten auch OvP "Offizier vom Park , war dort z.B. bei den Muckern f. den technischen Zustand der Fahrzeuge verantwortlich .

auf den Teebeutel gehen nerven, ,

Tee-Ei  Angriffshandgranate

Teil1 / Teil2,  Teiltasche    Taschen, die ans Tragegestell kamen, meist kam aber nur das Teil1 zum Einsatz, z B. zur Wache, mit Notverpflegung (Atombrot), frische eingeschweißte Wäsche (war ganz wichtig, dass die eingeschweißt war, hab aber keine Ahnung warum), obenrum noch die Zeltplane gelegt, aber was war im Teil2??? ich glaub, nur der Winter-FDA , sehr beliebt, oft fürs spätere Zivilleben als Arbeitstasche abgezweigt, Ib
... waren Bestandteile des Sturmgepäcks, das normalerweise randvoll mit für den "Ernstfall" unentbehrlichen Gegenständen wie Kragenbinden, Socken, Nähzeug und Schuhcreme gefüllt war. Vorschriftsmäßig gepackt, repräsentierte das Sturmgepäck zusammen mit der Schlummerrolle , der Schutzausrüstung für verseuchtes Gelände, ein Gesamtgewicht, das jeden Lastesel zur Arbeitsverweigerung getrieben hätte.

teilnehmen dürfen ein Beispiel für die ausgesuchte militärische Höflichkeit, Hinzukommende mussten mit dieser Floskel beim Ranghöchsten um "Teilnahme" (Eingliederung in die Gruppe) bitten,

Tesi                Motorrad MZ TS 250, Fr

Thema 17 - Verpissen im Gelände    Pause machen,

theoretsch    güllenpronounziertes "im Prinzip"
Thermöse  Thermosflasche für Postenverpflegung

Tiefenkontrolle   Der Alte bekam in regelmäßigen Abständen seine Agentenmacke und wähnte sich von vom imperialistischen Klassenfeind bezahlten Verbrechern umgeben. Aber auch der Verdacht auf Gedichte zB. von Heinz Kahlau, die der Alte verboten hatte, oder eine vermisste Mumpel beim Abmumpeln reichte für ~: Die gesamte Kompanie ohne Vorwarnung im Fernsehraum arretiert. 2 Uffze mit Kaschie vor dem Fernsehraum postiert. Spieß, KC und Zugführer gehen durch sämtliche Zimmer. Jeder Schrank wird geöffnet. (Bei Genossen im Urlaub, DHS oder Melder oder auf Wache mit Stahlhelm oder Bolzenschneider). Der Soldat (bzw. als Vertreter der Stubenälteste tritt an. Graudecke vorm Schrank ausgelegt. Der Soldat fasste oben an den Schrank, dann wurde mit dem Befehl: "2 Schritt rückwärts Marsch." der Inhalt des Schranks auf der Graudecke ausgeleert. Entweder wurde gleich wieder eingeräumt, unter den wachen Augen der Beteiligten oder, wenn's Wetter Scheiße war, ging es raus auf den Appellplatz zur genauen Untersuchung. Konnte bis zu 12 Stunden dauern
In der SiK Marienborn war das Öffnen der Schränke nicht anwesender Soldaten ohne triftigen Grund unzulässig. Daher hatten alle Soldaten billigste Vorhängeschlösser, die man mit einer Schere oder dem Dorn eines Taschenmessers öffnen konnte. "Staubige" ( siehe hier ) Gegenstände wurden in den Schränken der Soldaten gebunkert, die auf Grenzdienst waren.

Tierisch was druff "Mensch Du hast ja ~, wenn's ooch bloß Zahnbelag is." Uffz, wenn sich einer wieder mal zu dämlich anstellte

Tiktak- Übungsgelände Vor Zeiten hatte jemand die Silben des ursprünglichen Wortes vertauscht, damit ein Gleichklang auf den Namen von Erfrischungsbonbons entstand.  

Tischberechtigung Initiationsritus
um am Tisch sitzen zu dürfen, folgte die ~: Der Glatte muss über die Länge des Tisches kriechen dann unten an der Tischplatte entlang und am Ende wieder auf die Tischplatte. Alles ohne dabei den Tisch zu verlassen, oder den Boden zu berühren. 

Tischgrill   hatte abends seine große Stunde. Wie der genau hieß...? Größeres A4-Format, zum Aufklappen, von beiden Seiten elektrisch beheizt. Ähnelte Waffeleisen

TK    Tiefenkontrolle

TLF      Transport-Lade-Fahrzeug - für Fla-Raketen.

Todessprung  EK-Ritual. Gab es in allen Einheiten in unterschiedlichen Formen. Der angehende EK musste z. B. mit verbundenen Augen auf  Spindtuer steigen. Als Halterung reichten ihm zwei EK's jeweils einen Daumen. Die Tuer wurde unter lauten "Hoeher!" - Rufen angehoben, die EK's gingen in die Hocke. Sprang der Soldat, befand er sich meistens nur wenige Zentimeter ueber der Erde. Um den Effekt zu steigern, wurde dem Soldaten z. B. mit einem Stullenbrett auf den Kopf getippt, um ihm das Gefühl zu geben, er sei schon unter der Decke. 

Totensonntag    Der E an die Längerdienenden zum ~: Ihr glatten Pupse werdet noch viele ~e haben.

toter Ljotschik    luftwaffenspezifischer Ausdruck für tote Oma, (L.= russ. Flieger)

Tragegestell, bronzenes, silbernes, goldenes         inoffz. Auszeichnung für 25, 50, 100 Wachen, Träger des ~ wurden als blickige Profis angesehen,

tragen, frei, offen ~    das Bandmaß in den letzten 10 Tagen,

Transsifon  Zentrale Alarmierungseinrichtung, Sirene. Das ~ konnte auf z. B. auf Regimentsebene vom OvD fuer einzelne Bataillone/Kompanien ausgeloest werden. Der Diensthabende (z. B. UvD) musste dann fuer vier Sekunden eine Bestaetigungstaste druecken. Z. T. außerhalb der Einheiten in den Wohnhaeusern von Offizieren installiert.

Trassenhund   Hund an Laufanlage,

Treibschwein, Treibhaus     vorzeitig zum Gefreiten beförderter,

Treten  ~ lassen und getreten werden   war, wenn es sich um Weisheit handelt, letzter Schluss der Offiziere.

Tretmine Fäkalbez.

Tropentest    alle Heizungen im Beobachtungsturm auf volle Kraft (verursacht i. Nachtschicht schnelles Einschlafen des Postens) 

Truppenschutzmaske "Ausrüstungsausgabe: Gasmaske. Das heißt ~, brüllt K., wer noch einmal Gasmaske sagt, schreibt mir hundert mal ~."

Truppenschwein    NVA-Angehöriger

TSM    Truppenschutzmaske

transgalaktisches Zeitschwein    jmd. m. unermeßlich hoher Tageszahl.

Türsteher roter ~     Offizier der GÜST (Grenzübergangsstelle )

Tütenbier   Komplektetee, der beim Aufgießen mit Wasser entfernt nach Bier aussah, mehr aber auch nicht.,


 

UaZ      Unteroffizier auf Zeit: 3 Jahre

UB 1      "Universalbagger 1" = Schaufel, Feldspaten

UB 40          (nach einer Popgruppe) "Universalbagger 40" = Spaten,

U-Boot  4-jähriger, meist Unterleutnant,

U-Schule Unteroffiziersschule

Ü  die Übersicht, Fundamentaleigenschaft des E, denn er hat den Durchblick. Vorgesetzte konnten schon mal die Ü verlieren, dann gab es "3 Sterne rot mit Pfeifton"

UE         unerlaubtes Entfernen
"Wer z.B. nach Urlaub nicht rechtzeitig an seinem Standort erschien bzw. telefonisch gemeldet hatte, dass er sich verspätet, galt ab einer gewissen Zeit als UE. Man setzte ganze Völkerstämme in Bewegung, den Betreffenden zu suchen, der dann auch noch die Kosten der Fahndungsaktion tragen durfte. Je länger man UE war, desto sicherer war ein Aufenthalt in Schwedt. Schlimmstenfalls wurde daraus Fahnenflucht."

UF      Unterwasserfahrt, Panzerübung

Uffz        Unteroffizier,

UFO 1) gefüllter Teller, fliegend     Falls das Essen im Sudpalast wieder mal Kakerlaken enthielt, kam es vor, dass ~s durch die Futterluke kunstvoll in den Küchenbereich geschleudert wurden.

2) selbstgebautes (Wasser- etc.). Kochgerät (fiel die Hauptsicherung raus, erscholl der Ruf: ~s raus!)  Mein KC fand bei mir mal einen bei der Spindkontrolle: "Genosse M., Sie als Elektriker ...?" Meine Antwort: "Ich hab' nur welche mit Schutzkontakt gebaut." Der KC verläßt nachdenklich den Raum. (Besonderer Spaß: ~s, die im Dunkeln (nach Ausruf der Nachtruhe) in der Kaffeekanne kurzschliessen:  Plopp! + blaugrüner Blitz),

(I) "Da Kaffee oder Tee kochen schnell gehen musste, nahm man ein ~. Da ging es in Sekunden. Zwei dünne und mit kleinen Löchern durchbohrten Metallplatten (am besten eigneten sich die Plättchen aus Duschköpfen), in der Mitte mit einer Schraube verbunden. Die beiden Plättchen jeweils an ein Kabel gelötet und an die anderen Enden des Kabels Bananenstecker geschraubt, und fertig. So konnte man sich überall, wo es Wasser und eine Steckdose gab, etwas Heißes zubereiten. Von Vorgesetzten entdeckt, wurden ~s sofort konfisziert, ..."

  (II) auch "Atomino": aus den zwei Teilen der  Blechdose f. Klarsichtfolien f. Schutzmasken hergestellt, verbunden durch  einen Plasteknopf f. Schutzanzüge - 220V ran und das Wasser in der Plastetasse  war nach 10 s kochend heiß

JG-8 Standard - UFO (Klarsichtscheibendeckel und Plastikknopf der Schuffitasche)  Da die Funker diese und jenes Messgerät besaßen, haben wir auch  mal das ~ untersucht. Bei normalem Wasser aus der Wand lag die Stromaufnahme  bei ca. 8 Ampere, d.h. ca. 1720 Watt. Ist schon ein ganz guter Tauchsieder.  In der Wachkompanie hatte jedoch mal ein Uffz erst seine Tütensuppe in das warme Wasser aus dem Boiler eingerührt und dann festgestellt, die Suppe sei ihm zu kühl. Der Strom, der durch den erhöhten Salzgehalt  der Lösung erzeugt wurde, ließ sich jedoch auch nicht von einer  16-Ampere -Sicherung bändigen. Komplizierter als die nächtliche  Wiederbeschaffung der Sicherung war, diesem Herren seine Genialität zu erklären. Es soll auch Leute gegeben haben, die glaubten, ein UFO brenne durch, wenn man es aus dem Wasser hebt und in der Steckdose lässt.

(III) Gerät zum Erwärmen von Wurst: bestand neben dem Elektrokabel aus zwei Aluminiumgabeln, an welche die jeweiligen Drahtenden geknotet waren. Die Gabeln wurden an die zwei Enden der Wurst gesteckt und das Kabel in die Steckdose gesteckt - Zeitaufwand zum Bockwurst-Erhitzen unter 1 Minute.

(IV) Tütensuppen haben wir auf dem Bügeleisen gekocht. Bügeleisen verkehrt herum in  leicht geöffnete Schublade gestellt, Topf drauf, ...  

(V) "Das Essen war auch ein Thema Nr. 1, es gehörte sich, auch im Grenzdienst weiterzuschlemmen... Wir pfiffen auf die Pflichterfüllung auf dem Postenturm, in Bunkerverstecken, oder auf Streife und spähten nur in dem Zusammenhang, dass man uns beim brutzeln nicht erwischte. Es wurden ausgeklügelte Methoden entwickelt, sich das Essen abwechslungsreich, nahrhaft und köstlich zu gestalten. Unsere belegten Stullen zu essen und dazu lauwarmen Tee aus der Feldflasche zu schlürfen war unter unserer Würde. Wir waren eine seltsam verfressene Truppe. Fast alle hatten kl. Taschen- Tauchsieder dabei, damit Tee oder Kaffee frisch gebrüht werden konnte. Einige hatten einen sog. 'Dunkelstrahler' mit, ein dunkelgrünes glühbirnenförmiges Keramikteil, in dem elektrische Glühwendel um die 1000 Watt verheizten, klemmte man die Dinger an die 220 Volt Leitung... Die notwendigen Drähte, Stecker, Schraubenzieher und natürlich auch Sicherungen hatten wir ständig bei uns.
Die Fresserei hatte zweierlei Zweck. Zum einen tötete es die Zeit, 8 Stunden Wache zu schieben. Zum anderen hatte es unwahrscheinlich Spaß gemacht und - weil verboten - , wurde ein weiterer Reiz erzeugt, wie die einfachste Bulette, welche mit einem Dunkelstrahler auf ordentliche Bratpfannentemperatur hochgepusht wurde, zur Delikatesse mutieren konnte. Wir kochten Eier, brutzelten Rühreier mit Speck und die Krönung waren panierte Schnitzel mit Bratkartoffeln.
Schließlich wurden Methoden entwickelt, den Essengeruch zu beseitigen. Praktisch war, ein paar Körner der Leuchtmunition zu verbrennen, was dann roch, als hätte man in der Schicht vor uns Leuchtmunition bzw., Signalmunition verballert. Der Geruch nach gebratener Bockwurst war dann weg.
Ab und zu wurde auch mal ein Postenpaar beim Brutzeln erwischt. Die Strafe war relativ gnädig. Regelmäßig erwischt wurde ich im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße, da die Streife schneller war, als ich die Kochutensilien verstecken konnte. Zum Glück war es immer eine Offiziersstreife der eigenen Einheit, welche die Augen zugedrückt hat und mitfutterte."

Uhu       1)  Offizier, da 25 Jahre zur Armee, alt wie ein Uhu
      2) unter hundert (Tage) meist fuer Uffze verwandt.

Uleu             auch "Kapo de luxe": Unterleutnant, Dienstgrad, der nur den OaZ (4 Jahre, Marine 5) verliehen. Er unterschied sich dadurch von den Berufsoffizieren, die gleich als Leutnant in die Truppe kamen. Durchschnittlich intelligenter, aber kann man das von jemanden behaupten, der sich f. länger als unbedingt nötig verpflichtet? Fakt ist, dass man sich gefragte Studienplätze (Medizi n!) in der DDR durch "freiwilliges" Längerdienen erkaufen musste.

Ult'n   Unterleutnant (abgeleitet von der Abk. Ultn.)

Umfeldüberprüfung Kontrolle auf politisch verdächtige Kontakte,

Unterfeld      Abk. f. Unterfeldwebel; Spruch: 'Meine Welt ist der Unterfeld / Viele Tage un d wenig Geld'.

Unterknüppel Unterleutnant

Unterofentür  Unteroffizier

Urlaub im Freien  Feldlager,

Uri              Lkw "Ural "

Uschi       Unteroffiziersschüler, 1. Halbjahr ; bei 3jg.

Uschi-Burg  Unteroffiziersschule

U-Schüler Unteroffiziersschüler, 1.DHJ, "waren in der Hierarchie ... die allerletzten und wurden gerade von den Landsern bei jeder Gelegenheit verarscht"

USM    Unterschlupfmöglichkeiten, zum Checken dieser im Abschnitt bekannten Orte wurde täglich eine Sonderstreife eingesetzt.

UvB   Unteroffizier vom Block, wie UvD, allerdings für das ganze Gebäude.

UvD          Unteroffizier vom Dienst  

 

V     'Vize'. Zum Vize wurde man durch den E geschlagen, analog dem Ritual des Ritterschlages. Das Koppel wird mit schwarzer Schuhcreme eingekleistert. Der Kandidat mit weißem Unterhemd oder mit nacktem Rücken spricht die Formel : "Lieber E, schlag auf mich ein, ich will nicht länger Spralle sein" Mit dem Koppel wird ihm je rechts und links eins übergezogen, so dass ein V gezeichnet wird: Der Vize ist geboren.

V0            (sprich: vau null) Verbindungsoffizier zur Stasi (vor ihm hat man sich gemeinhin in acht genommen)

beim V0 eingeladen sein     zum Gespräch beim V0 bestellt sein zwecks Mitarbeit f. die Stasi mit schriftlicher Verpflichtungserklärung

 

Verdunkelung   Ab 22.00 Uhr wurde in allen Soldatenunterkuenften das Licht geloescht. In beleuchteten Bereichen waren die Fenster mit schwarzen Vorhaengen zu verdunkeln.

Verdunklungswurst Blutwurst,

Vergasung , bis zur ~     bis zum Äußersten (z.B. exerzieren)

Vergattern  Wache der Befehlsgewalt des Wachhabenden bzw. OvD unterstellen. Bg Wir hatten einen Hptm, der in der Schweigepause nach dem Ausruf 'Vergatterung' im Stillen bis 50 zählte. Wer sich das Lachen nicht verkneifen konnte, war geliefert.

Vergatterung    Antreten der Dienste (Wachdienste, Küchendienst) auf dem Stellplatz zur Belehrung, anfangs rief der OvD, hier Zeremonienmeister, lauthals "Vergatterung", was in den Ohren der Soldaten gewöhnlich wie "Verdatterung" klang.

"Dazu eilte eigens der OvD aus dem Stabsgebäude herbei. Er verlas die besonderen gesetzlichen Bestimmungen, die Schusswaffenbelehrung und fragte abschließend, ob sich jemand nicht in der Lage fühle, seinen Dienst anzutreten. Schließlich erstarrte er zur Steinsäule, warf die Handkante an den Schirmrand seiner Mütze und schrie laut das Wort "Vergatterung". Und wie blöde das wirkte! So vollkommen künstlich und theatralisch. Ich spürte, wie sich mein Mund zu einem Schmunzeln verzog. Doch Unteroffizier Schleifer hatte mich gewarnt. Die Vergatterung ist eine ernste Sache. Mit dem Ausschreien dieses Wortes treten für 24 Stunden andere Regeln in Kraft. Regeln, mit denen nicht zu spaßen ist. Bei jedem Wachvergehen - Verlassen des Postenbereiches, Pinkeln während des Streifenganges, ein Bierchen zum Abendessen oder dem Hinterhersehen einer Frau - droht sofort Gefängnisstrafe."

verGUvDed , er wurde ~    Na was wohl? ;)

verhaften,     eine Flasche ~     Alkohol trinken 

verheizen        jemand zu unangenehmen bzw. sinnlosen Arbeiten heranziehen

verkeimt sein     wenn man sich selbst nicht mehr wohl fühlte, z.B. nach einer 48-Stunden-Wache

verkeimen, sich      sich unauffällig machen, zurückziehen,

Verknatterung   Vergatterung

vermaulen   sich unbeliebt machen,

Verpflegungssatz   Der tägliche ~ war ca. 4.75 Mark pro Kopf. Dieser durfte nicht unter- aber auch nicht überschritten werden. Hab mal in Cottbus eine volle Wanne frischen Erdbeerjoghurt (100 l) im Küchendienst weggekippt, weil der Küchenbulle diesen am falschen Tag angerührt hatte. Damit wäre der ~ durch Ausgabe dieses Joghurts überstiegen worden (war schon ziemlich schizophren). Bg

Verrichtung  Synonym f. fast alles... scheißen, bestimmte Dienste, unklare Befehle ausführen, ....Toilette schruppen war auch eine ~.

verpissen, sich  entfernen , drücken

Verwaltung 2000   intern f. Hauptabt. I des MfS ("Abwehr NVA/Grenztruppen"). Die ' 2000er' waren in allen Einheiten (z. T. bis auf Kompanieebene) zu finden.

ViG    Verpissen im Gelände,

Vize   Halbjahresrang 1) 2. DHJ, Gwd 2) Bei 3-jg. 5. DHJ

Vizedaumen Erkennungszeichen: Vize-Signum
In Zinn gegossene Faust mit vergrößertem Daumen zwischen Zeige- und Ringfinger, vom DHJ-höheren dem Niederen vererbt. 

Vizeduschen Einweihungsritual
Zum Vize wurde man von einem EK 'geduscht'. Erst eine Pulle Weißen 0,7l auf ex in der Hocke leeren, sodann 10 Minuten unter die kalte Dusche und dann bei ca. 30° C eine Runde laufen. Wer das überstand, war (ordentlicher) Vize."

Vizeklammer/Vizekralle rote Plastikklammer mit Aufschrift VK (Vergaserkraftstoff); auf Stutzen der Benzinkanister geklemmt.

Vizeknick DHJ-Symbol    Querknick in Schulterstücken zur Hervorhebung des Vize nach Bergfest und Vizeschlag.
Da man erst im 3. DHJ Gefreiter wurde, bzw. als Uffz. i.a. Uffz. blieb, war das 2. bzw. 5. DHJ (Vize) am Dienstgrad nicht erkennbar. Daher wurden die Schulterstücke quer in der Mitte geknickt (im Gegensatz zu den 'Glatten'), so dass schon am Schulterstück der Vize erkennbar war, auch wenn er den gleichen Dienstgrad hatte wie ein 'Glatter' (1. bzw. 2.-4. DHJ). Wurde schnell von den Vorgesetzten entdeckt und gerügt. "Da im 5. DHJ Ufw, konnte ich mir glatte Schulterstücken ohne Vizeknick leisten, da am Dienstgrad erkennbar, dass ich kein 'Glatter' mehr war."
um zu vermeiden, dass ~e weiter in die Schulterstücke hineingebogen wurden, mussten die Ertappten Plastelineale statt Pappe einnähen. Erfolg: die ~e blieben, nur die Ausreden wurden phantasievoller.  

Vizekralle/Dachskralle. Plastikklammer, um die Griffe der Treibstoffkanister zu klemmen. Es gab rote mit Aufschrift VK, 'Vergaserkraftstoff', in 'Vize Kralle' umgetauft, und weiße mit DK, 'Dieselkraftstoff', 'Dachskralle' (3 Ender im 4.). Wurden durchbohrt und am Schlüsselring o.ä. getragen. An Kanistern selten zu sehen, da gern geklaut. Deshalb wurden sie vererbt, es war eine Auszeichnung, eine VK von einem angesehenen EK zu bekommen .

Vizeschlag     zu Beginn des 2.DHJ zelebriertes Ritual, bei dem der Kandidat sich mit weißer Unterwäsche bäuchlings auf dem Hocker liegend 2 Schläge mit seinem stark mit schwarzer Schuhcreme eingeschmierten Schwarzkoppel vom EK auf den Rücken verpassen ließ. Die schwarzen Streifen auf dem Hemd sollten den Buchstaben "V" darstellen.  

VK    eigtl.: Vergaserkraftstoff, Abk.: Vizekralle  , gacki

VKU      Verlängerter Kurzurlaub (Freitag nach Dienstschluss - Montag vor Dienstbeginn) 

VnP 1) "Vorbereitung auf die neue Nutzungsperiode", 2 wöchige Periode i. Frühjahr u. Herbst 2) "Verpissen nach Plan"

 Vogelscheuche    Variante der  Dachsprüfung : dem Prüfling (bekleidet mit Turnhose und WinterFDjacke) wird links und rechts in die FD-Jacke ein Besenstiel hereingeschoben. Er wird auf den Gang gestellt und die Turnhose mit allem darunter heruntergezogen. Hat eine Weile gedauert, bis man die Besenstiele (alleine) aus der Jacke hatte.

Volksarmee "Das soll der erste Eindruck vom System Armee sein: haben die eine Sprache! Es reicht schon die Dopplung  von Volks- und Nationaler - oder ist das etwa eine Negierung?
                Hat ja vorher schon genug an deutschen Worten im sozialistischen deutschen  Staat durchgemacht. Volkswirtschaft, Volksbuchhandlung, Volkswerft, Volkspolizei  ... Volkseigentum. Das gehört allen, also niemandem, so sieht's auch  aus. spotten die fetten Vierzigjährigen mit ihren Transparenten auf der Straße."
 

Vollschutz    Gasmaske + Stahlhelm + Ganzkörpergummianzug + Gummiüberzugstiefel, 

vorgelagertes Hoheitsgebiet     DDR-Territorium  jenseits der letzten Sperranlagen

Vorstartlinie, Startlinie auf Flugbahnen,  

Votze     1) MP Kalaschnikow     2) Kartenspiel 'Mau Mau'    3) Käppi    durfte man nicht schräg verwegen  auf  dem Kopf tragen. Musste kerzengrade über der Stirn sitzen.  Wurde absichtlich  das Käppi zerknautscht, um seine Missachtung  für diese Armee, in der man dienen musste, auszudrücken.      4) "Siehst ja aus wie ~ früh um 4!"       Rdw.,  wenn einer vom Ausgang oder Urlaub kam und von der Druckbetankung ziemlich  zerknittert aussah. 
votznackig   konnte alles sein, von ausgezeichnet bis hin zum schlimmsten Fall, und wenn man nicht so recht wußte, ob gut oder schlecht, dann erst recht!

VTBNP    Vorbereitung Technik und Bewaffnung auf Nutzungsperiode ... (Sommer, Winter); Kurzform"VNP" oder ugs. Umstellung.

 

Das Wacheschieben. "Natürlich bekamen wir vom Leutnant Scharf als erstes Anweisungen in Form von theoretischem Unterricht. Leider aber glitt selbst dieser Unterricht immer wieder in utopische Scheinwelten des Kommunismus ab. Die heroischen Meisterstückchen, die wir vollbringen sollten, wenn wir Feindkontakt hätten, waren bisher in keinem Abenteuerfilm der Welt so gut inszeniert, wie in den Phantasievorstellungen des Leutnants. Das Problem an der Geschichte lag jedoch auf einem ganz anderem Gebiet. Wenn die Feinde wirklich existieren, von denen Leutnant Scharf zu berichten wusste, dann hätte ein Wachsoldat alle Hände voll zu tun. Da ich mir aber auf Grund der Berliner Mauer kaum vorstellen konnte, dass der Osten Berlins ununterbrochen von einem Heer westlicher Feinde überschwemmt würde, sah ich schon die Langeweile auf mich zurollen."

Wachhabender   Uffz, der die Wache zusammen mit dem Aufführenden und dem OvD organisiert.

Wachkoller   stellenweise abstruses Verhalten der Wachdienstleistenden im Wachlokal. Der wenige Schlaf und die Anspannung sowie Stress vor Kontrollen beim Wachdienst kratzte wohl allen an den Nerven.     

Wachmacke     "Das Zermürbende am Wachdienst [war] nicht die Arbeit sondern die Zeit. Und die habe schon so manchen am Boden zerschlagen. Viele halten ihren dreijährigen Wachdienst nicht bis zum Ende durch. ~ nennt man das."

Wachtmeister    Uffz. bei der KVP,

Wackelvotze    1) Höhenmesser (Höhenvotze)                      2) Vertikalantenne zur Luftaufklärung
 

Waffenbesitzkarte  Waffenkarte.

Waffen/-empfangs-/karte      trug der Soldat bei sich. Beim Empfangen der Waffe z.B. zur Schießübung oder zum Wachstehen in der Waffenkammer hinterlegt.  - mit eingetragener Waffen-Nummer; war jederzeit am Mann zu tragen. Nur mit der ~ wurde von der Kammer die Waffe  ausgegeben,

Waffenfarbe/Waffenstolz Der Stolz auf die Waffengattung war ein besondere Eigentümlichkeit in der NVA, da der Dienst bei jedem GWD Leistenden mehr oder weniger verhasst war. Dennoch war  man penibel bedacht, sich von anderen Waffengattungen zu unterscheiden. Insbesondere galt dieses fuer die Waffengattungen der Mot.-Schuetzenregimenter. Obwohl hier die Waffenfarbe (Schulterstueck) einheitlich weiss war, trug man auf der Ausgangsuniform seine eigene Farbe (gelb-Nachrichten, rosa-Panzer, ...). Zusaetzlich wurden auf die Aermel Dienstlaufbahnabzeichen aufgenaeht. Die Panzerleute steckten darueber hinaus Pins auf die Schlipse, die einen Panzer darstellten und eigentlich fuer sowjetische Offiziersschulterstuecke gedacht waren. Selbst die Qualispange zeigte bei jedem Soldaten- und Unteroffiziersrang einen T-34 (ab 1984 T-72), obwohl diese Spange nur Panzerfahrern vorbehalten. Dieses Umfrisieren der Uniformen, - eindeutig ein Verstoß gegen die Bekleidungsvorschriften -, wurde toleriert.

Waffenkammer-Zugangsberechtigter        Derjenige, der die W-Kammer betreten durfte,

Walter Ulbricht     Lautmal. f. 'weiter übrig' ...da wird uns wohl nichts anderes walter ulbricht bleiben, als...,  

WAPI                wöchentliche aktuell-politische Information PGr

warme Gummititten   Klöße

'Warnschuss  Magazin links unten       Absicht, die letzte der ausgegebenen 60 Patronen als Warnschuss zu verschießen

"Was ruft ein Schwein  wenn es gegen eine Wand rennt?" "Uffz!"    Witz über Uffze

Waschprogramm. Dreiteilig Schikane während des Bekleidungsappells
"Der erste Befehl lautete: "Artikel sowieso!", das hieß, hockend Helm, Socke oder Taschentuch ergreifen, der zweite "Vorzeigen!", wobei wir uns aus der Hocke in den Stand begeben sollten, der dritte "Ablegen!" und bedeutet sogleich Niederknien, eine Übung, in deren Verlauf wir etwa einhundert Kniebeuge vollführten. Unterbrochen wurde sie von mehrmaligem Umkleiden... Zuerst sollten wir die Felddienstuniform Winter vorzeigen und ablegen, wozu wir uns ihrer entledigen und sie gegen eine andere, die filzige Dienstuniform, eintauschen mussten. Darauf lernten wir die Schwarzkombi von innen kennen, es folgte der Felddienstanzug Sommer, und so weiter in Umkehrung des Satzes: Wenn der Berg nicht zum Weisen kommt, so geht der Weise zum Berg, bis wir den Berg der Ausrüstungsdinge gänzlich abgetragen und die Liste abgehakt hatten. Murrte jemand oder zischte vorwitzig, welche Uniform als nächste anzuziehen sei, rief Knoll: "Ruhe im Glied! Sie werden nicht gefragt, Genosse, Sie sind Soldat." Leise raschelnd wie Mönche in den heiligen Sälen eines Klosters wechselten wir unsere Gewänder."

Wasser im Knie haben  sich ungeschickt anstellen

Wasserhahn, Goldener     In Anlehnung an Messingwasserhaehne in Waschraeumen. "Den G. ~bekommen": zwangsweise durch EK's mit kaltem Wasser abgespritzt werden. Danach den Koerper mit Schrubbern und Haushaltsreinigern einseifen u. erneut abspritzen. Nur bei Soldaten angewandt, die wenig von Koerperpflege hielten. Im Ggs. zu anderen EK-Ritualen sogar von Offizieren geduldet, da Infektionskrankheiten auf Grund mangelnder Hygiene gefuerchtet waren.

WaWa       Wasser wackelt': Kaffeewasser kocht (E-Geräte waren auf den Stuben verboten. Deshalb hatten wir nur Tauchsieder, die waren am einfachsten zu verstecken).

WaWaWiWi   Wasser wackelt wie wild: Wasser kocht schon über.

WBK  Wischen, Bohnern, Keulen Ug (eigtl. Wohnungsbaukombinat)

WDA   Wehrdienstausweis

Wehrsportgruppe Hoffmann NVA
Ansp. auf Verteidigungsminister General Heinz Hoffmann und  rechtsextreme Kampfgruppe in der BRD,

weiß, die Weißen Angeh. der Mot-Schützen, nach Kennfarbe

Weisskombi   Aufzug in langer Unterwäsche (Ggs.  ' Schwarzkombi ' ) Die Glatten mussten in Unterwäsche und Koppelzeug mit Stahlhelm und Kerze drauf zum Anschnitt (Bandmass) der E's antreten. Auf den Hocker Helm unten dran und der Vize schnitt ab. Der Helm knallte auf den Terrazoboden. Danach gabs für alle 1 Tasse Schnaps. (200ml) 

Wertfach, "Ich glaub´ ja wohl ich steh im~ !"    Ausruf. Ausdruck des Unwillens.

Wetterfrosch   Funker, die ausschliesslich Wetterinfos der Russen empfingen und selbst nicht sendeten (5er Zahlenkolonnen bis Tempo 160)

Wichsen    "Und tut nicht so, ihr wichst doch alle." Höhnische Ansprache des Spieß der NFAK Cottbus,

Wichsvorlage  Hefte, in die gesammelte einschlägige Fotos unbekleideter Frauen (z.B.. aus Neues Leben) eingeklebt wurden.

Wilhelm Wilhelm (WW)  "Woche weniger " an Sonntagen von E 's über Funk durchgegeben

Willi             Alkohol, allerdings 99%iger technischer Alk zur Kühlung von Waffensystemen (MiG-29) oder als Reinigungsmittel für Flugzeugkanone. Hervorragendes Tauschmittel.

Windhund    Trabant Kübel,

Winterbefehl    militärmeteorologische Jahreszeitendefinition.    Ab 1. Dezember war, unabhängig von den Außentemperaturen, das Tragen der Uniform Winter vorgeschrieben,

Wir wollen unsern alten Kaiser Willem wiederham Eigtl. Gesang der Unionfans wenn sie gegen BFC verloren. Zuweilen summte man die Melodie bei feierlichen Anlässen zum Fahne hissen.

WKR; WKZ       Wechselkonzentrierungsraum
"Gebiet in dem sich  Kompanie/Batterie nach einem Ausrücken im Alarmfall einzufinden hatte. Beliebter Begriff, um Glatte zu veralbern: "Hol mal den Schlüssel zum WKZ!", oft befohlen und auch meistens befolgt. In Stahnsdorf in der Fuhrparkverwaltung hatten sie sogar einen derartigen Schlüssel angefertigt, da die Nachfrage so riesig war :-)

Wolf         sich einen ~ laufen     beim Marschieren längerer Strecken wurde immer der Hosenstall geöffnet, befehlsmäßig, um sich keinen ~ zu laufen dh. um sich nicht die Arschritze durch den herablaufenden Schweiß zu entzünden oder die Innenoberschenkel. Tat höllisch weh.

Wünsch Dir was      DDR-TV Unterhaltungssendung  Spieß, wenn jemand dreist einen Urlaubsantrag stellte oder ein anderes Anliegen hatte: "Wir sind doch hier nicht bei ~ mit Irmgard Düren!"

Wumme   - Kanone,


 

Zapfen        1) Tagedrücken,        2) ~, Zappen, ~ ausfahren      (Anlehnung an Märchen von der langen Nase?), jemand ist frustriert. analog: "Zappen andrehen". Beliebte Geste: Mit halb-geöffneter Faust eigene Nase verlängern.

Zapfenstreich
1) Militärisches Zeremoniell
Ursprünglich Trompetensignal, welches den Marketendern und Soldaten im Feldlager Ruhe gebietet und jegliche Handelsgeschäfte unterbindet. In Mainz z.B. wurden Soldaten, die nach dem Zapfenstreich angetroffen wurden, verhaftet. Daraus entstand das feierlich gestaltete musikalische Abendgebet. Später dann wurde von einer russischen Einheit das Vaterunser als Abschluss des Tages in gesungener Form aufgeführt. Zar Nikolaus III. war bei einem Truppenbesuch in Preußen sehr beeindruckt und führte diese Form des Abendgebetes in Russland ein.
Der Zapfenstreich in der NVA schließt formal eng an das traditionelle Vorbild an, erhält jedoch einen vollständig neuen Sinngehalt. Die dabei aufgeführten Musikstücke "Für Frieden und Freundschaft", "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" setzten ihn inhaltlich vom preußischen ab. Nach Meldung und Begrüßung kam die Zapfenstreichmusik mit Elementen aus "des Geyers schwarzer Haufen" und "Dank, Ihr Sowjetsoldaten" und das Lied der Partei. Nach dieser neuen Formgebung betonte die NVA den traditionellen Charakter des Zapfenstreiches als Ausdruck der deutsch-russischen Waffenbrüderschaft (Verbindung der deutschen Militärgeschichte mit der internationalen Arbeiterbewegung). Aufgeführt wurde er in der DDR zu besonders feierlichen Anlässen. z. B. am Vorabend des 25. Jahrestages der NVA.  
2) Nachtruhe
3) Masturbieren

Zaungast 1) Grenzsoldat 2) Soldat, welcher beim Schlafen im Dienst erwischt wurde, war "selten dämlicher ~" 

 z.b.V        Zur besonderen Verwendung. Insbesondere von EK's bei der morgendlichen Diensteinteilung oder im Rahmen der VNP heiß ersehnt, weil i.d.R. Freibrief zum Verbleib in der Einheit. (z.B. ~ Hauptfeldwebel)

Zecken        Offiziere , alle länger als drei Jahre dienenden Soldaten,

Zeckensprech Sprache der Vorgesetzten,

"Zeit die nie vergeht"     doppelsinnig verstandener Schlagertitel -von 'Perl'

Zeitungsschau   Politische Ausbildung (einmal pro Woche) Durch die Vorgesetzten wurde in der Politischen Ausbildung meistens nur Schlagzeilen aus der Tagespresse verlesen.

Zeppelin Friederich     (ZF)     gdt.s:. Zieh 'n Finger

Zieh 'n Finger .. auss'm Arsch     mach hin, beeil Dich, mach Wärme

Zimmerflak  Pistole Makarow. Mr

Zivilalarm  EK-Ritual
Wenige Tage vor der Entlassung durch UvD (nur 3. oder 6. DHJ) "Kompanie ~" gegeben. Alle EK's mussten in Zivilbekleidung vor die Stuben treten. Fand nur am Wochenende und in Abwesenheit von Offizieren statt.

Zivilerlaubnis Erlaubnis, während des Urlaubs oder Ausgangs Zivilkleidung zu tragen. Bei Ausgang selten erteilt.

Zivilleben    normales DDR-Leben

ZM                "zett-emm", Abk. "zu mir",

Zucken            Ungehorsam, Frechsein, hieß offiziell "Beleidigung Vorgesetzter"

Zweigleisiger 1) Halbjahresrang 2. DHJ, Gwd, Fsh 2) [Stellenzahl] 'noch 99 - 10 Tage Ableistender',

zwickeln                  die Freude der Vorgesetzten, mal wieder ihre vermeintliche Überlegenheit bewiesen zu haben. 

ZwiFi     ->Zwischenficker.
Zwischengeschiß                2 DHJ vor Vizeschlag

Zwischenficker             2. DHJ , 

Zwischenhund     2. DHJ Zum Abschluss des 2. DHJ musste der "Zwischenhund" auf allen Vieren mit Hundehalsband dem EK "Laut geben" (auf Befehl bellen), dann wurde er als EK aufgenommen .

Zwischenkeim  2 DHJ vor Vizeschlag

Zwischenkotzer, Zwischenkotzkübel,  Zwischenkotz-Müll-Abspei-Kübel      2. DHJ

Zwischenmuckser         2. DHJ

Zwischenpisser, Zwipi        Halbjahresrang 2. DHJ, Gwd

Zwischenschwein      2. DHJ

Zwischenschweine belobigen Maßanblick,

Zwischenschweinsgehege      eingezäunter Bereich innerhalb der Kaserne (BePo Chemnitz), mit Garagen; dort hatte nach Möglichkeit das 2.DHJ Wache zu schieben.

 

 

 

 

 

 

 

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